tag:blogger.com,1999:blog-86212015247489150782024-03-17T13:04:44.597+01:00Beatnik's Music Corner If Music is a Place, then Rock is The Highway, Folk is The Wilderness, Blues is The Crossroads, Jazz is The City and Rock‘n‘Roll is The Whorehouse.
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.comBlogger1096125tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-77875803126018666252024-03-17T13:03:00.002+01:002024-03-17T13:03:49.138+01:00<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgFrszPkbeeFiFuZveCfJx7VL5klNe0gUSAG2R3NrauKJOG0aGHczRi13EBpk6eb0FVOZd4dOvcmoWTyFQz7AohP28TG2TpRE66JGgqUKPJ_JpiN12u9Z6tbu_OxMdN7Csw_fMVHe1MrET_obBeSEA0WPdQX7hv6oxX2SLxXk1hF_g6yZ0KBv99TWH7GLC2/s1200/Simply%20Saucer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgFrszPkbeeFiFuZveCfJx7VL5klNe0gUSAG2R3NrauKJOG0aGHczRi13EBpk6eb0FVOZd4dOvcmoWTyFQz7AohP28TG2TpRE66JGgqUKPJ_JpiN12u9Z6tbu_OxMdN7Csw_fMVHe1MrET_obBeSEA0WPdQX7hv6oxX2SLxXk1hF_g6yZ0KBv99TWH7GLC2/w640-h640/Simply%20Saucer.jpg" width="640" /></a></div><p></p>
<div style="text-align: center;"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>SIMPLY SAUCER - Cyborgs Revisited</b> (Mole Sound Recordings MOLE-1, 1989)</span></div><p>
Die Gruppe Simply Saucer entstand in den 70er Jahren in der kanadischen
Industriestadt Hamilton (Ontario) und schuf einen unverwechselbaren,
originellen Sound, der eindeutig nicht zum damals aktuellen Musikklima
passte. Die Band spielte kantigen Rock & Roll, eine Kombination aus
frühen Punk-Vorläufern wie The Velvet Underground, The Stooges oder den
Modern Lovers, kombiniert mit Krautrock im Stile von Can, Neu, frühe
Kraftwerk, sowie britischem Prog/Psych à la Hawkwind, Pink Fairies oder
Syd Barrett, sowohl mit als auch ohne Pink Floyd. Die Ursprünge von
Simply Saucer reichen bis ins Jahr 1972 zurück, als sich der Frontmann
der Band, der Gitarrist, Sänger und Komponist Edgar Breau, mit fünf
anderen avantgardistisch ausgerichtetenen, Schallplatten sammelnden
Musikern zusammentat und in einem Lagerhaus in Hamilton, Ontario, mit
den Proben begann. Die Originalkompositionen waren lange, improvisierte
Jams, die auf leeren Flaschen, Audiogeneratoren, Theremins, Keyboards,
Saxophon, Flöte, E-Gitarren und Schlagzeug gespielt wurden.<br />
<br />
Neben Edgar Breau wurde der Bassist Kevin Christoff das zweite und
einzige dauerhafte Mitglied von Simply Saucer, deren Besetzung in der
Folge häufig wechselte. Bald darauf betrat die noch junge und
Jam-wütige, aber ebenso naive Band das Kellerstudio der Brüder Bob und
Daniel Lanois, um ihre ersten sechs Songs aufzunehmen. Leider steckte
die kanadische Musikindustrie damals in strikten Mainstream-Konventionen
fest, die zwar für stabile Umsätze sorgten, aber gerade deswegen nur
wenige künstlerische Visionen verfolgten. Die bittere Erkenntnis für
Simply Saucer war, dass sich keine Plattenfirma fand, die sich auf das
Abenteuer einlassen wollte, das Quartett unter Vertrag nehmen zu wollen
oder gar ihre Aufnahmen zu veröffentlichen. Die Gruppe arbeitete dennoch
unverdrossen an ihrem Sound weiter, spielten hervorragend kritisierte
Konzerte, aber in kommerzieller Hinsicht blieben Simply Saucer ein
reiner Geheimtipp unter Conoisseurs. Dies änderte sich erst, als sich im
Jahre 1976 in London eine aufkeimende Punkszene zu entwickeln begann,
deren unüberhörbares Echo bis nach New York und schliesslich auch
Toronto nachhallte und in beiden Metropolen die Musikszene entscheidend
beeinflusste.<br />
<br />
In der Folge reaktivierte Edgar Breau seine Band ein weiteres Mal,
nachdem er zwischendurch länger pausierte. Diese wiederbelebte neue
Variante von Simply Saucer mit dem ehemaligen Teenage Head-Gitarristen
Steve Park schaffte sich wiederum schnell brettharte Fans und begann mit
Auftritten. Simply Saucer veröffentlichten dann endlich 1977 ihre erste
offizielle Single "She's A Dog" auf Pig Records und erhielten dafür
grossartige Kritiken. Der englische New Music Express zeichnete die
Single als 'Pick Hit Single of the Week' aus. 1979 begann sich die
Clubszene Torontos aufzulösen und die einzelnen Bandmitglieder begannen,
neue Wege zu erkunden. Breau verstimmte wie John Fahey seine Gitarre,
verkaufte seine gesamte elektrische Ausrüstung und begann eine neue
Solokarriere. Es sollten fast dreissig Jahre vergehen, bis er wieder
eine elektrische Gitarre besass, um erneut mit seiner
Herzensangelegenheit Simply Saucer auf der Bühne zu stehen.<br />
<br />
Es dauerte aber noch viele weitere Jahre, bis die breite Öffentlichkeit
und Musikjournalisten endlich auch auf die bahnbrechende
Lanois-Aufnahmesession aufmerksam wurden. Die sechs Studiosongs,
kombiniert mit einem explosiven Live-Set (aufgeführt 1975 auf dem Dach
von Hamilton's damals neuem Einkaufszentrum in der Innenstadt), wurden
schliesslich 1989 in einer limitierten Vinyl-Ausgabe auf Bruce Mowat's
Mole Sound Recordings mit dem Titel "Cyborgs Revisited" veröffentlicht.
Eine erweiterte Version dieses Albums wurde 2003 von Sonic Unyon aus
Hamilton für den kanadischen Markt auf CD veröffentlicht. Die
ungewöhnliche Geschichte der Band und ihr grosser Vorteil, dass sie
nicht nur bei ihren Fans, sondern auch bei anderen Musikern ein enorm
grosses Ansehen genoss, hielten die Flamme am lodern und schufen eine
treue, weltweite Kult-Anhängerschaft, die bis heute von den überragenden
Qualitätzen der Band überzeugt sind. Anfragen von Fans, die Band zu
reformieren, erreichten Edgar Breau immer wieder, bis er schliesslich im
September 2006 zu einer erneuten Wiedervereinigung überredet wurde.
Bald darauf spielte die Band mit einer gestärkten Besetzung ausgewählte
Auftritte in ganz Nordamerika. Ausserdem nahmen Simply Saucer am
Terrastock Festival in Louisville, Kentucky, und am Scion Garage Fest in
Portland, Oregon, teil.<br />
<br />
Erstaunlicherweise erlangte Simply Saucer für eine Band, die während
ihrer gemeinsamen Zeit nie ein vollständiges Album veröffentlichte,
ausserordentliche Bedeutung im Buch 'The Top 100 Canadian Albums' des
Musikjournalisten Bob Mersereau und belegte in der Umfrage unter
Spitzenreitern, Musikern und Kritikern der Musikindustrie einen durchaus
respektablen Platz 36 (!). Die erstaunliche Geschichte der "Band, die
sich weigerte zu sterben" war kurze Zeit später Gegenstand des Buches
von Jesse Locke, dem Herausgeber von 'Weird Canada' über die Gruppe
Simply Saucer, sowie eines Dokumentarfilms mit dem Titel 'Low Profile:
The Simply Saucer Story' des Torontoer Filmemachers Greg Bennett. Das
ultracoole Garage Rock Label In The Red aus Los Angeles veröffentlichte
schliesslich eine Deluxe-Edition von Simply Saucer's Klassiker "Cyborgs
Revisited". Eine weitere Studio-EP wurde in Detroit aufgenommen und auf
Schizophrenic Records veröffentlicht, während ein weiteres Label mit dem
Namen Logan Hardware Records aus Chicago eine
Doppel-Vinyl-Zusammenstellung von Raritäten veröffentlichte. Das
Indie-Label Mammoth Cave wiederum veröffentlichte eine weitere Platte
mit dem Publikumsliebling "Bullet Proof Nothing", dem Song, der
Inspiration und Titel für das Bestseller-Buch 'Treat Me Like Dirt'
(Bongo Beat Books) der Torontoer Autorin Liz Worth lieferte, eine
Geschichte der Punk- und Undergroundszene von Ontario.</p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/0GWIB75R75o" width="320" youtube-src-id="0GWIB75R75o"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/5CGtAc64mf0" width="320" youtube-src-id="5CGtAc64mf0"></iframe></div><br /> <p></p>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-84332142976443085042024-03-11T08:00:00.000+01:002024-03-11T08:30:34.347+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-6BdzIBcBAEM/WrS7kINw35I/AAAAAAAAEx8/t70Cl8zi870_O_pMJIyBmKLeuWfIxWxnQCLcBGAs/s1600/Tim%2BBuckley%2B-%2BSefronia.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1600" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-6BdzIBcBAEM/WrS7kINw35I/AAAAAAAAEx8/t70Cl8zi870_O_pMJIyBmKLeuWfIxWxnQCLcBGAs/s640/Tim%2BBuckley%2B-%2BSefronia.jpg" width="640" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>TIM BUCKLEY - Sefronia</b> (DiscReet Records MS 2157, 1973)</span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Veröffentlicht im November 1973, war "Sefronia" das achte Album in der Karriere von Tim Buckley. Ursprünglich auf dem DiscReet-Label veröffentlicht, einem von Buckleys Manager Herb Cohen und einem weiteren seiner leitenden Angestellten, Frank Zappa, aufgestellten Label, war es ein Album, das bis heute nur wenige Buckley-Fans hat, die bereit sind, dessen Vorzüge herauszuheben. Kaum einer der damaligen Musikkritiker liess an dem Werk ein gutes Haar, die Platte wurde praktisch unisono verrissen. Mit 45 Jahren Distanz und dem Blick auf andere posthume Veröffentlichungen, dürfte es aber heute durchaus möglich sein, "Sefronia" in einem etwas freundlicheren Licht zu sehen.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Auf dem Plattencover trug Buckley bei "Sefronia"einen merkwürdigen, etwas belustigten Gesichtsausdruck, der vielleicht etwas Licht in seine Gemütsverfassung bringen sollte und vielleicht auch einen Schlüssel zum Inhalt des Albums lieferte. Rock-Experten und langjährige Buckley-Fans hatten dieses und auch das nachfolgende Album "Look At The Fool" unter dem Strich als die sterbende Glut einer einstmals grossartigen Künstlerkarriere betrachtet, die über wenig Inspiration, interessante Momente oder gar bereichernde und nachhaltige Songs verfügen würde. Die als absolute Topklasse eingestuften Songtexte und die wundervollen wortlosen Klanglandschaften seiner zuvor veröffentlichten und geliebten Werke wie "Lorca" oder "Starsailor" waren längst vorbei. An ihre Stelle traten nun kürzere, prägnantere Songs und Exkursionen in ein musikalisches Terrain, das man im besten Fall mit moderatem Funky Pop hätte bezeichnen können. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Sein zuvor im Jahre 1972 veröffentlichtes Album "Greetings From LA" liess Tim Buckley tief in eine zuweilen brutal offene Fleischlichkeit eintauchen, wobei die Romantik von einst den Feierlichkeiten knarrender Bettfedern und 'Cruising Single Bars' Platz machte. Das Werk war jedoch sehr gut, und seine musikalische und lyrische Neuerfindung war ein künstlerischer Erfolg, auch wenn die Verkäufe, offen gesagt, sehr dürftig waren, und sein damaliges Plattenlabel Warner Brothers das Album auch ablehnte und ein weiteres Interesse an ihm nicht mehr bezeugen mochte. Manager Cohen meinte später zum Richtungswechsel des Musikers: "Nun, wir haben es auf Buckley's Weise versucht, jetzt versuchen wir es auf diese Weise", vermutlich vor allem, um kommerziellen Profit aus seiner Musik zu schlagen, sicherlich aber nicht aus Interesse am Künstler selbst. Oder vielleicht war Tim Buckley auch schlicht auf der Suche nach anderen Projekten. Er hatte zu der Zeit beispielsweise mit seinem Lyrikerfreund Larry Beckett eine musikalische Umsetzung des Joseph Conrad Romans "Der Ausgestossene der Inseln" in Erwägung gezogen und erwog sogar Schauspielrollen. Schliesslich war er ja erst mitte Zwanzig, und er hatte bereits etliche qualitativ hervorragende Musikalben veröffentlicht. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Eine nähere Betrachtung der kompositorischen Credits auf "Sefronia" zeigte, dass fünf der elf Tracks des Albums keine Originalkompositionen von Buckley waren. Für überzeugte Buckley-Fans lag hier der Haken. Das Drängen seines Managers Herb Cohen, die Verpflichtung des Produzenten Denny Randell, und die Forderung, ein Album mit brauchbarem Material innert nützlicher Zeit und moderatem Budget einzuspielen, bei dem Cohen die Geldbörse bestimmte, bremste Tim Buckleys kreative Energien nachhaltig. Man weiss auch, dass der Künstler in jenen Tagen immer stärker dem Alkohol und den Drogen zugewandt war, was seine kreative Arbeit zusätzlich belastete. Um Cohen in Schutz zu nehmen, muss man allerdings auch festhalten, dass er Buckley während der als relativ schwierig zu bezeichnenden "Lorca"- und "Starsailor"-Phasen stets unterstützt hatte, indem er mit dem Künstler Musik produzierte, von der manche behaupteten, sie sei leichter zu bewundern als wirklich zu lieben. Diese zurückhaltende Eindringlichkeit, wie ich sie beim Anhören der entsprechenden Buckley-Alben stets verspürte, schien auf "Sefronia" ohne irgendeinen Nachhall verpufft zu sein. Die Produktion verlieh "Sefronia" zumindest einen zusammenhängenden Sound, nicht gerade den fetten Funk des Vorgängers "Greetings From L.A.", aber es bewies durchaus solide Produktionswerte in einer Zeit, in der ein Rock'n'Roll-Publikum mehr Wert auf soundtrechnische Gimmicks als auf traditionelle akustische Eindringlichkeit legte. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Sefronia" startete mit einem Rückblick auf Buckley's frühe Troubadour-Tage mit einer Coverversion des Titels "Dolphins", das vom ehemaligen Greenwich Village Folkie und dem Unruhestifter Fred Neil stammte. Das war ein Lied, das Buckley schon seit vielen Jahren in seinem Live-Repertoire hatte - es war später auch in dem epochalen, posthum veröffentlichten Live-Album "Dream Letter" enthalten, aufgenommen in der Londoner Queen Elizabeth Hall im Oktober 1968, aber Neil's Einfluss auf Buckley ging weit über diesen einen Song hinaus. Fred Neil fügte seiner 12-saitigen Akustikgitarre seinen Hector-Bariton hinzu, und Buckley hatte das gleiche getan, während er seine Präsenz in der New Yorker Coffee Shop-Szene aufgebaut hatte, obwohl er für die Version auf "Sefronia" seine treue Fender Electric XII bevorzugte. Fred Neil lebte Anfang der 70er Jahre zurückgezogen in Cocoanut Grove in Florida und verbrachte seine Zeit damit, die Delphine zu studieren, über die er einst gesungen hatte.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Betrachtet man Rest des Albums, war "Honey Man" eher ein Titel, der auf den Vorgänger "Greetings From L.A." gepasst hätte. Buckley hob hier sein Stimmspiel noch einmal richtig hoch, wurde dabei unterstützt von einer sehr muskulösen Funk-Begleitung und zeigte ein gutes Gespür für tanzbaren und erdigen Sound - eindeutig eine Nummer, die dem Zeitgeist folgte, die von vielen brettharten Buckley-Fans allerdings als plumpe Anbiederung an den seelenlosen Dancefloor verstanden wurde. Es war einer von vier Tracks, geschrieben von Buckley und seinem sporadischen lyrischen Mitarbeiter Larry Beckett, und hatte etwas mehr von der Poesie in seinem Libretto. "Beating Of You" war ebenfalls in einem Funk-Setting zu hören, und war mit einem weiteren exzellenten Buckley-Gesang gesegnet, der über seine vier Minuten plus Dauer einen ziemlich guten Dynamikaufbau präsentierte. Das Demo von "Because Of You", das in der "The Dream Belongs To Me"-Kompilation veröffentlicht wurde, enthüllte eine noch intensivere Funk-Aufnahme. Spätestes hier hätte selbst der brettharteste Buckley-Fan merken müssen, wie sehr sich der Künstler um eine stilistische Veränderung bemühte, doch für die war dieser Sound nicht mehr Tim Buckley.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Das ambitionierteste Stück auf dem Album war schliesslich der Titeltrack "Sefronia", der in zwei Hälften geteilt war: "Sefronia: After Asklepiades, After Kafka2 und "Sefronia: The King's Chain", und präsentierte über weite Strecken eine teilweise Reprise von Buckleys verträumteren früheren Tagen, die ein wunderschönes Marimba-Spiel beinhalteten, seine eigenen 12-saitigen Akkorde, verträumte Congas und ein bisschen an den Gitarren-Stil erinnerte, den beispielsweise Willie Mitchell auf zeitgenössischen Al Green-Aufnahmen gespielt hatte. Es war eine angenehme Erinnerung an die musikalischeren und lyrischeren Ambitionen seiner "Blue Afternoon" Aera, obwohl sie etwas unvollendet erschien und vielleicht mit ein wenig mehr Arbeit noch etwas substanzieller hätte aufpoliert werden können. So wie es ist, war es aber ein schönes Stück und für mich der Höhepunkt dieses Werks.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Quicksand" und "Stone In Love", die beiden Tracks, die Buckleys als alleinigen Komponisten auswiesen, waren ebenfalls sehr schön aufgebaut, der erste ein straffes, kantiges Stück Funky Rock mit einigen exzellenten Akkordwechseln und einem energiegeladenen Gesang, der zweite ein wiederum hervorragendes Beispiel für Buckley's noch immer exzellenten Gesang. "Martha" schliesslich war ein Song von Tom Waits aus dessen erstem Album "Closing Time", das ebenfalls 1973 erschienen war, und auch hier zeigte Buckley viel Emotionalität in seiner Variante des Titels. Das Arrangement von Streichern und Holzbläsern war üppig, und auch wenn es vielleicht irgendwie als Kontrapunkt wirkte gegenüber dem ansonsten eher erdigen Charakter des Albums, passte es ausgezeichnet zum Rest der Stücke. "Sefronia" erhielt zwar nicht dieselben schlechten Kritikerstimmen wie sein Vorgänger "Greetings From L.A.", dennoch wurde Buckley von einem Kritiker stimmlich mit Neil Diamond verglichen, wobei man durchaus darüber streiten kann, ob das nun tatsächlich ein negativer oder vielleicht sogar doch positiver Vergleich sein soll. "Sefronia" verkaufte sich allerdings deutlich schlechter als sein Vorgänger</span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> und seine Beziehung zu seinem Manager, Herb Cohen, wurde zunehmend angespannt. Buckley trank viel und hatte sich mehr mit Drogenmissbrauch beschäftigt, als dass er nach einem Ausweg aus seiner kreativen Sackgasse gesucht hätte.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Buckley wollte für die britische Veröffentlichung von "Sefronia" mit einem Eröffnungs-Auftritt auf dem ersten Knebworth Festival werben, wo er zusammen mit der Sensational Alex Harvey Band, dem Mahavishnu Orchestra, Van Morrison, den Doobie Brothers und der Allman Brothers Band am 20. Juli 1974 auftrat. Das Publikum pfiff den einst so gefeierten Künstler jedoch gnadenlos aus, ein Umstand, der den weitgehend gebrochenen Künstler noch zusätzlich frustrierte. Seine Band bestand zu jenem Zeitpunkt aus Art Johnson (Gitarre), Jim Fielder (Bass), Mark Tiernan (Keyboards) und Buddy Helm (Schlagzeug), und das Set beinhaltete Songs wie "Nighthawkin", "Dolphins", "Devil Eyes", "Buzzin'Fly", "Sweet Surrender" und "Honeyman", und am Ende des Sets eine vierminütige Improvisation, es kursierten in der Folge auch Bootlegs dieser Show. Aufgrund der Tatsache, dass Buckley im Wesentlichen spielte, während die Zuhörer erst auf dem Festivalgelände ankamen und ihren Platz für den Tag einrichteten, zeigte er eine sehr gute Leistung, aber nur Wenige, die ihm zuhörten, waren beeindruckt von seiner Leistung. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">1974 nahm Tim Buckley sein letztes Album "Look At The Fool" auf. Schlechte Verkaufszahlen führten jedoch letztlich zur Trennung von seiner Plattenfirma.</span><br />
<br />
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<iframe width="320" height="266" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/sTmlxo3gwzc/0.jpg" src="https://www.youtube.com/embed/sTmlxo3gwzc?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-16340571447100337272024-03-08T18:30:00.001+01:002024-03-11T10:46:07.407+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-3XLT6MGEw3A/WgGbvp7Jo5I/AAAAAAAAEBo/-Ln1MShiGzA0zwrkKQ13MXomiyNPfVjVwCLcBGAs/s1600/Ben%2B-%2BBen.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1410" data-original-width="1417" height="636" src="https://2.bp.blogspot.com/-3XLT6MGEw3A/WgGbvp7Jo5I/AAAAAAAAEBo/-Ln1MShiGzA0zwrkKQ13MXomiyNPfVjVwCLcBGAs/s640/Ben%2B-%2BBen.JPG" width="640" /></a></div>
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<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>BEN - Ben</b> (Vertigo Records 6360 052, 1971)</span></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"></span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br />Es gibt Platten, die will man einfach mal hören, weil sie legendär und sagenumwoben sind. Meistens sind solche sagenumwobenen Platten irgendwelche Machwerke, hinter denen sich womöglich hinter einem Pseudonym ein bekannter Musiker verbirgt. Oder es handelt sich um Platten, die einfach keiner im Bekanntenkreis in der Sammlung hat, weil sie unbezahlbar sind und im Original zu Mondpreisen gehandelt werden. In diese Kategorie fällt die einzige LP der ansonsten völlig unbekannten Jazz Gruppe Ben, die 1971 ihre einzige Platte auf dem legendären Vertigo Swirl Label veröffentlicht hat. Ben haben auch überhaupt nicht in den musikalischen Katalog des Swirl Labels gepasst, obschon auf dem progressiven Label auch jazzige Acts wie Ian Carr und seine Band Nucleus, die Gruppe Catapilla oder Graham Bond eine Plattform erhielten. Die drei Genannten haben aber auch Sachen eingespielt, die manchmal auch schon nahe am Rock angesiedelt waren. Ben gar nicht, die haben wirklich Jazz gespielt. Vielleicht ist es dem Umstand zu verdanken, dass ich einfach ein brettharter Sammler von Vertigo Swirl Platten bin, dass auch ich diese LP unbedingt haben wollte.</span><br />
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Zu dem legendären Plattenlabel hatte ich bereits einen <a href="http://beatniksmusiccorner.blogspot.ch/2015/12/vertigo-swirl-record-label-gibt-es-den.html" target="_blank">Blogeintrag</a> gepostet, hier nochmal einige Infos zu diesem insbesondere in Sammlerkreisen hochgschätzten Label: Die Plattenfirma wurde 1969 von der Philips Phonographic Industry gegründet und sollte sich auf Progressive Rock spezialisieren. Bis 1973 erschienen diverse Singles und LPs mit jungen und modernen Künstlern, darunter auch die später berühmt gewordenen Black Sabbath, Gentle Giant, Status Quo, Rod Stewart und Uriah Heep. In späteren Jahren wurde das Programm kommerzieller, unter anderem mit Thin Lizzy, Dire Straits und Metallica. In den 90er Jahren verlor das Label zunehmend seine Selbständigkeit und ging schliesslich in Mercury Records auf. Die Polygram-Gruppe wiederum wurde von Philips an die Universal Music Group verkauft, die ihrerseits in Vivendi Universal aufging. Die Vertigo-Veröffentlichungen der Ära von 1969 bis 1973, die sogenannte 'Swirl-Phase' gelten heute als wegweisend für die Entwicklung der progressiven Rockmusik. Die meisten der klassischen Aufnahmen sind inzwischen wiederholt auf CD erschienen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends begann Vivendi Universal mit einer Reaktivierung des alten Labels, wobei die musikalische Ausrichtung sich von den Anfängen erheblich unterschied.<br /><br />Die historischen Veröffentlichungen werden gelegentlich als 'Vertigo-Swirl' oder 'Spiral Vertigo' bezeichnet. Bei diesen LPs war der Papiereinleger in der Mitte (das Label im eigentlichen Sinne) gemeint. Auf der A-Seite dieser Platten war auf dem Label das Vertigo-Logo gross abgebildet, auf der B-Seite das Logo in klein mit den Angaben zu Interpret, Titel und Songs. 1973 erfolgte die Umstellung auf das von Roger Dean entworfene sogenannte 'Ufo'-Label ('Spaceship Vertigo'). Das Ende der Swirl-Phase leitete die zuvor beschriebene Kommerzialisierung des Labels ein. Zu Beginn des Labels stand der Progressive Rock, der zu dieser Zeit eine Hochphase durchlebte, im Mittelpunkt der Veröffentlichungen. Typisch waren durchkonstruierte, lange Songs, die sich nicht selten über eine komplette Schallplattenseite erstreckten. Dementsprechend konzentrierte sich das Label auf zumeist progressiv ausgerichtete, auch dem damals üblicherweise als Underground Rock bezeichnete Alben, von denen bis 1973 ('Swirl-Phase') insgesamt 89 erschienen. Single-Veröffentlichungen waren in der Minderheit. Im gleichen Zeitraum gab es lediglich 44 Vertigo-Singles in Grossbritannien, die darüber hinaus fast durchwegs die Charts verfehlten, bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel Black Sabbath's "Paranoid", Uriah Heep's "Lady In Black" oder Status Quo's "Paper Plane". Neben den Progressive Rock-Veröffentlichungen bot Vertigo auch Jazz-inspirierten Bands wie Colosseum und Nucleus eine Heimat. Graham Bond verband auf Vertigo Jazz und Progressive Rock. Mit Tudor Lodge und Mike Absalom gab es ferner auch Musik aus der Folk-Szene. Durch die Veröffentlichung der Aufnahmen von Black Sabbath, Warhorse und Uriah Heep war Vertigo auch massgeblich an der Entwicklung des Früh-70er Hard Rock und Heavy Metal beteiligt.<br /><br />Überwiegend waren britische Künstler bei Vertigo unter Vertrag, es wurden aber beispielsweise auch Aufnahmen von Kraftwerk aus Deutschland und Flame Dream aus der Schweiz veröffentlicht. Neben der Musik sorgten die häufig aufwändig gestalteten Schallplattencover für Aufsehen: Ein schönes Beispiel für ein solch ungewöhnlich gestaltetes Cover war etwa die LP "Space Hymns" der Band Ramases, einer Gruppe, von welcher später einige Musiker bei der erfolgreichen Band 10cc landeten. Das Cover zeigte eine Rakete, die ins All startete. Das Cover liess sich sechsfach aufklappen ('6-fach FOC'). Dabei entpuppte sich die Rakete als Kirchturmspitze einer riesigen Holzkirche, die in einem Feuerball ins All abhob. Wie bei diversen anderen Vertigo-Veröffentlichungen der Zeit wurde dieses Cover von Roger Dean entworfen, jenem Künstler, der auch die frühen Alben der Gruppe Yes designed hatte. Häufig übernahm auch der Fotograf Marcus Keef die graphische Gestaltung. Seine Cover zeigten in der Regel normale Bilder (oft Landschaften), denen etwas Obskures oder Nichtnatürliches hinzugefügt war. Beispielhaft wären hier die ersten beiden Black Sabbath-Alben zu nennen. Während einige der Bands aus der 'Swirl'-Phase schnell in Vergessenheit gerieten, sind die Plattencover und ihre Gestalter heute noch bekannt.<br /><br />Viele der Swirl-LPs zählten aufgrund der geringen Produktions- und Verkaufszahlen bald zu grossen Raritäten. Als seltenste Exemplare gelten heute die Platten von Dr. Z ("Three Parts To My Soul" (Okkult) und Ben (Jazz). Auch die LPs von Tudor Lodge (Folk), Dr. Strangely Strange (Folkrock, mit dem damals noch weitgehend unbekannten Gary Moore als Gastmusiker), Mike Absalom (Singer-Songwriter), beide Alben von Cressida (Progressive Rock) und beide LPs von Catapilla (progressiver Jazzrock) zählen zu den besonders seltenen und gesuchten Platten. Der Wert des originalen Vinylalbums von Ben steht inzwischen selbst für eine in en frühen 90er Jahren nochmals aufgelegte Wiederveröffentlichung jenseits der 1000 Euro-Grenze für ein exzellent erhaltenes Exemplar, bis zu sagenhafte 3000 Euro werden indes für eine Original-LP im Neuzustand fällig. Das macht natürlich neugierig: Welcher Sammler zahlt für eine Jazz LP so einen hohen Preis ? Die LP ist inzwischen bereits mehrmals auch auf CD erschienen, und die empfehlenswerteste Version ist beim italienischen Label Akarma erschienen, in Form eines Mini Books im Hardcover. Diese Version kann man durchaus empfehlen, zumal man hier auch für bezahlbare 30 Euro eine klanglich hervorragend restaurierte CD bekommt.<br /><br />Aber wie klingt diese Musik nun ?<br /><br />Also erstmal muss man zu Ben sagen, dass es sich bei der Band um ein Projekt von ehemaligen Musikern der Keith Jarrett Band handelt. Leichtfüssig bis verkopft wie Jarrett also ? Nein, angenehmerweise eher fluffiger, ziemlich leichtfüssiger (nicht seichter) Jazz, dessen hektische Teile durchaus als progressiv bezeichnet werden können, nicht nervend, sondern immer sehr geschmeidig, edel, äusserst angenehm. Das ist irgendwo für mein musikalisches Empfinden überhaupt nicht verkopft, obwohl die Musik sehr anspruchsvoll wirkt. Ein bisschen erinnert der Sound von Ben an das Mammuttprojekt Centipede, an den Flöten-Jazz eines Herbie Mann, allerdings ohne jeden Anflug von funkigen Klängen. Besonders der Schlagzeuger David Sheen, der gerne auch perkussive Instrumente dazunimmt, um den Groove zu optimieren, oder da und dort gezielt Congas einsetzt, macht den Sound irgendwie lässig-locker. Ein Leader in der Band Ben ist nicht auszumachen, die Band spielt wie eine homogene Truppe, in welcher jeder Instrumentalist seinen Freiraum findet, um zu solieren. Peter Davey macht dies mit Alto-, Sopran- und Tenor Sax, Flöte und Klarinette, während Alex MacLeery Keyboards beisteuert, und zwar Electric Piano, Moog Synthesizer und Cembalo. Ausser den beiden Multi-Instrumentalisten spielen bei Ben noch der Gitarrist Gerry Reid an akustischer und elektrischer Gitarre, sowie Len Surtees am Bass.<br /><br />Ueber die beteiligten Musiker ist nichts näher bekannt, es scheint, als hätten sich die Musiker nur gerade für dieses eine Album zusammengetan, denn auch über Konzerte kann man keine Infos finden im Netz. Allerdings kann man etwas über die beteiligten Musiker im Netz finden, was nur bedingt mit Musikschaffen zu tun hat. So hat beispielsweise der Saxophonist Peter Davey eine Technik herausgefunden, wie er mittles eines Saxophons Wasser zum kochen bringen kann (mit Tönen!). Zu schräg eigentlich, um sowas glauben zu können, scheint aber in der Tat wahr zu sein.<br /><br />Ueber den Keyboarder Alex MacLeery kann man nichts in Erfahrung bringen, ausser dass er in der Band von Keith Jarrett beschäftigt war. Bassist Len Surtees war mal bei den Nashville Teens mit dabei (!) und trat später Peter Green's Band Kolors bei. Der Schlagzeuger David Sheen schliesslich spielte in der Band von Graham Bond und war später mal in einer der zahlreichen Begleitbands von Kevin Coyne tätig.<br /><br />Mein persönliches Fazit: Da die ausgefallene Platte eine sagenumwobene Aura umgibt, höre ich sie mir natürlich auch genau mit dieser Haltung an, und deshalb finde ich sie wirklich toll. Es ist eine jener Platten, über die erzählt wird, sie hätte sich zum Zeitpunkt ihres Erscheinens kaum verkauft. Man reicht da Stückzahlen herum, die von 50 bis 100 verkauften Exemplaren erzählen, was aber wohl nicht stimmen kann, denn offiziell wurden von Vertigo Swirl-Alben mit ganz wenigen Ausnahmen immer jeweils 1000 Exemplare gepresst. Es kann aber durchaus sein, dass die Platte damals schneller aus dem Verkehr genommen wurde, weil sie sich besonders schlecht verkaufte und gewisse Rückläufer-Exemplare in der Folge vernichtet wurden. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass inzwischen für das Original solch horrende Preise auf dem Sammlermarkt bezahlt werden. Es gibt nämlich inzwischen unzählige brettharte Vertigo Swirl Sammler weltweit, die das seltene und begehrte Original liebend gerne in ihrer Sammlung haben wollen. <br /><br />Tracklist A-Seite:<br /><br />1. The Influence (10:07)<br />2. Gibbon (9:12)<br /><br />Tracklist B-Seite:<br /><br />1. Christmas Execution (7:20)<br />2. Gismo (11:49)</span><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-604992553091159352024-03-06T12:00:00.001+01:002024-03-06T12:28:36.766+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-djTAFNC5fMA/WqoM-twFG7I/AAAAAAAAEvg/kYZO1wuDyq889hDFJLKIbuK9aB9olg-3wCLcBGAs/s1600/Bucky%2BHalker%2BAnd%2BThe%2BComplete%2BUnkowns%2B-%2BPassion%2BPolitics%2BLove.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="611" data-original-width="595" height="640" src="https://2.bp.blogspot.com/-djTAFNC5fMA/WqoM-twFG7I/AAAAAAAAEvg/kYZO1wuDyq889hDFJLKIbuK9aB9olg-3wCLcBGAs/s640/Bucky%2BHalker%2BAnd%2BThe%2BComplete%2BUnkowns%2B-%2BPassion%2BPolitics%2BLove.jpg" width="622" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b> </b></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>BUCKY HALKER AND THE COMPLETE UNKNOWNS - Passion Politics Love</b> </span></div>
<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">(Brambus Records 199683-2, 2006)</span></div><p>
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Bucky
Halker ist einer der vielen namenlosen Americana-Musiker aus Amerika,
die in regelmässiger Folge Album um Album veröffentlichen - eines besser
als das andere, die es nie bis zu unseren Gehörgängen schaffen. In der
Regel ist das so - im Falle von Bucky Halker gab es 2006 - über ein
Jahrzehnt, nachdem diese Aufnahmen entstanden waren - immerhin die
Chance, eine Platte in der kleinen Schweiz beim feinen Brambus
Plattenlabel exklusiv für den europäischen Markt zu veröffentlichen.
