Jan 13, 2023


GREG KIHN - Next Of Kihn (Beserkley Records JBZ-0056, 1978)

Die Greg Kihn Band wurde von Frontmann Greg Kihn und Bassist Steve Wright Mitte der 70er Jahre ins Leben gerufen. Nach den ersten beiden Alben "Greg Kihn Band" (1976) und "Greg Kihn Again" (1977), die noch in die englische Punk und New Wave Phase fielen, stellten sich 1981 mit "The Breakup Song" und 1983 mit "Jeopardy" zwei ausgemachte Radiohits ein. Kihn war auch ein populärer Radio DJ von Classic Rock Radiostationen wie etwa KFOX. Der Musiker wurde im Jahre 2007 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen. Greg Kihn tat sich ebenfalls als Autor hervor, schrieb in dieser Eigenschaft mehrere Romane und editierte einen Band von Kurzgeschichten mit dem Titel "Carved in Rock: Short Stories by Musicians". Dieser enthielt Beiträge von ihm selbst sowie von Pete Townshend, Graham Parker, Joan Jett und Ray Davies. Geboren wurde Greg Kihn am 10. Juli 1949.

Greg Kihn's frühesten musikalischen Einflüsse waren zweifellos die Beatles, insbesondere deren legendärer Auftritt in der Ed Sullivan Show. Der Musiker selber kommentierte das wie folgt: "Just about every rock and roll musician my age can point to one cultural event that inspired him to take up music in the first place: the Beatles on Ed Sullivan. If you were a shy 14 year old kid who already had a guitar, it was a life-altering event. In a single weekend everything had changed. I'd come home from school the previous Friday looking like Dion. I went back to class on Monday morning with my hair dry and brushed forward. That's how quickly it happened." Greg Kihn begann seine musikalische Laufbahn in seiner Heimatstadt Baltimore als Singer/Songwriter, wechselte aber bald zur Rockmusik, speziell zum gradlinigen Rock'n'Roll der frühen 60er Jahre und zog im Jahre 1972 nach San Francisco um. In der ersten Zeit nach seinem Umzug spielte er in Kaffee Bars und kleinen Musiklokalen in  der kalifornischen Metropole, während er in Baltimore noch immer die High School absolvierte. Als Greg Kihn 17 Jahre alt war, reichte seine Mutter einen seiner selbst geschriebenen Songs bei einem Talentwettbewerb der lokalen Radiostation WCAO ein. Mit diesem Song erreichte der junge Musiker den ersten Platz in dem Contest und erhielt als Siegesprämie drei Dinge: Eine Schreibmaschine, einen Stapel Schallplatten und eine elektrische Vox Gitarre.

Nach der High School wurde er in San Francisco sesshaft und arbeitete zunächst als Anstreicher. Gleichzeitig sang und spielte er an Strassenecken und hielt sich bevorzugt in Berkeley in einem Plattenladen auf, dem Rather Ripped Records. Zu diesem Zeitpunkt spielte er zumeist mit dem späteren Bandkumpel und Earthquake Gitarristen Gary Phillips, den er in San Francisco kennengelernt hatte. Bereits ein Jahr später erhielt er ein Angebot von Matthew King Kaufman, eine Platte für dessen später legendäres Plattenlabel Beserkley Records aufzunehmen. Auf dem Label veröffentlichten unter anderem auch Jonathan Richman, Earth Quake und die Rubinoos ihre Platten. Greg Kihn war damals einer der ersten Musiker, die bei Kaufman's Beserkley Records einen Plattenvertrag unterzeichneten. Mit seinen ersten beiden Alben verhalf er dem noch jungen Label rasch zu einem grossen Renomée und ebnete den bereits genannten Acts den Weg in den kommerziellen Erfolg. Dabei sollten Greg Kihn's nach und nach verfeinerte Kompositionen hauptsächlich zum bekannten Beserkley Sound beitragen: Melodischer Poprock mit starken Reminiszenzen an die 60er Jahre.

1976, nachdem einer seiner Songs für einen Beserkley Label-Sampler verwendet worden war ("Beserkley Chartbusters"), spielte Greg Kihn sein Debutalbum auf. Die erste Version der Greg Kihn Band setzte sich zusammen aus Greg Kihn (Gesang und Gitarre), Robbie Dunbar (Gitarre), Steve Wright (Bass) und Larry Lynch (Schlagzeug). Robbie Dunbar, der auch bei Earth Quake mitspielte und bei Beserkley Records unter Vertrag stand, wurde kurze Zeit später allerdings durch Dave Carpender ersetzt, welcher dann auf dem nächsten, dem zweiten Album, betitelt "Greg Kihn Again" zu hören war. Nicht mehr dabei war auch Kihn's frühester Musikerkumpel Gary Phillips, der jedoch später als Sessionmusiker gelegentlich wieder mitmachte, so beispielsweise auf dem 1980 erschienenen Werk "Glass House Rock". Danach wurde er festes Bandmitglied ab dem Album "Rockihnroll" (1981). Das zweite Lineup der Band, bestehend aus Kihn, Wright, Lynch, Phillips und Carpender hielt bis 1983, als Greg Douglass für Dave Carpender in die Band kam.

