Oct 12, 2019


YES - The Studio Albums 1969 - 1987 (Rhino Records 8122796496, 2013)

Eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Progressive-Rockbands der Welt, zelebrierte im Jahre 2013 ihre langjährige Verbindung zu Atlantic Records mit einem umfassenden Box-Set, das sämtliche 12 Alben enthielt, die sie für das Label aufgenommen hatten. Das Box-Set enthielt die bis dato aktuellsten zur Verfügung stehenden Remaster-Versionen von 2003 und 2004, das 1987er Album "Big Generator" sogar in der Expanded-Version, die nur in Japan veröffentlicht wurde. Die 13 CD starke Kollektion umfasste fast 20 Jahre einer erstaunlichen Karriere und enthielt sämtliche Schlüsselalben, die Yes zu einer Kultband gemacht hatten. Mehr als 30 Millionen Alben der britischen Band gingen im Laufe der Zeit an die Fans, und immer noch sind auch die Klassiker beim Publikum sehr gefragt. Das Artwork der in einer Clamshell-Box befindlichen Sleeves stammte (natürlich) von Grafiker Roger Dean, der für die eindrucksvollen frühen Cover verantwortlich zeichnete und damit für einen hohen Wiedererkennungswert dieser Box garantierte.

Die Band wurde im Jahre 1968 von Bassist Chris Squire, Sänger Jon Anderson und Drummer Bill Bruford gegründet. Schon im darauffolgenden Jahr erschien das Debütalbum, schlicht "Yes" betitelt, das den Aufbruch in den Progressive Rock markierte und neben Eigenkompositionen auch tiefgreifende Überarbeitungen von Songs der Beatles, der Byrds und anderen enthielt. Je ambitionierter die Band an ihrer Musik arbeitete, die schnell zu einer eigenen Kunstform werden sollte, desto mehr verfeinerte sich auch ihr Sound mit einer sinfonisch aufgebauten Klangwelt sowie der Aufnahme von epischen Themen in den Texten. In den 70er Jahren entstanden so die kommerziell und bei der Kritik enorm erfolgreichen Alben "The Yes Album" (1971), "Fragile" (1971), "Close To The Edge" (1972 ), das Doppelalbum "Tales From Topographic Oceans" (1973), "Relayer" (1974) und "Going For The One" (1977). In diesen Jahren bildeten Squire, Anderson, Bruford, Gitarrenvirtuose Steve Howe und Schlagzeuger Alan White den Kern der Band. Zu den wechselnden Keyboardern gehörten Tony Kaye, Rick Wakeman und Patrick Moraz.

Doch auch in den 80er Jahren blieben Yes nicht stehen und erkundeten mit neuen Line-Ups und Sounds die Möglichkeiten ihrer Musik. So präsentierte das Album "Drama" (1980) die Band in einem neuen Sound mit dem neuen Sänger Trevor Horn, der später zu einem der einflussreichsten Produzenten der Musikszene wurde, und Keyboarder Geoff Downes, beide vorher bei den Buggles ("Video Killed The Radio Star"). Sie ersetzten Anderson und Wakeman, die beide ihre Solokarrieren verfolgten. Jon Anderson und Tony Kaye kehrten 1983 zur Band zurück und spielten ihren kommerziell grössten Erfolg "90125" ein, auf dem auch Gitarrist Trevor Rabin zu hören ist. Das Album enthielt die weltweite Nummer 1 "Owner Of A Lonely Heart" und weitere Radiohits wie "It Can Happen", "Changes" und "Leave It". Das Instrumental "Cinema" wurde 1985 mit einem Grammy in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance ausgezeichnet.

"Big Generator" war das letzte Album, das die Gruppe Yes für das Label Atlantic Records aufnahm. Die remasterte und erweitere Edition war bisher nur in Japan erhältlich und wurde bald ein Sammlerstück. Unter den Bonustracks befinden sich zwei Versionen des Radiohits "Love Will Find A Way" und drei verschiedene Mixe von "Rhythm Of Love", das ebenfalls zu einem Radiohit wurde. Angesichts des sehr moderaten Preises für dieses Box-Set eine echte Empfehlung, zumal sämtliche Alben im sogenannten Mini LP CD Format den originalen Vinyl-Ausgaben nachempfunden sind.


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