Wäre diese glückliche Fügung nicht eingetreten, hätte ich bestimmt nie
ertwas von diesem wunderbaren Musiker gehört, der sich selbst auf seiner
Webseite als Folksänger, Schreiber, Rocker, Lehrer, Gesangsarbeiter
("Labor Songster") und Alt-Country Twanger bezeichnet. </span><br />
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nachdem
Halker bereits einige Platten auf kleinen Independent Labels
veröffentlicht hatte, zum Teil mit nur lokalem Vertrieb, zog es ihn 1993
erst an die kanadische Grenze, wo er innerhalb eines Jahres neue Songs
schrieb, die er bei einem erneuten Umzug 1994 nach Chicago mitnahm, und
sie dann endlich, im Sommer 1995, in einem kleinen Tonstudio auch
einspielen zu können. Es fehlten ihm auch bis dahin schlicht die
finanziellen Mittel für eine Studioaufnahme und er konnte den
Aufnahmeleiter des Studios, Steve Yates, auch gar nicht bezahlen. Dieser
ging das Risiko eines finanziellen Desasters trotzdem ein und stellte
nicht nur sein Studio zur Verfügung, sondern halt auch noch bei der
Rekrutierung der mitwirkenden Musiker. Am Ende nahm Bucky Halker eine
bunte Mixtur an Songs auf, die ein weites musikalisches Feld absteckten,
so etwa Countryrock, Blues, Rockabilly, Honky Tonk und verschiedenste
Folkrock-Varianten. Mit von der Partie waren unter dem Pseudonym "The
Complete Unkowns" folgende Musiker: Gordon Patriarca am Bass, der später
Stephen Ellis bei SURVIVOR ablöste, der Ex-FREAKWATER Gitarrist Brian
Dunn, Phil
Levin von den YELLOWHAMMERS am Schlagzeug und die SONS OF THE NEVER
WRONG-Sängerin Sue Demel für den Background Gesang, sowie in Gastrollen
T.C. Furlong an der Pedal Steel und Don Stiernberg an der Mandoline. Der
sehr bekannte Jazz Bassist Jim Cox und der gefeierte Tuba-Spieler Dan
Anderson schauten ebenfalls für einige Aufnahmen im Studio rein. "Great
players and stunning
performances" resümierte Bucky Halker damals.</span><br />
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Indes
gestaltete sich das Werben für diese Aufnahmen äusserst schwierig.
Halker hatte immens Mühe, das ausgezeichnete Songmaterial irgendeiner
Platttenfirma verkaufen zu können. Scheinbar sah keines der vielen
Labels eine reelle Möglichkeit, mit diesen Songs Geld zu verdienen,
weshalb sich Absage an Absage reihte. Halker entschied sich, vorderhand
selbst CDs davon zu pressen, wenn er mit den neuen Songs auf Tour ging,
nur, um sie vor Ort auch verkaufen zu können. Er verschuldete sich
massiv - glaubte aber dennoch an die Songs und tatsächlich wurde seine
Hartnäckigkeit letztlich belohnt, wenn auch nicht wirklich nachhaltig,
und schon gar nicht finanziell zählbar. Denn das Label ZenMan Records,
das die CD übernahm, ging kurz darauf pleite. Halker stand also wieder
mit leeren Händen da. Einige Monate später fand sich dann in der Firma
Whitehouse Records doch noch eine Plattenfirma, welche das Album
offiziell und US-weit veröffentlichtne mochte. Damit aber nicht genug:
Dank der Kontakte des Labels zu europäischen Firmen fand sich im
Schweizer Unternehmen Brambus Records über eine Dekade später sogar ein
Partner, der die Veröffentlichung in Europa übernahm. So war "Passion
Politics Love" die erste Platte von Bucky Halker, die nicht nur
regional, überregional oder gar amerikaweit erschien, nein, sie wurde
sogar weltweit veröffentlicht. Für Bucky Halker ein unglaubliches
Ereignis, über das er sich extrem freute und seinen Fans auch treu
ergeben war, indem er nach Möglichkeit auf dem ganzen Globus zu tingeln
begann, um die in den Plattenläden liegende neue CD auch konzertmässig
promoten zu können und viele neue Fans dazuzugewinnen.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Schliesslich
wurde die CD in Europa wesentlich stärker beachtet als in Amerika, wo
der Markt einfach übersättigt ist mit Musikern wie Bucky Halker: Die
Konkurrenz ist schlicht zu gross, als dass er in seinem Heimatland einen
Erfolg in einem grösseren Rahmen hätte anstreben können. Hierzulande
aber hat Bucky Halker noch heute treue Fans, und sie alle hatten ihre
erste Berührung mit diesem fabelhaften Sänger und Musiker mit dem Album
von 1996, das es erst 10 Jahre später auch hierzulande zu kaufen gab.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Vor
allem textlich sind die 14 Titel der Platte echte Highlights,
widerspiegeln sie doch ungefiltert und ungeschönt den realen Alltag, der
von allerlei Entbehrungen und Frustrationen geprägt sein kann.
Herausragend diesbezüglich etwa "Poverty's Lament" oder "Color Outside
The Lines". Auch politische Texte bietet Halker, so in "Don't Let The
Bastards", "Democratic Blues" und "Mr. Who's That Guy". Und natürlich
ist auch in Bucky Halker's Songtexten die Liebe ein tragender Faktor,
nachzuhören im wundervollen Longtrack "Too Far Gone" mit nicht enden
wollendem traumhaft schönen Gitarrensolo, oder bei "Heaven In Milwaukee"
und "Big Rock Candy Mountain". Musikalisch extrem vielfältig, aber
immer eine homogene Einheit bildend, erinnert das Werk in seinem Ganzen
ein bisschen an die grossen Singer/Songwriter mit klarem Strassenbezug,
wie Mark Germino, John Cougar Mellencamp und Bruce Springsteen.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Passion,
Politics, Love" - Leidenschaft, Politik und Liebe. Die drei zentralen
Themen - nicht nur auf dieser einzigartig schönen Americana-Platte, die
mir seit vielen Jahren ein ständiger und treuer Begleiter ist.</span></p><p><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/Q2u55K1iZNc" width="320" youtube-src-id="Q2u55K1iZNc"></iframe></span></div><br />
<p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3PGuYfuZvelcDBqqv4bLVHQ6N5qGR0EaSrivKjgf4-XDeWCRYK8ckDo8iAigMEVNhnX9MbY3mfJCQHfku0oKQCZH29tbi4f9q886596rzn0ADKSsjBonVrysBOPM-7t83sv-BR2Cb7FXg/s1600/Bucky+Halker.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="900" data-original-width="1600" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3PGuYfuZvelcDBqqv4bLVHQ6N5qGR0EaSrivKjgf4-XDeWCRYK8ckDo8iAigMEVNhnX9MbY3mfJCQHfku0oKQCZH29tbi4f9q886596rzn0ADKSsjBonVrysBOPM-7t83sv-BR2Cb7FXg/s640/Bucky+Halker.jpg" width="640" /></a></div>
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-27562395514704244782024-03-05T12:00:00.000+01:002024-03-05T12:34:36.838+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: center;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6L4QSFcTisTVKZmHmdM9GNMnxJ86jGjRJttM8zjoTqlc98jy3D9IsyZsx0bhD6T-J5Ov6_ozILDOuaVlx2m8aM9vV2zcVSkmwfOvi0Z-MaKjMQ26wvw6-KQDPKLGud1vZ5OGe_OE72WDt/s1600/Dzyan+-+Electric+Silence.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1393" data-original-width="1411" height="630" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6L4QSFcTisTVKZmHmdM9GNMnxJ86jGjRJttM8zjoTqlc98jy3D9IsyZsx0bhD6T-J5Ov6_ozILDOuaVlx2m8aM9vV2zcVSkmwfOvi0Z-MaKjMQ26wvw6-KQDPKLGud1vZ5OGe_OE72WDt/s640/Dzyan+-+Electric+Silence.jpg" width="640" /></a></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b><br /></b></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>DZYAN - Electric Silence</b> (Bacillus Records BLPS 19202 Q, 1974)</span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Gruppe Dzyan, Ende 1971 von dem Multi-Instrumentalisten und Komponisten Reinhard Karwatky in Gross-Gerau, nahe Frankfurt gegründet, spielte einen von der Ethnomusik beeinflussten progressiven Jazz Rock. Der Gründungsformation gehörten Jochen Leuschner (Gesang und Perkussion), Reinhard Karwatky (Bass), Gerd 'Bock' Ehrmann (Saxophon), Harry Krämer (Gitarres) und Ludwig Braum (Schlagzeug) an. Die Musiker kannten sich bereits aus verschiedenen Bandprojekten, Jam Sessions, Jazz-Workshops und Studioaufnahmen. Reinhard Karwatky studierte in dieser Zeit klassische Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim, Dr. Hoch’s Konservatorium - Musikakademie Frankfurt und an der Akademie für Tonkunst Darmstadt (Kontrabass, Trompete, Klavier, Kontrapunkt, Komposition). Ausserdem spielte er Gitarre, Violoncello, Sarangi, Sitar, Rebec und Synthesizer. Neben seiner Vorliebe für klassische Musik interessierte er sich auch für zeitgenössische und elektronische Musik. Während dieser Zeit fokussierte er zunehmend seine Privatstudien in Ethnomusikologie, Weltreligion und Methaphysik. Intensive Studien brachten ihn zur östlichen Philosophie, alten Weisheitsreligionen und zur Esoterik - der Geheimlehre - 'Das Buch des Dzyan': Madame Blavatsky’s berühmtes Werk beruhend auf Zitaten aus dem Buch 'Dzyan', die ihr angeblich in Briefen und Träumen von tibetanischen Mystikern offenbart wurden, das heilige Buch Zentralasiens, in dem die göttlichen Mysterien des Universums und die Reise der Pilger-Seele durch die 'Zeitalter der Menschheit' beschrieben sind. Dzyan ist die Lautumschrift des Sanskritwortes 'dhyana', das geistige Stabilität, Weisheit und göttliches Wissen bedeutet. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Jochen Leuschner war ebenso in die Geheimlehre von Blavatsky’s Grand-Livre der esoterischen und okkulten Welt eingetaucht und tief von deren grundlegendem Werk 'Das Buch des Dzyan' beeindruckt. Im November 1971 konnte Karwatky für Dzyan mit dem Plattenlabel Aronda einen exklusiven Schallplattenvertrag abschliessen. Die Aufnahmen und Abmischung für das gleichnamige Debütalbum fanden im Februar und März 1972 statt. Schon im April wurde das Album mit einem eindrucksvollen, zur Musik stimmigen Cover veröffentlicht. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dieses Debütalbum ist auch aus heutiger Sicht ziemlich einzigartig. Auf Jazz Grooves basierende Ausflüge in Space Rock Improvisationen, veredelt mit fremd klingenden elektronisch-akustischen Klängen, geschickt vermischten Elementen verschiedener Stile von zappaesken Jazzeinflüssen aus der Zeit von dessen "Hot Rats" bis zu den frühen King Crimson-Alben prägten das Album ebenso wie Fusion-Rock à la Nucleus, Soft Machine, Magma und sogar Van der Graaf Generator ähnlichem Progressive Rock. Diese sehr vielseitige Underground-Musik reicherten Dzyan noch zusätzlich an mit ethnischen und kosmischen Elementen, eingebettet in fremdartig klingende Songs. Die Kompositionen zeigten eindrucksvoll die technischen Fähigkeiten der Musiker, ausserdem einen grossartigen, einen weiten Tonumfang umfassenden Gesang, der auch mehrstimmig arrangiert war.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"The Bud Awakes" klang dabei betont gesangslastig und war ein schönes Beispiel für das exzellente Harmonieverständnis der Band. Der Ethno Psychedelik-Popsong "The Wisdom" erklang in einem fast gotisch anmutenden und feierlichen Ambiente, mit gregorianischen Melodiestrukturen und modalen orthodoxen Texturen, unterlegt von einer erfindungsreichen, unregelmässigen Jazz Rock-Phrasierung und endete mit einem hypnotischen, mantragleichen Thema. Das anschliessende, recht jazzige "Fohat’s Work" wies Zeuhl-Elemente der frühen Magma auf, besonders beim Gesang. "Hymn" präsentierte eine fast schon avantgardistisch klingende Melodie, interpretiert mit Solo Bass-Violine, bizarren und bisweilen schräg klingenden elektronischen Sounds, und endete in einem echten Wohlfühl-Klang. Der "</span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dragonsong" führte die Band in einen progressiven Jazz Rock, treibend und hypnotisch, unterlegt mit funkigen Untertönen. "Things We’re Looking For" dagegen war eine ruhige, sehr gefühlvolle Ballade mit einer vertrakten Harmonik, unorthodoxen Melodielinien und sehr emotionalem Gesang, der hier exzellent unterstützt wurde durch E-Piano und einem gestrichenen Kontrabass. Das Album endete mit dem rockenden "Back To Earth", geprägt von einem sehr dominanten Bass Riff und einer überzeugenden Gitarrenarbeit: Das beeindruckende Ende einer höchst abwechslungsreichen und sehr aussergewöhnlichen musikalischen Reise. Als das Debütalbum im April 1972 erschien, hatten der Gitarrist Harry Krämer und der Schlagzeuger Ludwig Braum die Band bereits verlassen.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Krämer studierte klassische Gitarre am Konservatorium der Musikakademie Frankfurt. Er betätigte sich danach als Gitarrenlehrer. Braum schloss sein Studium der klassischen Musik mit dem Staatsexamen als Orchestermusiker und dem Masterdiplom für Schlagzeug und Perkussion an der Akademie für Tonkunst Darmstadt ab. Gleichzeitig wurde er festes Mitglied im Staatsorchester der Rheinischen Philharmonie Koblenz. Karwatky rekrutierte als neuen Gitarristen Eddy Marron, der zuvor beim Jochen Brauer Sextett und der Gruppe Vita Nova mitgewirkt hatte und ein klassisch ausgebildeter Gitarrist mit Studium der Konzertgitarre an der Staatlichen Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim war und den in Darmstadt geborenen und lebenden Schlagzeuger Lothar Scharf, der in Volker Kriegel's Trio und als Solo-Pauker bei den Berliner Symphonikern gespielt hatte. Er studierte klassische Perkussion an der Akademie für Tonkunst Darmstadt und an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Berlin. Er kam in die Band Dzyan als Ersatz für Krämer und Braum. Damit war die Gruppe wieder komplett. In der neuen Formation absolvierten Dzyan in den anschliessenden Monaten eine Reihe von Konzerten. Es waren die ersten Live-Auftritte von Dzyan überhaupt. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Südwestfunk lud die Gruppe im Oktober 1972 zu Aufnahmen in das sendereigene Studio U1 in Baden-Baden ein. Im November 1972 verliessen jedoch der Sänger Jochen Leuschner und der Saxophonist Gerd 'Bock' Ehrmann die Band. Gitarrist Marron übernahm nun auch den Gesang und Dzyan spielten als Trio weiter. Auch in dieser Besetzung wurden mehrere Live-Auftritte gespielt. Jochen Leuschner gründete nach seinem Ausstieg, nur wenige Monate später, mit einigen Darmstädter Musikern die Rockformation Hardcake Special. Die Gruppe veröffentlichte 1974 ein gleichnamiges Album auf dem Brain-Label von Metronome Records, produziert von Frank Dostal. Im gleichen Jahr begann Leuschner seine Tätigkeit beim Plattenlabel CBS in Frankfurt. Nach verschiedenen Positionen innerhalb des Unternehmens wurde Leuschner 1984 mit 35 Jahren der damals jüngste Geschäftsführer des weltweiten Musikunternehmens. Er führte die deutsche Filiale erfolgreich insgesamt 17 Jahre lang. Ende 2001 verliess er das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Gerd Ehrmann spielte nach seinem Weggang von Dzyan in erster Linie akustischen Jazz, mit Jürgen Wuchner, Wolfgang Wüsteney, Michel Eicken und einigen weiteren Musikern. Ab Mitte der 70er Jahre war er als Sozialarbeiter in Frankfurt tätig. Der Schlagzeuger Lothar Scharf verliess die Band im März 1973 und stieg bei der Formation Virgo ein. Er wurde ersetzt von Peter Giger, der vom legendären Albert Mangelsdorff Quintett kam. Ab Mai 1973 spielte das neue Dzyan Trio in der Besetzung Marron, Karwatky und Giger. Im Frühsommer 1973 machte Karwatky die Bekanntschaft von Peter Hauke, dem berühmt berüchtigten Produzenten und Gründer des Labels Bacillus Records. Nachdem sich beide über einen Schallplattenvertrag geeinigt hatten, unterzeichneten Dzyan im Juni 1973 einen exklusiven Vertrag mit Bellaphon für das legendäre Bacillus-Label. Ende August nahm die Band ihr zweites Album "Time Machine" im legendären Dierks-Studio in Köln/Stommeln auf, produziert von Peter Hauke, aufgenommen und gemischt von Dieter Dierks. Veröffentlicht wurde das Album im November auf Bacillus Records. "Time Machine" mit seinem psychedelischen Cover, das Helmut Wenske für das Album designete, war im Vergleich zum Debütalbum ein völlig neu und anders klingendes Werk. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Sound der Gruppe bewegte sich zwar immer noch im Jazzrock, öffnete sich aber mehr in Richtung experimentellem Fusion und Free Rock. Als Trio entwickelte sich Dzyan vom Progressive Rock mit Gesang des ersten Albums jetzt in ethnische und jazzige Bereiche mit mehr Raum für abgedrehte exotische Improvisationen, zu einer ungewöhnlichen Form des Acid Rock mit heftigen Ausflügen in Richtung von John McLaughlin's Mahavishnu Orchestra. "Time Machine" war sehr virtuos und zeigte die Musiker mit eigener Ästhetik auf höchstem Niveau. Das Album galt später als eines der Meisterwerke des deutschen progressiven Rocks. Im Niemandsland zwischen Jazz und Rock und als Vorläufer des Post-Rocks der 90er Jahre war "Time Machine" seiner Zeit weit voraus. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nach den Aufnahmen zur LP absolvierte die Band eine Reihe von Auftritten in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern. In den USA wurde das Album "Time Machine" im April 1974 auf dem Cosmic Label veröffentlicht. Anschliessend verliess Schlagzeuger Giger für mehrere Monate die Band, um als Sessionmusiker für das Jazzlabel ECM zu arbeiten und eine Tour mit dem Bassisten Eberhard Weber zu absolvieren. Während seiner Abwesenheit wurde er kurzzeitig von Marc Hellmann (ehemals Dave Pike Set) vertreten. Zwischenzeitlich hatten Gitarrist Marron und Bassist Karwatky ihre musikalische Bandbreite und Ausdrucksformen mit der Verwendung verschiedenster Akustikinstrumente und ihrem Interesse für ethnische und experimentelle Musik weiterentwickelt. Im Hinblick auf die Veröffentlichung eines dritten Albums hatten Produzent Hauke und Mastermind Karwatky den legendären Surrealisten der 70er Jahre Helmut Wenske ('Paintings from Innerspace') auserwählt, auch für das kommende dritte Album "Electric Silence" das Cover zu entwerfen, was sich als Glücksgriff erwies.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Aufnahmen fanden im Oktober 1974 erneut im Dierks Studio statt. Auch "Electric Silence" wurde auf Bacillus Records veröffentlicht. "Electric Silence" wurde insbesondere bekannt und berühmt für seine von ethnischen Elementen geprägte aussergewöhnliche Musik und sein extrem psychedelisches und surrealistisches Cover. Dzyan perfektionierten ihre Musik noch mehr in Richtung Improvisation, elektronische Soundexperimente, polyrhythmisch treibende Grooves und raffinierte exotische Klänge und katapultierten die Band in einen faszinierenden mystischen Sound-Kosmos. "Electric Silence" hob ab in überirdische Klangwelten von unglaublicher Schönheit und Eigenart, eintauchend in die ursprüngliche Musik Asiens, zu den mythischen Quellen in Sphären des archaischen Ursprungs, wurde zu einem einzigartigen rituellen Trip in sagenumwobene immaterielle Welten. Die Multi-Instrumentalisten Marron und Karwatky experimentierten auf Sitar, Saz, Tambura, Mellotron, Synthesizern, Bass-Violine und einem geheimnisumwitterten Instrument namens Super-String, vermischt in einem extremen Schmelztiegel von Stilen, Ideen und fruchtbaren Phantasien, während Giger, hoch konzentriert und inspiriert, mit seinem virtuosen Schlagzeugspiel für den Zusammenhalt sorgte. Von dem geheimnisvollen "Kahli" über das mehr funkig angehauchte "For Earthly Thinking" bis zum heftigen "The Road Not Taken", lieferten Dzyan eines der besten und einzigartigsten Alben des Krautrocks ab. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">"Electric Silence" stand letztlich für sich selbst: Abenteuerliche Rhythmen und einzigartiger Jazz-Prog im Grenzbereich des experimentellen Rocks, ein weiteres Meisterwerk. Das Album wurde in den USA auf dem zwischenzeitlich eingestellten Label Passport Records veröffentlicht. Ende 1974 entschloss sich Reinhard Karwatky jedoch als letztes verbliebenes Original-Bandmitglied, als der Gründer und Namens-Inhaber von Dzyan, die Gruppe zu verlassen, womit deren offizielles Ende dokumentiert wurde. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Mit dem Bassisten Günter Lenz spielten Marron und Giger als Trio Giger-Lenz-Marron weiter. Das Fusion-Trio veröffentlichte zwei Alben auf Gigers Nagara-Label ("Beyond" 1977 und "Where The Hammer Hangs" 1978). Ihre Musik klang wie eine jazzigere Version von Dzyan, allerdings ohne deren Experimentierfreude und elektronischen Sounds. Reinhard </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Karwatky komponierte die erste deutsche Jazz Rock Symphonie "Resurrection", welche im Jahre 1975 im Staatstheater Darmstadt uraufgeführt wurde. Ausserdem "Ode To Africa", die sogenannte '1st World Music Symphony', uraufgeführt 1976 ebenfalls im Staatstheater Darmstadt mit Peter Giger und Christoph Haberer. Weitere Werke seines Schaffens waren "Liturgical Colours" für symphonische Streicher und Kontrabass solo, die "Homage To Mahatma Gandhi" für Symphonie Orchester und Chor, sowie zahlreiche weitere Symphonik-Projekte. Reinhard Karwatky arbeitete auch als Musikproduzent, Toningenieur, Komponist und Arrangeur.</span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/xFnuQibbMPY/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/xFnuQibbMPY?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-5631133752629501092024-03-04T08:30:00.001+01:002024-03-04T08:47:22.392+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8Ax6QAiG3jfJKJpCnQwnKAb4hETspPV6kKvDvBb0SJOAoPuqvPmglBClVHwzTV-NTyqhMqUwHzxWl3wVmPizXVAsu2_2YA_Bv_aJQSV_IIo3bWQ69kPlO9otr4RonsN8__MG99pQFqaVi/s1600/Yes+-+Progeny.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1500" data-original-width="1482" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8Ax6QAiG3jfJKJpCnQwnKAb4hETspPV6kKvDvBb0SJOAoPuqvPmglBClVHwzTV-NTyqhMqUwHzxWl3wVmPizXVAsu2_2YA_Bv_aJQSV_IIo3bWQ69kPlO9otr4RonsN8__MG99pQFqaVi/s640/Yes+-+Progeny.jpg" width="632" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b><br /></b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>YES - Progeny: Seven Shows From Seventy-Two</b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">(Rhino Records 081227956417, 2015 / Aufnahmen von 1972)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Progeny" ist eine Nabelschau der besonderen Art: Es ist die auf insgesamt 14 CDs verewigte komplette Präsentation aller sieben Auftritte der Gruppe Yes im Jahre 1972 in den Vereinigten Staaten, die im Jahr darauf in ihrer komprimierten Weise zur grandiosen Dreifach-LP "Yessongs" führte, jenem legendären Konzertalbum, das bis heute zu den besten Live-Momenten des Progressiven Rock überhaupt zählt. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich diese Box überhaupt zu meinen alternativen Plattentipps hinzufügen sollte, aber es ist mir letztlich ein Bedürfnis, allen Yes-Fans und solchen, die es noch immer werden möchten, diese einmalige Kollektion von sieben Auftritten einer der grossartigsten und künstlerisch unbestreitbar herausragendsten aller Rockbands zu empfehlen, denn die nicht ganz billige Investition lohnt sich in jedem Fall, und sei es nur schon wegen der Authentizität, denn hier präsentierte sich die Band an sieben Abenden in allerbester Spiellaune und die jeweils gespielten Titel wirken in sich wesentlich geschlossener, als auf der komprimierten späteren "Yessongs", die aus Titeln aller sieben Auftritte zusammengeschustert worden war.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Für alle Yes-Fans und viele Geniesser von Live-Alben gilt Yessongs" als das progressive Mass aller Dinge: Über eine Million Exemplare des spektakulären Live-Albums, das mit einem der eindrucksvollsten Roger Dean-Artworks aufwartete, wurden innerhalb kurzer Zeit verkauft. Nach ihrem legendären, fünften Studioalbum "Close To The Edge" befand sich die Gruppe in einem kreativen Höhenrausch, der während der 1972er Welttournee wie ein Vulkan zu einem Ausbruch drängte. Fast alle Stationen der Tour waren ausverkauft und die Hallen mit Fans bis zum letzten Platz gefüllt. Erst im Jahre 2014 entdeckte die Band einen längst vergessenen Schatz: Sieben vollständige Konzerte aus den Wochen, die den Gigs der Aufnahmen von "Yessongs" vorangingen. Mit allerneuester Audio-Technologie ging man nun daran, die Original-Bänder mit den Aufnahmen in bester Qualität zu restaurieren und brachte schier unglaubliche Klangdetails zutage, die einen unmittelbaren Sound schufen, der die Zuhörer direkt in die erste Reihe katapultiert. </span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Progeny: Seven Shows From Seventy-Two" eröffnet jeden Ton aller sieben Shows auf insgesamt 14 CDs, also jeweils eine Doppel-CD pro Auftritt. Die Aufnahmen entstanden im Herbst 1972, als die Band von Kanada nach North Carolina und dann nach Georgia und Tennessee reiste, bevor sie am 20. November 1972 in Nassau Coliseum in New York spielte. Die schön aufgemachte Box kommt im Design einer Flip Top Box und enthält ein speziell entworfenes neues Artwork von Roger Dean, der schon damals für die phantastischen Coverdesigns nicht nur für die Gruppe Yes zuständig war. Neu auf dieser Tour war der Schlagzeuger Alan White, der bis heute zum Yes-Line Up gehört und seinerzeit das Gründungsmitglied Bill Bruford ersetzte, der nach den Aufnahmen zu "Close To The Edge" zur Gruppe King Crimson wechselte. Unglaublich aber wahr: White blieben damals ganze drei Tage, um das gesamte Repertoire der Live-Shows zu lernen, bevor er mit Jon Anderson (Gesang), Steve Howe (Gitarre), Chris Squire (Bass) und Rick Wakeman (Keyboards) auf die Bühne ging. Die enorm kraftvollen Aufnahmen zeigen, wie schnell das neue Line-Up musikalisch zusammenfand und eine Einheit formte; hervorragend herauszuhören etwa auf Titeln wie "Roundabout" oder komplexen Suiten wie "And You And I". </span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Progeny: Sieben Shows von 72 bietet wie der Name schon sagt, sieben Yes-Shows aus der äusserst kreativen Zeit von 1972. Die Box der Konzerte der Nordamerika-Tour sind eine ideale Ergänzung zu den bisherigen offiziellen Veröffentlichungen "Yessongs" und "Yesshows". Der Unterschied zu den bisherigen Live-Platten aus jener Aera: Der Sound ist wesentlich besser und stellt die bisherigen Platten klangtechnisch weit in den Schatten. Wer Yes mag, der sollte sich dieser Box unbedingt annehmen. Das Jahr 1972 bedeutete für Yes Kreativität pur und absolute Spielfreude und nicht wie die spätere Yes-Phase Popmusik auf hohem Niveau. Der Zuhörer von "Progeny" kann eindrucksvoll miterleben, wie die Musiker an ihren Stücken von Show zu Show wuchsen und welche Schwerpunkte sie jedes Mal legten. Mal durfte der Gitarrist Steve Howe den Ton angeben, ein andermal der Keyboarder Rick Wakeman. Die Gruppe lebte, sie variierte ihr Material, wechselte aus und probierte neu. Da die Konzerte als Folge veröffentlicht sind, kann der Zuhörer miterleben, wie sich die Band veränderte und das Publikum immer wieder aufs Neue mitreissen konnte.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Auch schön ist die Entwicklung des Covers von Roger Dean. Über die einzelnen CDs hinweg entwickelte er sein Grafik-Konzept. Über Roger Dean muss man nicht mehr viele Worte verlieren; sein Grafikstil hat so manche Platten seit den 70er Jahren entscheidend mitgeprägt. Zu den Aufnahmen, die man zufällig in einem Karton entdeckt hat: Dieser Schatz wurde gehoben und den Fans zur Verfügung gestellt. Dazu wurde analoges Equipement verwendet, nicht heutige PC-Technik. Der Klang von "Progeny: Seven Shows from Seventy-Two" wirkt äusserst warm, rein und eben wie damals. Schön zu lesen ist auch das 40-seitige Booklet mit einem Essay von Brian Kehew </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Sieben Shows von einer Tour. Wird das nicht öde ? Mitnichten! Alleine der Titel "Yours Is No Disgrace" war jeden Abend völlig anders. Neben dem gejammten Intro spielte Steve Howe sein endlos langes, aber spannendes Solo jeden Abend deutlich anders. Das ist noch heute bei jeder Yes-Show etwas Besonderes. Rick Wakeman variierte die "Excerpts From Six Wives Of Henry VIII" jede Nacht gründlich. Die Ansagen und Kommentare der Band waren von Auftritt zu Auftritt sehr individuell. Selbst das Akustik-Set von Steve Howe geriet, obwohl er die gleichen Titel jeden Abend spielte, sehr spontan umarrangiert und oft durch andere Teile verfeinert. Auch bei den verbliebenen Stücken war irgendwie jeden Abend ein kleines Teil anders gespielt.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Yessongs" ist seit meiner Jugend mein absolutes Lieblings Live-Album. Ich bin froh, nun diese alternativen Mitschnitte aus dieser Zeit hören und entdecken zu können, auch, um hautnah miterleben zu können, wieviel Energie in diesen frühen Tagen in dieser unglaublichen Band steckte. Der Sound der Aufnahmen ist tatsächlich rauher, aber eben auch besser und klarer als bei "Yessongs". Die Geschichte dieser Aufnahmen setzte sich erst 2005 fort. In der Zwischenzeit galten die Bänder dieser sieben Konzerte offiziell als verschollen. Für die Live-Compilation "The Word Is Live" wurden damals, im Jahre 2005, verschiedene Archive durchstöbert, darunter vor allem Steve Howe's Privatarchiv. Für eine genaue Durchsicht der Warner Brothers Archive in New York war das "The Word Is Live"-Budget nicht gross genug, aber man entdeckte immerhin einige Schachteln mit der Aufschrift 'Yes'. Als dann Jahre später Steven Wilson begann, die Originalalben von Yes zu remixen, ging man auf die Suche nach Bonusmaterial. Dabei fand man in den Schachteln in den Archiven die Multitrack-Bänder von acht Konzerten der USA-Tour aus dem Herbst 1972. Von diesen Konzerten war eines wegen starken Feedbacks unbrauchbar, das vom 25. September in Hartford, Connecticut.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Und so gelangten die folgenden sieben Konzerte in der "Progeny"-Box ans Licht der Öffentlichkeit:</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">31. Oktober 1972: Maple Leaf Gardens, Toronto, Ontario, Canada</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">1. November 1972: Ottawa Civic Centre, Ottawa, Ontario, Canada</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">11. November 1972: Duke University, Durham, North Carolina, USA</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">12. November 1972: Greensboro Coliseum, Greensboro, North Carolina, USA</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">14. November 1972: University Of Georgia, Athens, Georgia, USA</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">15. November 1972: Knoxville Civic Coliseum, Knoxville, Tennessee, USA</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">20. November 1972: Nassau Veterans Memorial Coliseum, Uniondale, New York, USA</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Bei der Arbeit an der "Progeny"-Box stiess man jedoch bald auf Probleme: Schon beim Originalmix von "Yessongs" hatte Eddy Offord mit der Aufzeichnungsqualität zu kämpfen gehabt. Diese hatte erheblich darunter gelitten, dass jemand die Einstellungen des Dolby-Rauschunterdrückungsystems falsch gesetzt hatte. Obwohl Offord aus den Aufnahmen herausgeholt hatte, was menschenmöglich war, litt "Yessongs" unter dem mässigen, sehr mittigen Klang. Beim Abmischen der Konzertaufnahmen für die "Progeny"-Box stand der Produzent Brian Kehew nun vor dem gleichen Problem wie damals Offord. Zudem hatte er mit uraltem Material zu tun, das jederzeit auseinanderfallen konnte. So wurden die Bänder zunächst einmal in mühevoller Kleinarbeit restauriert. Bei der Korrektur der falschen Rauschunterdrückungseinstellungen und der Abmischung orientierte er sich dann an der Philosophie Steven Wilsons: keine Korrekturen, keine Neuinterpretation, und schon gar keine Overdubs. Man hört das, was damals aufgenommen wurde. So wurde die Konzerterfahrung vom Herbst 1972 originalgetreu in die Gegenwart transportiert. Im Vergleich zu "Yessongs" nahm Kehew zum Beispiel die Instrumente hörbar weit auseinander, um dem damaligen Konzerterlebnis gerecht zu werden: Links aussen steht Steve Howe, rechts Rick Wakeman. Alan White und Jon Anderson hört man in der Mitte, und Chris Squire zwischen Wakeman und White.