"Next Of Kihn" war Gerg Kihn's drittes Album, es erschien im Jahre 1978. Es war das letzte Werk, welches Greg Kihn ohne den Zusatz 'Band' veröffentlichte und es hob sich inhaltlich teils deutlich von seinen beiden Vorgängern ab. Das Album geriet wesentlich dunkler, mysteriöser und erhielt eine leicht geheimnisvolle Note. Auch wurden die Songs länger, ausgefeilter und wesentlich kompositorisch komplexer. Der Höhepunkt des Werks, das Stück "Remember" spielte die Gruppe allerdings live und in einem einzigen Take im Studio ein. Der Song wurde später auch nicht nachbearbeitet. "Next Of Kihn" wurde im CBS Coast Recorders, einem Top-Tonstudio an der Folsom Street in San Francisco eingespielt. Das Studio wechselte später den Namen zu 'The Automatt' und wurde berühmt, weil einige hochkarätige und weltweiterfolgreiche Platten in dem Tonstudio aufgenommen wurden, etwa von The Clash, Herbie Hancock, Santana, Van Morrison, Journey und Jefferson Starship, um nur einige zu nennen. Der Toningenieur Glen Kolodkin nahm die neuen Songs für das Album "Next Of Kihn" auf, Labelboss Matthew King Kaufman produzierte es und Greg Kihn's alter Freund Gary Phillips wirkte als Co-Produzent mit.

Die Aufnahmen zeigten eine Greg Kihn Band auf ihrem bisherigen musikalischen und kreativen Höhepunkt. Alleine das leicht jazzig klingende, akustisch mit tollem Fingerpicking gezupfte Stück "Remember" begeisterte und war etwas völlig Losgelöstes. Der Schlagzeuger Larry Lynch spielte das Stück mit Jazzbesen. Die spezielle Wisch- oder Rührtechnik bewirkte einen sustainen, beziehungsweise beständigen, rhythmisch rauschenden Klang. Dazu bewegt sich eine Hand kreisförmig auf der Snare Drum, während die andere Hand phrasiert, oder zum Beispiel einen durchgehenden Rhythmus wie etwa einen klassischen Swing spielt. Dies variiert in Technik und Rhythmik je nach gewünschter Stilistik. Mit Besen kann man wie mit Sticks auch schlagend arbeiten, jedoch ist das Klang- und das Schlagverhalten ein völlig anderes. Die Becken können wahlweise mit dem Schaft (Griff), als auch mit den Drähten gespielt werden. Diese Technik verhalf dem Song "Remember" zu einer einzigartig coolen Rhythmik, und der Song wurde zu einem der vom Publikum am meisten gewünschten Songs an Konzerten. Ausserdem spielte bei "Remember" der Bassist Steve Wright einen bundlosen ('fretless') Bass.

Doch "Remember" war bei weitem nicht das einzige Glanzlicht auf diesem ungewöhnlich schönen Album. Schon der Opener "Cold Hard Cash" liess die Professionalität, welche sich die Band mittlerweile erarbeitet hatte, erkennen: Der straighte Rock'n'Roll, der ganz klar vom grassierenden Punk-Urfieber inspiriert worden war, wusste ebenso zu überzeugen wie etwa das nicht übertrieben als 'Edelpop' zu bezeichnende "Everybody Else", das mit seinem Jangle-artigen Gitarrenspiel fast schon an die glorreichen Zeiten der Byrds erinnerte. Dazu gab es einen mit einem veritablen Kanon ausgeschmückten Song mit dem Titel "Understander", ebenfalls wie das in Moll gehaltene "Remember" ein eher düsteres, aber auch eigentümlich schwebendes Poprock-Stück, das die 5 Minuten-Marke sprengte. Zusammen mit dem lockeren und stark Westcoast-gefärbten, die zweite LP-Seite eröffnende "Sorry", dem mit echtem chinesischen Feuerwerk akustisch untermalten "Chinatown" und dem klasse ausgearbeiteten 6-minütigen "Secret Meetings" konnte dieses dritte Greg Kihn Album auf ganzer Länge überzeugen.

