Nov 9, 2021


 THE BROTHERS - March 10, 2020 / Madison Square Garden / New York, NY
(Peach Records PCS 7067/82014, 2021)

Die Madison Square Garden Reunion Show der Brothers zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der Allman Brothers Band am Dienstag, 10. März 2020, war mit einem Wort grossartig. Von der ersten bis zur letzten Note in der mehr als vierstündigen Aufführung spielte die Band mit Dringlichkeit, Intensität und Kreativität und hauchte einer der grössten Bands des Rock neues Leben ein. Die Gruppe konzentrierte sich auf die fünf überlebenden Mitglieder der letzten und langlebigsten Besetzung der Allman Brothers, die von 2000 bis zu ihrer letzten Show am 28. Oktober 2014 im New Yorker Beacon Theatre zusammen spielten: die Gitarristen Derek Trucks und Warren Haynes, der Bassist Oteil Burbridge, der Schlagzeuger Marc Quinones und der Perkussionist und Schlagzeuger Jaimoe, das einzige Gründungsmitglied auf der Bühne. Dickey Betts ist der einzige andere Überlebende; er hat seit 2000 nicht mehr mit der Band gespielt und war nicht in New York mit dabei.

Der Tod von Schlagzeuger Butch Trucks und Sänger/Organist Gregg Allman im Jahr 2017 hinterliess klaffende Löcher, die von Duane Trucks, Butchs Neffe und Dereks Bruder gefüllt wurden. Organist Reese Wynans und Pianist Chuck Leavell, seit 30 Jahren der musikalische Leiter der Rolling Stones, der von 1973 bis 1976 seine ersten Spuren bei den Allman Brothers machte. Wynans ist am bekanntesten für seine Arbeit mit Stevie Ray Vaughan & Double Trouble, spielte aber auch bei den ganz frühen Allman Brothers. Die acht Musiker spielten wunderbar gut zusammen und wechselten mühelos in modernen Jazz, Deep Blues und indische Ragas, bevor sie jedes Mal direkt auf den passenden Riff zurückfielen. Es war genau die Art von musikalischem Fokus, der die Allman Brothers Band zu einer der besten Improvisations- und Jam-Bands aller Zeiten machte.

Sie starteten den Event mit den ersten beiden Songs des Allman Brothers-Debüts von 1969, "Don't Want You No More" und "It's Not My Cross To Bear", und konzentrierten sich weiterhin auf das klassische Material aus den ersten vier Alben der Band. Der erste Song aus den 90er Jahren war Warren Haynes' '"Soulshine" spät im ersten Set, der mit einem Gospel-Klavier und einem Orgel-Duett begann. Das erste Set endete mit "Jessica", wobei Chuck Leavell's Signature Licks auf einem Flügel das Publikum im Madison Square Garden in Verzückung versetzten. Quinones wandte sich von seinem Percussion-Kit ab, um Timpani zu spielen, eine der Hauptattraktionen von Butch Trucks.

Set zwei begann mit den bekannten Refrains von "Mountain Jam", der Track wurde im ursprünglichen, schnelleren Tempo gespielt. Chuck Leavell sang eine grossartige Version von "Blue Sky", der einzige Song, der nicht von Warren Haynes gesungen wurde. "Desdemona", das einzige Lied von 2003er Album "Hittin' The Note", präsentierte ein wunderschönes Jazz-Zwischenspiel, und der dritte und letzte Song der späten Ära, "Nobody Left To Run With", führte zum Set-Ending "One Way Out." Als Jaimoe zu den Zugaben zurückkam, bedankte er sich mehrmals, bevor sie mit "Midnight Rider" und "Whipping Post" abschlossen.

Während der ganzen Nacht stand das perfekt synchronisierte Gitarrenspiel von Warren Haynes und Derek Trucks im Mittelpunkt, aber eigentlich ging es um tightes Bandplaying, bei dem die Musiker 'locked & loaded' waren und die ganze Nacht spielten, als ob ihr Leben davon abhängen würde. Man wusste im Vorfeld nicht, was von dieser Besetzung zu erwarten war, jedoch was man da im ungewohnten Madison Square Garden und nicht im vertrauten, gemütlichen Beacon Theatre auf die Bühne gebracht hatte, war ein sensationelles Konzert, das den verstorbenen Mitgliedern der Allman Brothers Band alle Ehre gemacht hat. Aber daran hatte eigentlich niemand gezweifelt. Das Gespenst von Covid-19 hing über der Show, aber die Arena war voll und es rockte. Wie Reese Wynans nach der Show sagte: "Das fühlte sich historisch und schön an".



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