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Yes lieferten zwar jeden Abend das gleiche Set ab, und als ausgewiesene Perfektionisten spielten sie es so nah an der Studioaufnahme wie möglich, dennoch variierte die Band ihre Stücke von Abend zu Abend leicht. Vor allem Wakeman und Howe spielten sehr frei. Wakemans "Excerpts" waren mal länger, mal kürzer, als man es von "Yessongs" her kannte, immer wieder änderte er Dauer und Abfolge der einzelnen Ausschnitte. Howe ist ein Derwisch an den Saiten, und solierte wie ein Irrer, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Die Authentizität dieser Aufnahmen bringt es mit sich, dass auch der eine oder andere Fehler zu hören ist. So verhaut sich Howe bei "Close To The Edge" in Greensboro, in Durham sind es beim gleichen Stück Wakeman und Squire. Dennoch sind vor allem die freieren Passagen besonders interessant. So ist "Yours Is No Disgrace" jeden Abend das Vehikel für lange Soli. Daneben gibt es, oft direkt davor, kleine Band-Jams. A propos: Wer sich für Fehler interessiert, der sollte sich die Durham-Show unbedingt genau anhören. Immer wieder ist zu lesen, wie unzuverlässig das Mellotron damals war. Ständig verstimmte sich das sensible Instrument. Wer mal hören will, wie ein verstimmtes Mellotron klingt, der kann das auf der ersten Durham-CD fast durchgängig geniessen. Und in Toronto empfing Rick Wakemans Set sogar das lokale Radioprogramm.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Das Besondere an diesen Konzerten ist vor allem die krasse Power, die die Band damals herüberbrachte. Um nur ein Beispiel zu nennen: "Close To The Edge" hat, um Minute 15 herum, extrem dissonante Passagen, die auf der Studioaufnahme nicht annähernd so intensiv wirken. Auch das Stereobild der "Progeny"-Konzerte macht die Box zu einer lohnenden Anschaffung: Durch die originalgetreu breite Anordnung der Musiker wirken die Aufnahmen äusserst authentisch. Aufgrund der grossen Transparenz werden viele Details hörbar. Dem einen oder anderen mag Chris Squire zu leise sein, Fans von Rick Wakeman und Steve Howe dagegen dürften sich darüber freuen, jede einzelne Note ihrer Helden klar und deutlich zu hören. Vor allem Wakeman tritt stärker in den Vordergrund als gewohnt. Der mehrstimmige Gesang ist klar und deutlich, man kann sogar die einzelnen Stimmen auseinanderhalten. Und Alan White ist eine Offenbarung: Der Mann glänzt durch Frische und Energie.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nun noch zu der Frage nach dem Verhältnis von "Progeny" zu "Yessongs". Gesichert ist, dass die folgenden vier Aufnahmen sowohl auch "Progeny" als auch auf "Yessongs" zu finden sind:</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Roundabout" (1. November, Ottawa)</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Heart Of The Sunrise" (12. November, Greensboro)</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Siberian Khatru" und "Yours Is No Disgrace" (14. November, Athens)</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Wer genau hinhört, und Spass an so etwas hat, kann auch versuchen, die anderen Aufnahmen zu identifizieren. So kann man etwa ausmachen, dass Rick Wakeman's Solo-Beitrag auf "Yessongs" vom Konzert in Athens stammt. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Den allenthalben gezogenen Vergleich zwischen "Progeny" und "Yessongs" finde ich dennoch vollkommen unsinnig. Ersteres ist eine ungeschminkte Dokumentation von sieben Konzerten einer einzigen Tournee, während letzteres eine Compilation von Aufnahmen ist, die an verschiedenen Abenden zweier verschiedener Tourneen entstanden sind, und die zudem hinterher nachbearbeitet wurden. So nahm Offord einige Overdubs vor: Howe, Squire und Wakeman korrigierten einige Stellen nachträglich im Studio: zum Beispiel ist Steve Howe's Solo in "Yours Is No Disgrace" eine Studioaufnahme und es wurden Ansagen und Publikumsgeräusche gelöscht. "Perpetual Change" und "Long Distance Runaround" / "The Fish" stammen von der vorausgehenden "Fragile"-Tour, das ist auch der Grund dafür, dass Bill Bruford auf "Yessongs" zu hören ist. Die "Close To The Edge"-Stücke hat er nie live gespielt.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Gleichermassen unsinnig ist die Frage, ob man sieben Konzerte mit der gleichen Setliste braucht. Nun, simpler kann eine Antwort nicht sein: "Progeny" enthält sieben Konzerte mit der gleichen Setliste, und wer sieben Konzerte mit der gleichen Setliste haben möchte, der soll sich die Box zulegen. Wer nicht, der nicht.<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"> </span>Wer sieben Yes-Konzerte mit der gleichen Setliste interessant findet, aber Angst hat, dass sie bei ihm im Schrank zum Staubfänger werden könnten, der soll sie sich halt bei einem Freund, der sie hat, mal anhören. Und wer sieben Yes-Konzerte mit der gleichen Setliste haben möchte, der soll sich die Box zulegen. Sie ist die Anschaffung allemal wert, nicht zuletzt auch durch das ausführliche Booklet und das durchgängig neue Artwork von Roger Dean, das die Geschichte des zerfallenden Planeten, die auf den Covers von "Fragile", "Close To The Edge" und "Yessongs" erzählt wurde, noch weiter ausdifferenziert. Ich jedenfalls bin begeistert von "Progeny" und hoffe, dass noch weitere Veröffentlichungen dieser Art folgen. Die brettharten Yes-Fans dürsten vor allem nach der "Tales From Topographic Oceans"-Tour, der "Solo-Album"-Tour, der "Relayer"-Tour und der "Drama"-Tour. Es gibt also für Brian Kehew noch einiges zu tun.<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"> Yes, das ist - zumindest für mich - so etwas wie eine lebenslange Liebesbeziehung. Da kann ich alles sein, nur nicht objektiv.</span></span><br />
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<br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/jybq-ElbpOo" width="320" youtube-src-id="jybq-ElbpOo"></iframe></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/XPFUTT5VHXw" width="320" youtube-src-id="XPFUTT5VHXw"></iframe></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/pqRCScaCuOI" width="320" youtube-src-id="pqRCScaCuOI"></iframe></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/0h2NGsqBBqA" width="320" youtube-src-id="0h2NGsqBBqA"></iframe></div><br /><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-34646286717761999992024-03-03T10:00:00.001+01:002024-03-03T10:37:18.514+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-yP0KnvipSG8/XVLzyNYHcBI/AAAAAAAAGEU/TGdgA1_M_TwBwDnoxT08vazmuEFQlsJYwCLcBGAs/s1600/Phish.jpeg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1425" data-original-width="1425" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-yP0KnvipSG8/XVLzyNYHcBI/AAAAAAAAGEU/TGdgA1_M_TwBwDnoxT08vazmuEFQlsJYwCLcBGAs/s640/Phish.jpeg" width="640" /></a></div>
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<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>PHISH - Slip, Stitch & Pass</b> (Elektra Records 62121-2, 1997)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Slip Stitch & Pass" war das zweite offizielle Live-Album der amerikanischen Rockband Phish. Es wurde am 28. Oktober 1997 veröffentlicht und bot neun Tracks eines Konzerts der Band vom 1. März 1997 in der Markthalle in Hamburg, die Teil von Phish's Europa Tour desselben Jahres war. Man konnte hier zum erstenmal überhaupt die Titel </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Mike's Song" und "Weekapaug Groove" auf einer offiziellen Phish-Veröffentlichung hören, obwohl beide Songs schon seit den 80er Jahren Teil des Bandrepertoires waren. Drei der neun Songs des Albums waren Coversongs: "Cities" von den Talking Heads , "Jesus Just Left Chicago" von ZZ Top und der traditionelle A-Cappella-Standard "Hello My Baby". </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Darüber hinaus zitierte die Band im letzten Jam-Abschnitt von "Mike's Song" Pink Floyd's "Careful with That Axe, Eugene" sowie Elemente und Texte aus dem Doors Titel "The End". Das Ende von "Weekapaug Groove" wiederum interpolierte den Endabschnitt von "Can't You Hear Me Knocking" der Rolling Stones. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Der Jam auf "Wolfman's Brother" war ein Indiz für den Streifzug der Band in die Funkmusik, der die Improvisation der Gruppe in den nächsten Jahren dominierte. Der Song enthielt auch einen Vorgeschmack auf das Instrumentalstück "Dave's Energy Guide". </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Der bekannte Grafiker Storm Thorgerson entwarf das Albumcover zu "Slip, Stitch & Pass".</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Phish blieben bis heute vor allem für ihre Improvisationen und Jamsessions bekannt. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Ihre Musik umfasst ein weites Spektrum von Genres, darunter Rock, Fusion, Bluegrass, Folk, Blues und Progressive Rock. Obwohl die Gruppe kaum im Radio oder auf im Fernsehen zu hören war, entwickelte sich durch Mundpropaganda eine grosse, inzwischen enorm grosse Fangemeinde. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Phish wurden 1983 in Burlington von Trey Anastasio, Jeff Holdsworth und Jon Fishman gegründet, die alle die University of Vermont besuchten. Nur wenig später schloss sich ihnen Mike Gordon an und 1984 begannen sie auch ausserhalb der Universität aufzutreten. Kurz nachdem Keyboarder Page McConnell 1985 Mitglied von Phish geworden war, verliess Holdsworth die Band. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Anfang 1988 nahmen Phish ihr Debütalbum "Junta" auf, das sie ausschliesslich als Musikkassette bei ihren Konzerten verkauften. 1989 folgte "Lawn Boy", das 1990 auf dem Independent Label "Absolute A-Go-Go", einem Sublabel von Rough Trade erschien. 1991 tourten Phish durch Amerika, verloren jedoch Ende des Jahres ihren Plattenvertrag, als Rough Trade Insolvenz anmeldete. Elektra Records nahm die Band unter Vertrag, und 1992 folgte auf ihrem neuen Label "A Picture Of Nectar". Die Band tourte weiterhin durch das Land, während Elektra Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Phish Alben auf den Markt brachte.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Während ihrer 1992er Tour hatten Phish bei mindestens einem ihrer Konzerte (in Stowe (Vermont) am 25. Juli 1992) Carlos Santana zu Gast. Santana jammten bei den Songs "You Enjoy Myself", "Llama", "Santana's Jam #1", "Santana's Jam #2", "David Bowie" und "Catapult" an jenen Abend mit. Dies belegen zwei CD-Veröffentlichungen aus dem Jahre 1992, eine mit dem Titel "A Phishy Story", deren Aufnahmen aus Providence und Stowe stammen, eine andere CD mit dem Titel "Jammin' Santana", deren Aufnahmen vom gleichen Tag aus Stowe stammen. Ob es sich bei diesen CDs um Bootlegs handelt, ist nicht bekannt, da Phish während dieses Zeitraumes keinen Plattenvertrag hatten. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Anfang 1993 erschien Phish's viertes Studioalbum namens "Rift". Im nächsten Jahr folgte "Hoist", aus dem die Single "Down With Disease" ausgekoppelt wurde. Ende 1994 wurde "Crimes Of The Mind" veröffentlicht, ein Album, das die Band bereits 1991 zusammen mit The Dude Of Life (bei vielen der Phish-Songs auch als Mittexter aufgeführt) aufgenommen hatten. Weitere Veröffentlichungen in den 90er Jahren waren unter anderem das Doppel-Livealbum "A Live One", die Studio LPs "The Story Of The Ghost" und "Billy Breathes" (vor allem das letztgenannte bekam exzellente Kritiken), die Live-LP "Slip, Stitch & Pass" und schliesslich die 6 CD's umfassende Box "Hampton Comes Alive", in der zwei ganze Konzerte enthalten waren. Das Album erreichte sogar Goldstatus.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Anfang 2000 konnten Phish ihren Erfolg mit dem Album "Farmhouse" und der dazugehörigen Single "Heavy Things" fortsetzen, doch schon im Oktober des gleichen Jahres trennten sich die Musiker vorübergehend, um sich anderen Projekten zu widmen. Von 2001 bis 2003 veröffentlichte Elektra zwanzig Livealben der Band und im Dezember 2002 begannen Phish auch wieder live aufzutreten. Sie tourten noch eineinhalb Jahre, veröffentlichten 2004 noch ein letztes Studioalbum in Form von "Undermind" und gaben schliesslich ihre endgültige Trennung bekannt. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Im März 2009 kam die Band wieder zusammen und spielte im Sommer einige Konzerte in den USA. Im September desselben Jahres erschien schliesslich ihr 14. Studioalbum "Joy", auf das eine ausgedehnte Nordamerikatournee folgte. Auch in den seitdem folgenden Jahren tourten Phish durch Nordamerika. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">In den Monaten Juli und August 2017 spielten Phish 13 Konzert unter dem Titel The Baker's Dozen im Madison Square Garden in New York. Jedes Konzert hatte eine individuelle Setlist; es wurde kein Song zweimal gespielt.</span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/tDN6i64RcZI/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/tDN6i64RcZI?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/W0DZ_LUhCeU" width="320" youtube-src-id="W0DZ_LUhCeU"></iframe></div><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-40640305992001944572024-03-02T08:00:00.001+01:002024-03-02T08:28:37.865+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgutSqIiXJPMpVgVAB5fuhQbJm9J0fJ3yEY7RgdrMk1hUeLyVHvXbBeKVlE6TQuaEAcEKg_xG3H73HsEXehl4y29fAH_HbcUfjc3LtMu4VJezEwtKaaY6d1bFdH05X9GsQd6q9U1gOM-hRZ/s1600/Death+Alley+-+Black+Magic+Boogieland.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgutSqIiXJPMpVgVAB5fuhQbJm9J0fJ3yEY7RgdrMk1hUeLyVHvXbBeKVlE6TQuaEAcEKg_xG3H73HsEXehl4y29fAH_HbcUfjc3LtMu4VJezEwtKaaY6d1bFdH05X9GsQd6q9U1gOM-hRZ/s640/Death+Alley+-+Black+Magic+Boogieland.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><b>DEATH ALLEY - Black Magick Boogieland</b> (Tee Pee Records 175-1, 2015)</span></div>
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<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Lemmy kann in Frieden ruhen, denn es gibt Bands, die sein Erbe für immer und drei Tage hochhalten werden, denn Lemmy war gradlinig, felsenfest, verlässlich, eine grundehrliche Rockerkaut. Unter den legitimen Thronfolgern des Speed Rock à la Motörhead waren Death Alley aus den Niederlanden ganz weit vorne. Death Alley verehrten Hawkwind und die Stooges, spielten psychedelischen, schnellen Rock'n'Roll mit jeder Menge Soul und lieferten eine High Energy-Performance ab, von der viele andere Bands im digitalen Zeitalter nur träumen können. Dabei folgte ein rasend schnelles Gitarrenriff auf das nächste und die Rhythmusgruppe rannte um ihr Leben. Death Alley, die sich selbst in der ebenso selbstbewussten wie hoffnungsvollen musikalischen Kategorie 'The New Wave of Dutch Loudness' sahen, gaben von vorne bis hinten absolut Vollgas. Dabei streiften sie weit mehr als nur den Geist von Lemmy, waren stilistisch bisweilen ausgesprochen nahe an Hawkwind, insbesondere beim Longtrack "Supernatural Predator", aber auch beim Protopunk etwa der 60er Jahre Legende MC5 und auch die bleischwere Düsterheit der frühen Black Sabbath konnte manin vielen Songs spüren.<br /><br />Die Band um den ehemaligen The Devil's Blood Gitarristen Oeds Beydals stammte aus Amsterdam und bestand neben dem Leader noch aus dem ehemaligen Gewapend Beton Sänger Douwe Truijens, dem Bassisten Dennis Duijnhouwer und dem vormals ebenfalls bei Gewapend Beton und White Slice tätig gewesenen Schlagzeuger Ming Boyer. Auf zukünftigen musikalischen Hardrock-Weltkarten wird das leider eher weitgehend unbekannte "Black Magick Boogieland", oligarchisch und diabolisch, doch gütig beherrscht von der sogenannten Death Alley, sicherlich irgendwann einmal einen grösseren Bekanntheitsgrad erreichen, was zu hoffen wäre, insbesondere des Umstandes wegen, dass es Detah Alley leider schon seit bald fünf Jahren nicht mehr gibt. Death Alley gaben alles, was das Rockerherz begehrt: KLlassischen Hard Rock, Lemmy-Rock'n'Roll, klassischen Mitt-70er Underground und eine Bleischwere, die so manch anderer Rockcombo einfach fehlt. Death Alley klangen selbst dann noch hammergeil, wenn sie sich in scheinbar uferlosen und bisweilen recht hypnotischen Jams verloren.<br /><br />Illegale Substanzen dürften im Hoheitsgebiet Death Alley's wohl auch hin und wieder eine Rolle gespielt haben, zentraler Faktor aber muss die Musik gewesen sein, die Musik der coolen Typen beiderlei Geschlechts mit Lederjacken und kaputten Hosen und Moralvorstellungen. Diese bildeten die überwältigende Mehrheit im "Black Magick Boogieland" und hätten bevorzugt und nicht nur metaphorisch ums Feuer getanzt. Den Charakter der alles dirigierenden Musik konnten die Rückkehrer mangels relevanter Vorbildung nicht adäquat beschreiben, eine Person gab exemplarisch zu Protokoll, sie hätte durch den Lärm schlagartig den Drang verspürt, dem Leibhaftigen in einer Tour mittels obszöner Gesten zu huldigen, welche eindeutig nicht mit Anstand und Moral in Verbindung hätten gebracht werden können. Mutmassungen, Gedanken, wirre Ideen, die so beim Hören dieses unglaublichen Albums entstehen können. Ein Trip, der einfach packt und einen mitschleift, egal ob man will oder nicht.<br /><br />Death Alley spielten in ihrem "Black Magick Boogieland" einen klassisch instrumentierten Rock, dessen Stilmittel zwar durchaus altbekannt waren, der aber spektakulär wirkte durch die allgegenwärtige Energie und Hingabe seiner Protagonisten - 'kompromissloser Rock', diesen Begriff hatte ich zuvor schon seit längerem nicht mehr in den Mund genommen, bei Death Alley kam mir diese Umschreibung jedoch endlich mal wieder zurück ins Bewusstsein. Das Herzblut tropfte diesem Punk-fueled Boogie-Rock nicht nur aus jeder Rille, es peitschte - versetzt mit ehrlichem Schweiss einer jeden Körperöffnung - geradezu in alle Richtungen. Als besonders verführerischen Höhepunkt möchte ich den "Supernatural Predator" bezeichnen, der klingt, als coverten Warrior Soul mit voller Wucht und allem, was sie haben, sowie elektrisierend unlauteren Absichten einen guten Hawkwind-Song, mit Farida Lemouchi (The Devil's Blood) als hintergründiger Melodieträgerin. Besonders in diesem Epos, aber auch sonst erinnert der Gesang auf "Black Magick Boogieland" an Kory Clarke. Das durchaus beeindruckende 'Manische' vieler Passagen gemahnt auch an die famosen Graveyard (Schweden), die da und dort durchschimmern.<br /><br />Alles, wirklich alles geriet auf diesem fabelhaften Rocktrip überschäumend und war lediglich im Sinne einer leichten Catchyness notdürftig kanalisiert in packenden Songs. Death Alley verbanden somit die punkige Power Hawkwind's oder auch einiger High Energy Rockbands der 90er Jahre mit dem musikalischen Ansatz der Besten aus dem Kreis der aktuelleren Retro Rock Bands. Und mit einer ungehörigen Portion zum Teil psychedelisch geschwängerter Dunkelheit: Das 'K' in "Magick" war von seiner Bedeutung dem Rockin' 'Ö' in Motörhead gleichzustellen. Ein leider eher wenig beachtetes, doch völlig zeitlos gut rockendes Statement einer Band, von welcher ich mir ausser den drei offiziellen Alben, die allesamt empfehlenswert sind, auf jeden Fall mehr gewünscht hätte.<br /></span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/Xc-PJbbnVZs/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/Xc-PJbbnVZs?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/cLQrOtWf0B8/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/cLQrOtWf0B8?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-43978325176579962462024-03-02T07:00:00.000+01:002024-03-02T11:29:23.216+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-I3glZiSBL3E/Wsh4bGfuh6I/AAAAAAAAE3g/qaoOXQ-ZVS4gVoqhlXCu2aw2DcWPKxnsgCLcBGAs/s1600/Black%2BBonzo%2B-%2BBlack%2BBonzo.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="626" data-original-width="628" height="636" src="https://3.bp.blogspot.com/-I3glZiSBL3E/Wsh4bGfuh6I/AAAAAAAAE3g/qaoOXQ-ZVS4gVoqhlXCu2aw2DcWPKxnsgCLcBGAs/s640/Black%2BBonzo%2B-%2BBlack%2BBonzo.jpg" width="640" /></a></div>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><b><br /></b></span>
<div style="text-align: center;">
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><b>BLACK BONZO - Lady Of The Light</b> (B&B Records BCD005, 2004)</span></div>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">2004 erstmals veröffentlicht in Schweden, 2012 nochmals international aufgelegt mit Bonustracks ist das erste Album der schwedischen Rock Band Black Bonzo eine der seltenen Perlen des sogenannten "Vintage Rock", der auch wirklich alt klingt, und zwar sowohl vom Instrumentarium der Band bis hin zum finalen analogen Endmix, bei welchem ich eigentlich nur staunen kann, denn analoge Mixdowns werden in der Regel nur noch für Vinyl-Pressungen angefertigt. Dank der vielen technischen Möglichkeiten von heute kann man aber tatsächlich von analogen Master-Bändern fertige Mixdowns absolut verlust- und verfremd-frei digitale Dateien anfertigen, die dann den analogen Sound 1:1 auf die CD bringen. Einziger Wermutstropfen: Es fehlt letztlich das vertraute Knistern, das sich auch nach hundertfachem Anhören der CD nicht einstellt.</span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Die Band aus dem schwedischen Skelleftea besteht aus Magnus Kärnebro (Gesang), dessen vokalistische Darbietungen bisweilen frappant an den jungen David Byron von Uriah Heep erinnern, Joakim Karlsson (Elektrische und akustische Gitarren, Flöte und Gesang), Anthon Johansson (Bass und Gesang), Mikael Israelsson (Schlagzeug und Gesang), sowie Klas Holmgren (Hammond B3 Orgel, Klavier, Mellotron und ebenfalls Gesang).</span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Black Bonzo machen musikalisch dort weiter, wo Uriah Heep, Mountain und Deep Purple musikalisch ungefähr 1972 unterwegs waren. Oder sie spinnen den Gedanken von Titanic weiter, die nach dem Debutalbum den ganzen Rock in den Schrank verbannten, um fortan vor allem perkussiven, ziemlich massentauglichen Dancefloor-Lala zu machen. Solchen Kommerz findet man auf Black Bonzo's Debutalbum nicht. Eher - wenn ich mal beim Vergleich zu der norwegischen Band Titanic bleiben will - Sound im Stile von "Searchin'", dem Opener von Titanic's Erstling aus dem Jahre 1970. In der Tat dominiert bei Black Bonzo zumindest auf dieser Debut-Platte erstmal die Hammond Orgel. Daneben sind aber auch die verwendeten Gitarren und vor allem die dazugehörigen Verstärker wahrscheinlich mindestens 40 Jahre alt, denn genau so klangen früher die Gibson Les Paul's über die obligaten Marshall-Türme.</span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Am allernächsten kommt der Sound von Black Bonzo für mich allerdings an meine heimlichen Rock Helden von Warhorse. Denn wie bei Nick Simper's damaliger Band, wird hier der ganz spärlich in die Kompositionen eingestreute typische Progressive Rock der damaligen Zeit hörbar. Der Kernsound ist aber trotzdem klassischer Hard Rock, der mit besagter Hammond Orgel und dem wuchtigen Sound verzerrter Gitarren und gerne auch mit Mellotron in perfekten, sich nirgends offensichtlich anbiedernden Abläufen oder Schemas erdig und ehrlich und qualitativ exzellent rockt. Auch an die ersten beiden Alben der Hard Rock Band Uriah Heep ("Very 'Eavy Very 'Umble" und "Salisbury") erinnert Black Bonzo's Musik, im wesentlichen aufgrund von Magnus Kärnebro's Gesangslinien und auch wegen der oft zentral eingesetzten Hammond Orgel.</span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Es ist auch überhaupt keine Platte, die man sich nach zwei-, dreimaligem Hören in den Schrank zurückstellt und vergisst, so wie das bei einem Grossteil der heutigen auf alt getrimmten Rockmusik junger Bands leider der Fall ist, die lediglich an der Rock-Oberfläche kratzen, denen aber die Liebe und Demut und natürlich auch die Athentizität fehlt. Dafür sind die Kompositionen auf diesem Black Bonzo Album einfach zu hervorragend und der Sound wirklich alt, staubig und muffig: Man will sie sich bald wieder auflegen, sobald man wieder Lust auf guten alten Hard Rock hat.</span><br />
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<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Der Opener, das Titelstück "Lady Of The Light" bietet bei einer Länge von 7 Minuten ein Paradebeispiel für den eingangs erwähnten "Vintage" (Old School) Rock: Eine Nummer, die sich ständig weiterentwickelt, fabelhafte Gitarrenläufe zeigt und insgesamt von einer mächtigen Hammond Orgel getragen wird. Vielleicht nicht der zentrale Song der Platte, jedoch ein erster eindrücklicher Höhepunkt, den die Band jedoch locker als Messlatte der weiteren Titel des Albums setzen kann. Es gibt keinerlei Ausfälle, das Niveau sämtlicher Kompositionen hört sich gleichbleibend hoch an. "Brave Young Soldier", "Fantasyworld" und "Where The River Meets The Sea": Es sind vor allem die langen Stücke, bei denen man eintaucht in eine wundersame Welt der Variationen, Spannungsbögen und Arrangements-Spielereien. Daneben wirken die eher kurzen Songs mit dreieinhalb bis viereinhalb Minuten Lauflänge knackig, kompakt und kompositorisch perfekt umgesetzt - mal mit einem sich in den Gehörgängen festklebenden charakteristischen Refrain, mal gänzlich ohne Chorus. Hier können beispielsweise "New Day", "Freedom", "Jailbait" und "Leave Your Burdens" begeistern.</span><br />
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<span face="Arial, Helvetica, sans-serif">Alles in allem ist dies ein klasse Erstlings-Album einer Band, die es wie nur Wenige verstanden hat, den typischen Hard Rock von Anfang er 70er Jahe ins Hier und Jetzt zu transportieren, ohne als billige Kopie zu klingen, und vor allem: Ohne alten Helden lediglich nacheifern zu wollen. Die Musiker sind allesamt hervorragende Künstler, die nicht nur hier, sondern auch auf den Folgealben "Sound Of The Apocalypse" (2006) und "Guillotine Drama" (2009) den Traum des Vintage Rock auf gleichbleibend hohem Niveau weiterspinnen konnten. Als die Gruppe danach pausierte, entstand drei Jahre später die Nachfolge-Band GIN LADY, in welcher die meisten der Black Bonzo-Musiker wieder mit an Bord waren, und die 2012 ihr Debut Album präsentierte, das erneut den Vintage Rock von zuvor zelebrierte, vielleicht noch etwas kerniger und mit weniger Anteil an progressiven Elementen wie die Musiker das unter der Black Bonzo Flagge kredenzt hatten, aber ganz genauso unterhaltsam.</span><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/Qmxuq6Ogxyo/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/Qmxuq6Ogxyo?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/lyZfTGbajLM/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/lyZfTGbajLM?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-87409013818195178912024-03-01T18:40:00.001+01:002024-03-01T18:40:16.735+01:00<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-Ue27kg2MjFwRHGyyDbCX7ODQfQsNyHr95Ka_EnoeChS3Oh60meJXndjZi92DBKOgKIgTfLiQ9zmbhenqM1vC-EfbWjJELNoyfgDD-sbre7dtre1viSrAHrqt_E_W2pfEPsjtEyQyoEOC6Hhk_Ugmr2u8k8ETsxZewlEzMHJO2UDYHg3S6ZdEx-VmE1Dh/s1140/Savoy%20Brown%20-%20Skin'N'Bone.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1140" data-original-width="1140" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-Ue27kg2MjFwRHGyyDbCX7ODQfQsNyHr95Ka_EnoeChS3Oh60meJXndjZi92DBKOgKIgTfLiQ9zmbhenqM1vC-EfbWjJELNoyfgDD-sbre7dtre1viSrAHrqt_E_W2pfEPsjtEyQyoEOC6Hhk_Ugmr2u8k8ETsxZewlEzMHJO2UDYHg3S6ZdEx-VmE1Dh/w640-h640/Savoy%20Brown%20-%20Skin'N'Bone.jpg" width="640" /></a></div><p></p><p><b style="text-align: center;"></b></p><div style="text-align: center;"><b style="text-align: center;"><b>SAVOY BROWN - Skin'N'Bone</b><span> (London Records PS 670, 1976)</span></b></div><p></p><p></p><p></p><div><span style="mso-ansi-language: DE;">Nach dem noch
einigermassen bekannten und sehr geschätzten, recht vielfältig ausgefallenen
Album "Wire Fire" folgte ein knappes Jahr später bereits der
Nachfolger mit dem Titel "Skin'N'Bone", dessen Titel wohl nicht
zufällig gewählt war. Schon zu Beginn des Jahres erklärte der erst kurz zuvor
in die Band eingetretene Bassist Andy Rae (von Rare Bird) bereits wieder seinen
Austritt. Savoy Brown schrumpfte dadurch vorerst einmal zum Trio. In dieser
Phase begannen Kim Simmonds und Paul Raymond jedoch bereits mit dem Schreiben
neuer Songs, was sich als weitaus weniger kompliziert anhörte, als es zunächst
schien, denn sowohl Paul Raymond, als auch Kim Simmonds konnten auch Bass
spielen und so zumindest rudimentäre Bassläufe zu den jeweiligen Songs notieren
und für eine geplante Studioeinspielung auch die entsprechenden Noten
schreiben.</span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;"> </span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;">Im Februar 1976
entschieden sich Simmonds und Raymond dazu, ihren alten Schlagzeuger Dave
Bidwell, der seit den Aufnahmen zum Album "Street Corner Talking" bei
Savoy Brown trommelte, mit ins Boot zu holen, weil die beiden Musiker planten,
das kommende Album eher wieder etwas rückwärts orientiert zu gestalten und Dave
Bidwell so auch finanziell noch so gut wie möglich zu unterstützen, was für den
Stamm-Schlagzeuger Tom Farnell kein Problem darstellte. Leider sollte sich dieses
Engagement nicht auszahlen, denn Bidwell's sich dramatisch verschlechternder
Gesundheitszustand liess ihn immer öfters ausfallen in dieser wichtigen Phase
des Songwritings und es war klar, dass man ihn, sollte die Platte mit ihm als
irgendwie gearteten 'Gastmusiker' fertiggestellt werden, ohnehin würde
verabschieden müssen. Noch während sich Savoy Brown mit diesem Problem
konfrontiert sah, gab Dave Bidwell selbst seinen Ausstieg bekannt. Er starb
kurze Zeit später, wobei der exakte Todeszeitpunkt nie bekannt wurde. So blieb
es zunächst beim Trio Simmonds - Raymond - Farnell. Doch dank Kim's Bruder
Harry Simmonds konnte auch die noch<span style="mso-spacerun: yes;">
</span>vakante Stelle des Bassisten kurz darauf<span style="mso-spacerun: yes;">
</span>neu besetzt werden: Ian Ellis, ehemals in Diensten der Gruppe Clouds,
trat in die Band ein, die nun in Quartettstärke mit den Studioaufnahmen zum
geplanten nächsten Album startete.</span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;"> </span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;">Anfang August 1976
waren die Aufnahmen fertiggestellt. Noch während des Abmischens der Platte
entschied sich Kim Simmonds jedoch dazu, zwei Titel (die bis heute leider nicht
namentlich bekannt sind) nicht für das Album zu berücksichtigen, sondern
stattdessen für die B-Seite erneut wie schon zweimal in der Vergangenheit,
einen längeren Live-Titel einzubauen. Dieser Boogie mit dem Titel "Walkin'
And Talkin'" wurde noch im Vorjahr auf der Wire Fire Tour 1975 live
aufgenommen in Cleveland, Ohio und geriet, rückblickend zum wohl unfreiwilligen
und so kaum vorsehbaren Highlight des Werks "Skin'N'Bone". Der Song
kam dermassen gut an nach der Veröffentlichung des Albums, dass von dem 12
Minuten langen Stück sogar eine gekröpfte 3 Minuten-Single veröffentlicht
wurde, aus meiner Sicht ein Unsinn, und die Single verkaufte sich auch nur sehr
schlecht. 1976 waren Bluesbands in den USA langsam, aber stetig auf dem
absteigenden Ast, und das mussten auch Savoy Brown zur Kenntnis nehmen.