Das wundervolle Plattencover hatte die Künstlerin Barbara Mendes nach einer Photographie von Greg Kihn gemalt. Das rückseitige Bandfoto entstand im Cosmos Factory Studio, jenem Tonstudio, das dem ehemaligen Creedence Clearwater Revival-Schlagzeuger Doug Clifford gehörte, in welchem Greg Kihn ab und an Probe- und Arbeitsaufnahmen durchführte. Während der ausgehenden 70er Jahre wurde die Greg Kihn Band immer populärer, und es schien eine Frage der Zeit zu sein, wann der erste grössere Hit der Band die Charts erobern würde. Leider war das zum Zeitpunkt von "Next Of Kihn" noch nicht der Fall. Zwar boten sich mit "Sorry" und "Everybody Else" gleich zwei Titel als Singles an, jedoch blieben diese vorderhand noch Achtungserfolge. Was sich aber zu jenem Zeitpunkt schon bemerkbar machte war, dass die Alben der Greg Kihn Band für das Plattenlabel Beserkley Records die höchsten Umsätze generieren konnten, noch vor den Verkäufen etwa des ebenfalls recht erfolgreichen Jonathan Richman und seinen Modern Lovers. Es dauerte noch drei Jahre, bis Greg Kihn schliesslich dann seinen ersten zählbaren Charts-Hit feiern konnte: Die 1981 veröffentlichte Single "The Breakup Song (They Don't Write 'Em)", ausgekoppelt aus dem Album "Rockihnroll" erreichte Rang 15 in den Billboard Charts. Kihn wurde daraufhin zunehmends kommerzieller, erreichte kontinuierlich höhere Chartspositionen auch mit seinen Alben "Kihntinued" (1982), "Kihnspiracy" (1983), "Kihntageous" (1984) und schliesslich "Citizen Kihn" (1985).

Seinen grössten Hit konnte Greg Kihn mit der Single "Jeopardy" im Jahre 1983 feiern, mit welcher er es bis auf Platz 2 der US-Charts schaffte (vom "Kihnspiracy" Album). Der Song wurde weltweit populär, besonders in erweiterten sogenannten 'Extended' Versionen, die auf den Dancefloors in den USA, in Europa und auch in Japan rauf und runter gespielt wurden. Auch das zu dem Song "Jeopardy" gedrehte Videoclip geriet zum MTV Favoriten. Greg Kihn war in den 80er Jahren konsequent auf Tournee, spielte als Opener für die Grössten der Rockmusik, wie beispielsweise Journey, The Grateful Dead und die Rolling Stones. Kihn war auch Dauergast im amerikanischen Fernsehen, besonders in den damals populären Musiksendungen Solid Gold, American Bandstand und Saturday Night Live. Am 10. May 1981 spielte Greg Kihn ausserdem zusammen mit Willie Nile live anlässlich einer King Biscuit Flower Hour Show im Savoy Theater in New York City.

1985 brach Greg Kihn mit Beserkley Records und wechselte zu EMI Records. Matthew Kaufman produzierte jedoch weiterhin die Alben des Musikers. Das Werk "Lucky", im Jahre 1985 veröffentlicht, erreichte immerhin noch den Platz 30 in den amerikanischen Hot 100 und präsentierte einen Nachfolger-Clip zum populären "Jeopardy" Video. 1986 trat ein später sehr erfolgreicher Gitarrist anstelle von Greg Douglass in die Band ein, kein Geringerer als Joe Satriani. Gleichzeitig ersetzte Tyler Eng den langjährigen Schlagzeuger Larry Lynch und Pat Mosca ersetzte Gary Phillips an den Keyboards. Dies war das Lineup, welches dann 1986 das Studioalbum "Love And Rock & Roll" einspielte. Joe Satriani verliess die Greg Kihn Band jedoch schon bald nach der Veröffentlichung wieder, um sich einer Solokarriere zu widmen. An seine Stelle trat der ehemals in der Backing Band von Eddie Money tätig gewesene Gitarrist Jimmy Lyon. Greg Kihn kehrte anschliessend zurück nach Baltimore, seiner Heimatstadt und nahm dort einige zumeist eher akustisch gehaltene Soloalben auf, die manchmal auch viel angenehmes Folkrock-Flair verströmten, unter ihnen etwa das Werk "Mutiny" aus dem Jahre 1994 oder das zwei Jahre später erschienene "Horror Show".

Ab 1996 begann Greg Kihn mehr und mehr als Radiomoderator zu arbeiten, und gleichzeitig begann er auch zu schreiben. Als Radiomoderator war er unter anderem zu hören bei der San Jose Classic Rock Station KUFX FM 98.5 in der Sendung 'The Fox'. Dort arbeitete er von morgens 7 Uhr bis Mitternacht. Erfolgreich wurde er dann in San Francisco mit einer wöchentlichen Morgensendung beim Sender KUFX, welche Millionen von begeisterten Zuhörern hatte. Als Novellist begann er ebenfalls 1996 und präsentierte noch im selben Jahr sein erstes Buch, die "Horror Show", dem er auch ein gleichnamiges Album folgen liess. Das äusserst erfolgreiche Erstlingswerk wurde für den prestigeträchtigen Bram Stoker Award in der Kategorie 'Best First Novel' nominiert. Es folgten weitere Titel wie "Shade of Pale" (1997), "Big Rock Beat" (1998) und "Mojo Hand" (1999). Kihn publizierte auch etliche Kurzgeschichten während dieser Jahre, einige von ihnen erschienen beispielsweise in der Buchreihe 'Hot Blood'. Kihn schrieb ausserdem zwei Drehbücher und arbeitete mit einigen Produktionsfirmen und Hollywood-Regisseuren sowohl für TV-Serien wie auch für Kinofilme.

Die Greg Kihn Band bestreitet noch immer Konzerte, natürlich inzwischen auch wieder in veränderter Besetzung, zu der heute auch Greg Kihn's Sohn Ry als Gitarrist gehört. Dave Danza, der ehemalige Schlagzeuger von Eddie Money, der Keyboarder Dave Medd, der zuvor jahrelang bei The Tubes die Tasten gedrückt hatte, sowie Robert Berry (von der Band Hush) am Bass. Jedes Jahr veranstaltet die Radiostation KFOX ein Konzert im Shoreline Amphitheatre in Mountain View, California, genannt das 'Kihncert' mit der Greg Kihn Band als Opening Act. Ueber die Jahre haben anlässlich dieses 'Kihncert' Top-Rockacts wie Lynyrd Skynyrd, Jefferson Starship, Eddie Money, Boston, Paul Rodgers von Bad Company, The Who, die Steve Miller Band, George Thorogood, John Waite, Pat Travers, Night Ranger, Mickey Thomas’s Starship, Styx, REO Speedwagon, 38 Special, Blue Oyster Cult, Yes und Kansas Konzerte bestritten. Greg Kihn wurde im Jahre 2007 in die 'San Jose's Rock Hall of Fame' aufgenommen.





Jan 11, 2023


BE BOP DELUXE - Live! In The Air Age (16 Disc Box Set)
(Esoteric Recordings PECLEC 16-2760, 2021)
Original Release: Harvest Records SHVL 816, 1977

Es ist vielleicht eines der allerbesten Live-Alben der Rockgeschichte, das kaum Jemand kennt. Be Bop Deluxe setzten auf diesem ursprünglich als Doppelalbum (LP/EP) erschienenen Live-Spektakel ihre ausserordentlichen Qualitäten als exzellente Konzert-Band in Szene und präsentierten einen repräsentativen Querschnitt ihres musikalischen Oeuvres, das 1974 mit dem Studioalbum "Axe Victim" seinen Anfang nahm. Die Konzertplatte sollte ihre Performance der 'UK Tour 77' dokumentieren, wurde aber aus Aufnahmen unterschiedlicher Auftritte jener Tournee zusammengestellt. Dem Hörvergnügen tat dies zwar keinen grösseren Abbruch, doch erst die 2021 veröffentlichte, 15 CDs (plus eine Konzert-DVD) umfassende Komplett-Tournee offenbarte die ganze Magie dieser aussergewöhnlich guten Live-Band. Die 'UK Tour 77' wurde ursprünglich angesetzt auf den Tourbeginn am 20. Januar in der City Hall in Sheffield und sollte die Gruppe quer durch Grossbritannien bringen, bis sie in London mit zwei Auftritten im legendären Hammersmith Odeon am 18. und 19. Februar 1977 beendet werden würde. Diese Termine wurden später jedoch teilweise nach hinten verschoben, sodass die Tournee im Januar startete und bis in den März jenes Jahres dauerte. Begleitet wurden Be Bop Deluxe auf dieser Tournee von der Steve Gibbons Band. Das originale Doppelalbum erschien im Juli 1977 in einem recht ungewöhnlichen Format: einer Langspielplatte plus einer EP (Extended Play).

"Live! In The Air Age" war das fünfte Album von Be Bop Deluxe und es sollte sich als das einzige Live-Dokument der Band herausstellen, das während des Bestehens der Gruppe veröffentlicht wurde. Das Album erschien auf Vinyl und Kassette. Es enthielt eine 7-Zoll EP (als Seiten B und C des Albums), welche dazu beitrug, die gesamte Spielzeit auf etwa 55 Minuten zu verlängern - was zu viel Musik für ein einzelnes Album gewesen wäre. Für die Veröffentlichung in den USA wurde die dem Album beiliegende EP auf 12 Zoll gepresst, und das Album erschien in zwei Press-Varianten: Einmal als schwarzes Standard-Vinyl, sowie als eine Kombination aus weissem Vinyl (für das Album) und schwarzem Vinyl (für die EP). Die Musiker, die auf der Live-Aufnahme zu hören waren, entsprachen dem mittlerweile etablierten Quartett aus Bill Nelson, Simon Fox, Charlie Tumahai und Andy Clarke, obwohl die damaligen Album-Credits ein scheinbar fünftes Mitglied namens Cabasa El Dubova auswiesen: Ein Musiker, der scheinbar beim Titel "Shine" die Perkussion gespielt haben soll. Später stellte sich heraus, dass dies eine Art Joke gewesen war, weil sich hinter diesem Pseudonym offenbar Bill Nelson selbst versteckt hatte, der die entsprechenden Percussion Sounds nachträglich als Overdubs im Tonstudio einspielte. Anlässlich einer Neuveröffentlichung auf CD im Jahre 1991 entschied sich die Plattenfirma EMI dafür, kein zusätzliches Material aus der Tour zu veröffentlichen, und die Songs, aus denen die ursprüngliche, 3 Titel umfassende EP bestand, wurden als Bonustracks bezeichnet und merkwürdigerweise ans Ende der CD gesetzt, anstatt in der Mitte platziert zu werden, so, wie sie eigentlich in der korrekten Reihenfolge der Originalveröffentlichung hätten gesetzt sein sollen.