Verkaufszahlen wie noch zu Zeiten von "Hellbound Train" waren
definitiv vorbei. Da die Gruppe inzwischen in den USA ansässig war, "Skin'N'Bone"
jedoch, als letztes Savoy Brown Album überhaupt, noch in England aufgenommen
wurde (wie schon sein Vorgänger in den renommierten Basing Street Studios von
Island Records in London), mussten Savoy Brown in immer kleineren Clubs
auftreten, um sich selbst finanziell über Wasser halten zu können, was
selbstverständlich auch Folgen haben würde.</span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;"> </span></div><div><span style="mso-ansi-language: DE;">Die fünf Studiosongs
auf dem Album "Skin'N'Bone" klangen hörbar archaischer, viel weniger
auskomponiert und durcharrangiert als noch die Titel des Vorgängers "Wire
Fire". Zwar assan mit Howard Kilgour und Kevin Dallimore zwei
sehrversierte Toningenieure an den Knöpfen und Reglern, doch den von Simmonds
explizit gewünschten rauhen US-Rock bekamen die beiden ziemlich gut hin. Kim
Simmonds nutze vor allem den Umstand, dass mit Ian Ellis und Tom Farnell zwei
eher toughe Musiker den Boden für die Songs von ihm und Paul Raymond bildeten,
beide waren sie Rocker und keine allzugrossen Virtuosen.
"Skin'N'Bone" klang dadurch wesentlich bodenständiger und zum
erstenmal hörten sich Savoy Brown so an, als wären sie hoffnungslos aus der
Zeit gefallen: In einem sich rasant schnell verändernden musikalischen Umfeld,
das sich mit Ausnahme des Punks, immer stärker bombastischen und synthetischen
Spielereien hinzugeben pflegte, gaben Savoy Brown Gegensteuer und rockten
trocken, erdig und dadurch mit sehr viel Bodenhaftung durch ihre neuen Songs.</span><p class="MsoNoSpacing"><span style="mso-ansi-language: DE;">Von den fünf Songs aus
der gemeinsamen Feder von Kim Simmonds und Paul Raymond stach einer ganz
besonders heraus: Der Slow Blues "This Day Is Gonna Be Our Last", dem
es aufgrund der nicht vorhandenen Klangeleganz schwerfiel zu überzeugen. Hier
funktionierte die Reduktion aufs Wesentliche leider nicht, er wirkte statisch,
rollte nicht gut und das trotz schöner Melodieführung und feinem Songtext. Ganz
im Gegenteil <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>zum Opener "Get On Up
And Do It": Dieser Song hatte in der Tat was von älteren Stones Sachen,
hier bumst es genauso, wie ein solcher Titel herüberkommen muss: Hölzern,
archaisch und unterhaltsam. "Part Time Lady" vermischte recht gekonnt
zwei Ebenen im Sound von Savoy Brown, die man so schon öfters in der
Vergangenheit hatte vernehmen können: Ein gut vorwärts treibender
Bluesrock-Beat mit einem Mittelteil, der sich schön ausbreitet und leichte
jazzige Untertöne beinhaltet, bevor sich der treibende Rock-Beat wieder
zurückmeldet. Eines meiner ganz persönlichen Highlights ist der einzige
Fremdtitel auf dem Album: Die aus der Feder von Russ Ballard stammende
Bluesnummer "She's The One". Russ Ballard war damals aus der Band
Argent ausgestiegen, um eine Solokarriere in Angriff zu nehmen, schrieb aber
auch als Songwriter Titel für andere Bands.</span></p><p class="MsoNoSpacing"><span style="mso-ansi-language: DE;">Eher etwas seltsam
wirkte schliesslich der Titelsong "Skin'N'Bone", der sich auf eigentümlich
Weise über fast acht Minuten ausbreitete, ohne sich stilistisch jedoch klar zu
definieren. Hier machten sich meiner Meinung nach schon erste Spuren einer
gewissen Orientierungslosigkeit bemerkbar, die in Ansätzen erkennen liess, dass
Kim Simmonds wohl schon bald an einem Punkt sein wird, an welchem er mit seiner
bisher immer sehr gut funktionierenden musikalischen Vielseitigkeit auf der
Stelle tritt. Als weiterer Aspekt kam hinzu, dass sich die Welt immer schneller
bewegte: Punk war da und schon bald wieder weg, was zahlreiche gute Rockbands
ohnehin schon ins Schleudern gebracht hatte. Doch genauso schnell kamen jetzt
junge, neue Bands und hantierten mit Synthetiksounds, es folgten die New Wave
und der Post Punk. Wo war da noch Platz für eine Bluesrock Band alter Schule ?
Und doch erkannte Kim Simmonds auch hier noch einmal eine kleine Nische, in
welcher er sich mit seinen Jungs festkrallen konnte: der Hard Rock. Doch dazu
später. Ich persönlich halte "Skin'N'Bone" bis heute als ein
unterschätztes Album, dem zwar etwas der Glanz früherer Produktionen fehlt,
dafür sehr bodenständig rockt und definitiv über grossartige Momente verfügt,
die sich anzuhören grossen Spass machen.</span></p><p class="MsoNoSpacing"><span style="mso-ansi-language: DE;"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/A2WkbWFsAhQ" width="320" youtube-src-id="A2WkbWFsAhQ"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/B49b4aQRt74" width="320" youtube-src-id="B49b4aQRt74"></iframe></div><br /><br /><p></p>
</div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-92062215202965435752023-12-15T19:33:00.002+01:002023-12-15T19:34:27.045+01:00<p><b style="text-align: center;"></b></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><b style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0NNAFYNEAsBATnZV-plmoKk6xVmK63mzYEaAN5i-Yc3Bgd_qS1oY3KfEhyQuUf1EmfOnlh9W7EkuoLodhG2hHU6IfRxwsCbb6KAqdscVVzYJdl1V9NIwnEQWlREaXfBIOgQH7doS_w-cGoa99AmciFmYJ-9HuawpIfxJNla4mZdwW0FlAbmGw93JsfQaA/s1891/Dando.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1866" data-original-width="1891" height="632" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0NNAFYNEAsBATnZV-plmoKk6xVmK63mzYEaAN5i-Yc3Bgd_qS1oY3KfEhyQuUf1EmfOnlh9W7EkuoLodhG2hHU6IfRxwsCbb6KAqdscVVzYJdl1V9NIwnEQWlREaXfBIOgQH7doS_w-cGoa99AmciFmYJ-9HuawpIfxJNla4mZdwW0FlAbmGw93JsfQaA/w640-h632/Dando.jpg" width="640" /></a></b></div><b style="text-align: center;"><br /><div style="text-align: center;"><b>DANDO SHAFT - Dando Shaft</b><span> (RCA Neon Records NE-5, 1971)</span></div></b><p></p><p></p><div>Nachdem ich damals, zu
Anfang der 70er Jahre schon im Bereich des britischen Folk und Folk Rock einige
ganz persönliche Favoriten gefunden hatte, wie beispielsweise Fairport
Convention, Pentangle oder die Strawbs, entdeckte ich 1972 ein Album, das mich ziemlich
überraschte, weil das Album zwar aus dem Bereich der Folk Music kam, aber wirklich
rockte, und dies ohne dass diese Gruppe einen Schlagzeuger in ihren Reihen
hatte. Diese Band hiess String Driven Thing und das Album war deren selbstbetiteltes
zweites Werk. Dieses Album war für mich die Initialzündung, mich noch
wesentlich tiefer in diese Welt zu begeben, was mich in der Folge mit Gruppen
wie Amazing Blondel oder Dando Shaft konfrontierte, deren Musik mich schlicht
und ergreifend umhaute. Zur Gruppe String Driven Thing hatte ich in diesem Blog
bereits eine Rezi geschrieben, nun möchte ich das wunderschöne Debutalbum von
Dando Shaft vorstellen.</div><div><br /></div><div>Dando Shaft stammten
aus der englischen Stadt Coventry in den West Midlands und bestanden ab den
ausgehenden 60er Jahren zunächst aus dem Geiger und Mandolinen-Spieler Martin
Jenkins, den Gitarristen Dave Cooper und Kevin Dempsey, dem Perkussionisten Ted
Kay und dem Bassisten Roger Bullen. Die Titelfigur eines Romans von Don Calhoun
aus dem Jahre 1965 trug den Namen Dando Shaft und die Musiker wählten diese
Romanfigur zu ihrem Bandnamen. Das Quintett bestritt ab September 1969 viele
Konzerte und ihr qualitativ überzeugendes musikalisches Portfolio bescherte der
Gruppe 1970 einen Plattenvertrag bei dem zu dem Zeitpunkt recht aktiven Label
Young Blood, welches im Jahr zuvor erst gegründet wurde, aber schon in den
ersten Monaten ihres Bestehens eine Vielzahl Singles aus den verschiedensten musikalischen
Bereichen veröffentlicht hatte. Dazu zählten etwa Künstler wie Don Fardon, Mack
Kissoon oder Jimmy Powell. Das Label erlangte später grosse Aufmerksamkeit,
weil die erste, auf dem Label veröffentlichte LP das grossartige Werk "A
Time Before This" von Julian's Treatment war, der Band des Science Fiction
Autors und Keyboarders Julian Jay Savarin, welches heute als eines der grossen frühen
Progressive Rock Meisterwerke gilt.</div><div><br /></div><div>Etwas weniger
spektakulär geriet indes das Debutalbum von Dando Shaft, das den schlichten Titel
"An Evening With Dando Shaft" erhielt. Es erinnerte durchaus an die
weitaus bekannteren Pentangle und war trotzdem anders. Wenn es einen Begriff
wie Progressive Folk gibt, dann wäre dies vielleicht eine treffende
Umschreibung für die Musik, welche Dando Shaft auf diesem ersten Album
präsentierten. Der Gitarrist Martin Jenkins jedenfalls trug durch sein
virtuoses und abwechslungsreiches Gitarrenspiel wesentlich dazu bei, dass nicht
nur typisch britische, sondern auch exotischere Folklore-Elemente mit in die
Songs einflossen, allen voran rhythmische Muster aus dem Balkan. Mit diesem
sehr vielversprechenden Album im Gepäck bereiste die Gruppe in der Folge die
Insel und landete schliesslich auch in London, der Traumdestination fast jeder Combo
in jenen Tagen des musikalischen Auf- und vor allem Umbruchs. In London trafen
Dando Shaft dann im Oktober 1970 auf die Sängerin Polly Bolton, welche zuvor
gemeinsam mit der Folksängerin June Tabor musiziert hatte. Polly veränderte den
Sound in der Band frappant. Eine so wunderschöne, fast schon leicht schwebende
Stimme, welche später gerne in einem Atemzug mit Shirley Collins oder Sandy
Denny genannt wurde, gab den Gesangsarrangements wesentlich mehr Tiefe, die
Songs klangen dynamischer und dabei trotzdem irgendwie schwerelos.</div><div><br /></div><div>In dieser neuen
Besetzung landete die Gruppe Dando Shaft beim heute legendären Label Neon
Records, dem progressiven Ableger der grossen Plattenfirma RCA Victor England
und erhielt die Möglichkeit, ein weiteres Album einzuspielen. Würde ich heute
nach meinen 10 Lieblingsalben des British Folk gefragt, würde ich Dando Shaft's
selbstbetitelten Zweitling definitiv als eines der Vordersten nennen. Das elf
Songs präsentierende Album wurde in den ersten beiden Monaten des Jahres 1971 in
den Pye Studios in London von Dave Hunt und Larry Bartlett aufgenommen,
produziert wurde es von Miki Dallon, einem der Verantwortlichen des Label Young
Blood. Da RCA Victor das grosse Potential der Gruppe erkannte, wurde das Album
jedoch nicht mehr auf Young Blood veröffentlicht. Heute weiss man, dass dies
nicht unbedingt zum Vorteil der Band war: Der progressive Ableger Neon Records
und dessen gerade mal elf veröffentlichten Platten geriet zum finanziellen
Fiasko, auch, weil hinter dem Label kein klares stilistisches Konzept erkennbar
war. So gerieten Dando Shaft als durchaus progressiv klingende Folk Band zwischen
die musikalischen Fronten neben Interpreten wie den Düster-Rockern Indian
Summer, den Jazzmusikern Mike Westbrook und Chris MacGregor oder dem Free Jazz
Projekt Centipede des Pianisten Keith Tippett. Die Werbung für das Album von
Dando Shaft war bescheiden, die Plattenverkäufe noch bescheidener und das Label
segnete das Zeitliche nach nur 11 Veröffentlichungen. Neon Records existierte
gerade mal ein knappes Jahr.</div><div><br /></div><div>RCA Victor behielt die
Band jedoch unter Vertrag und ermöglichte ihr ein weiteres Album auf ihrem Stammlabel
RCA, das dann im Folgejahr unter dem Titel "Lantaloon" erschien.
Müssig zu erwähnen, dass dies wiederum ein wunderbares Album wurde, das leider
völlig unterging. Dando Shaft segneten kurz darauf das Zeitliche, und Polly
Bolton strebte eine Solokarriere als Solo-Künstlerin an. Sie zog in die USA und
versuchte es in verschiedenen Formationen und Musikstilen, auch im Soul- und
Jazzbereich, jedoch ohne zählbare
Erfolge, weshalb sie schon 1976 wieder in ihre Heimat zurückkehrte, um mit
ihrem ehemaligen Dando Shaft Partner Kevin Dempsey wieder in Folkclubs
aufzutreten. Bands mit Namen About Time und die Polly Bolton Band waren ihre
weiteren musikalischen Stationen ab 1980. Polly Bolton erteilte schliesslich
auch Gesangsunterricht in dem von ihr ins Leben gerufenen Shropshire Workshop
Centre.</div><div><br /></div><div>Leider blieben Dando
Shaft letztlich nur eine Fussnote in der Geschichte des britischen Folk und
Folkrock, was schade ist, denn das widerspiegelt keineswegs die musikalischen
Qualitäten dieser wunderbaren Gruppe, die es auch heute noch lohnt, entdeckt zu
werden. "Coming Home To Me", der Opener ihres Albums "Dando
Shaft" von 1971 ist einer der schönsten Folksongs, den ich kenne. Das
Album wurde inzwischen mehrfach wiederveröffentlicht, zuletzt auf dem deutschen
Repertoire Label, ich möchte aber ausdrücklich alle drei originalen 70er Jahre
Alben der Band empfehlen, sie sind allesamt eine grosse Bereicherung für jede anspruchsvolle
Plattensammlung.</div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/nZcdF_11tG8" width="320" youtube-src-id="nZcdF_11tG8"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/NWSfPUI1mQM" width="320" youtube-src-id="NWSfPUI1mQM"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/fK0JhqgscuY" width="320" youtube-src-id="fK0JhqgscuY"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><div><br /></div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-70520732410697622842023-12-04T13:56:00.008+01:002023-12-15T19:35:36.779+01:00<p> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4OFxqe-lTAuohANGxqWAbKO18ieiIFHbMfxK3UreEkS06Oa8sltDWtz76ICRF78SZipD7W2afSgK2sybGFyp4vQnV3djWnhIynVBRC48-EzDkX2Kgh1_Q-U4IIlwkhXOday13PFNbIqwHk2oJylptyFw0WewxV0MQTHGLcMB1X7KbsJDVc47V0vDTr6Zn/s2000/Abeichizoku%20-%20Abeichizoku.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2000" data-original-width="2000" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4OFxqe-lTAuohANGxqWAbKO18ieiIFHbMfxK3UreEkS06Oa8sltDWtz76ICRF78SZipD7W2afSgK2sybGFyp4vQnV3djWnhIynVBRC48-EzDkX2Kgh1_Q-U4IIlwkhXOday13PFNbIqwHk2oJylptyFw0WewxV0MQTHGLcMB1X7KbsJDVc47V0vDTr6Zn/w640-h640/Abeichizoku%20-%20Abeichizoku.jpg" width="640" /></a></div><br /><div style="text-align: left;"><b style="text-align: center;">ABEICHIZOKU - Abeichizoku</b><span style="text-align: center;"> (Gobangai Music Shop AMS-5027, 1973)</span></div><p></p><div><span style="text-align: center;">Hinter dem Zungenbrecher-Namen Abeichizoku verbirgt sich ein aus Yokohama, Japan stammendes verloren gegangenes Meisterwerk des für die damalige Zeit typischen Folk Rock und/oder Progressive Rock Sounds aus Japan. Es gibt so einige Gruppen aus dem Land der aufgehenden Sonne, die auch den Sprung hinaus in die grosse Welt geschafft haben. Als Beispiele hierfür seien etwa die Far East Family Band, die Flower Travellin' Band, Strawberry Path oder Blues Creation genannt. Unter diesen zumeist sehr am westlichen, gerne eher härteren Rock orientierten Gruppen fand sich auch das in Japan sehr erfolgreiche Quartett Happy End, das bis 1973 bestand. Diese Band spielte einen sehr interessanten Mix aus einerseits japanischer Folklore, andererseits aber typischer westlicher Folk Rock Musik, hierbei vor allem nach amerikanischen Vorlagen. </span><span style="text-align: center;">Auf ihren drei in der Zeit von 1970 bis 1973 veröffentlichten Alben steuerten die beiden Sänger Haruomi Hosono und Takashi Matsumoto nur japanischen Gesang bei. Für ihr Album "Happy End", welches 1973 veröffentlicht wurde, engagierte die Gruppe Lowell George (von Little Feat) und Van Dyke Parks als zusätzliche Musiker, zu hören auf dem Stück "Sayonara America, Sayonara Nippon". Auf dem Soundtrack zum Film 'Lost in Translation' (2003) war der Titel "Kaze Wo Atsumete" aus ihrem zweiten Studioalbum "Kazemachi Roman" zu hören. Dieses Album belegt heute den ersten Platz auf Rolling Stone Japan's Liste der 100 Greatest Japanese Rock Albums of All Time. Hosono gründete danach das sehr erfolgreiche Yellow Magic Orchestra.</span></div><div><span style="text-align: center;"><br /></span></div><div><span style="text-align: center;">Er war es auch, der die Gruppe Abeichizoku aktiv förderte. Die Gruppe arbeitete jedoch nie während ihrer Existenz als professionelle Rockband, sondern es handelte sich bei allen fünf Musikern der Gruppe um Studenten, die sich in ihrer Freizeit gerne in einem der zahlreichen Folk Clubs der Universitäten zum gemeinsamen Musizieren trafen. Auch sie verfolgten einen ähnlichen Stil wie die Gruppe Happy End, mit dem Unterschied allerdings, dass sie zwar ebenfalls ausschliesslich japanisch sangen, ihre Musik aber stärker westlich ausrichteten. Bob Dylan stand dabei hörbar Pate als musikalische Inspiration. Nun waren aber die reinen akustischen Songs eines Bob Dylan zu Anfang der 70er Jahre eher in den Hintergrund geraten, da auch der Meister selbst sich inzwischen an der Rockmusik orientierte, und diesem Umstand trugen auch Abeichizoku Rechnung, indem sie im Laufe ihrer Entwicklung mehr und mehr auf elektrisch verstärkte Instrumente setzten.</span></div><div><span style="text-align: center;"><br /></span></div><div><span style="text-align: center;">Die fünf Musiker taten sich im Mai 1972 schliesslich zu einer Band zusammen, nachdem sie schon zuvor vereinzelt miteinander, aber auch mit vielen anderen Musiker, in losen Sessions zusammengespielt hatten. Im Dezember 1972 entschloss sich das nun fest zusammengeschweisste Quintett, eine Platte aufzunehmen. </span><span style="text-align: center;">Für professionelle Aufnahmen in einem richtigen Tonstudio reichte das Budget der fünf Studenten indes nicht aus, weshalb sie den grossen Saal in der Aula ihrer Universität für einen Tag mieteten, um dort insgesamt neun Stücke live aufzunehmen. Unterstützt wurden sie bei diesen Aufnahmen durch zwei weitere Musiker: </span>Yasuaki Iwamoto spielte das Schlagzeug, denn Abeichizoku hatten gar keinen Schlagzeuger, erachteten es aber als wünschenswert, ihrem Sound durch die Hinzunahme eines Drummers einen rockigeren Gesamtsound zu verpassen. Ausserdem luden sie den Banjo-Spieler Akihito Kouda zu der Session ein. Das Banjo sollte ihren Folk Rock etwas amerikanischer klingen lassen, so die Idee dahinter.</div><div><br /></div><div>Die Aufnahme-Sessions fanden an einem Sonntag Anfang Dezember 1972 statt und dauerten gerade einmal acht Stunden. Die Gruppe bestand bei dieser Session aus Ryoichi Akiba (elektrische Gitarre), Yuzuru Kodama (akustische Gitarre und Gesang), Eiichi Fujimaki (akustische Gitarre und Gesang), Kazuhiro Muneta (Bass) und Tatsuro Goto (Perkussions-Instrumente und Gesang). Für die Aufnahmen und den Mixdown der Songs war die Band selbst besorgt. Wenn man sich heute diese durchaus als Amateur-Aufnahmen zu bezeichnenden Songs anhört, bleibt einem die Spucke weg. Die Aufnahmen klingen heute noch frisch und unverbraucht, zeittypisch zwar, aber längst nicht altmodisch oder gar antiquiert. Ganz im Gegenteil: Es gibt heute Folk Rock Bands, die sich genau an diesem Stil wieder abarbeiten, der in den frühen 70er Jahren so manch erfolgreiche westliche Band geprägt hatte, wie etwa Lindisfarne, Fairport Convention oder Steeleye Span.</div><div><br /></div><div>Mir persönlich kommen beim Anhören der Musik von Abeichizoku als Vergleiche Namen wie Mellow Candle, Tudor Lodge, Trees oder Dr. Strangely Strange in den Sinn. Jedenfalls hätte diese japanische Amateur-Band zur damaligen Zeit etwa in England den ganz Grossen des Genres mühelos standhalten können. Stattdessen blieben sie ein rein lokales Phänomen und nach dieser einzigen Langspielplatte war auch bereits wieder Sense, da sich die Wege der fünf Musiker nach ihrer gemeinsamen Studienzeit trennten. Die Platte aber wurde veröffentlicht, und zwar in einer Auflage von lediglich 100 Exemplaren, von denen vermutlich keines je ausserhalb Japans gesichtet worden ist. Entsprechend selten und teuer ist diese originale LP heute. Selbst auf der weltgrössten Anbieter-Plattform für Schallplatten (Discogs) wurde noch nie ein originales Exemplar auf dem Label Gobangi Music Shop angeboten. Deshalb ist es umso schöner, dass ein kleines Label sich diesem musikalischen Juwel angenommen und, wiederum in kleinster Auflage, klanglich neu überarbeitet, nochmals aufgelegt hat. Zwei unterschiedliche Vinyl-Versionen in schwarzem Vinyl (300 Exemplare weltweit) und Translucent Smoke (steingrauem) Vinyl (100 Exemplare, bereits ausverkauft) wurden ausgegeben, sowie 300 Exemplare als CD. Die Wiederveröffentlichung machten die Toningenieure Tyler Craft und Johan Nilsson, sowie der für japanische Musik bestausgewiesene Kenner Shinsaku Ikeshita möglich. Für die Restaurierung der Songs unter heutigen, professionellen Bedingungen, sowie das neue Mastering war Mastering-Experte und Grammy-Gewinner Michael Graves in dessen Osiris Studio in Los Angeles besorgt.</div><div><br /></div><div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/1n0W_hmjEUs" width="320" youtube-src-id="1n0W_hmjEUs"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/hZ5XAIAz_k4" width="320" youtube-src-id="hZ5XAIAz_k4"></iframe></div></div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-50997795463835393292023-12-04T12:30:00.003+01:002023-12-04T12:56:03.782+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-j1VUlb0EXtY/WoF_Nl1xwQI/AAAAAAAAElc/re_2gJdZxzIv7wwjySgXp7-u87nwalAggCLcBGAs/s1600/Danzig%2B-%2BDanzig.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-j1VUlb0EXtY/WoF_Nl1xwQI/AAAAAAAAElc/re_2gJdZxzIv7wwjySgXp7-u87nwalAggCLcBGAs/s640/Danzig%2B-%2BDanzig.jpg" width="640" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>DANZIG - Danzig</b> (Def American Recordings DEF 24208, 1988)</span></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"></span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br />Nach den Misfits, die 1977 ins Leben gerufen wurden, und Samhain, gegründet 1983, startete Glenn Danzig im Jahre 1987 unter eigenem Namen seine dritte Band, die auch seine erfolgreichste werden sollte und in der er auch heute noch als Sänger und Songwriter aktiv ist. Zur Urbesetzung zählten der Bassist Eerie Von und John Christ an der Gitarre, mit denen Danzig bereits bei Samhain spielte. Am Schlagzeug sass Chuck Biscuits, der zuvor bei D.O.A., Black Flag und den Circle Jerks getrommelt hatte. Auch das Logo mit dem gehörnten Schädel stammte von Samhain, die Schädelgraphik übernahm Glenn Danzig von einem Titelbild der Marvel-Comicserie 'The Saga of Crystar', das von Michael Golden gezeichnet wurde. Der Produzent Rick Rubin, der ursprünglich eine Hardrock-Supergroup zusammenstellen wollte, hatte im Juli 1986 ein Samhain-Konzert gesehen und Kontakt mit Glenn Danzig aufgenommen. Danzig wollte jedoch nicht ohne Eerie Von arbeiten und bestand darauf, diesen in der Band zu haben. Eine erste Veröffentlichung der Band erschien auf dem Soundtrack "Less Than Zero" von Rubin, dazu zählte auch ein Coversong von Roy Orbison. Mit Rubins Label Def American, später American Recordings, unterzeichnete Danzig 1987 einen Plattenvertrag. Im folgenden Jahr erschien das erste, selbstbetitelte Album, das auch von Rick Rubin produziert wurde.</span><br />
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Etwas mehr als ein halbes Jahr später erschien dann im Frühjahr 1988 Danzigs selbstbetiteltes Debütalbum. Federführend war ausschliesslich Glenn Danzig, alle weiteren beteiligten Bandmitglieder waren nur Musiker. Danzig stellte dies durch Aussagen in der Metal-Presse immer wieder deutlich unter Beweis, indem er sagte: "Ich schreibe die Songs und meine Musiker müssen spielen". Trotz aller Dominanz konnte er um 1987 eine Besetzung präsentieren, die allgemein als sogenanntes klassisches Line-Up galt. Dem kann man, muss man aber nicht zustimmen. John Christ, Eerie Von und Chuck Biscuits begleiteten Glenn Danzig aber bis 1994 und symbolistierten nach aussen hin eine gewisse Geschlossenheit innerhalb der Truppe. Musikalisch strickten Danzig einen recht eigenwilligen düsteren Heavy-Stil. Eine Art Crossover-Gebräu aus Metal, Alternative, Punk und Blues, bei dem Danzig sein mächtiges Gesangsorgan perfekt in Szene setzten konnte. Eine Stimme, die an eine Mischung aus Elvis Presley, Roy Orbison und Barry White erinnerte und die harten, kompakten Songs eine ganze Ecke düsterer erscheinen liess. Man kann die Qualität der zehn originalen Songs so beschreiben, wie Hauptsongwriter Danzig dies selbst bereits in den Songtiteln getan hatte. Irgendwie war dieser dämonische Sound nicht von dieser Welt und auch nach über 30 Jahren noch noch immer ein heftiges Werk, dem man sehr leicht verfallen kann. Das, was Danzig hier abgeliefert hatte, war weit mehr als nur eine Duftmarke im Bereich des harten Rock. Es war vielmehr ein Glanzstück aus roher Energie, das in den Augen vieler Kritiker und Fans noch von der formidablen Nachfolger-LP "Lucifuge" übertroffen wurde.<br /><br />Nach einigen Touraktivitäten, unter anderem gemeinsam mit Metallica, folgte 1990 "Danzig II: Lucifuge", erneut mit Rick Rubins Produktion, das ob seines charakteristischen Stils, wie etwa des prägnanten Gesangs,[3] zunehmende Beachtung fand. Die zugehörigen Videos, zum Beispiel "Her Black Wings", wurden im rockfreundlicheren Musikfernsehen wie der MTV-Sendung 'Headbangers Ball' öfters gespielt. 1992 brachten Danzig mit "Danzig III: How The Gods Kill" das Album mit den bis dato höchsten Charts-Notierungen heraus, das erstmals von Glenn Danzig co-produziert wurde. Es wies ein Plattencover von H.R. Giger auf und mit "Dirty Black Summer" und "How The Gods Kill" erneut erfolgreiche Video Veröffentlichungen. Wegen einiger umstrittener Interviewäusserungen Glenn Danzigs wurde die Band in diesem Jahr von einem Festival in Italien gestrichen. Beim Rock am Ring 1993 stand die Band ebenfalls kurz vor dem Rauswurf, da Danzig sich mit Mitgliedern der Band Def Leppard anlegte.<br /><br />Der grösste Single-Erfolg war 1994 das Stück "Mother" des sechs Jahre zuvor erschienenen Debütalbums, das 1993 auf der EP "Thrall / Demonsweat Live" erschien. Der Song "Mother" wurde zunächst zum Radiohit bei rockfreundlicheren Stationen. Es wurde aus Live-Szenen ein Video dazu kreiert, das es wiederum auf MTV in die Rotation schaffte. Noch Jahre später wurde es in den Videospielen 'Grand Theft Auto: San Andreas' sowie 'True Crime: New York City' und 'Guitar Hero' verwendet. Im Oktober 1994 erschien "Danzig 4", manchmal auch nach der genauen Aufschrift auf dem Cover als "Danzig 4p" bezeichnet. Es wurde von den Kritikern durchaus gelobt, auch wurde mit "Cantspeak" die zweit-erfolgreichste Single der Band veröffentlicht, die allerdings die Billboard Hot 100 verfehlte. Nach einer erneuten Tour mit Metallica verliess der Schlagzeuger Chuck Biscuits die Band und wurde durch Joey Castillo ersetzt.<br /><br />In einer von Glenn Danzig völlig neu zusammengestellten Besetzung, nachdem Eerie Von und John Christ 1995 die Band verlassen hatten, wurde im Herbst 1996 das Album "Blackacidevil" eingespielt. Neben Castillo waren nun Bassist Josh Lazie und an der Gitarre Joseph Bishara und Mark Chaussee zu hören, für die Tour wurde erstmals der Prong-Gitarrist Tommy Victor rekrutiert, der nach dem Aus seiner bisherigen Band neue Aktivitäten anstrebte. Am Album war bei drei Stücken auch Jerry Cantrell von Alice in Chains beteiligt. Das streckenweise von Industrial beeinflusste Album mit verzerrtem Gesang erzielte nicht den Erfolg seiner Vorgänger. In den nächsten Jahren wechselten die Bandbesetzungen ständig, fast ausschliesslich Danzig selbst blieb die Konstante. Das Album "Danzig 6:66: Satan′s Child" wurde 1999 mit Jeff Chambers an der Gitarre eingespielt, live war aber der ehemalige Agnostic Front Gitarrist Todd Youth zu sehen. Letzterer wirkte auch am 2002 folgenden "Danzig 777: I Luciferi", das vermehrt an den früheren Stil der Band anknüpfte, mit. Als neuer Bassist war Howie Pyro tätig. Nach Touren mit den wieder aktiven Prong und Chimaira wechselte Glenn Danzig die Bandmitglieder zum wiederholten Male aus und griff wieder auf Tommy Victor an der Gitarre zurück, der im Anschluss an die 'Blackest of the Black" Tour mit Meshuggah, Nile, Opeth und Superjoint Ritual das 2004 erschienene Album "Circle Of Snakes" mit einspielte. 2005 war die Band mit Kataklysm und Trivium unterwegs.<br /><br />Mit Johnny Kelly und Kenny Hickey waren seit 2006 zwei Type O Negative-Mitglieder auch bei Danzig tätig, Kelly tourte bereits seit 2002 gelegentlich mit der Band. Hickey wurde 2008 erneut durch Tommy Victor ersetzt, der somit nun zum dritten Mal in der Band spielte. 2010 erschien nach sechsjähriger Pause das Werk "Deth Red Sabaoth". Der Sound der ersten vier Alben von DAnzig war eine Mischung aus Hard Rock-, Metal- und Blueselementen. Zusammen mit den düsteren Texten und dem ausdrucksstarken Gesang verkörperte die Band eine sehr eigenständige Stilmischung. Ab 1996 erfolgte eine Ergänzung durch Industrial Rock Elemente, die jedoch spätestens auf dem Album "Circle Of Snakes" wieder fallengelassen wurden, interessanterweise in dem Augenblick, als Prong-Sänger und -Gitarrist Tommy Victor, der solche Stilelemente ebenfalls jahrelang verwendet hatte, zum zweiten Mal vorübergehend die Gitarre übernahm. Danzigs Song "Thirteen" vom Album "6:66: Satan′s Child" wurde auch im Film 'Hangover' bei der Fahrt nach Las Vegas eingespielt. Der Titel "Black Hell" wurde ebenfalls im Film 'Hangover 2' als Soundtrack genutzt. Danzigs Song "Mother" wiederum wurde für den Abspann des Horror Shooters 'Fear 3', als ein Song auf dem Radiosender 'Radio X' beim Spiel 'Grand Theft Auto: San Andreas' sowie im Film 'Hangover 3' verwendet.</span><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/ZO6hJAhUuRA/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ZO6hJAhUuRA?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/-l8isKNr2Ro/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/-l8isKNr2Ro?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-61310889258414097582023-12-04T12:30:00.001+01:002023-12-04T12:53:50.839+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-ga0qdyP6e1Y/WtnrYc01QPI/AAAAAAAAE78/EqlzMlm_MoMSuLifMnfgYIE8WBV4OIPXQCLcBGAs/s1600/Ted%2BNugent%2B-%2BTooth%2BFang%2B%2526%2BClaw.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1600" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-ga0qdyP6e1Y/WtnrYc01QPI/AAAAAAAAE78/EqlzMlm_MoMSuLifMnfgYIE8WBV4OIPXQCLcBGAs/s640/Ted%2BNugent%2B-%2BTooth%2BFang%2B%2526%2BClaw.jpg" width="640" /></a></div>
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<b style="font-family: arial, helvetica, sans-serif;"><br /></b></div>