Das wirklich Beeindruckende ist zweifellos das auf insgesamt 16 Discs dokumentierte Box Set jener Tour, das klanglich restauriert im Jahre 2021 erschienen ist. Hier wurden von den ursprünglich 28 Konzerten deren 7 komplett restauriert und in voller Länge veröffentlicht. Ausserdem präsentierte diese Box auch das ursprüngliche, zusammengesetzte Live-Album mit den drei Titeln der beigelegten EP, diesmal integriert in die komplette Konzertaufnahme und platziert an den korrekten Stellen, was also quasi erstmals einer zusammenhängenden Reihenfolge der Originalplatte entsprach und die Song-Reihenfolge so wiedergab, wie sie die Gruppe an ihren Auftritten auch gespielt hatte. Die beiden Konzerte im Hammersmith Odeon fanden nun am 25. und 26. März 1977 statt und stellen - zumindest für mich - die beiden Highlights dieser Konzertreise dar. Ungewöhnlich an diesem Live-Album war auch immer, dass es sich dabei um die am besten verkaufte Platte von Be Bop Deluxe handelte - von keinem ihrer Studioalben konnte die Gruppe mehr absetzen als von "Live! In The Air Age", was einerseits für die Qualität der Band sprechen dürfte, aber auch dem Umstand geschuldet ist, dass Be Bop Deluxe damals vor allem als Live-Band ein absolutes Erlebnis akustischer und visueller Art waren. Die visuelle Gestaltung umfasste bei dieser Tournee beispielsweise Projektionen aus Fritz Lang's legendärem Stummfilm 'Metropolis' aus dem Jahre 1927. Das Cover der Platte zierte eine Szene aus Fritz Lang's Film und zeigte die Filmfigur Maria.

Die Sichtung der originalen Masterbänder der Tournee-Aufnahmen förderte Erstaunliches an den Tag: die mehrspurigen Bänder aller Shows, die auf der UK-Tour von 1977 aufgenommen wurden, waren noch immer in den EMI-Archiven erhalten. Nachdem alle 24 Spur-Bänder der Mobile Recording Unit der Rolling Stones digitalisiert und durchgehört worden waren, wurde beschlossen, jedes aufgezeichnete Konzert in seiner Gesamtheit in diese erweiterte Box aufzunehmen. Die Konzerte wurden über einen Zeitraum von mehreren Monaten von Stephen W. Tayler zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 neu abgemischt. Sie offenbarten vor allem die improvisatorische Seite von Be Bop Deluxe, besonders bei Stücken wie "Shine" und "Blazing Apostles", die jedes ihrer Konzerte einzigartig machten. Das üppige und schön aufgemachte Box Set enthält das Originalalbum, das von den Original-Masterbändern neu gemastert wurde, und stellt die korrekte Lauf-Reihenfolge der ursprünglichen LP-Veröffentlichung wieder her. Zusätzlich enthalten sind drei Bonustracks, die aus einer BBC Radio One John Peel Show-Session vom Januar 1977 stammen. Diese Box enthält auch eine DVD mit dem Titel  'Star Rider In Concert: Be Bop Deluxe', ein Auftritt der Band, der erstmals 1977 im Fernsehen gezeigt wurde und zum ersten Mal exklusiv in dieser Box erscheint. Schliesslich enthält diese limitierte Box ein illustriertes 68 seitiges Buch mit vielen bisher unveröffentlichten Fotografien und ein Essay mit Erinnerungen von Bandleader Bill Nelson. Zusätzlich enthält das Set Postkarten und ein Replika-Poster. Dieses spezielle Deluxe-Boxset in limitierter Auflage von "Live! In The Air Age" ist eine ganz tolle Verneigung vor einer ebenso grossartigen wie unterschätzten Live-Band und ein beeindruckendes Statement der kreativen Visionen des Musikers Bill Nelson.





Jan 7, 2023


ETHOS - Ardour (Capitol Records ST 11498, 1976)

Für ihr Debütalbum "Ardour" von 1976, das auf dem renommierten Plattenlabel Capitol Records veröffentlicht wurde, bewiesen die Musiker der Progressive Rock Band Ethos, dass sie ihren britischen progressiven Kollegen absolut auf Augenhöhe begegnen konnten. Die Band kombinierte die erprobten und wahren Blaupausen für den Erfolg, die von Yes, King Crimson, Gentle Giant und Genesis im Laufe der Zeit entwickelt wurden, mit ihrer eigenen, einzigartigen angloamerikanischen Note. Als Ethos ihr Werk "Adour" veröffentlichten, war die Band ein fünfköpfiges Ensemble mit zwei auffälligen Keyboardern: Duncan Hammond (Orgel, Synthesizer, Piano, Ellophonium, Gesang, Mellotron) und Michael Ponczek (Orgel, Synthesizer, Chamberlain). Doch wer waren Ethos ? Die Gruppe stammte aus Fort Wayne, Indiana (USA) und wurde im Jahre 1973 gegründet. Die Musiker waren zu dem Zeitpunkt schon sogenannte 'alte Hasen', die seit den 60er Jahren in diversen mehr oder minder bekannten Gruppen mitgespielt hatten. Die Bekanntesten wären wohl The Senturies, The Herd und Atlantis.

Ethos besassen die aussergewöhnliche Fähigkeit, die pastoralen Texturen, die Klang-Dynamik, die ausgeklügelte Synkopierung und die komplexen Taktarten der frühen Yes, King Crimson und Gentle Giant miteinander zu verbinden, ohne der direkten Nachahmung einer Band wie beispielsweise Starcastle zu erliegen, die des öfteren wenig schmeichelhaft als 'Yes-Light' bezeichnet wurde. Ethos waren unbestreitbar eine symphonische Progressive Rock Band, etablierten jedoch ihren eigenen unverwechselbaren, härteren Stil, nicht zuletzt dank des Leadsängers und Songwriters Will Sharpe, der nicht versuchte, den Gesangsstil von Jon Anderson, Greg Lake oder Peter nachzuahmen, sondern sehr eigenständig und somit unverwechselbar die Geschichten rund um die erstaunlich vielschichtigen Songs erzählen konnte, wozu sich seine Stimme perfekt eignete. Auf jeden Fall gab es etliche Momente in seinem Gesang und auch der Songs, welche an frühe Genesis und somit Peter Gabriel erinnerten.

Das Zusammenspiel zwischen Will Sharpe's Gitarre und Michael Ponczek's stimmungsvollem Chamberlain (einem elektromechanischen Tasteninstrument ähnlich dem Mellotron) konvergierte zu einer eindringlichen Erinnerung an die frühen King Crimson Klassiker "In The Court Of The Crimson King" und "In The Wake Of Poseidon". Vergleiche mit den frühen King Crimson waren daher nicht unbegründet und drängten sich immer wieder auf. Dabei verzichteten Ethos jedoch fast vollständig auf allzu verkopfte Songaufbauten oder allzu komplexe Arrangements, sondern blieben stets hochmelodiös und erstaunlich zugänglich. Zu den bereits genannten drei Musikern Duncan Hammond, Michael Ponczek und Will Sharpe gesellten sich noch die beiden Rhythmus-Musiker Brad Stephenson am Bass und Mark Richards am Schlagzeug. Sie sorgten insbesondere für die grosse Bodenhaftung im Gesamtsound der Band Ethos, die damit einer Vorgabe auch der Gruppe Genesis folgte, welche ebenfalls stets für sehr viel Erdung stand - bei aller Variations- und Experimentierfreudigkeit.

"Ardour" ist das absolut perfekte Beispiel für ausgewogene Instrumentierung und auch ein absoluter Traum hinsichtlich des instrumentalen Zusammenspiels. Während die Band einen offensichtlich symphonischen Sound liefert, vermag sie mit einer grossen Vielfalt an Stimmungen (vor allem präsentiert von den beiden Keyboardern in der Band) und einem steten Wechsel von Klängen und Tempi zu begeistern. Zusammenfassend kann man vielleicht sagen: Der Sound der Band ist eine grossartige Mischung aus der Cleverness der frühen King Crimson und der Komplexität von Yes, gepaart mit einem Hauch von Genesis und Gentle Giant. Echte Streichersounds (heute meist nur noch aus dem Computer), vermischt mit Klavier und Orgel schaffen eine grossartige und sehr erlebbare Atmosphäre. Brad Stephenson's Basslinien sind komplex und erinnern an die besten Momente von Chris Squire (Yes) und Will Sharpe's Gitarrenparts sind ebenfalls gerne mal vergleichbar mit Steve Howe.