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<b style="font-family: arial, helvetica, sans-serif;">TED NUGENT & THE AMBOY DUKES - Tooth Fang & Claw</b></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">(Discreet Records DS 2203, 1974)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Amboy Dukes waren eine amerikanische Rockband, die 1963 in Chicago, Illinois und später in Detroit, Michigan gegründet wurde. Sie waren bekannt als sogenanntes 'One Hit Wonder' mit der einzigen Hit-Single "Journey To The Center Of The Mind". Der Name der Band stammte vom Titel eines Romans von Irving Shulman. In Grossbritannien wurden die Platten der Gruppe unter dem Namen The American Amboy Dukes veröffentlicht, weil eine britische Gruppe mit dem gleichen Namen bereits existierte. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Band hatte in ihren aktiven Jahren eine Reihe von personellen Veränderungen durchgemacht, die einzige Konstante war der Leadgitarrist und Komponist Ted Nugent. Die Band wurde zu Nugent's Backing Band, bevor er 1975 den Namen aufgab und nur noch unter seinem eigenen Namen in Erscheinung trat. Die Band trug zu den Grundlagen von Heavy Metal und Progressive Rock bei. Die stilistischen Hauptmerkmale der Gruppe waren Psychedelic Rock, Acid Rock und Hard Rock.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Ted Nugent, der kreative Kopf der Amboy Dukes, geboren und aufgewachsen in Detroit, trat bereits im Jahre 1958 im Alter von 10 Jahren auf. Er spielte von 1960 bis 1962 in der Band The Royal High Boys und später in der Gruppe The Lourds. Nugent spielte mit den Lourds bis er mit seiner Familie nach Illinois zog, wo er daraufhin die Amboy Dukes in der Gegend von Chicago im Jahre 1964 gründete. Später zogen die Musiker in Nugent's Heimatstadt Detroit um. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nugent's früher Gitarrenstil mit seiner 'Signatur Gibson Byrdland', die er stets hoch auf seiner Brust trug, wurde zu einem ikonischen Spielstil, der ihn durch diese Eigentümlichkeit visuell stark von anderen Gitarristen unterschied. Er kombinierte dies mit einer natürlichen Virtuosität und einer rasenden Spielweise und fügte seinem ungewöhnlichen visuellen Ansatz eine klangliche Differenzierung hinzu. Dies gab ihm einen Vorteil als Performance-Künstler. Nugent's Wertschätzung für seine Gitarre inspirierte ihn dazu, den Song "Flight Of The Byrd" zu komponieren, der als Single und Teil ihres beliebtesten Albums "Journey To The Center Of The Mind" veröffentlicht wurde.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Musik der Amboy Dukes bestand zunächst in Blues-beeinflusstem Hardrock und wies Ähnlichkeiten mit den ebenfalls aus Detroit stammenden MC5 auf. Später zeigten die Amboy Dukes eine Hinwendung zum Psychedelic Rock. Das selbstbetitelte Debütalbum erschien 1967 bei Bob Shads Label Mainstream Records. Ein erster Hit war die Big Joe Williams-Coverversion "Baby Please Don’t Go". Ihren grössten Erfolg hatte die Band 1968 mit dem Song "Journey To The Center Of The Mind". </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Bis 1975 veröffentlichten die Amboy Dukes insgesamt sieben Alben. Nugent wurde im Laufe dieser Zeit zur dominierenden Figur der Amboy Dukes. Nachdem Keyboarder Andy Solomon 1971 als letztes Originalmitglied die Dukes verlassen hatte, stellte Nugent mit Bassist Rob Grange und Schlagzeuger Vic Mastrianni eine neue Besetzung unter dem Namen Ted Nugent & The Amboy Dukes zusammen, in der allerdings Nugent eindeutig den Ton angab. Eine Besonderheit dieser Zeit stellt das ausschliesslich live eingespielte Album "Survival Of The Fittest" dar, das bis auf einen Titel neue Songs enthielt. Darüber hinaus war die gesamte B-Seite des Albums vom 20-minütigen "Prodigal Man" belegt. Durch zahlreiche Besetzungswechsel waren auf diesem Album die psychedelischen und bluesrockigen Einflüsse fast völlig verschwunden.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Das 1973er Album "Call Of The Wild" enthielt neben den nunmehr typischen Hardrock Songs eine Coverversion von Chuck Berry's "Maybelline" und auf Seite 2 einen kurzen Slow Blues namens "Rot Glut". Die grösste Überraschung bestand allerdings in der knapp sieben Minuten langen atmosphärischen Ballade "Below The Belt", auf der sogar eine Flöte zum Einsatz kam. Dieses Stück erinnerte eher an die psychedelischen Anfangszeiten der Amboy Dukes. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Auf dem 1974er Album "Tooth, Fang & Claw" waren die herausragenden Tracks das sehr von Nugent's Sologitarre dominierte zehnminütige Instrumental "Hibernation" und "The Great White Buffalo". Im Text dazu beklagte Nugent die Ausrottung der Büffel durch die Weissen, die damit den Indianern ihre Lebensgrundlage nahmen. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Diese beiden letzten Amboy Dukes Alben waren trotz gelegentlicher Schwächen stilprägend für die späteren Nugent-Soloalben.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Tooth Fang & Claw" war das siebte und letzte Album von Ted Nugent und The Amboy Dukes. Es war deren zweite Veröffentlichung auf dem Discreet-Label. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Band bestand zu diesem Zeitpunkt aus Nugent, sowie Rob Grange am Bass und Vic Mastrianni am Schlagzeug. Das Album bot zahlreiche rockmusikalische Höhepunkte, von denen das Stück "Hibernation" das vielleicht beste war und zeigte auf dem Plattencover (Vorder- und Rückseite) Nugent's Vorliebe für die Jagd und den Rock'n'Roll. Das rückseitige Plattencover zeigte ihn, wie er hart vor einem Verstärkerstapel neben einer Wildschwein-Trophäe spielte. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"The Great White Buffalo" war eine der tragenden Säulen in Nugent's musikalischem Schaffen und wurde auf diesem Album erstmals veröffentlicht. In einem Interview mit der Zeitschrift Classic Rock Revisited erklärte er, wie er und Rob Grange die Songidee entwickelten: "Dies war ein weiterer magischer Moment wie der ursprüngliche musikalische Ausbruch von so vielen meiner Songs. Dieser erstaunliche Song brach spontan während einer Aufnahmesession um 1972 aus", sagte Nugent.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Ausserdem sehr kernig war seine rasante und wilde Version von "Maybellene", einem Klassiker von Chuck Berry aus dem Jahre 1955. Der Titel wurde oft zitiert von Nugent in den späten 70er Jahren als ein wichtiger Einfluss auf sein Spiel auf der Gitarre. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Einer der wenigen ruhigen Momente in Ted Nugent's musikalischem Schaffen in jener Zeit war das Stück "Sasha", das der Musiker seiner damals neugeborenen Tochter widmete. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Da das weltweit operierende Plattenlabel Warner Brothers das Album "Tooth Fang & Claw" weltweit vertrieb, begann Ted Nugent's Musik kontinuierlich, die Märkte und die Fans in Übersee zu erreichen, aber seine Tantiemen entsprachen bei weitem nicht seinen Erwartungen. Der Discreet Manager und Besitzer Frank Zappa berichtete über äusserst mittelmässige Verkäufe. Ende Oktober 1974 trat der Rhythmus-Gitarrist Derek St. Holmes der Band bei, zumindest für eine der letzten Shows der Amboy Dukes an der Northeastern Illinois University in Chicago. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Im Jahre 1975 verliess Nugent das Discreet-Label und unterschrieb einen neuen Plattenvertrag bei Epic Records. Er arbeitet mit dem Produzenten Tom Werman und den Aerosmith-Managern Leber/Krebs zusammen, die seine Live-Tourneen zu kommerziell erfolgreichen Events werden liessen. Das einzige Mitglied der Amboy Dukes, das mit Ted Nugent in seiner Solokarriere fortfuhr, war der Bassist Rob Grange. Nugent's Band umfasste im weiteren auch Derek St.Holmes an Gesang und Gitarre und den Schlagzeuger Clifford Davies. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nugent startete eine erfolgreiche Solokarriere und schloss sich Ende der 80er Jahre der Damn Yankees Supergroup an.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Vor allem das 1978 veröffentlichte Live-Doppelalbum "Double Live Gonzo" galt als Symbol für die schiere Kraft und Spielfreude, die Nugent für seine Fans seit jeher ausstrahlte. Viele Songs, die man von den Studioalben kannte, entfalteten in ihren Live-Versionen zusätzliche Energie. Zahlreiche Songs wurden durch Improvisationen und Soloeinlagen enorm verlängert und erreichten auf diesem Livealbum maximal das Vierfache ihrer Studiolänge. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nach 1978 schien Nugent's künstlerische Kreativität nachzulassen. Eine ständig wechselnde Besetzung und die in den Augen vieler Fans zu starke Anbiederung an Trends verhindern konsequente Arbeit. Durch den Einsatz von als klebrig empfundenen New Wave Keyboards verlor Nugent in den Augen der Fans seine musikalische Identität. 1989 stellte er daher seine Solokarriere zurück und schloss sich den Damn Yankees an. Deren Musik bewegte sich im Hair-Metal und ähnelte der von Bon Jovi. Nach zwei Alben lösten sie sich 1993 auf. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">1995 kehrte Nugent als Solokünstler zurück; er veröffentlichte ein Album, das mit dem Titel Spirit Of The Wild" an die alten Zeiten anknüpfen sollte. Die Kritiken fielen durchwegs positiv aus. 1997 und 2001 folgten zwei Livealben. "</span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Live At Hammersmith"</span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"> von 1997 enthielt alte Aufnahmen aus dem Jahre 1979, die Nugent's ehemaliges Label anlässlich seiner 'Wiedergeburt' herausbrachte. Das Album reichte jedoch nicht an "Double Live Gonzo" heran. "Full Bluntal Nugity" von 2001 dokumentierte in Trio-Besetzung Nugent's alte Stärke und enthielt mit "Fred Bear" sogar einen Song für Akustikgitarre.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Das Album "Craveman" von 2002 war Nugent's nächstes studiomusikalisches Lebenszeichen. Auf diesem Album verarbeitete er in einigen Songs textlich und musikalisch auch Einflüsse des Nu Metal. Seitdem befand sich Nugent wiederholt auf Tourneen und gab in aller Welt Konzerte, unter anderem auf dem Sweden Rock Festival im Jahre 2006, von dem es auch einen Konzertmitschnitt auf CD und DVD gab. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Seine bisher letzten Veröffentlichungen waren das Studioalbum "Love Grenade" von 2007 und die DVD "Motor City Mayhem", einem Konzertmitschnitt seines angeblich 6000. Konzertes, aufgenommen am 4. Juli 2008 im DTE Energy Music Centre in Detroit. 2008 war Ted Nugent in dem amerikanischen Action Klamauk Film 'Beer for My Horses' als durchgeknallter Hilfssheriff zu sehen. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Seit den 2000er Jahren war Nugent (obwohl er seine Rockkarriere fortsetzte) auch ein prominenter Aktivist, sowohl für die Jagd als auch für die konservative Politik. Für Kontroversen sorgten auch immer wieder seine dezidierten Meinungsäusserungen bezüglich dem Tragen von Waffen. Er gehört auch der National Rifle Organisation an.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Wegen seiner politischen Ansichten geriet Nugent seit den frühen 90er Jahren immer wieder in die Kritik. Er gilt als erklärter und aktiver Gegner jeglicher Genuss- und Rauschmittel sowie Drogen. Schon bei den Amboy Dukes entwickelte Nugent eine starke Ablehnung gegen Drogen und nannte Drogenkonsum unmoralisch. Darin war er sehr konsequent und entliess bisweilen drogenkonsumierende Bandmitglieder. In den frühen 90er Jahren wurde Nugent Sprecher des 'Drug Abuse Resistance Education Program' (D.A.R.E.), einer 1983 gegründeten Organisation, die umstrittene Lehrgänge zur Drogenprävention für Schüler anbot. In jüngerer Zeit attackierte er verbal andere drogenkonsumierende Musiker wie Ozzy Osbourne oder Dimebag Darrell.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Aufgrund seiner Jagdleidenschaft hatte ihm die US-Punkband Goldfinger das Lied "FTN" (steht für "Fuck Ted Nugent") gewidmet. In dem Lied kritisierte die Band Ted Nugent's Liebe zur Jagd und zum Rodeo, ausserdem wird er als führendes Mitglied der NRA kritisiert. Textauszug: "He thinks he’ll get the girls by killing little squirrels" (zu deutsch: "Er glaubt, er kriegt die Mädchen, indem er kleine Eichhörnchen tötet"). </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Nugent vertritt konservative Ansichten und verbreitet diese offen. Er betont die klassische Rollenverteilung in der Familie und gilt als ausgesprochener Familienmensch. Er sieht sich als Patriot, der auf eigenen Konzerten auch gerne eine US-Flagge aufhängt, unterstützt offen die Republikanische Partei und wohnt in der Nähe von George W. Bush's Ranch in Crawford, Texas. Auf seinem Anwesen nimmt er junge Soldaten auf, die im Irak verwundet wurden. Er möchte ihnen die Möglichkeit geben, sich auf seinen weitläufigen Ländereien zu erholen. Er sieht das als Dienst für sein Land an. Scharf angegriffen wurde er von Teilen der amerikanischen Presse als bekannt wurde, dass er sich vor dem Dienst im Vietnam gedrückt habe. In diesem Zusammenhang wurde er als 'Draft Dodger' ('Drückeberger') bezeichnet. In einigen Zeitungsinterviews machte er kontroverse Aussagen. Ein Interview der Independent gab an, dass Nugent Homosexualität verabscheue, und nannte ihn einen 'Law and Order Fanatiker'.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-4001215182379198112023-12-04T11:30:00.001+01:002023-12-04T12:55:16.447+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAVtOmActUH9-0CTF0BXl9KVNCqAJkVmBnD6zrgasLAULUCVqn_QPyGHZUY9ad4aVjESGrUvytDH81lLSK9cPpA5HJ-j1gGq6rjGoCQsTzUHHAkR1jGhs0CmK_l4AFiRzcFg1lsBbuP19m/s1600/Indian+Puddin%2527+%2526+Pipe.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="997" data-original-width="999" height="638" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAVtOmActUH9-0CTF0BXl9KVNCqAJkVmBnD6zrgasLAULUCVqn_QPyGHZUY9ad4aVjESGrUvytDH81lLSK9cPpA5HJ-j1gGq6rjGoCQsTzUHHAkR1jGhs0CmK_l4AFiRzcFg1lsBbuP19m/s640/Indian+Puddin%2527+%2526+Pipe.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>INDIAN PUDDIN' & PIPE - Indian Puddin' & Pipe</b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">(Hiatus Records HTCD 9002, 2017 - Originalaufnahmen von 1969)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Gruppe Indian Puddin' & Pipe entstand 1966. Die Band stammte aus dem pazifischen Nordwesten und startete ursprünglich unter dem Bandnamen West Coast Natural Gas. Der Name wurde bald von Plattenbranchen-Mogul Matthew Katz zugunsten von Indian Puddin' & Pipe für sein 'Fifth Pipedream-Volume One' Produktionsunternehmen im Jahre 1968 passgerecht geändert. Die Geschichte der Band war deshalb von Anfang an auch eine Geschichte gegen die Politik der Musikindustrie, dies auf dem Höhepunkt der Psychedelia und inmitten dessen Herzens San Francisco. Die zur damaligen Zeit nie veröffentlichten Songs der Gruppe repräsentierten das zweite Kapitel der Karriere der Band und zeigten, einer finalen Veröffentlichung erst über 40 Jahre später sei Dank, wie diese Titel die Zeit überdauert hatten und etwas grundlegend Inspirierendes inne hatten. Für eine Band, welcher damals ein richtiger Plattenvertrag verweigert wurde, galten Indian Puddin' & Pipe schon bald als ein fester Bestandteil der Musikgeschichte der Bay Area, mit emotionalen Songs, die bis in die heutige Zeit erstaunlich frisch wirken.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Indian Puddin' & Pipe aus Seattle gingen 1966 aus einer äusserst aktiven und vielseitigen Musikszene als West Coast Natural Gas hervor. Mittendrin im pazifischen Nordwesten, in welchem sich mit The Fabulous Waiters und The Kingsmen zwei national erfolgreiche Bands etablieren konnten, die viele weitre Musiker und Bands inspirierten, es ihnen gleich zu tun wie die ebenfalls heute noch bekannten The Dynamics und The Sonics. Der Gitarrist Kris Larson und der Bassist und Ex-Stardells Musiker Dave Burke taten sich mit dem lokal überaus erfolgreichen Schlagzeuger Jeff La Brache zusammen, um die erste Inkarnation der Gruppe zu gründen. LaBrache war bereits so etwas wie ein Veteran der lokalen Musikszene, dessen Stammbaum bis dahin so einige interessante musikalische Stationen und auch einige Single-Hits auswies. Während Larson ein relativer Newcomer in der Szene war, hatten Burke und La Braches in der Vergangenheit schon in Bands wie The Imperials, City Limits und The Riddlers (alias Rocky And The Riddlers) gespielt und dabei mit der Single "Batman" und der B-Seite "Flash And Crash" 1966 einen beachtlichen Errfolg verbuchen können. Weitere Gründungsmitglieder waren Steve Guinn und Dean Herrick, die allerdings schon kurze Zeit später durch Mike 'Kep' Kepley und Chuck Bates ersetzt wurden. Doch als Bates plötzlich zum Militär ging und Kepley an Hepatitis erkrankte, kam es zu Problemen, worauf die Sängerin Pat Craig und der Lead-Gitarrist Steve Mack die frei gewordenen Plätze in der Band besetzten. </span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Am 11. Mai 1966 wurde der neu aufgestellten Band die Gelegenheit gegeben, ein vier Songs umfassendes Demoband mit Coverversionen aufzunehmen. Die Band entschied sich unter anderem für einen Titel von The Yardbirds, The Zombies, The Youngbloods und The Byrds. Insbesondere die Wahl eines Songs der Byrds prägte danach den Gruppensound entscheidens, da für diesen Track eine 12-saitige Gitarre zum Einsatz kam, wie sie auch von den Byrds immer wieder eingesetzt wurde. Kris Larson's begleitende 12-saitige Gitarre wurde von nun an zum stilprägenden Markenzeichen der Gruppe. Die grosse Umbesetzung hatte auch zu einem Umzug geführt, und die neue Besetzung entschied sich für einen Umzug nach San Francisco, wo sich die Band mit dem kreativen Blickwinkel der Bay Area wohler fühlte. Abgesehen von Blaise Lewarks bemerkenswerten BFD-Clubs, wo West Coast Natural Gas sich die Bühnen unter anderem mit The Daily Flash, The Magic Fern, Crome Syrcus und anderen teilten, boten sich den Musikern in San Francisco auch wesentlich mehr Möglichkeiten zu weiteren Auftritten und allenfalls auch Aufnahmen, denn man strebte die Veröffentlichung von Singles und LPs an, einer der Hauptgründe, warum sich die Band in San Francisco niederliess, dem damaligen Schmelztiegel der Hippie- und Psychedelic-Aera.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Es dauerte nicht lange, bis der berüchtigte Produzent Mathew Katz (dessen später legendären Rechtsstreitigkeiten mit Jefferson Airplane und Moby Grape 20, beziehungsweise 39 Jahre lang dauerten) die Band ins Studio einlud, um ihre Debüt-Single für sein San Francisco Sound Outlet aufzunehmen. Kris Larson's "Go Run And Play" und Steve Mack's "A Favour" wurden eingespielt und im November 1967 zur Veröffentlichung freigegeben. Die Single trug unverkennbar das Gütesiegel von Katz und die Kritiker verglichen die beiden Songs sofort mit Katz' anderen Koryphäen wie It's A Beautiful Day, Melvin Q Watchpocket, Jefferson Airplane und Moby Grape. 1968 nahmen die Musiker vier weitere Songs für Matthew Katz 'neuestes psychedelisches Konzept mit dem Titel "Fifth Pipedream Volume One" auf, ein als Promo-Veröffentlichung gedachtes Album für Katz 'Produktionen, auf welchem die Bands Black Swan, Tripsichord Music Box, It's A Beautiful Day und Indian Puddin' & Pipe zu hören sein sollten.</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Katz strukturierte seine Verträge so, dass verschiedene Aufstellungen unter dem Namen einer bestimmten Gruppe jederzeit und überall erscheinen konnten. Ein Line-Up von Indian Puddin' & Pipe hatte bereits existiert, aber Matthew Katz wollte dennoch auch weiterhin den Namen West Coast Natural Gas in seinem Portfolio führen, indem er beispielsweise Pat Craig an den Keyboards und die Sängerin Lydia Mareno dem Line-Up von Indian Puddin' & Pipe beifügte und so zwei Bands promoten konnte. Steve Mack's Titel "Two's A Pair" und "Water Or Wine", gepaart mit Pat Craig's "Beyond This Place" und "Hashish", wurden im Tonstudio Coast Recorders an der Bush Street in San Francisco aufgenommen, aber als die Songs dann erschienen, hatte sich die Band bereits geweigert, weiterhin auch unter dem Namen West Coast Natural Gas aufzutreten, weshalb später dieser Name ebenso zu einer Fussnote in der San Francisco Musikszene wurde wie kurz darauf auch Indian Puddin' & Pipe.</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Erneut wurde die verbliebene Band umstrukturiert auf Geheiss von Matthew Katz, nun waren der Pianist und Saxophonist Dennis Lanigan und der Gitarrist Rex Larsen hinzugekommen, zwei ehemalige Mitglieder von Gary Philipp's Front Line. Neben Lanigan wurden der Bassist Steve 'Warthog' Jackson, der Perkussionist Rick Ouintanal (vom Don Ellis Orchestra), Lydia Moreno und David Savage verpflichtet, Craig und Mack bei ihrer neuen Formation zu helfen, später gesellte sich auch noch ein weiterer Musiker, Paul Trousdale, hinzu. Trousdale war eine bekannte Figur, er spielte bereits früher mit Craig und Mack in Seattle bei West Coast Natural Gas, und seine eigene Gruppe Brave New World (Single "It's Tomorrow" mit der B-Seite "Cried" von 1966 war dort ein regionaler Hit geworden). Es war dieses erweiterte und vielseitige Line-Up, das 1969 in das Tonstudio Coast Recorders in San Francisco zurückkehrte, um in einer Handvoll hypnotisierender Songs ein absolut unwiderstehliches Ambiente heraufzubeschwören. Bis heute mutet es absolut unverständlich an, weshalb Matthew Katz diese ebenso hervorragenden wie zeitlos gebliebenen Aufnahmen damals nicht veröffentlichen mochte.</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Zu jenem Zeitpunkt des Jahrzehnts der grossen Rock-Revolutionen hatte sich die Musik mit Bay Area Gruppen wie Blue Cheer, Gold und Mount Rushmore dramatisch verändert. Mount Rushmore waren auch typische Vorläufer für schon bald aus dem Boden spriessende weitere Bands wie Joy Of Cooking, Sons Of Champlin oder Mad River. Alle diese Bands versuchten indes, vom hippieseligen Sound der ausgehenden 60er Jahre wegzukommen und zeigten sich extrem experimentierfreudig, insbesondere hin in die Underground-Ecke, während Indian Puddin' & Pipe einen anderen Weg wählten und weiterhin am von den Byrds inspirierten Hippie-Folkrock mit Psychedeliksprenkeln festhielten. Mit einer Reihe neuer Aufnahmen in der Tasche trat die Band am 1. August 1969 neben lokalen Top Acts wie Quicksilver Messenger Service mit weiteren lokalen Hoffnungsträgern auf. Ein Auftritt als Headliner im Straight Theatre am Silvesterabend 1969 mit den weiteren Bands All Men Joy und dem Congress Of Wonders war das letzte Highlight von Indian Puddin' & Pipe, bevor die Band schliesslich kurze Zeit später auseinanderfiel.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Wie gut die Musiker an ihren Instrumenten waren, bestätigte sich im Laufe der folgenden Jahre, als einige von ihnen bei prominenten Bands und Top-Künstlern unterkamen. So startete Paul Trousdale zusammen mit Pat Thrall (Pat Travers Band) ein Projekt namens Cookin' Mama (1972). Lydia Moreno ging 1972 zu Stoneground für deren drittes Album "Stoneground 3". Pat Craig und Steve Mack traten in die Dienste des ehemaligen Schlagzeugers von Hot Tuna und Jefferson Airplane, Joey Covington, für dessen 1973er Nebenprojekt 'Joe E. Covingtons Fat Fandango', das auf Jefferson Airplane's neu gegründetem Plattenlabel Grunt Records eine LP veröffentlichen konnte. Craig wurde später eines der Gründungsmitglieder der attraktiven New Wave Rocke mit Namen The Tazmanian Devils. Für das im Jahre 2017 bei Hiatus Records veröffentlichte Album "Indian Puddin' & Pipe" wurden fast alle offiziellen Studioaufnahmen dieser erstaunlich guten Band berücksichtigt. Indian Puddin' & Pipe gelten bis heute als einer der bestgehütetsten Schätze des damaligen Bay Aera Sounds.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span></div>
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Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-36406845934106710182023-11-06T08:30:00.002+01:002023-11-29T07:58:38.602+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiem4hO8gsM8-3NQj-4JeWZwXxTFwJCC3dep82Vtb5VkPINrQdhyrZnuzW9syBGfws30cmk6nAScQkr3bEZFJr61fed9UWs7KW1ButqI8lUmef7CblkvDlTU8UWXiJ3-h9hOGIYyPrUpjGJmwM1z4e782dq6kFY2CMkz-ZmYtFLNX0heMZQ0LHYk9hoyGOT/s3197/Savoy%20Brown%20-%20Boogie%20Brothers.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3197" data-original-width="3184" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiem4hO8gsM8-3NQj-4JeWZwXxTFwJCC3dep82Vtb5VkPINrQdhyrZnuzW9syBGfws30cmk6nAScQkr3bEZFJr61fed9UWs7KW1ButqI8lUmef7CblkvDlTU8UWXiJ3-h9hOGIYyPrUpjGJmwM1z4e782dq6kFY2CMkz-ZmYtFLNX0heMZQ0LHYk9hoyGOT/w638-h640/Savoy%20Brown%20-%20Boogie%20Brothers.jpg" width="638" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div>
<div style="text-align: center;">
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b><span style="vertical-align: inherit;"><span style="vertical-align: inherit;">SAVOY BROWN - Boogie Brothers</span></span></b><span style="vertical-align: inherit;"><span style="vertical-align: inherit;"> (Decca Records SKL 5186, 1974)</span></span></span></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span style="vertical-align: inherit;"><span style="vertical-align: inherit;">Als die LP "Jack The Toad" im Juni 1973 in den USA erschien, gingen Savoy Brown nach den vielen guten Erfahrungen erneut in den Staaten auf Tournee, um das Album zu promoten, was der Gruppe respektable Verkaufszahlen bescherte. Die grösste Tour in der zweiten Hälfte des Jahres spielten Kim Simmonds und seine Mannen mit einem noch relativ jungen, aber vielversprechenden Trio namens Z.Z. Top. Diese Vorgruppe heizte beim Publikum gehörig ein, sodass diese gemeinsamen Konzerte erneut für ausverkaufte Hallen und Clubs sorgten, zumal Z.Z. Top's zuvor erschienenen ersten zwei Alben in den USA schon für Aufsehen gesorgt hatten und ihr drittes Werk "Tres Hombres" gerade zu einem ersten Höhenflug für die Band ansetzte und ebenfalls promotet wurde. That little ole'band from Texas konnte jedoch erst ein knappes Jahr später nicht nur in den USA einen Single-Hit feiern mit dem noch heute unsterblichen "La Grange": die Single erreichte Platin in den USA.</span></span></span><div><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span style="vertical-align: inherit;"><span style="vertical-align: inherit;"><br /></span></span></span></div><div><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span style="vertical-align: inherit;"><span style="vertical-align: inherit;">Bei Savoy Brown wurden jedoch kleinere Brötchen gebacken. Nach der US-Tournee standen weitere Konzerte, diesmal in der Heimat England an. Diese Auftritte bestritten Savoy Brown jedoch nicht mehr als Headliner, sondern als Aufheizer für die in England längst etablierten Status Quo. Dies sorgte insbesondere bei Kim Simmonds und dessen Bruder Harry für grossen Unmut, zumal man sich in den USA inzwischen als regelmässige Charts-Acts etabliert hatte. Zu Ende dieser Konzertreihe in England sah die Bilanz aus der Sicht von Savoy Brown ernüchternd aus: Status Quo's aktuelle Single "Caroline" stand in den Top 5 und das dazugehörige Album "Hello!" bescherte den Boogie Rockern einen Platz 1. Das Savoy Brown Album "Jack The Toad" hingegen ging komplett unter, und auch die ausgekoppelte Single "Coming Down Your Way" blieb ohne Echo.<div><br /></div><div>Kim Simmonds war frustriert und fasste mal wieder eine Neuausrichtung seiner Band ins Auge. Diesmal war dessen Bruder Harry Simmonds die treibende Kraft. In seinem Portfolio als Manager fanden sich unter anderem auch die Bands Chicken Shack und Hemlock. Letztere hatten 1973 ein erstes Album veröffentlicht, das jedoch kaum zur Kenntnis genommen wurde, sodass sich die Musiker über das verlockende Angebot von Harry Simmonds freuten: Sie sollten die neue Backing Band für Kim Simmonds werden. Hemlock waren durchaus gestandene, professionelle und vor allem hervorragende Musiker: Der Sänger und Gitarrist Miller Anderson war Gründungsmitglied der Keef Hartley Band, der Bassist Jimmy Leverton und der Schlagzeuger Eric Dillon spielten zuvor bei Fat Mattress. Nur wenige Wochen später erklärte auch Chicken Shack Gitarrist Stan Webb, er wolle die Gruppe pausieren lassen, wenn nicht gar ganz auflösen. Auch ihn reizte das Angebot, bei Savoy Brown einzusteigen. Das war der Startschuss für das nächste Kapitel in der Savoy Brown Geschichte: die Boogie Brothers.</div><div><br /></div><div>Harry Simmonds' Idee war auch sogleich, den Namen Savoy Brown durch den neuen Bandnamen Boogie Brothers zu ersetzen, eine Idee, die vor allem den drei Gitarristen in der Band gerecht werden sollte: Simmonds, Webb und Anderson. Der einzige Grund, weshalb in der Folge auf diesen neuen Bandnamen verzichtet wurde war, dass Savoy Brown in den USA inzwischen sehr populär geworden waren und Kim Simmonds es als ein zu grosses Risiko einschätzte, mit einem neuen Album im Gepäck in den Staaten unter neuer Flagge zu reisen. So blieb es beim Namen Savoy Brown und die nächste LP erhielt den Titel "Boogie Brothers". Die Aufnahmen zu diesem Album begannen schon kurz nach der definitiven Aufstellung des neuen Band Line-Up's. Auch die Musik erhielt eine entscheidende Neuausrichtung: Sie wurde einerseits härter als jemals zuvor, und ausserdem wurde der typisch amerikanische, Southern Rock-gefärbte Bluesrock Sound zum vornherein mitberücksichtigt, da die Band inzwischen ja in den USA weitaus populärer geworden waren als sie es in ihrer alten Heimat noch waren. Dennoch fanden die ursprünglichen Aufnahmesessions wieder in London statt, im der Plattenfirma Island Records gehörenden Basin Street Studio Komplex.</div><div><br /></div><div>Schon zu Beginn der Basic Aufnahmen klangen die rundumerneuerten Savoy Brown völlig anders: Eine engagierte Drei Mann Gitarren-Attacke anstelle des bisherigen Gitarren Leaders plus einem Rhythmus-Gitarristen zur Unterstützung liessen die Songs ungemein dynamisch und rockig klingen. Vereinzelte Twin Guitar Melodieläufe liessen durchaus Parallelen etwa zu Lynyrd Skynyrd oder Wishbone Ash erkennen. Was hier jedoch anders war: Die Stücke waren wesentlich tiefer im Blues verwurzelt, was der Band genügend Spielraum für unterschiedlich klingende Songs liess. So klang der harte Bluesrocker "Rock'N'Roll Star" wie ein satter, fetter Hard Rock Jam, der ziemlich rauh und ungehobelt daherkam, wohingegen das recht unauffällige und sehr zurückgenommene Kabinettstückchen "Always The Same" fast schon als akustischer Folkblues durchging. Kim Simmonds selbst hat sich auf keiner früheren oder späteren Savoy Brown Produktion dermassen weit im Hintergrund gehalten, wie bei "Boogie Brothers".