Die polyphonen Gesangsharmonien ähneln bisweilen einer in den Mixer geratenen Mélange von Yes- und Gentle Giant-artigen Harmonien, während einige zarte Orgel- und Mellotron-Parts an Genesis' Tony Banks erinnern. Die Musikalität ist fantastisch und alle Songs dieses wunderbaren Progressive Rock Albums sind so etwas wie 'zugänglich komplex', falls es so eine Bezeichnung denn überhaupt gibt. Natürlich waren Ethos als amerikanische Band offensichtlich von den britischen Acts der damaligen Zeit beeinflusst, schafften es aber wie nur recht Wenige, ihre eigene Inspiration in einer persönlichen, erstaunlich professionell gestalteten und perfekt komponierten LP umzusetzen. Leider ist die Gruppe heute längst vergessen. Die originale LP gibt es jedoch immer noch zu recht günstigen Preisen zu kaufen und auch eine remasterte CD Version ist inzwischen in Japan erschienen.







Jan 2, 2023



THE BEATLES - Revolver
 (Parlophone Records PCS 7009, 1966)

"Revolver" war offiziell das siebte Studioalbum der Beatles, jedoch nur in ihrer Heimat England. Diverse weitere länderspezifische Alben-Veröffentlichungen der Fab Four, beispielsweise in den USA, Deutschland oder Japan, liessen das variieren. Das Album wurde am 5. August 1966 in England veröffentlicht. In Deutschland erschien das Album bereits am 28. Juli 1966, hier war es einschliesslich einiger vorher veröffentlichter Zusammenstellungen bereits ihre elfte LP. In Amerika schliesslich variierte auch der Inhalt von Revolver: Dort wurde eine Version mit nur elf statt vierzehn Liedern am 5. August 1966 veröffentlicht - als ihr 13. Album. Die Entwicklung der Musik, die bei den Beatles mit dem Vorgänger "Rubber Soul" begonnen hatte, setzte sich bei den Arbeiten zu "Revolver" fort. Die Beatles verwendeten immer mehr Zeit darauf, ihren Sound im Studio zu perfektionieren und klangliche Möglichkeiten auszuprobieren. So experimentierten sie unter anderem mit rückwärtslaufenden Tonbändern, wie man es in den Songs "I’m Only Sleeping" und "Tomorrow Never Knows" hören kann. Ken Townshend, ein Toningenieur der Abbey Road Studios, entwickelte auf Wunsch der Beatles ein Aufnahmeverfahren, das durch eine künstliche Doppelspur ein leicht verzögertes oder vorgezogenes Abbild einer Aufnahmespur herstellte (Automatic Double-Tracking, kurz ADT). Dieses Verfahren wurde auf "Revolver" erstmals intensiv eingesetzt. Weiterhin versuchte Geoff Emerick den Bass- und Schlagzeugsound klanglich dominanter zu gestalten.

Mehr und mehr kamen im Studio neue, teils abgedrehte Ideen zum Tragen. Paul McCartney hörte damals zum Beispiel die Musik von Karlheinz Stockhausen, einem Pionier der elektronischen Musik, der als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts gilt. Gläserklirren, Pieptöne aus dem Radio, Geräusch-Schnipse: Stockhausen kreierte ganze Symphonien aus solchen und anderen elektronisch verfremdeten Geräuschen. John Lennon bezeichnete den Vorgänger "Rubber Soul" oft als Kifferalbum, "Revolver" hingegen sollte ein 'Acid Album' sein, denn die Beatles waren inzwischen mit LSD in Kontakt gekommen. Die Auswirkungen der Drogenerfahrungen zeigten sich in den psychedelischen Songs, welche die Beatles für das Album "Revolver" aufnahmen und damit auch Vorreiter eines neuen musikalischen Trends wurden: Das Genre des Psychedelic Rock. Es waren vor allem John Lennon und George Harrison, die früh psychedelische Lieder komponierten. Harrison hatte sich mittlerweile intensiver mit indischer Musik auseinandergesetzt, was sich in seinem Song "Love You To" niederschlug. Die bei dem Song eingesetzte Sitar wurde später zu einem Markenzeichen psychedelischer Musik. Während das Instrument auf dem Stück "Norwegian Wood" nur sparsam verwendet wurde, war es bei "Love You To" sogar das Hauptinstrument.

Bemerkenswert war der Titel "Tomorrow Never Knows" mit Rückkopplungen und rückwärts abgespielten Bändern. John Lennon liess sich von Timothy Leary's Anweisungen inspirieren: "Turn off your mind, relax and float downstream". Die verzerrte Stimme Lennons verlieh dem Song traumhafte Züge, begleitet von hypnotischem Trommelschlag. Die Songs "I’m Only Sleeping" und "She Said She Said" waren ebenfalls stark psychedelisch ausgerichtet. Ein weiterer Titel war "Yellow Submarine" mit Ringo Starr's Leadstimme. Die Musik war keineswegs psychedelisch, doch der Text des von Lennon und McCartney geschriebenen Stücks gab Raum für Interpretationen über den scheinbar banalen Inhalt hinaus. Paul McCartney stritt Drogenbezüge allerdings immer ab, für ihn war es lediglich ein Kinderlied. Im Jahre 1968 wurde durch den gleichnamigen Zeichentrickfilm, der im Juli in die Kinos kam, eine andere Botschaft vermittelt: Das gelbe Unterseeboot Yellow Submarine wurde als das perfekte psychedelische Gefährt dargestellt.

Ursprünglich planten die Beatles das Album in den Stax Studios in Memphis mit dem Produzenten Jim Stewart aufzunehmen, aufgrund der Musik, die dort produziert wurde. Letztendlich entschieden sie sich dann aber doch wieder für die Abbey Road Studios in London, da man sich dort um nichts Organisatorisches kümmern musste und sich dadurch ganz auf die Musik konzentrieren konnte. Die Aufnahmen für die LP begannen am 6. April 1966. Insgesamt wurden während der Sessions 16 Titel aufgenommen, von denen 14 den Weg auf die spätere LP fanden. Zwei weitere Songs schafften es nicht auf das Album, sondern wurden vorab am 10. Juni 1966 als Single veröffentlicht: "Paperback Writer" von Paul McCartney und "Rain" von John Lennon. Die Single wurde ihr zehnter Nummer 1 Hit in England, der zwölfte in den USA und der zweite in Deutschland. Erstmals wurden für die Single professionelle Musikvideos für Werbezwecke gedreht. Ziel war es, diese an die Fernsehsender zu verschicken, um nicht mehr überall live auftreten zu müssen. Die Dreharbeiten von "Paperback Writer" und "Rain" erfolgten am 19. und 20. Mai 1966 unter der Regie von Michael Lindsay-Hogg. Weil es bequemer war, gingen die Beatles nicht mehr so oft in die Fernsehstudios, um für ihre Platten zu werben, sondern produzierten lieber eigene kleine Filme und brachten sie ins Fernsehen. Diese beiden Kurzfilmchen können heute, rückblickend betrachtet, gut als eine Art Geburtsstunde des Musikvideos bezeichnet werden.

Am 21. Juni 1966 wurden die letzten Aufnahmen für die LP "Revolver" eingespielt, die Mono-Mixdowns erfolgten am 20., 21. und 22. Juni, die Stereo-Mixe am 21. und 22. Juni 1966. Während der Aufnahmen wurden diverse Studiomusiker eingesetzt. Die sehr komplexen Aufnahmen führten dazu, dass die Musik bei Live-Konzerten schwerer reproduzierbar wurde, sodass auf der letzten Tour in Amerika im August 1966 die Beatles keinen einzigen Song von "Revolver" spielten, wohl aber die Single "Paperback Writer". Das Album "Revolver" schoss am 10. August 1966 in den britischen Charts von 0 auf Platz 1, wo es sich sieben Wochen halten konnte. Für das Album lagen in England über 300'000 Vorbestellungen vor. Die Doppel-A-Seiten Single "Eleanor Rigby" / "Yellow Submarine" wurde wie das Album am 5. August 1966 veröffentlicht und erreichte ebenfalls Platz 1 der britischen Charts und wurde der elfte Nummer 1 Hit in England und der dritte in Deutschland. Es war die einzige Single der Beatles in England, auf der Ringo Starr den Leadgesang beisteuerte.

Der Albumtitel "Revolver" bezog sich als Wortspiel nicht auf eine Waffe, sondern auf die Drehung des Plattentellers. Ursprünglich sollte das Album "Abracadabra" heissen, aber man fand heraus, dass dieser Titel schon benutzt worden war. Weitere Alternativ-Titel waren auch "Magic Circles" und "Beatles On Safari". Produzent George Martin veröffentlichte im November 1966 ein eigenes Album mit dem vielsagenden Titel "George Martin Instrumentally Salutes The Beatle Girls", auf welchem er die Songs "Eleanor Rigby", "She Said She Said", "I’m Only Sleeping", "Got To Get You Into My Life", "Yellow Submarine", "Here, There And Everywhere", "And Your Bird Can Sing" und "Good Day Sunshine" neu interpretierte. Bleibt noch das ebenso legendäre wie kunstvolle und für die damalige Zeit absolut radikale Plattencover von "Revolver". Das Design stammte von Klaus Voormann, einem Freund der Beatles aus ihren Tagen in Hamburg, und war als Mixtur aus Collage und Strichzeichnung gestaltet. Das Foto auf der Plattenrückseite stammte von Robert Whitaker und zeigte die Beatles im Aufnahmestudio. Klaus Voormann war seit Hamburger Zeiten der Beatles ein guter Freund. Er war einer der Existentialisten, die sie damals kennenlernten. Die Beatles wussten, dass er zeichnete und sich mit Grafikdesign beschäftigte, wussten aber nicht so richtig, was er nun genau machte, aber er war auf dem College gewesen. Darum glaubten die Beatles, dass er gut sein musste und beauftragten ihn mit der Arbeit eines Plattencovers für "Revolver". Ursprünglich sollte das Albumcover von Robert Freeman gestaltet werden. Sein Entwurf zeigte eine Fotomontage der Gesichter der Beatles.