</div><div><br /></div><div>Kompositorisch tritt er lediglich zweimal in Erscheinung: Der Opener "Highway Blues", ein harter Bluesrock-Titel und der das Album beschliessende, nur sehr spartanisch instrumentierte "Threegy Blues" stammten aus seiner Feder. Miller Anderson steuerte hingegen gleich fünf Songs bei, und die waren bemerkenswert unterschiedlich, sowohl in der Spielweise wie auch der Virtuosität. Neben dem fast schon mit einem Mitsing-Refrain ausgestatteten "Me And The Preacher", dessen Songtext durchaus einen religiösen Touch hatte und ein wenig an den mehrstimmigen Gesang aus Gospel Songs erinnerte und dem fast schon Hard Rock Niveau ereichenden Titelstück "Boogie Brothers" konnte Miller Anderson vor allem mit seiner Komposition "Everybody Loves A Drinking Man" überzeugen, welche durch die drei Gitarren (eine davon die tolle Slide von Kim Simmonds) und dem Mitgröhl-Refrain alle Zutaten eines harten Southern Rock Songs aufwies. Dieser Titel wurde denn auch als Single ausgewählt, welche in der Folge jedoch nur in Deutschland und Kanada offiziell veröffentlicht wurde. In den USA kam die Single dagegen nicht über ein Promo-Muster für DJ's hinaus. Mit "My Love's Lying Down" steuerte schliesslich auch Stan Webb einen Titel bei, und den hielt ich persönlich stets für den Interessantesten auf diesem Album, denn er rollte sehr leichtfüssig und erinnerte ein wenig an Chicken Shack Songs der zweiten Periode nach 1970, als sich auch dort eine leichte Abwendung vom traditionellen British Blues abzeichnete.</div><div><br /></div><div>Die LP erschien Mitte April 1974 in den USA auf dem London Records Label, in Deutschland bei Nova Records, beide Labels dem Decca-Konzern zugehörig. Wie schon im Vorfeld erwartet, erwies sich das neue Werk besonders in den Staaten als recht erfolgreich, und so tourten Savoy Brown erneut vor allem in den USA, um "Boogie Brothers" zu promoten. Die Platte erreichte Rang 101 in den Billboard Charts und hielt sich dort für acht Wochen. Entgegen bisheriger Veröffentlichungen der Band entschied sich Decca Records in England, die Platte dort nicht mehr als Deluxe-Veröffentlichung im FOC-Format (aufklappbar) zu genehmigen und sie lehnte auch eine Single-Veröffentlichung von "Everybody Loves A Drinking Man" in England ab. Durch das Fehlen einer Single verkaufte sich jedoch auch das Album relativ schlecht, was schliesslich dazu führte, dass sich Decca Records von weiteren Albenveröffentlichungen in England distanzierte. "Boogie Brothers" war die letzte LP der Gruppe, die noch in ihrer alten Heimat England veröffentlicht wurde. Die Besetzung mit drei Gitarristen hielt nicht einmal ein Jahr. Stan Webb und Miller Anderson stiegen im Februar 1975 aus und gründeten die leider erfolglose Rockband Broken Glass, die auch ein ganz tolles Album veröffentlichte, das jedoch komplett unterging. Eric Dillon und Jimmy Leverton verliessen schliesslich ebenfalls die Band, um fortan als Studiomusiker zu arbeiten, was Kim Simmonds erneut vor das Problem stellte, eine komplett neue Band aufzustellen, denn ans Aufhören dachte er keineswegs und wenn man bedenkt, was er dem "Boogie Brothers" Projekt folgen liess, brauchte man sich kaum Sorgen zu machen um weitere, tolle Musik der Gruppe Savoy Brown.</div></span></span></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/3VxeTV4zFBI" width="320" youtube-src-id="3VxeTV4zFBI"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/utB6BlAfH-8" width="320" youtube-src-id="utB6BlAfH-8"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/s07vm-wqSaM" width="320" youtube-src-id="s07vm-wqSaM"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span></div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-77472363955489266432023-11-05T13:30:00.007+01:002023-11-05T13:55:42.012+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-8nkTxuAXiNo/Wl2XzwPTI-I/AAAAAAAAEa8/xAxScRj2KQUv_ZvxiqCo2RP37q6gcO32wCLcBGAs/s1600/Elmer%2BCity%2BRambling%2BDogs%2B-%2BJam%2BIt.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="940" data-original-width="940" height="640" src="https://2.bp.blogspot.com/-8nkTxuAXiNo/Wl2XzwPTI-I/AAAAAAAAEa8/xAxScRj2KQUv_ZvxiqCo2RP37q6gcO32wCLcBGAs/s640/Elmer%2BCity%2BRambling%2BDogs%2B-%2BJam%2BIt.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>ELMER CITY RAMBLING DOGS - Jam It!</b> (Dog Dirt Records DD1, 1975)</span></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"></span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br />Von allen obskuren Platten in meiner Sammlung ist das eine der skurrilsten und kuriosesten, weil fast nichts stimmt, was man über diese lokale Band aus Elmer (New Jersey) an Informationen findet. Da wird von einer Biker Rock Band geschrieben, von massenhaftem Alkoholgenuss während der Plattenaufnahmen und auch sonst von ziemlich exzessivem Rock'n'Roll. Die Realität sieht wesentlich nüchterner aus. Die Band, welche stilistisch irgendwo im Countryrock- oder Southern Rock-Bereich angesiedelt ist, war keine professionelle Band, sondern eher semiprofessionell, wenn nicht gar eine Amateur- oder Feierabend-Truppe. Allerdings mit einem schon ansprechenden Approach. Was bei der Band natürlich das Augenfälligste war: Die Plattenhülle war extrem geschmacklos, obwohl sie als Comic eine gute Gattung macht. Dazu das eigene Plattenlabel: Hundescheisse Records - inklusive Hundeköttel als Firmenlogo auf der LP (!). Die Musiker müssen wirklich einen sehr seltsamen Bezug zu Hunden gehabt haben, als sie dieses Konzept auf die Beine stellten. Man kann das weder mit Humor, noch mit Satire, aber auch nicht mit sowas wie zynischer Frank Zappa-Attitüde erklären. Das Cover ist irgendwie einfach seltsam.<br /><br />Konträr zu diesem optischen Ersteindruck steht dann allerdings die Musik der Band, die alles andere als amateurmässig klingt. Da waren schon Könner am Werk, die ihr Handwerk verstanden. Sänger Teeny Tar, Gitarrist James Rowland, Keyboarder Ritchie Verrill und Mike Masciarelli wurden bei diesen Aufnahmen unterstützt unter anderem vom Pennsauken Cricket Glee Club, was immer auch deren Einsatz war. Ausserdem steht der Name Eddie Harris als Mitproduzent auf dem Backcover der Platte. Ob es sich hierbei allerdings um den bekannten Jazz-Musiker selben Namens handelt, ist ungewiss, aber eher unwahrscheinlich.<br /><br />Die Platte bietet so einige musikalische Highlights, wie etwa "Queenie", "The Prowler" oder den "Jailhouse Blues", die einen sehr süffigen Bluesrock zeigen, der auch einige Elemente des Swamp Rocks bietet. Vergleiche etwa mit der Band Potliquor aus Louisiana drängen sich auf, jedoch halten sich die bluesigen Töne bei den Dogs eher in Grenzen. Mehrheitlich wird, wie es der Titel der LP suggeriert gejammt; und auch wenn die Platte ganze vier Monate Aufnahmezeit ausweist (von Januar bis März plus August 1975), so klingt sie doch eher livemässig, was dem Charakter der Songs natürlich überhaupt nicht schadet. Im Gegenteil: die Musik wirkt dadurch ehrlicher und vor allem sehr direkt. Hier wurde auf jeden Fall nichts überproduziert, und wenn man sich die Songs anhört, dann dürfte die Band live nicht gross anders geklungen haben. Dieser Live-Charakter in den Stücken gefällt mir sehr gut.<br /><br />Die Band konnte Anfang 1976 auch im legendären CBGB's auftreten, vielleicht auch deswegen, weil sie stilistisch wandelbar war und sich einem bestimmten Publikum anzupassen verstanden, was ebenfalls ein Indiz für eine Amateurband ist. Profis spielen ihr Ding und zeigen dabei mitunter wenig stilistischen Spielraum. Die originale Vinyl LP wird immer wieder mal relativ preiswert angeboten. Neuwertige oder gar noch ungeöffnete Exemplare haben inzwischen jedoch die 50 Euro-Marke deutlich überschritten.</span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/NwInBw6ZI3Q/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/NwInBw6ZI3Q?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/DAasQBPXLQY/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/DAasQBPXLQY?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/_gZJTBHbDBk/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/_gZJTBHbDBk?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-89909311635603951622023-11-05T13:30:00.005+01:002023-11-05T13:54:38.881+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/--N3qQjECekM/WmA5X9KjM8I/AAAAAAAAEbM/AaYDPaOGvLsFKFWiqZr9yMlyMJW8pJYPgCLcBGAs/s1600/Eugene%2BMcDaniels%2B-%2BHeadless%2BHeroes%2BOf%2BThe%2BApocalypse.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1578" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/--N3qQjECekM/WmA5X9KjM8I/AAAAAAAAEbM/AaYDPaOGvLsFKFWiqZr9yMlyMJW8pJYPgCLcBGAs/s640/Eugene%2BMcDaniels%2B-%2BHeadless%2BHeroes%2BOf%2BThe%2BApocalypse.jpg" width="630" /></a></div>
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>EUGENE McDANIELS - Headless Heroes Of The Apocalypse</b> </span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">(Atlantic Records SD 8281, 1971)</span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />Der äusserst vielseitige Musiker Eugene McDaniels war für mich immer schon eine der interessantesten Entdeckungen aus dem Bereich Soul, Folk, Psychedelik-Jazz, oder wie immer man diese mitunter etwas seltsame Musik auch nennen soll. Natürlich ist auch Eugene McDaniels die klassischen Stationen einer Musikerkarriere gegangen: Gospelchor als Kind, dann Soulsänger und schliesslich Hippie. Er hat sich vor allem textlich mitunter weit hinausgelehnt, sodass dieses 1971 veröffentlichte Album sogar im Weissen Haus diskutiert wurde. Der Legende nach soll kein Geringerer als der damalige amerikanische Vizepräsident Spiro Agnew höchstpersönlich bei Atlantic Records insistiert haben. Genützt hat es indes wohl nichts und heute gilt das Werk als Kultalbum besonders unter Hip Hoppern, die sich wohl zig Teilen dieses Albums bedient haben und im Laufe der Jahre etliche Samples verwendeten.<br /><br />Musikalisch kann ich diese äusserst vielfältige Platte kaum festmachen und das wird der Grund sein, warum sie mir so gut gefällt. Nicht nur diese LP übrigens, auch Eugene McDaniels' Vorgänger, das ein Jahr zuvor veröffentlichte Album "Outlaw": Genauso textlich bissig wie musikalisch aussergewöhnlich. Eine der Aussagen von Eugene McDaniels ist bezeichnend und die zieht sich wie ein roter Faden zumindest durch diese beiden Platten:<br /><br />"We have killed the very earth beneath our feet...yet we still kill each other and speak of the future".<br /><br />McDaniels bezog sich mit diesem Statement natürlich auf die damaligen weltweiten Konfliktherde, so eine Aussage ist aber auch heute noch brandaktuell. Mit Mitmusikern wie beispielsweise Miroslav Vitous oder Alphonse Mouzon hat er auch kompetente Begleiter hier, und obschon es sich um eine Platte eines Musikers handelt, hat man an vielen Stellen des Albums den Eindruck, dass es sich hierbei um das Werk einer gleichberechtigten Band handelt. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass Eugene McDaniels oft nur spricht, rezitiert. Sein Singsang ist manchmal eher wie Beiwerk eingefügt in die Musik, wodurch meiner Meinung nach die Texte gleich noch einmal zusätzliches Gewicht erhalten, weil sie manchmal schon fast in einer Art mahnendem Prediger-Stil vorgetragen werden: Eindringlich und nachhaltig.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Eugene Booker McDaniels begann schon als kleines Kind im Kirchenchor zu singen, und mit elf Jahren wurde er Mitglied in einem Gospelquartett. Er wuchs in Omaha, Nebraska, auf und studierte am dortigen Musik-Konservatorium. Als das Gospelquartett nach New York ging, wurde McDaniels Leiter der Gruppe. 1954 siedelte McDaniels nach Los Angeles um, wo er sich in den Jazzclubs schnell einen guten Namen als Jazzsänger machte. Seinen ersten Plattenvertrag schloss McDaniels im Jahre 1960 bei Liberty Records ab, wo Tommy Gerret sein Produzent wurde, der ihn mit Werken aus dem Brill Building unter anderem von Burt Bacharach und Carole King versorgte. Im Frühjahr 1961 konnte McDaniels, dessen Vorname auf den Plattenlabels mit Gene angegeben wurde, mit dem Popsong auf seiner dritten Single "A Hundred Pounds Of Clay" einen Spitzenhit landen, der ihn bis auf den dritten Platz der amerikanischen Charts brachte. Im Herbst desselben Jahres kam er mit "Tower Of Strength" auf den fünften Platz. Die Plattenerfolge dauerten bis in das Jahr 1963, in dieser Zeit konnten sich die Platten von Gene McDaniels sieben Mal in den Top 100 platzieren. 1962 spielte er zusammen mit Chubby Checker, Gene Vincent und Del Shannon in dem britischen Film 'It’s Trad Dad' mit, in dem auch sein "Song Another Tear Falls" vorkam. Eine Tournee durch Australien verlief unbefriedigend, und so konzentrierte sich McDaniels weiter auf seine Plattenproduktionen.<br /><br />1965 lief sein Plattenvertrag bei Liberty aus und nach zwei erfolglosen Plattenaufnahmen bei Columbia Records liess er sich erneut in New York nieder und machte wieder Jazzmusik, unter anderem mit Herbie Hancock. 1967 ging McDaniels für zwei Jahre nach Europa und betätigte sich dort als Songschreiber. Diese Tätigkeit bestimmte seine Karriere auch nach der Rückkehr in die Staaten. Er schloss mit der Plattenfirma Atlantic Records einen Vertrag als Sänger und Komponist ab, hatte dabei aber erst im Jahre 1974 mit dem von Roberta Flack gesungenen Titel "Feel Like Makin‘ Love" einen Nummer 1 Hit. Zwischen 1974 und 1979 war McDaniels auch als Produzent aktiv und arbeitete mit mehreren namhaften Solisten wie etwa Nancy Wilson oder Gladys Knight zusammen. 1996 gründete er zusammen mit Carolyn E. Thompson eine eigene Firma, die Numoon Disc Company.<br /><br />Seine beiden frühen Platten, die er für Atlantic Records aufgenommen hatte, sowohl "Outlaw" (unter anderem mit Mother Hen, Ron Carter, Eric Weisberg und Hugh McCracken) als auch die "Headless Heroes Of The Apocalypse" sind unbedingt empfehlenswert. Aufgrund der Wichtigkeit für die spätere Musikszene und der bisweilen stark polarisierenden subversiven Songtexte würde ich aber die "Headless Heroes" bevorzugen. Musikalisch sind beide gleichermassen spannend und aussergewöhnlich und von stilistischer Vielfalt. Neben Einflüssen zeittypischer Folkmusik streift Eugene McDaniels auch die psychedelische Musik der Hippiezeit und experimentiert gerne auch mit der Tanzmusik der Schwarzen, streut in unnachahmlicher Weise Soul- und Jazz-Muster in die Songs ein, die durch diese aussergewöhnlichen Essenzen in ihrer Gesamtheit eine Vielseitigkeit erfahren, die damals nicht unüblich war, weil stilistische und kompositorische Grenzen längst aufgebrochen waren. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Gene McDaniels starb am 29. Juli 2011 nach kurzer Krankheit im Alter von 76 Jahren in seinem Haus in Kittery Point. </span></span><br />
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<iframe width="320" height="266" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/xFNzifsV9KM/0.jpg" src="https://www.youtube.com/embed/xFNzifsV9KM?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
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<iframe width="320" height="266" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/xeF9L7FB_Fw/0.jpg" src="https://www.youtube.com/embed/xeF9L7FB_Fw?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
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<iframe width="320" height="266" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/4bXCJVEOF-E/0.jpg" src="https://www.youtube.com/embed/4bXCJVEOF-E?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-78956728858546404802023-11-05T13:30:00.003+01:002023-11-05T13:54:11.754+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b><br /></b></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>CONNIE CONVERSE - How Sad, How Lovely</b></span></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">(Lau Derette Recordings LD-09001, 2009 / Originalaufnahmen von 1954)</span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Connie Converse bleibt bis heute der Inbegriff eines musikalischen Rätsels - eine Künstlerin vor ihrer Zeit, vergessen und vor 35 Jahren spurlos verschwunden. Wenn man Converse's scharfen literarischen Geist, die Präzision der Kraft in ihren Kompositionen, die blosse Ehrlichkeit ihrer bescheidenen Aufnahmen erst einmal erfasst hat, bleibt am Ende immer diese eine unbeantwortete Frage, mit welcher uns diese Künstlerin zurückliess: Wohin war sie gegangen ? Warum packte sie ihre Sachen in ein Auto, schrieb einigen ihrer Freunde und Verwandten Abschiedsbriefe und verschwand ? Gesicherte Facts zu ihrem Leben gibt es nicht allzu viele. Es muss um das Jahr 1949 herum gewesen sein, als Elizabeth 'Connie' Converse aus dem Mount Holyoke College flog und daraufhin nach New York City umzog, um ihren Weg als Musikerin zu machen. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts begann sie damit, einzigartige, klagende und eindringliche musikalische Kleinodien zu schreiben. Einige Lieder nahm sie selbst in ihrer Wohnung in Greenwich Village auf, andere wurden von Freunden aufgenommen, die ihre Musik liebten, aber es gelang der Künstlerin nicht, ein breiteres Publikum als, wie sie es selbst einmal mit einer gewissen Ironie bemerkte "Dutzende von Menschen auf der ganzen Welt" zu erreichen. Im Jahre 1960, verzweifelt über den begrenzten kommerziellen Erfolg ihrer Musik, beschloss sie, New York zu verlassen. Sie zog nach Ann Arbor, wo sie schliesslich 1974 eine Reihe von Abschiedsbriefen an Freunde und Familienangehörige schrieb, ihren Volkswagen einpackte und verschwand. Seitdem hat niemand mehr etwas von Connie Converse gehört.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Beim ersten Hören scheint Connie Converse's Musik mit den weiblichen Folkmusikern, die ihre Zeitgenossen waren, eng verbunden zu sein. Der Hang zum klagenden Erzählen liess Parallelen zu den Musikerinnen Peggy Seeger und Susan Reed erkennen. Reed kannte Connies Musik gut und führte 1961 eine Reihe ihrer Songs an einem Konzert in New York auf. Aber Connies Musik hob sich dennoch vom amerikanischen Folk-Revival der 50er Jahre ab. Ihre fliessende und entwaffnend intelligente Poesie spiegelte eine urbane Perspektive wider, die des neuen New Yorker, der sich von den Mustern der traditionellen amerikanischen Folkmusik zunehmends gelangweilt fühlte. Connie Converse war deshalb zugleich auch eine Aussenseiterin und eine romantische, intellektuelle und spirituelle, dazu eine standhaft unabhängige Künstlerin, die ihrer Zeit weit voraus war. Ihre äusserst spärlich überlieferte musikalische Arbeit gehört zu den frühesten bekannten Beispielen des Singer-Songwriter-Genres, als man diesen stilistischen Begriff noch nicht kannte. Ihre Musik war weitgehend unbekannt, bis sie 2004 in einer Radioshow vorgestellt wurde und im März 2009 auf dem Album "How Sad, How Lovely" erstmals überhaupt veröffentlicht wurde. Converse wurde 1924 in Laconia, New Hampshire, geboren. Sie wuchs in Concord als mittleres Kind in einer strengen Baptistenfamilie auf. Ihr Vater war ein Minister und ihre Mutter war laut Musikhistoriker David Garland musikalisch. Sie besuchte die Concord High School, wo sie eine Ehrenurkunde und acht akademische Auszeichnungen erhielt, darunter ein akademisches Stipendium für das Mount Holyoke College in Massachusetts. Nach zwei Jahren Studium verliess sie Holyoke und zog nach New York City.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Während der 50er Jahre arbeitete Converse für die Academy Photo Offset Druckerei im New Yorker Flatiron District. Sie lebte zunächst in Greenwich Village, später aber in den Gebieten Hell's Kitchen und Harlem. Sie fing an, sich Connie zu nennen, ein Spitzname, den sie in New York erworben hatte. Sie begann, Songs zu schreiben und sie für Freunde zu spielen, wobei sie sich selbst an der Gitarre begleitete. Während dieser Zeit fing sie auch das Rauchen und Trinken an, was sich stark gegen ihre strenge baptistische Erziehung richtete. Ihre immer noch religiösen Eltern lehnten ihre Musikkarriere ab, und ihr Vater starb, ohne je einen einzigen von Connie's Songs gehört zu haben.</span><br />
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<a href="https://1.bp.blogspot.com/-RzqTkx_nOAg/WnH_l2uOW5I/AAAAAAAAEgE/u2r6mItwUNM9vQfunLDT7Fhq637SkRDkQCLcBGAs/s1600/Connie%2BConverse.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1003" data-original-width="1500" height="426" src="https://1.bp.blogspot.com/-RzqTkx_nOAg/WnH_l2uOW5I/AAAAAAAAEgE/u2r6mItwUNM9vQfunLDT7Fhq637SkRDkQCLcBGAs/s640/Connie%2BConverse.jpg" width="640" /></a></div>
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Convers einzige bekannte öffentliche Aufführung war ein kurzer Fernsehauftritt im Jahre 1954 in der Morning Show auf CBS mit Walter Cronkite, den der Künstler Gene Deitch mitorganisierte. Bis 1961 (im selben Jahr, in dem Bob Dylan nach Greenwich Village zog und schnell den Mainstream-Erfolg erreichte), war zunehmends Converse frustriert, als Deitch versuchte, ihre Musik in New York zu verkaufen und immer wieder Absagen von Produzenten und Plattenfirmen erhielt. In diesem Jahr zog Connie Converse dann nach Ann Arbor, Michigan, wo ihr Bruder Philip Converse Professor für Politikwissenschaften an der Universität von Michigan war. Sie arbeitete zuerst in einem Sekretariat und später als Managing Editor des Journal of Conflict Resolution, für das sie auch regelmässig Artikel schrieb. Nach ihrem Umzug in den mittleren Westen schien Converse grösstenteils aufgehört zu haben, neue Songs zu schreiben.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Connie Converse hielt sich über ihre privaten Angelegenheiten stets sehr zurück, sie war eher ein in sich gekehrter Mensch, der die breite Oeffentlichkeit nicht hat an ihrem Leben teilnehmen lassen. Laut Deitch antwortete sie fast ausschliesslich mit knappen 'ja' oder 'nein' Antworten auf Fragen zu ihrem persönlichen Leben. Sowohl Deitch als auch Connie's Bruder Phil sagten später, dass es möglich sei, dass sie lesbisch gewesen sei, aber sie habe das selbst nie bestätigt oder dementiert. Ihr Neffe, Tim Converse, hatte gesagt, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass Connie in ihrem ganzen Leben jemals in einer romantischen Beziehung gewesen war. Ihre Familie stellte ausserdem fest, dass Connie sich gegen Ende ihrer in Michigan lebenden Zeit immer mehr dem Alkohol zugetan war. Bis 1973 war Converse ausgebrannt und deprimiert. Die Büros des Journal of Conflict Resolution, die ihr so viel bedeutet hatten, wechselten die Lokalität Ende 1972 nach Yale , nachdem sie ohne ihr Wissen versteigert worden waren. Ihre Kollegen und Freunde sammelten für die Künstlerin Geld, um eine sechsmonatige Reise nach England zu finanzieren, in der Hoffnung, ihre Stimmung würde sich dadurch wieder verbessern, doch war dies leider vergebens. Connies Mutter bat sie, sie zu einer Reise nach Alaska zu begleiten, der sie widerwillig zustimmte. Ihr Missfallen über die Reise schien letztlich mit zu ihrer Entscheidung beigetragen haben, zu verschwinden. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde Converse von Ärzten gesagt, dass sie eine Hysterektomie (operative Entfernung der Gebärmutter) benötige, und diese Information schien die fragile Musikerin letztlich ganz aus der Fassung gebracht zu haben.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Im August 1974 schrieb sie wie bereits erwähnt eine Reihe von Briefen an ihre Familie und an ausgesuchte Freunde, in denen sie ihre Absicht äusserte, woanders ein neues Leben zu beginnen. In einem der Briefe schrieb sie etwas verstörend: 'Lass mich gehen. Lass mich sein, wenn ich kann. Lass mich nicht sein, wenn ich nicht kann. Die menschliche Gesellschaft fasziniert mich und erfüllt mich mit Trauer und Freude. Ich kann einfach nicht meinen Platz finden, um mich darauf einzulassen'. Mit ihrem Brief an ihren Bruder Philip Converse legte Connie einen Scheck bei und bat darum, dass er sicherstellte, dass ihre Krankenversicherung für eine bestimmte Zeit nach ihrer Abreise weiterbezahlt werde, aber dass er die Police an einem bestimmten Datum kündigen solle.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es wurde im Vorfeld eher erwartet, dass Connie Converse jedes Jahr mit ihrer Familie einen Familienausflug zu einem See unternahm, aber als die Briefe zugestellt wurden, hatte sie ihre Habseligkeiten bereits in ihren VW-Käfer gepackt und war davongefahren, um nie wieder etwas von sich hören zu lassen. Die Ereignisse ihres Lebens nach ihrem Verschwinden blieben letztlich unbekannt. Einige Jahre, nachdem Connie Converse gegangen war, erzählte jemand ihrem Bruder Philip, dass er in Kansas oder Oklahoma einen Telefonbucheintrag für Elizabeth Converse gesehen hätte, aber er verfolgte diese Spur letztlich nicht, da es der Wunsch von Connie war, nicht gesucht zu werden, was ihr Bruder respektierte. Ungefähr zehn Jahre nach ihrem Verschwinden engagierte die Familie dennoch einen Privatdetektiv in der Hoffnung, sie zu finden. Der Ermittler sagte der Familie jedoch, dass, selbst wenn er sie finden würde, es ihr Recht sei zu verschwinden, und er sie nicht einfach zurückbringen könne. Seit dieser Zeit respektierte ihre Familie ihre Entscheidung zu gehen und hörte auf, nach ihr zu suchen. Ihr Bruder Philip vermutete später, dass sie sich das Leben genommen hatte. Aber ihr tatsächliches Schicksal blieb unbekannt.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Im Januar 2004 wurde Gene Deitch, der damals 80 Jahre alt war und seit 1959 in Prag lebte, vom New Yorker Musikhistoriker David Garland eingeladen, bei dessen WNYC- Radioshow 'Spinning on Air' aufzutreten. Deitch spielte einige der Converse-Aufnahmen, die er auf einem Reel-to-Reel-Tonbandgerät gemacht hatte, darunter ihr Lied "One By One". Zwei von Garlands Zuhörern, Dan Dzula und David Herman, waren inspiriert, zusätzliche Aufnahmen von Converse aufzuspüren. Sie fanden zwei Quellen für Converse's Musik: Deitch's Sammlung in Prag und einen Aktenschrank in Ann Arbor, der Aufnahmen enthielt, die Connie Converse Ende der 50er Jahre an ihren Bruder Philip geschickt hatte. Im März 2009 wurde das Album "How Sad, How Lovely" mit 17 Liedern von Converse von Lau Derette Recordings veröffentlicht. Im selben Monat gab WNYCs 'Spinning on Air' ein einstündiges Special über das Leben und die Musik von Converse. Der Moderator der Show, David Garland, erforschte auch das Geheimnis um Converse's Verschwinden mit Aufnahmen von Converse's Bruder Philip Converse und Lesungen ihrer Briefe durch den Schauspieler Amber Benson.</span><br />
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<a href="https://3.bp.blogspot.com/-TKUpJzstltE/WnH_tD002TI/AAAAAAAAEgI/8F2ypOf04aAzcTTAp0HDHXpqQfXGi4PkgCLcBGAs/s1600/ConnieConverse-tapebox.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="913" data-original-width="900" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-TKUpJzstltE/WnH_tD002TI/AAAAAAAAEgI/8F2ypOf04aAzcTTAp0HDHXpqQfXGi4PkgCLcBGAs/s640/ConnieConverse-tapebox.jpg" width="630" /></a></div>
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Im Jahr 2015 wurde "How Sad, How Lovely" als 18 Track Vinyl von Squirrel Thing Recordings in Partnerschaft mit dem Captured Tracks Label erneut veröffentlicht und dabei um einen zusätzlichen Song erweitert. Das Album erhielt positive Kritiken, unter anderem vom Musikkritiker der Los Angeles Times, Randall Roberts, der schrieb: "Wenige Neuauflagen des letzten Jahrzehnts haben mich mit mehr anhaltender, freudiger Zuneigung als "How Sad, How Lovely" getroffen. Der australische Singer-Songwriter Robert Forster beschrieb das Album als eine tiefe und wunderbare Verbindung zwischen Lyrik und Gesang, die es uns ermöglicht, die Welt einer aussergewöhnlichen Frau, die im New York der Mitte des 20. Jahrhunderts lebte, zu betreten.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Abgesehen von ihrem Auftritt bei der Morning Show von 1954, aufgenommen von Walter Cronkite, und einer Aufführung ihrer Musik 1961 durch Folksängerin Susan Reed in der Kaufmanns Concert Hall in New York, war Converses Musik der Öffentlichkeit erst im Jahr 2004 wieder zugänglich. Seit der Veröffentlichung ihres Albums 2009 sind Converse's Leben und ihre Musik Gegenstand von Nachrichten rund um die Welt. Zusätzlich zu dem Geheimnis um ihr Verschwinden konzentrierten sich viele dieser Artikel auf den Inhalt und den Stil von Converse's Musik - und die Möglichkeit, dass sie die früheste Protagonistin im Singer/Songwriter-Genre sein könnte. Laut dem Musikhistoriker David Garland schrieb und sang Converse in den 50er Jahren, lange bevor Singer-Songwriter eine anerkannte Kategorie oder Stil war. Aber alles, was man heute bei klassischen Singer/Songwritern schätzen würde: persönliche Perspektive, Einblick, Originalität, Empathie, Intelligenz, schlauer Humor, all das war reichlich vorhanden in der Musik von Connie Converse. Andere zitierten die weibliche Erfahrung, die oft in ihren Texten beschrieben wurde, sowie die Themen der Sexualität und des Individualismus, die in ihren Liedern zu finden seien, als der Grund, warum Converse's Musik ihrer Zeit so weit voraus war.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Converse's Leben und Musik inspirierten zahlreiche zeitgenössische Werke, darunter ein Stück von Howard Fishman, der auch das Album "Connie's Piano Songs" produzierte, das von Connie Converse geschriebene, aber nie aufgenommene Musik enthält. Weitere von Converse inspirierte Werke sind das Modern Dance Stück "Empty Pockets" von John Heginbotham, das 2015 im Miller Theatre aufgeführt wurde, die Tribute-Performances der britischen Sängerin Nat Johnsons "Roving Woman" sowie Tribute von Converse's Musik von Jean Rohe und Diane Gluck im Rahmen des Jubiläumsspecials 'Spinning on Air'. Im Jahre 2017, veröffentlichte ausserdem John Zorn's Plattenfirma Tzadik Records ein Tribut an Connie Converse mit neuen Aufnahmen ihrer Songs durch eine breite Palette von Künstlern wie Mike Patton, Karen O und Laurie Anderson.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nach allem, was man heute weiss, wäre die am 3. August 1924 geborene Connie Converse inzwischen bald 100 jährig. Obwohl sie wohl eine der ersten echten weiblichen Singer/Songwriter war, blieb bis heute wenig über ihre Musik und ihr Leben bekannt. Einigermassen gut dokumentiert sind lediglich ihre musikalischen Lehr- und Wanderjahre in den 50er Jahren, als sie zunächst auf Dinnerpartys für Freunde spielte. Ihre Musik wurde bei Freunden sehr beliebt, so sehr, dass der Zeichner Gene Deitch beschloss, die in seinen Augen hochbegabte Künstlerin zu fördern. Deitch versuchte, Aufnahmen von Connie publik zu machen und half ihr 1954, auf CBS einen TV-Auftritt zu landen. Aber New York brachte nie wirklich den Ruhm und den Lebensstil, den es ihr versprochen hatte. </span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">In ihrer langen Abwesenheit gab es eine Handvoll Menschen, die versuchten, ihr Gedächtnis am Leben zu erhalten. Am meisten hat wohl letztlich Gene Deitch hierfür getan.</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3AaNnD7wyqtF_mS-pTKZoMU2QNqBeKVZtuU93gltfR5t81hwlopXAia49-RkeHJd9Uh7Spfm_2Dh-EZ0VTRs7RFPlax62G4dtgayBcHLikQ3SmWjyxuxOaKYdp5Fw52nSFf12ogLqg3kA/s1600/Connie+Converse+2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="635" data-original-width="1168" height="346" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3AaNnD7wyqtF_mS-pTKZoMU2QNqBeKVZtuU93gltfR5t81hwlopXAia49-RkeHJd9Uh7Spfm_2Dh-EZ0VTRs7RFPlax62G4dtgayBcHLikQ3SmWjyxuxOaKYdp5Fw52nSFf12ogLqg3kA/s640/Connie+Converse+2.jpg" width="640" /></a></div>
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Convers Musik war einfach, ehrlich und schonungslos. Eine Akustikgitarre begleitete poetische Texte, die beiden kollidierten mit der klaren, ausdrucksstarken Stimme der Künstlerin, um jeden Song letztlich zu einem Wiegenlied zu machen, das einem nachts wach hält. In gewisser Weise klangen ihre Songs wie vertonte Sonetten. In "We Lived Alone" berichtete Converse von ihrer Zufriedenheit des alleine lebens, indem sie die schönen einsamen Objekte in ihrem Haus in drei Versen inventarisierte. In der vierten Strophe jedoch verschob sie die Richtung und fügte eine schicksalshafte vierte Zeile hinzu, in welcher sie ihre eigene Zufriedenheit als Selbstbetrug entlarvte. Das Stück "One By One" verdankte seine eindringliche Melancholie einer Gitarrenmelodie, die so knapp war, dass sie fast in einem Einsteiger-Akkord-Übungsbuch stecken konnte. Textlich lieferte Connie Converse hier eine tragische Metapher über unerwiderte Liebe, die sie mit dem Gehen im Dunkeln verglich. "Wenn ich deine Hand in meiner hätte, könnte ich scheinen, könnte ich scheinen", klagte sie. Das Lied demonstrierte auf besonders beeindruckende Art und Weise die doppelte Kraft in Converse's Songs: Sie waren technisch spärlich, aber poetisch dicht. Die akustische Gitarre gab gerade genug, um für jedes Lied einen Ton zu setzen, was ein Gefühl hervorrief, dass Converse ihr Instrument für jede noch so kleine Lyrik als reduktives akustisches Vehikel nutzen konnte.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Obwohl ihr Einfluss zu dieser Zeit nicht über ihren Freundeskreis hinausging, wurde der Veröffentlichung von "How Sad, How Lovely" endlich die Achtung zuteil, die der Musikerin zu ihrer Zeit verweigert wurde. Ihre Musik spielte nun wieder auf New Yorker Dinnerpartys, aber heute kam sie von sorgfältig kuratierten Spotify-Playlists, die leise durch drahtlose Regal-Lautsprecher summten. Neben den Streaming-Diensten inspirierten die Aufnahmen auch zu einer vom Publikum finanzierten Dokumentation mit dem Titel " Wir lebten allein: Die Connie Converse Story", die 2014 beim Sensoria Film & Music Festival uraufgeführt wurde. Einige dieser neuen Fans waren und sind selbst Künstler. Am lautesten war Frankie Cosmos, ein anderer New Yorker Singer/Songwriter. Cosmos zitierte Converse als Einfluss in einem Interview und nannte sie "eine komische, zurückgezogene Musikerin, die ihrer Zeit wirklich voraus war, denke ich". Die Parallelen zwischen Cosmos und Converse's Musik ziehen sich fast zusammen. Auch Frankie Cosmos besitzt die beeindruckende Fähigkeit, aus einfachen Worten emotionale Schlagfertigkeiten zu kredenzen, wie etwa "Ich will einfach nur am Leben sein, das ist es". Vielleicht ist es diese ebenso schlichte wie brutale emotionale Ehrlichkeit, die Converse's Vermächtnis verkörpert. Nicht, dass sie die alleinige Besitzerin dieser Qualität wäre, aber mit einer der Hauptgründe, warum sie so oft als ihrer Zeit voraus bezeichnet wurde, war und bleibt, weil viele der Sängerinnen jener Zeit (ausser vielleicht die damaligen Jazz-Ikonen) ständig entweder untröstlich oder verliebt gewesen zu sein schienen, weil sie von praktisch nichts anderem sangen. Converse's Musik hatte sicherlich ebenfalls ihren gerechten Anteil an diesem Herzschmerz gekannt, aber sie überwand diesen Zwiespalt, indem sie sich irgendwo in der Mitte niederliess und nach Alternativen suchte. Der Grossteil ihrer Musik war ein Gefühl wehmütiger Selbstreflexion, nur manchmal trug sie die Maske der unerwiderten Liebe. "Talking 'Like (Two Tall Mountains)" sah Converse mit ihrer Einsamkeit sitzen und wagte es sich damit zufrieden zu geben. "Roving Woman" war ein ironischer Kommentar zu den männlichen Erwartungen an sie.</span><br />
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<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">In einem ihrer Abschiedsbriefe schrieb Converse: "Die menschliche Gesellschaft fasziniert mich und weckt mich und erfüllt mich mit Trauer und Freude. Ich kann einfach nicht meinen Platz finden, an dem ich mich anschliessen kann". Lyrische Kontemplation darüber, wie wir uns in die Welt einklinken, versucht wohl fast jeder Künstler mit seiner Musik und seinen Songtexten. Ob es Connie Converse ist, die ihre Einsamkeit beklagt und sie schliesslich akzeptiert, ist letztlich Makulatur: Connie Converse sprach wie später viele weitere Künstler mit gnadenlos ehrlicher Offenheit über ihre Erfahrungen und verallgemeinerte das zutiefst Persönliche in ein paar melodischen Sätzen. Traurig, lieblich und sehr beeindruckend.</span><br />
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Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-42701989555673789372023-11-05T13:30:00.001+01:002023-11-05T13:53:29.606+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b><br /></b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>DR. JOHN - Creole Moon</b> (Blue Note Records 7243 5 34591 2 3, 2001)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Schon als Jugendlicher interessierte sich der als Malcolm 'Mac' John Rebennack Jr. geborene Dr. John für Rhythm'n'Blues-Musik und gründete eine High School Band (The Spades) mit Jerry Byrne als Sänger. Rebennack wurde einer der ersten weissen Musiker, der regelmässig bei Rhythm'n'Blues-Sessions in New Orleans spielte und als fester Studiomusiker bei dem legendären Plattenlabel Ace Records arbeitete. Zu seinen wichtigsten Einflüssen gehört Professor Longhair. Seine ersten Aufnahmen für Ace spielte er zusammen mit Huey 'Piano' Smith ("Rockin’ Pneumonia") und Frankie Ford ("Sea Cruise") ein, die heutzutage von Plattensammlern als Raritäten gehandelt werden. Bis 1962 war er in New Orleans, dann in Los Angeles in verschiedenen Bands aktiv und an vielen Produktionen anderer Musiker wie Frank Zappa, den Rolling Stones, Phil Spector, Sam Cooke, Aretha Franklin, Canned Heat ("Living The Blues") oder Sonny and Cher beteiligt. 1977 arbeitete er gemeinsam mit Van Morrison an dessen Comebackalbum "A Period Of Transition". Im Rahmen dieses Albums wirkte er als Arrangeur und Musiker mit. Im selben Jahr absolvierten die beiden eine Reihe gemeinsamer Auftritte, die in einem Fernseh-Special gipfelten.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Seinen ersten grossen Erfolg hatte Dr. John im Jahre 1968 mit dem Album "Gris-Gris", einer recht unheimlich klingenden Mischung aus Voodoo-Zaubersprüchen, Rhythm'n'Blues und kreolischer Soulmusik. Bereits seit seiner Kindheit war er von Zauberamuletten und eigenen nekromantischen Phantasien umgeben, die seinen Aussagen nach durch seine Familie animiert gewesen sein sollen. Seine Grossmutter soll beispielsweise Telekinese beherrscht haben und beizeiten selbst im Raum geschwebt haben. Mit farbenprächtigen, pittoresken Bühnenauftritten stilisierte er sich als 'Dr. John (Creaux) The Night Tripper' zu einer Ikone des Psychedelic Rock. Einige seiner Rock-Liturgien erhielten dabei eine besonders hypnotische Spannung, da er seine Stimme bewusst heiser und mit Flüster- und Krächzsequenzen einsetzte, wie zum Beispiel im Song "I Walk On Guilded Splinters". Mit seinen weiteren Studioalben "Babylon", "Remedies" und "The Sun, Moon And Herbs" setzte er die Wiederbelebung und Aktualisierung der musikalischen Einflüsse seiner Heimatstadt fort. Das nächste Album, "Gumbo", kündigte Rebennack's Abwendung von seinem extravaganten Lebensstil an, die sich mit den nachfolgenden Werken "In The Right Place" und "Desitively Bonnaroo" fortsetzte. Nach diesem ersten Höhepunkt seines Erfolgs und vielen kreativen und hektischen Jahren nahm Dr. Johns Produktivität qualitativ und quantitativ zunächst einmal ab. Die folgenden, in einer weniger frenetischen Kadenz veröffentlichten Alben fanden nicht viele Käufer. Alle seine Versuche, sich juristisch gegen nicht autorisierte Aufnahmen ("Anytime, Anyplace" oder "The Nashville Sessions") zur Wehr zu setzen, scheiterten.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die schöpferische Pause endete 1981 mit dem Erscheinen der Platte "Dr. John Plays Mac Rebennack", einer Sammlung von Titeln, die der Musiker alleine mit seinem Klavier aufgenommen hatte und die er in "The Brightest Smile In Town" weiter ausbaute. Seither veröffentlichte er in unregelmässigen Abständen weitere Alben, die er fast ausschliesslich selbst komponierte. Daneben arbeitete er mit zahlreichen Bluesmusikern wie Charles Brown, The Simpsons, Willy DeVille, aber auch mit Jazzmusikern (Maria Muldaur, Lillian Boutté, Bennie Wallace oder Chris Barber) sowie mit Rockmusikern wie Mick Jagger und Eric Clapton zusammen. Er trat in Martin Scorsese's Film 'The Last Waltz' auf, einer Verfilmung des Abschiedskonzerts der legendären Rockband Bob Dylan's, The Band, von 1977, ebenso wie auch im Film 'Blues Brothers 2000'. Darüber hinaus komponierte er Musik für Werbespots und -clips (Jingles) und sang den Titelsong für die Fernsehserie 'Blossom'. Mit dem 1995 erschienenen Album "Afterglow" wurde seine Liebe zum Jazz deutlich; Jazz-Standards aus den 30er- und 40er-Jahren prägten das Album.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">2001 veröffentlichte Dr. John das Werk "Creole Moon". Der alte Meister Dr. John hatte eine Platte mit Bluesfunk oder Funkblues, ganz wie man möchte, herausgegeben, die einfach gut unterhielt. Er bot hier keine Innovationen, aber schöne Songs zwischen Blues, Funk und ein wenig bodenständigem Rock. Letzteres äusserte sich in fetten, relativ geraden Rhythmen und einem durchgehenden Bass, wobei meist die Bluesharmonik vorhanden war. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Alles in allem war dem alten Herrn erneut eine gute Platte gelungen. Sie enthielt zwar keine Funk- oder Blues-Revolutionen, aber interessante musikalische Geschichten. Diese wurden meist eher etwas ruhiger und getragener erzählt. Trotzdem vermittelten die Stücke unterschiedliche Stimmungen, wodurch sie nicht langweilig wurden und der Spass beim Anhören stets erhalten blieb.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Dr. John sang den Song "Cruella DeVille" für den Disney Film 'Hundertundein Dalmatiner'. Im Jahre 2009 gab es eine weitere Zusammenarbeit mit Disney: Das Eröffnungslied "Down in New Orleans" aus dem Zeichentrick-Film 'Küss den Frosch' wurde von Dr. John interpretiert. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Musikgruppe Emerson Lake And Palmer entnahm dem Text von Dr. John's Song "Right Place, Wrong Time" die Wortschöpfung "Brain Salad Surgery" für ihr gleichnamiges Album aus dem Jahre 1973. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">2007 wurde Dr. John in die Blues Hall of Fame aufgenommen und 2011 in die Rock and Roll Hall of Fame, im selben Jahr erhielt er den Blues Music Award als bester Klavierspieler. Das legendäre Debütalbum "Gris-Gris" (1968) wurde in die Wire-Liste The Wire’s '100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)' aufgenommen. Es belegte zudem Platz 143 in der Liste der 500 besten Alben aller Zeiten des Rolling Stones und wurde von Pitchfork Media auf Platz 162 der 200 besten Alben der 60er Jahre gewählt. Sein Album "Locked Down" wurde 2013 mit dem Grammy Award für das beste Blues Album des Jahres ausgezeichnet.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/dAR6vLIMqEw/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/dAR6vLIMqEw?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/CVX4iJKMdc4/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/CVX4iJKMdc4?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/8EqgwW3zCKg/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/8EqgwW3zCKg?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-50878610392572679682023-10-25T14:08:00.001+02:002023-10-25T14:42:03.789+02:00<div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgf5_iIFqiy8QbOygmqj1o-R_IAPjB-cgDmu8N0lZvC4cHUm85ejFwWvy9gfGJexcJBRTZKSZ9P6LKEn0CN5WTxmX0qXCGXO-FSdjQqQXB5MSRh8e96S68AfY78cByfX-U-4TyrYH9-sznzadj0B-ZoqkNlMsC0VIjpiqvHTnpYf6-RSKEIii1buCArubMz/s2911/Raw%20Sienna.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2896" data-original-width="2911" height="637" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgf5_iIFqiy8QbOygmqj1o-R_IAPjB-cgDmu8N0lZvC4cHUm85ejFwWvy9gfGJexcJBRTZKSZ9P6LKEn0CN5WTxmX0qXCGXO-FSdjQqQXB5MSRh8e96S68AfY78cByfX-U-4TyrYH9-sznzadj0B-ZoqkNlMsC0VIjpiqvHTnpYf6-RSKEIii1buCArubMz/w640-h637/Raw%20Sienna.jpg" width="640" /></a></div><br /><div style="text-align: center;"><b>SAVOY BROWN - Raw Sienna</b> (Decca Records SKL 5043, 1970)</div></div><span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><div><br /></div></span><div><span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><div>Die bereits aufgrund des überraschenden Erfolges ihres Albums "A Step Further" in den USA bestrittenen Konzerte zahlten sich für Savoy Brown weiterhin aus. Trotzdem entschied sich die Band um Mastermind Kim Simmonds und den brillianten Sänger Chris Youlden dazu, ein weiteres Album erneut in ihrer Heimat England aufzunehmen. Durch ein bereits früher geschlossenes Agreement zwischen ihrer Plattenfirma Decca Records und dem amerikanischen Parrot Label waren schon im Vorfeld der nächsten Aufnahmen die Weichen gestellt: Sowohl Decca wie Parrot gaben schon grünes Licht für die Veröffentlichung des fünften Albums von Savoy Brown, bevor überhaupt klar war, welche musikalische Richtung das nächte Werk einschlagen würde. Ein Arbeitstitel für das kommende Projekt war von Anfang an bestimmt: "Raw Sienna". Die spätere endgültige Veröffentlichung trug dann ebenfalls diesen Titel.</div><div><br /></div><div>Durch die feste Zusage bereits im Vorfeld der Aufnahmen fühlten sich die Musiker schliesslich ermuntert, die Aufnahmen zwar wiederum in ihrer Heimat England einzuspielen, jedoch in den USA zu mixen und mastern. So entstand das erste quasi 'amerikanische' Album der Gruppe. Die Songs wurden im Recorded Sound Studio im Londoner West End aufgenommen. Der finale Mixdown und das Mastering fand jedoch auf der anderen Seite des grossen Teichs statt, und zwar im Bell Sound Establishment im Big Apple, dem Herzen New Yorks. Die Idee war, den Songs ein unverwechselbar amerikanisches Feeling angedeihen zu lassen, und damit einhergehend einen weiteren Schritt weg vom typisch britischen Bluesrock zu vollziehen. Ob sich dies kommerziell auszahlen würde, war jedoch alles andere als sicher, denn der Vorgänger "A Step Further" erwies sich in den USA als grosser Erfolg: Das Album schaffte am 13. September 1969 den Einstieg in die Billboard Top 200 Charts, kletterte bis auf Position 71 und hielt sich insgesamt 14 Wochen in den Billboard Charts.</div><div><br /></div><div>Durch die geplante, verstärkte Neuausrichtung auf den amerikanischen Musikmarkt entschieden sich Kim Simmonds und Chris Youlden dazu, die neue Platte nicht mehr von Mike Vernon, dem Top-Produzenten von Decca Records, produzieren zu lassen, sondern "Raw Sienna" selbst zu produzieren. Eine gewagte Entscheidung, die ein grosses Risiko darstellte, waren doch die Namen Mike Vernon und Savoy Brown bislang untrennbar miteinander verbunden. Trotzdem wagten Savoy Brown diesen Schritt, der auch eine Zäsur in der bisherigen Arbeitsweise bedeutete, denn Kim Simmons setzte bei den Songs zum "Raw Sienna" Album verstärkt auf Jam-Elemente, und bei diesen vor allem auf amerikanische Jazz-Muster. Das Kompositions-Gerüst war ebenfalls neu: Es gab auf "Raw Sienna" nicht mehr wie zuvor Kollaborationen zu hören etwa zwischen Kim Simmonds und Chris Youlden. Stattdessen trugen beide Musiker unabhängige eigene Kompositionen bei, welche die Band im Verbund arrangierte und einspielte. Ein Novum waren auch die Brass- und Streicher-Elemente.</div><div><br /></div><div>Bei den Songs des Albums zeigte sich, dass Chris Youlden's Kompositionen wesentlich zugänglicher ausfielen: "A Hard Way To Go" bot einen wunderbar lockeren Jazz-Schmiss, "Needle And Spoon" geriet zu einer Art jazzigem Blues, "A Little More Wine" war grossartiges Jam-Feeling und "I'm Crying" ein opulent mit Brass-Instrumenten arrangierter Jazzrock-Song. Die coolste Nummer jedoch war "Stay While The Night Is Young", ein verhaltener, dennoch fiebriger Crooner-Titel, den Chris Youlden meisterlich inszenierte. Das finale "When I Was A Young Boy" wiederum fügte dem jazzigen Grundton noch eine kleine Prise Folk-Würde bei. Kim Simmonds zeigte sich mit seinen Beiträgen wesentlich experimentierfreudiger. "Master Hare" präsentierte sich als waschechter Brass Rock mit Jam-Einlagen: Sehr viel Verve und eine exzellente Gitarrenarbeit - ein Instrumental-Titel, perfekt zugeschnitten auf den Bandleader. "That Same Feelin'" erinnerte an den Jazzrock des ersten Blodwyn Pig Albums, während "Is That So", erneut ein Instrumental, als fast reiner Jazztitel genannt werden darf dessen Kern im Grunde von Simmonds' subtiler Solo-Spielweise lebte.</div><div><br /></div><div>"Raw Sienna" erschien am 25. April 1970 zuerst in den USA (ein Novum bei einem Savoy Brown Album), bevor es am 8. Mai 1970 auch in England veröffentlicht wurde. Den Achtungserfolg des Vorgängers "A Step Further" konnte das neue, jazzige Album nicht wiederholen. "Raw Sienna" sollte sich zwar 18 Wochen lang in den US-Charts halten, kam aber nicht über Rang 121 hinaus. Noch schlechter sah es in ihrer Heimat England aus. Dort konnte die Platte den Sprung in die Charts nicht schaffen. Trotzdem veröffentlichte Decca Records in England neben dem Album auch eine Single. Dazu wählte sie den LP-Opener "A Hard Way To Go" und fügte als B-Seite einen Song der Vorgänger-LP hinzu: "Waiting In The Bamboo Grove". Promotet wurde die Platte in England leider kaum, es fanden lediglich ein paar Konzerte statt, einige davon im Verbund mit Ten Years After und Jethro Tull, mit welchen sich Savoy Brown das Konzertmanagement, die Chrysalis Agency, teilten. Erfolgreicher waren wie zu erwarten ihre Auftritte in den USA, die kurz darauf folgten. </div><div><br /></div><div>Die langen Reisen quer durch die Staaten setzten der Band langfristig jedoch zu, was schliesslich dazu führte, dass Chris Youlden sich aus der Band verabschiedete. Er reiste noch während der laufenden US-Tour zurück nach England, wo er einige Monate später beim Label Deram Records (das zum Decca Konzern gehörte) einen Solo-Plattenvertrag unterzeichnete, in deren Folge er zwei Alben veröffentlichte, die von den Musikkritikern zwar hochgelobt wurden, jedoch völlig erfolglos blieben (Nowhere Road" 1972, "City Child" 1973). Chris Youlden drehte danach der Musikszene für lange Zeit den Rücken. Er opferte seine beruflichen Ambitionen als Musiker, um einen Abschluss in Soziologie zu machen. Erst mehr als eine Dekade später tauchte er in London's Bluesszene wieder auf, diesmal jedoch weit unter dem Radar irgendwelcher Kritiker, sang unter anderem in der hervorragenden Band von Shakey Vick mit, war als Gastsänger auf einem Album des Bluesgitarristen Mick Pini zu hören (Mick Wildman Pini, 1989) veröffentlichte mit Musikern aus Shakey Vick's Band auch ein weiteres 'Band'-Album unter dem Namen Waydown ("Greek Street", 2005).</div><div><br /></div><div>Chris Youlden präsentierte nebenbei eine ganze Reihe meist sehr guter weiterer Soloalben, die jedoch allesamt kaum zur Kenntnis genommen wurden, wie zum Beispiel das Werk "Mantico", das er 1993 als eine Art Comeback verstanden haben wollte und dafür sogar eine eigene Band gründete mit dem Namen The Big Picture, die sich jedoch mangels Erfolg bald wieder auflöste, genauso wie sein nächstes Band-Projekt Maxwell Street, das es immerhin noch auf ein Mini-Album brachte ("Movin' Along", 2002). Mit The Slammers gab es noch ein weiteres Band-Projekt von Chris Youlden, das zwar brilliante Rhythm'n'Blues- und Bluesrock-Aufnahmen einspielte, für die sich jedoch kein Label fand. Die Aufnahmen wurden erst 2018 beim Kleinstlabel The Last Music Company erst- und einmalig in kleinster Auflage unter die Fans gebracht. Erwähnenswert ist letztlich noch sein Soloalbum "Second Sight" aus dem Jahre 1994, das zustande kam dank der grosszügigen Unterstützung von Uwe Tessnow (Line Records). Das Album enthielt einige hochkarätige Songs, die Chris Youlden scheinbar immer noch locker aus dem Hemdsärmel schütteln konnte, schreckte aber viele Musikhörer ab wegen der teilweise sehr kalten digitalen Produktion. Trotzdem lohnt sich hier ein Reinhören auf jeden Fall.</div><div><br /></div><div>Es ist eigentlich ein Jammer, dass Kim Simmonds und Chris Youlden nicht weiter zusammen musiziert haben, da wäre ganz bestimmt noch das eine oder andere grossartige Projekt aus der Taufe gehoben worden. "Raw Sienna" gehört definitiv zu den besten Werken der Gruppe Savoy Brown.</div><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/3kk1ETTHYRo" width="320" youtube-src-id="3kk1ETTHYRo"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ue9ZRapL1qQ" width="320" youtube-src-id="ue9ZRapL1qQ"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><div><br /></div></span></div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-14083203673779002872023-10-01T14:30:00.002+02:002023-10-01T14:56:41.651+02:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-fpWurCOau4g/Vt_Ovo_PVoI/AAAAAAAAA4M/038INlb7yZo/s1600/Moon%2BSafari%2B-%2BBlomljud.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-fpWurCOau4g/Vt_Ovo_PVoI/AAAAAAAAA4M/038INlb7yZo/s640/Moon%2BSafari%2B-%2BBlomljud.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>MOON SAFARI - Blomljud</b> (Blomljud Records BRCD002, 2008)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Wer dermassen unverschämt melodiöse Musik wie dieser schwedische Fünfer macht, der darf sich schon mal des Vorwurf erfreuen, er spiele Dosenöffner-, Verzeihung Frauenversteher-Musik. So einschmeichelnde und schwelgerisch-romantische Klänge hört man - zumindest im Bereich des progressiven Rocks, zu welchem die Band eigentlich gezählt wird - eher selten, und ich schwanke bei der Beurteilung dieser Musik eigentlich zwischen Kuschel- und Sunshine Prog-Pop, aber was es vielleicht ganz gut trifft, ist 'Schmuse-Prog'. Das gibt's nicht ? Okay, dann hab ich das jetzt eben grade erfunden. Manche Passagen dieses Albums erinnern von den mehrstimmigen Gesangs-Arrangements her nicht selten an die Beach Boys, während die Musik, die oftmals alleine durch die Dominanz lieblicher akustischer Gitarren und einem äusserst luftigen Klavier selbst in lebhafteren Passagen an Barclay James Harvest oder - etwas aktueller betrachtet - an den wundervoll romantischen Prog-Sound von The Pineapple Thief erinnert. Aber vor allem sind diese fünf Herren einmal Hippies, und zwar Hippies der ganz alten Schule, die ihre Joints noch selber drehen, textinhaltlich dem Landleben verpflichte<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">t</span> und dabei auch schon mal in einem Song mit dem Titel "Yasgur's Farm" dem Mann Tribut zollen, der 1969 fast einer halben Million Hippies sein Land zur Verfügung gestellt hat, auf welchem dann ein Musik-Festival über die Bühne ging, das unter dem Namen "Woodstock" noch heute Heerscharen von Musikern jüngeren oder älteren Jahrgangs ungebrochen als Quelle der Inspiration dient. Ausserdem ist gerade der Song "Yasgur's Farm" hier auch eine Brücke zwischen dem damaligen 'Uncle Sam' und den Hetzern und Provokateuren von heute, die längst nicht mehr nur mit Waffengewalt Gesinnung in die Köpfe der Menschen trichtern, sondern vor allem durch Worte, denen man sich auch nur mit Worten entgegenstemmen kann: "Mother we'll build a different world, the revolution is here we'll start with words...I'm a messenger of everlasting love".</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Gruppe Moon Safari besteht aus Simon Akesson (Gesang, Klavier, Hammond Orgel, Moog Synthesizer, Mellotron), Petter Sandström (Gesang, Akustik-Gitarre, Mundharmonika), Pontus Akesson (6- und 12-saitige Akustik-Gitarren, elektrische Gitarre und Percussions), Johan Westerlund (Bass, Gesang) und Tobias Lundgren (Schlagzeug, Percussions und Gesang). Auf ihrem Album "Blomljud" kommen noch einige Gastmusiker hinzu, so die Cellistin Mona Falk, der Geigen- und Flötenspieler Mans Axelsson-Ljung, der Pedal Steel Gitarrist Anders Pettersson, Perkussionist Andreas Persson und Anthon Johansson, der eine zusätzliche elektrische Gitarre im Stück "Yasgur's Farm" spielt. Reizvoll im Sound der Band ist vor allem die öfters arrangierte Kombination von akustischer Gitarre und Moog Synthesizer. In diesen extrem schönen Momenten klingt die Gruppe wie hoffnungslos aus der Zeit katapultiert und man wähnt sich beim Zuhören in der Tat inmitten einer wohlriechenden Blumenwiese, in welcher alles Hektische, Stinkige und Krankmachende, das unsere heutige Gesellschaft so bereithält, um uns innerlich abzustumpfen und kaputt zu machen, durch Moon Safari's sonnige und fröhliche musikalischen Streicheleinheiten komplett ausgeblendet werden kann.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Die Gruppe wurde 2003 gegründet und stammt aus Skelleftea (Schweden), wo sie schon nach relativ kurzer Zeit ihres Bestehens ein Demo Tape aufnahm, das die Aufmerksamkeit von Tomas Bodin der Band The Flower Kings erregte. Dank ihm und seinen Connections konnte die Gruppe 2005 ihr erstes Album realisieren. Unter dem Titel "A Doorway To Summer" lieferte die Band ein Konzeptalbum, das sich im weitesten Sinne mit den beiden Begriffen "Sommer" und "Sonne" und der Hoffnung auf die Vernunft der Menschen in Bezug auf das Sorge tragen zu lebenswichtigen Ressourcen auseinandersetzte. "Blomljud" ("Blumenmusik"), das drei Jahre später als Doppelalbum erschien, knüpfte an diese Art des Konzepts an und nahm sich die Blumen- und Pflanzenwelt zum zentralen Inhalt und deren Wichtigkeit im Zusammenhang mit dem Schutz der globalen Vegetation. Selbst biblischer Themen nimmt sich die Gruppe bisweilen an, vor allem in Bezug auf eine mögliche Apokalypse. Oft aber bedient sich die Band ganz alltäglicher Themen, wie zum Beispiel im Song "The Other Half Of The Sky", in welchem die Band davon berichtet, dass in den Sternen geschrieben steht: "How come people claim they want to live forever, when at work they can't wait for the day to end ? On Friday night you reset you are drinking to forget all the worries of the week. Dead men on their feet, they have pulse but they have no heartbeat, just a shadow on the street." Das ist wahrlich sehr bodenständige Poesie im Hier und Jetzt. Im Zusammenhang mit der Musik wirkt das allerdings alles andere als anstrengend, mahnend oder gar gefährlich. Nein, die Band lullt den Zuhörer musikalisch perfekt ein - der aber gerade dadurch vielleicht intensiver und aufmerksamer die Message der Songtexte verinnerlichen kann.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Am schönsten passt dies im Song "Bluebells" (Glockenblumen) zusammen. Hier kriegt der Zuhörer einen mächtigen Ohrwurm zu hören, der sofort zum mitsingen animiert, lieblich und traumhaft mehrstimmig arrangiert ist, und beim genaueren Hinhören einen Text serviert, der diesen leicht biblischen Hintergrund, jedoch auch wieder eine Art mahnende Poesie offenbart: "Dancing on the feet of a miracle, while winter's growing cold. Life seems almost cynical in the gardens of green and gold, while the apples of eden calling me, I sometimes just can't believe, that man was made a replica of someone else's dream." Und die zentrale Botschaft für das gesamte Doppelalbum liefert sie Band schon im A Capella vorgetragenen Intro zum ersten Song "Constant Bloom": "We promised you gardens made of green, yet we're lost in this tune, just men of the moon, that sing for a world of constant bloom". Die Gruppe schaut also vom Mond herunter auf die Erde und betrachtet und analysiert, wie die Menschen schleichend sich selber kaputt machen, indem sie ihr natürliches Habitat vergiften. Schön gemacht und plausibel erzählt. Dazu noch musikalisch wundervoll verpackt.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Wer es sich vorstellen kann, den sonnigen Pop der Beatles und die mehrstimmigen Gesangs-Arrangements der Beach Boys mit progressiven Rock-Elementen beispielsweise von Genesis, Marillion oder The Pineapple Thief zu vermischen, für den dürfte die Gruppe Moon Safari ein dicker Tipp sein. Wenn zur inneren Grundhaltung noch ein bisschen Hippie sein dazu kommt, umso besser...dann passt das ganz bestimmt<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">.</span></span><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/kfC27Plo9hA" width="320" youtube-src-id="kfC27Plo9hA"></iframe></div><br /><div><br />
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<a href="https://4.bp.blogspot.com/-CWgksF3C1Ng/Vt_QY1Iwm_I/AAAAAAAAA4Y/KlDc0T9tijA/s1600/Moon%2BSafari%2BLogo.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://4.bp.blogspot.com/-CWgksF3C1Ng/Vt_QY1Iwm_I/AAAAAAAAA4Y/KlDc0T9tijA/s400/Moon%2BSafari%2BLogo.jpg" width="400" /></a></div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"> </span> </span></div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-50870348471475144332023-10-01T14:30:00.000+02:002023-10-01T14:54:41.869+02:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-72nGVxarFPY/Vt589N_174I/AAAAAAAAA3w/4_Td_0drkwU/s1600/Jefferson%2BAirplane%2B-%2BBark.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://1.bp.blogspot.com/-72nGVxarFPY/Vt589N_174I/AAAAAAAAA3w/4_Td_0drkwU/s640/Jefferson%2BAirplane%2B-%2BBark.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>JEFFERSON AIRPLANE - Bark</b> (Grunt Records FTR-1001, 1971)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Als die Musiker, die einst als letzte offizielle Besetzung der Band Jefferson Airplane agierten, dieses Album 1971 veröffentlichten, war die Band bereits stark zerrissen, woran auch die Lancierung eines eigenen Plattenlabels nichts änderte. Geplant war dieses Album bereits im Herbst 1970, und zwar als Mix aus Studio- und Live-Stücken. Am 4. Oktober 1970, als die Band auf einer Tournee war, stiess die Gruppe auf den Violinisten Papa John Creach und hievten ihn mit ins Boot. Er spielte darauf an einigen Konzerten der Band mit und wurde zum festen Mitglied. Sein Geigenspiel stellte eine Bereicherung für den Bandsound dar, stiess aber nicht bei allen Mitmusikern auf Gegenliebe. Gründungsmitglied, Sänger und Komponist Marty Balin gab seinen Ausstieg aus der Band noch während der Tournee bekannt, und auch zu bereits geplanten Aufnahmen zu einem neuen Album steuerte er nichts mehr bei, obwohl aus seiner Feder einige der Stücke stammten, die eigentlich hätten eingespielt werden sollen. Ausserdem stiess mit Joey Covington ein neuer Schlagzeuger zur Gruppe, welcher den bisherigen Drummer Spencer Dryden ablöste. Covington trat bereits auf dem Vorgänger Album "Volunteers" als Gastmusiker in Erscheinung, <span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">indem</span> er zu zwei Stücken die Congas beisteuerte.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Das musikalisch auffälligste Merkmal der späteren Platte "Bark" war, dass diesmal alle Bandmitglieder kompositorisch in Erscheinung traten, was sich in einer relativ hohen stilistischen Vielfalt der Musik <span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">manifestier</span>te. Da der Leadgitarrist Jorma Kaukonen zusammen mit B<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">a</span>ssist Jack Casady zuvor bereits mit der Band Hot Tuna aktiv war, erfuhren ihre Beiträge zur "Bark" LP einen unterschwellig bluesigen Touch, was neben den eher psychedelischen Songs aus der Feder von Grace Slick (Beispiel
"Never Argue with a German If You're Tired or European Song") oder Joey Covington (die A Capella Nummer "Thunk") für frischen Wind sorgte und die Platte wesentlich interessanter und bodenständiger klingen liess, als dies beispielsweise <span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">bei den</span> beiden vorherigen Studiowerken der Gruppe der Fall war. Ausserdem boten Jorma Kaukonen mit seinem Song "Wild Turkey" und Paul Kantner mit "War Movie" auch dem Neuzugang Papa John Creach eine ausgezeichnete Plattform, sein Geigenspiel akkurat einzubringen und sich als gute Wahl und grosse Bereicherung in Szene zu setzen.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Geplant waren etliche Songs für das Album, die letztlich jedoch nicht eingespielt, oder wenn, dann schlussendlich nicht für die endgültige Fassung des Albums berücksichtigt wurden. So zum Beispiel eine Live-Version eines im Sommer 1970 als Solo-Single von Sängerin Grace Slick veröffentlichtes Stück mit dem Titel "Mexico", das als Single allerdings kein Erfolg war, weshalb die Band diese Idee schon bald verwarf. Ebenso wurde eine Live-Version des Titel "Have You Seen The Saucers ?" verworfen (die B-Seite dieser Single). Das Stück wurde später in einer anderen Live-Variante auf dem Live-Album "Thirty Seconds Over Winterland" berücksichtigt. Beide Stücke, "Mexico" und "Have You Seen The Saucers" kann man in diesen Live-Versionen lediglich auf der erwähnten 45er von Grace Slick hören, weshalb diese Single heute recht gesucht ist. Interessant ist auch, dass Marty Balin zwei Songs zum Album beitragen sollte, nämlich "You Wear Your Dresses Too Short" und "Emergency", die ebenso nicht realisiert wurden wie Peter Kaukonen's Titel "Up Or Down" (den Balin singen sollte), sowie die beiden Songs "Whatever The Old Man
Does (Is Always Right)" und "The Man (The Bludgeon of the Bluecoat)". Bei Letzterem handelte es sich um einen Rhythm'n'Blues-Titel als Hommage an Rubén Salazar, einem Journalisten, der sich vehement gegen den Vietnam-Krieg einsetzte und der von einem Polizisten während einer Kundgebung erschossen wurde.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Stattdessen lieferten die beteiligten Musiker einige neue, teils hervorragende Songs für das Album, von denen vor allem die beiden aus der Feder von Paul Kantner stammenden Titel "When The Earth Moves Again" und "Rock And Roll Island" einen bemerkenswert offenen und lockeren Bezug zum melodiösen Rock, resp. Rock'n'Roll zeigten, wohingegen das aus der gemeinschaftlichen Feder von Covington, Kaukonen und Casady stammende "Pretty As You Feel", das auch als Single veröffentlicht wurde, klar die Handschrift des Latin Rocks von Carlos Santana trug, welcher bei dem Stück auch mitspielte, zusammen mit seinem Santana-Mitmusiker Michael Shrieve. Erwähnenswert ist auch das von Grace Slick geschriebene, äusserst merkwürdige und ziemlich schräge Stück "Never Argue with a German If You're Tired or European Song", das in seiner Grundstruktur klar dem psychedelischen Poprock der vergangenen Jahre huldigt, aufgrund seiner teilweise doch ziemlich misslungenen pseudo-deutschen Sp<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">ra</span>chfetzen eher belächelt werden kann. Auf der anderen Seite liefert aber gerade Grace Slick mit einer zweiten Nummer mit dem Titel "Crazy Miranda" auch einen stillen Höhepunkt dieses Albums - das ist diese typische leicht verträumt-säuerliche Folk-Psychedelik, für welche die Sängerin seit Jahren gschätzt wurde.</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Bark" war in den Augen der Kritiker einerseits ein zerrissenes Album mit wenig zusammenhängenden Strukturen, andererseits aber auch gefeiert als das angeblich innovativste Album seit "After Bathing At Baxter's" (Kommentar zum Album vom legendären Musikkritiker Lester Bangs). Für mich war es stets ein Album, das die psychedelische Zeit perfekt <span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">reflektierte</span> <span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">und als spätes Werk</span> noch einmal aufzeichnet, wie locker und unangestrengt Hippiemusik sein konnte. Auf der anderen Seite hat das Album aber auch aufgezeigt, dass sich nicht nur innerhalb der Musikszene in Kalifornien, sondern auch innerhalb der Band Jefferson Airplane musikalische Veränderungen ankündigen. Nach einer weiteren, leider eher wenig berauschenden Platte mit dem Titel "Long John Silver" (1972), welche im Grundsatz der Vielseitigkeit der "Bark" LP folgte, jedoch über wesentlich weniger kompositorische Highlights verfügte, sowie einem nachgereichten Live-Album im Jahre 1973 ("Thirty Seconds Over Winterland"), das leider nicht ganz die Reputation erhielt, das es eigentlich verdient gehabt hätte (denn live war die Gruppe auch in jenen Tagen noch immer ein Garant für tolle Musik), stieg im Jahre 1974 mit der neu formierten Band Jefferson Starship ein neues Sternen-Vehikel auf, das über wesentlich mehr Bodenhaftung verfügte als das manchmal doch etwas verschwurbelte Luftschiff Jefferson Airplane. Aber das ist eine andere Geschichte.</span><div><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/IpYF269Hwrg" width="320" youtube-src-id="IpYF269Hwrg"></iframe></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/zfKRdLogOxY" width="320" youtube-src-id="zfKRdLogOxY"></iframe></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div>
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<a href="https://4.bp.blogspot.com/-ex5xOlR6L5k/Vt5-GOiJYVI/AAAAAAAAA34/AOZWeREJCDI/s1600/Jefferson%2BAirplane%2B1971.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="364" src="https://4.bp.blogspot.com/-ex5xOlR6L5k/Vt5-GOiJYVI/AAAAAAAAA34/AOZWeREJCDI/s640/Jefferson%2BAirplane%2B1971.jpg" width="640" /></a></div>
</div>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-47063677352333958002023-07-28T14:30:00.001+02:002023-07-28T14:35:47.145+02:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-cZaLEO5pT_g/WfQSi1EgzZI/AAAAAAAAD-o/Nq-b9WDrpaQ5B7vJxHzSbVPhFpU_3twzQCLcBGAs/s1600/The%2BPop%2B-%2BGo.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="922" data-original-width="922" height="640" src="https://3.bp.blogspot.com/-cZaLEO5pT_g/WfQSi1EgzZI/AAAAAAAAD-o/Nq-b9WDrpaQ5B7vJxHzSbVPhFpU_3twzQCLcBGAs/s640/The%2BPop%2B-%2BGo.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b><br /></b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>THE POP - Go!</b> (Arista Records AB 4243, 1979)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Als sich noch während, spätestens aber nach dem Abflauen der ersten Punk-Welle der Power Pop zu etablieren begann, war der Musikmarkt eigentlich auch davon schon wieder übersättigt. Glorreiche Gruppen wie beispielsweise Eric Carmen's Raspberries sorgten schon einige Jahre früher für diesen anmachenden, recht rockig inszenierten Pop, der mal kauziger, mal geglätteter, immer aber ein bisschen zwischen den Stilschubladen fröhlich hin- und herpendelnd, nicht eindeutig kategorisiert werden konnte. Eines war diesen Power Pop Gruppen jedoch immer gemein: Sie konnten hervorragende und sehr eingängige Melodien komponieren und bedienten sich bei der stilistischen Umsetzung der gängigen Modetrends wie etwa dem Punk oder der New Wave. Beispiele für diese Art von Power Pop waren etwa die vor allem in den USA sehr bekannten The Cars oder The Sorrows (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen 60s-Band) aber auch The Shoes. Bis etwa 1978 erfuhr der Begriff Power Pop keine sonderliche Verbreitung, bis er von Musikjournalisten wieder aufgegriffen wurde, die ihn als Euphemismus für poppigere Punk-Gruppen verwendeten, um Punk in kommerziellere Bahnen zu lenken. Zu dieser Zeit wurden Künstler wie Elvis Costello, Dave Edmunds, Nick Lowe, aus dem direkten Punk-Umfeld stammende Bands wie die Rich Kids und The Buzzcocks ebenso wie Protagonisten des Mod-Revivals wie The Jam oder The Vapors als Power Pop bezeichnet. Auch bei der Kleidung dieser Gruppen zeigte sich häufig der Einfluss der Mod-Szene oder der British Invasion mit ihren einfarbigen Anzügen, schmalen Krawatten und Kurzhaarfrisuren. Einige Bands, wie The Romantics, fielen allerdings auch durch New Wave Haarschnitte und Leder-Outfits auf.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Mit seiner Eingängigkeit schaffte es der Power Pop, zu einem der sich am längsten haltenden Trends der Popmusik zu werden. Er übt bis heute grossen Einfluss auf viele Gruppen aus, in untereinander verwandten Genres wie etwa dem Indiepop, wie ihn beispielsweise die Band Teenage Fanclub spielt, dem Alternative Rock etwa der Cardigans, The Dandy Warhols, Fastball und Maxïmo Park, aber auch dem Pop-Punk der Gruppen Bowling For Soup, Good Charlotte, Jimmy Eat World, Simple Plan und den vielleicht Bekanntesten aus diesem Bereich, nämlich Weezer und schliesslich auch dem Britpop der Babyshambles, The Libertines oder Supergrass. Die kommerziell seit Jahren äusserst erfolgreiche Indie Rockband Gruppe Green Day wiederum bekannte sich dazu, seit ihrem Album "21st Century Breakdown" einen vollen Genrewechsel vom Punk hin zum Power Pop vollzogen zu haben.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Power Pop war aber letztlich auch die Bezeichnung für einen Musikstil zwischen Rock und Pop, der sich durch kurze 3 1/2 Minuten lange Songs, ausgestattet mit einfachen Arrangements, trotzdem starken Melodien und bisweilen markanten Riffs auszeichnete und hauptsächlich von der Popmusik der 60er Jahre, der Mods, der Beatmusik und teils vom typischen amerikanischen Pop der 60er Jahre inspiriert war. Der Power Pop der 70er und 80er Jahre fiel teilweise mit der Punk- und New Wave-Bewegung zusammen und hatte hörbaren Einfluss auf den modernen Pop-Punk und Indie-Pop. Der Begriff Power Pop wurde angeblich zum ersten Mal von Pete Townshend von The Who benutzt, als er sich 1967 bezüglich des Stils seiner Band folgendermassen äusserte: "Power pop is what we play, what the Small Faces used to play, and the kind of pop the Beach Boys played in the days of "Fun, Fun, Fun" which I preferred". "Wir spielen Power Pop, das, was die Small Faces früher gespielt haben, und die Art von Popmusik, die die Beach Boys in den Zeiten von "Fun, Fun, Fun" gespielt haben, was mir besser gefiel". Neben den bereits genannten Beach Boys und The Who galten The Kinks, The Move und vor allem die Beatles als musikalischer Ursprung des Power Pop, auch die Everly Brothers spielten Mitte der 60er Jahre bereits einen als Power Pop kategorisierbaren Musikstil. Auch Bands der 70er Jahre wie The Easybeats, Badfinger, Big Star und The Raspberries wurden nachträglich dem Powerpop zugeordnet.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Das selbstbetitelte erste Werk der Band The Pop war ein wahrer Klassiker des Power Pop, er klang roh, frisch und unverbraucht und atmete noch stark den Geist der rotzigen Punk-Aera. Da klangen sie noch sehr viel mehr nach Iggy Pop als nach The Cars, gaben sich noch keiner grossen Anstrengung hin, ausgefeilte Arrangements in ihre Songs zu legen, sondern spielten einfach ziemlich locker und ziemlich gut drauflos, was den Titeln des Albums auch sehr gut stand. Zufälligerweise sass damals noch David Robinson bei The Pop am Schlagzeug, jener Trommler, der später bei The Cars landen sollte, und auch eben jener David Robinson, der zuvor bei den genialen Modern Lovers zumindest auf deren frühen EPs und Singles zu hören gewesen war. Von Allan Rinde kernig in Szene gesetzt und von den beiden Vokalisten David Swanson und Roger Prescott hinreissend besungen, mutierte das Debutalbum, das auf dem Automatt Label erschienen war, sehr schnell zum Genre-Klassiker. Das zweite Album "Go" wurde dann wesentlich glatter gebügelt, verlor indes nichts von der Attraktivität, die von der Gruppe The Pop ausging: Das zweite Album war halt einfach poppiger und massentauglicher in Szene gesetzt. Die Songs waren genauso fabelhaft wie beim Debütalbum, da gab es nichts zu bemängeln. Nur die Art, wie die neuen Songs produziert wurden, liess darauf schliessen, dass die Gruppe erwachsen werden und ein etwas breitgefächerteres Zielpublikum erreichen wollte. Das Zweitwerk wurde von Earle Mankey produziert, und der besass vor allem ein umfangreiches Melodic Pop-Portfolio, das weit in die 60er Jahre zurückreichte.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Zu Earle Mankey's Produktionen gehörten etwa Alben von </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">den Sparks, den Runaways und von The Dickies, den Long Ryders und insbesondere von Concrete Blonde</span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">, von deren Alben er die meisten produziert hatte. Seine stilistische Bandbreite deckte dabei also hauptsächlich den Power Pop, die New Wave und durchaus auch den Post Punk ab, wobei er insbesondere durch seine Arbeit mit den Long Ryders auch immer ein starkes Melodiegefühl zeigte, von welchem The Pop unbedingt profitierten. Das Album "Go" war vor allem recht powervoll abgemischt und ähnelte vom Gesamtsound ein bisschen den Produktionen von Ron Nevison, der in jener Zeit Alben von Eddie Money, UFO, Jefferson Starship und der Michael Schenker Group in Szene gesetzt hatte. Dieser kraftvolle Mixdown zeichnete praktisch alle auf dem Album befindlichen Songs aus, angefangen vom Opener </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Under The Microscope", der gleich eine kraftvolle Marke setzte, die sich letztendlich durch das gesamte Album zog. "Shakeaway" schloss hier nahtlos an den Opener an, zeigte eine bärenstarke Band mit einem fabelhaften Groove und tollen gesanglichen Leistungen. Das nachfolgende "Beat Temptation" erinnerte mit seinem Groove und seinem schönen Arrangement ein bisschen an die frühen Jahre der Band A Flock Of Seagulls und pendelte angenehm zwischen New Wave und hochmelodiösem Power Pop.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Zu den Höhepunkten des Zweitlings gehörte zweifellos auch der Song "Go". Die Titelnummer des Albums war im Grunde eine exakte Kopie der britischen Band The Clash. Das Stück besass alle Zutaten britischen Post Punks, zeigte einen harten Beat, eine grandiose Mitgröhl-Melodie und jede Menge kraftvolle Gitarrensounds. Auf der anderen Seite wandelte die Gruppe aber auch stilsicher zwischen den typischen 60s- und 70s-Mustern, griffen etwa im Titel </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"I Want to Touch You" jene Merkmale auf, derer sich später auch die Cars und insbesondereThe Romantics oder The Fixx bedienten. Bisweilen waren sogar typische Muster des Poprocks von Bryan Adams herauszuhören, etwa im Titel </span></span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"She Really Means That Much to Me". Und noch eine weitere musikalische Reminiszenz war herauszuhören: In "Waiting For The Night" erinnerten The Pop fast schon frappant an eine der frühen und ganz fabelhaften Power Pop Bands: The Dwight Twilley Band. Die Nummer bestach durch eine tolle mehrstimmige Gesangsarbeit und das Stück zeigte einen herrlichen Flow.</span></span></span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span></span></span>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Warum es die Band The Pop letztlich nicht schaffte, kommerziell den erhofften Durchbruch zu schaffen, lag möglicherweise im Umstand begründet, dass sich die damalige Musikwelt extrem rasch veränderte: Kaum waren Power Pop und Punk in aller Munde, wich die Power der Gitarren der Synthesizer-Landschaften der zweiten Generation der New Wave, nachdem die ursprüngliche New Wave kaum da auch schon wieder weggefegt worden war. Der Rest der 80er Jahre war dann geprägt von vielen stilistischen Wandlungen, von denen einige auf traditionellem Musikgut fussten und Bands wie eta Frankie Goes To Hollywood Tür und Tor öffneten, andere Gruppen und Solisten jedoch ergaben sich der digitalen Oberflächlichkeit und hantierten zumeist glück- und manchmal auch talentlos mit digitalen Schlagzeug-Computern und Synthesizer-Software, die sie zwar nie ganz verstanden, aber klanglich offenbar als sehr innovativ und zukunftsweisend verstanden. Der ganze synthetische Kram wich allerdings schon gegen Ende der 80er Jahre wieder dem bodenständigen und kreativen Sound selbstgespielter Instrumente, und das war gut so. Leider waren damit aber Bands wie The Pop letztlich entweder zu früh, oder aber zu spät mit ihrer Musik. Oder anders formuliert: Hätte die Band gegen Ende der 80er Jahre einen weiteren Versuch mit einem dritten Album unternommen, hätte sie mit ihrem powervollen Pop-Rock womöglich ein starkes Comeback feiern können. Doch das sollte nicht sein. Schade ist auch, dass es das Album "Go", ebenso wie das Debutalbum, bis heute nicht als CD gibt. Beide Platten wurden später nicht mehr neu aufgelegt. Die originalen LPs sind jedoch bis heute problemlos und recht günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu finden</span></span>.</span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/W6CHgVZaXWU/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/W6CHgVZaXWU?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/_V8uCH9QZhU/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/_V8uCH9QZhU?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/ilAIeD6SjZY/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ilAIeD6SjZY?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8621201524748915078.post-12400282603369404172023-06-15T14:30:00.003+02:002023-06-16T10:12:17.141+02:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho4L7zGBKIdOfGxdl2FI7h6Y3i0DSnZJczleuKn8SCcXgFgjgkeysNOKhaa-6XVvvebncjmd1XPAktdRlXqdlN3dNE2g1hubOmFusfqRVC17rn65TCWcFOQ3o8kO1jcqziE6OH8DFhGmsG/s1600/Charlie+Watts+-+Meets+The+Danish+Radio+Big+Band.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1400" data-original-width="1400" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho4L7zGBKIdOfGxdl2FI7h6Y3i0DSnZJczleuKn8SCcXgFgjgkeysNOKhaa-6XVvvebncjmd1XPAktdRlXqdlN3dNE2g1hubOmFusfqRVC17rn65TCWcFOQ3o8kO1jcqziE6OH8DFhGmsG/s640/Charlie+Watts+-+Meets+The+Danish+Radio+Big+Band.jpg" width="640" /></a></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><b>CHARLIE WATTS - Charlie Watts Meets The Danish Radio Big Band</b></span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">(Impulse Records 0602557264609, 2017)</span></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Im Vergleich zu Mick Jagger und Keith Richards hielt sich der Rolling Stones-Schlagzeuger Charlie Watts schon immer meist diskret im Hintergrund. Aber der Musiker war nicht nur für den strammen Rhythmus der Rolling Stones verantwortlich, sondern ganz nebenbei auch noch ein hervorragender Jazz-Schlagzeuger, was er in der Vergangenheit schon des öfteren ausserhalb seiner Stammband unter Beweis stellte. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Im Frühling 2017 kam ein erneuter Beweis seines hervorragenden Schlagzeugspiels in Form einer swingenden Bigband-Aufnahme mit einem Hauptakteur, der sich offensichtlich am Schlagzeug solch eines grossen Ensembles mindestens so wohl fühlte wie bei seiner Hauptband. Die Aufnahmen zu dem Werk hatte der Rolling Stone sein Swing-Album im hohen Norden mit der hervorragenden Danish Radio Big Band, welche erst vor kurzem auch ein exzellentes Live-Album mit dem Jazzsänger Curtis Stigers aufgenommen hatte. Das Ergebnis war Watts' bislang gelungenster Seitensprung ins Jazzfach. Neben bekannten Jazzstandards und einer Suite aus der Feder von Watts wurden auch die drei Rolling Stones-Klassiker "Satisfaction", "You Can’t Always Get What You Want" und "Paint It Black" zum swingen gebracht. Heraus kam ein echtes Meisterwerk moderner, groovender Bigband-Musik für Jazz- wie für Rolling Stones-Fans gleichermassen.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Als Charlie Watts vor vielen Jahren von Kollegen einer neuen Band gebeten wurde, etwas Rhythm'n'Blues-artiges zu spielen, stand er zunächst einmal auf dem Schlauch. "Ich wusste nicht, was das war", erinnerte er sich Jahrzehnte danach. "Ich dachte, ich sollte etwas Charlie Parker mässiges spielen, nur mit angezogener Handbremse". Denn Watts, der später als einer der grössten Schlagzeuger in die Annalen der Rockmusik eingehen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch ein etwas verbohrter, mit Scheuklappen versehener Jazzmusiker. Er war mit der Musik von Jelly Roll Morton, Charlie Parker und Thelonious Monk aufgewachsen und wurde durch eine Aufnahme mit Chico Hamilton dazu inspiriert, sich selbst ein Schlagzeug zuzulegen. Natürlich wurde er später dann doch auch für Rockmusik offen - der Rest ist Geschichte. Und seit nunmehr über fünfzig Jahren ist er aus den Rolling Stones ebenso wenig wegzudenken wie Mick Jagger und Keith Richards. Seine Liebe zum Jazz hat sich Charlie Watts trotzdem immer bewahrt. Das zeigt er besonders schön mit ungemein viel Verve und Leidenschaft auf dem Album "Charlie Watts Meets The Danish Radio Big Band", das er für das traditionsreiche Jazzlabel Impulse! Records aufgenommen hat. Und bei dem hatten bekanntlich auch seine Idole Chico Hamilton und Elvin Jones einst einige ihrer besten Soloalben herausgebracht.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Für Charlie Watts bedeutete dieses Album jedoch bei weitem nicht der erste Rückfall zum Jazz. Schon zu Mitte der 80er Jahre hatte er eine eigene Bigband mit prominenten Jazzmusikern wie Stan Tracy, Evan Parker und Courtney Pine gegründet, die durch die ganz Welt tourte. Dann bildete er Anfang der 90er Jahre ein Quintett mit dem Bassisten und Jugendfreund David Green, dem Altsaxophonisten Peter King, dem Pianisten Brian Lemon und dem Trompeter Gerard Presencer. Letzterer, ansonsten bekannt für seine Zusammenarbeit mit US3, The Brand New Heavies, Matt Bianco, Zero 7, Incognito, Ray Charles, Joni Mitchell und Chick Corea, initiierte 2010 auch das Charlie Watts-Projekt mit der Danish Radio Big Band. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Der Trompeter Gerard Presencer war ein Jahr zuvor nach Kopenhagen gegangen, um ein Engagement bei eben dieser Band anzutreten. Als Charlie davon hörte, rief er ihn an und liess nebenbei im Gespräch fallen, dass er selbst auch einige Monate lang als Grafik-Designer in Dänemark gearbeitet und sich in seiner Freizeit in die dortige Jazz- und Bluesszene gestürzt hatte. Das brachte Presencer spontan auf die Idee zu dem Projekt, das nach jahrelanger Feinarbeit im April 2017 endlich das Licht der Welt erblickte. Als Gastmusiker mit von der Partie war auch Charlie's alter Freund Dave Green.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">"Bei der Auswahl des Programms war es wichtig, sich auf den Groove zu konzentrieren", erläuterte der Projekt-Leiter Gerard Presencer. "Wir entwickelten Material mit einem Feeling für Rhythm’n’Blues, Jazz im Stil der 60er Jahre, der an die tanzbaren Blue Note Tracks jener Zeit erinnerte, afrikanische Rhythmen und auch ein bisschen Bossa Nova. Das waren alles Stile, die ich mit Freude schon in verschiedenen Bands mit Charlie und Dave gespielt hatte. Dave Green am Bass als Special Guest dabeizuhaben, war essenziell, weil er und Charlie als Jugendfreunde (sie wuchsen Tür an Tür in Wembley im Norden Londons auf) diese stillschweigende psychische Verbindung hatten, die Bassisten und Schlagzeuger brauchen. Mit ihrem unglaublichen Einfühlungsvermögen ermöglichten sie bei diesen Aufnahmen dem Rest der Band manchmal so ungezwungen zu sein, dass sie sich wirklich austoben und etwas riskieren konnten. Wenn eine Band von diesem Niveau so richtig Gas gibt, ist sie unwiderstehlich!" Unter dem Strich resultierte daraus eines der am schönsten swingenden Jazzalben der letzten Jahre. Da die Rolling Stones jedoch noch immer ungebrochen die Aufmerksamkeit der Rockmusikwelt erhalten, möchte ich unbedingt auf dieses hervorragende Werk aufmerksam machen, damit es nicht vergessen gehen wird.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Charlie Watts besuchte die Fryant Way Infants School in Kingsbury. Seit 1952 ging er auf die Tylers Croft Secondary Modern School. Mit 13 Jahren kaufte er sich ein Banjo, verlor aber schnell die Lust am Spielen und funktionierte es zu einer Trommel um. Zu Weihnachten 1955 bekam er von seinen Eltern Linda und Charles ein einfaches Schlagzeug geschenkt und fand Gefallen am Instrument. Zu dieser Zeit war er von Schlagzeuger Chico Hamilton beeinflusst. 1960 verliess Watts die Kunstschule Harrow Art School und arbeitete für eine Werbeagentur. 1961 entwarf er mit 'Ode To A High Flying Bird' ein Kinderbuch über Charlie Parker, welches erstmals 1965 veröffentlicht wurde. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Seit 1960 spielte Charlie Watts in der Band Blues By Five. Auf ihn aufmerksam geworden, bot Alexis Korner ihm 1961 an, seiner Band Blues Incorporated als Schlagzeuger beizutreten, doch Watts musste beruflich bis Februar 1962 nach Dänemark. Nach seiner Rückkehr nach England spielte er im Trio des Komikers und Pianisten Dudley Moore, doch kurz darauf trat er Blues Incorporated bei. Bei einem Auftritt im Ealing Club 1962 traf Watts erstmals Brian Jones. Dieser wurde nun ebenfalls als Gitarrist Mitglied bei Blues Incorporated. Nach einem Auftritt im April 1962 wurde der junge Mick Jagger als Sänger der Band engagiert.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Im Juni 1962 trennten sich Brian Jones und Mick Jagger von Blues Incorporated und gründeten mit Keith Richards, Dick Taylor, Ian Stewart und Mick Avory die Rolling Stones. Im Dezember 1962 verliess dann auch Charlie Watts Blues Incorporated, da er sich für nicht gut genug hielt, um mit so ausgezeichneten Künstlern zusammenzuspielen. Zur gleichen Zeit wurde bei den Rolling Stones der Bassist Dick Taylor durch Bill Wyman ersetzt. Da auch Mick Avory die Rolling Stones verliess, um bei den Kinks einzusteigen, trat die Band kurzzeitig ohne Schlagzeuger auf. Nach einem Aufnahmegespräch zwischen Ian Stewart und Charlie Watts traten die Rolling Stones am 12. Januar 1963 erstmals mit Charlie Watts am Schlagzeug auf, eine Besetzung, die Jahrzehnte Bestand haben sollte. Auf Grund seines trockenen, direkten Schlagzeugstils gilt er als das rhythmische Fundament der Band und wurde 1989 mit dieser in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. </span><span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">In den 70er und 80er Jahren war Watts lange alkoholabhängig, konnte sich aber durch Selbstdisziplin und Konsequenz erfolgreich von dieser Sucht lösen. In den 80er Jahren tourte er mit einer eigenen Big Band, der Musikerkollegen wie Jack Bruce, Evan Parker und Courtney Pine angehörten. 2001 war er in Japan mit einem Tentett, das sich auf Jazz konzentrierte.</span><br />
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif">Seit 2010 war Charlie Watts vermehrt mit der 2009 gegründeten Band The ABC&D of Boogie Woogie unterwegs. Die Buchstaben A, B, C und D standen dabei für die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Bandmitglieder. Neben Watts waren an dem Boogie Woogie- und Swing-Projekt die beiden Pianisten Axel Zwingenberger und Ben Waters sowie der Kontrabassist Dave Green beteiligt, mit dem Charlie Watts seit dem fünften Lebensjahr befreundet war. Sie spielten unter anderem Konzerte in Monaco, Paris, in der Londoner Royal Festival Hall, in Hamburg, München, Prag, Monte Carlo, Graz und Bad Ischl. Ende Oktober 2010 folgte ein weiterer Auftritt im Rahmen des Festivals Steinegg Live in Steinegg bei Bozen. Auch 2011 und 2012 ging die Band auf kleinere Tourneen, 2012 trat sie dabei erstmals ausserhalb Europas in New York auf. Das 2017 veröffentlichte Album mit der Danish Radio Big Band war bereits das zwölfte Werk von Charlie Watts ausserhalb seiner Stammformation, der Rolling Stones.</span><br />
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<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/zwTEUljwuVo/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/zwTEUljwuVo?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
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<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span>Beatnikhttp://www.blogger.com/profile/05390495132428155333noreply@blogger.com0