Dec 22, 2015


REVEREND BEAT-MAN - Surreal Folk Blues Gospel Trash Vol. 2 
(Voodoo Rhythm Records VR-1241, 2007)

Reverend Beat-Man, den Schweizer Trash'n'Roll-Prediger, den man vor allem von The Monsters oder Zorro kennen, ist der unbestrittene König des Schweizer Garagenrocks, wobei dem Selfmademan auch Stile wie Trash, Folk, Country oder Blues nicht fremd sind. "Vol. 2" ist Teil 2 der Trilogie über seine Verwirrung bezüglich Glaube, Hoffnung und dem Pfad des Gerechten.

Der zweite Streich mit REVEREND BEAT-MAN's "Surreal Folk Blues Gospel Trash". Mal gibt er den verblendeten Fernsehprediger, mal einen besessenen Hausierer im Namen Gottes, und bei persönlicheren Stücken wie etwa "I'm Over With You" gibt er den rauhen Rock'n'Roll Helden. Musikalisch wirklich genial unterlegt, bewegen sich die Songs zwischen ursprünglichem Blues, Gospel, Country-Folk und Bluegrass. Nie zu viel aber immer effektiv instrumentiert, und das neben Gitarre und Schlagzeug auch mal mit verschiedenen Orgeln wie Farfisa oder Bontempi, sowie eher im Country beheimateten Instrumenten wie Banjo, Geige oder wimmernder Pedal Steel Slide.

Neben Nummern, die der Meister komplett selbst eingespielt hat, finden sich hier auch Songs mit Gastmusikern wie Delaney Davidson von den DEAD BROTHERS oder Robert Butler, ehemals MIRACLE WORKERS. Aufgenommen hat der Reverend in seinem Wohnzimmer, sowie in verschiedenen Studios, wobei die Songs insgesamt absolut makellos eingespielt sind.

Durch den Filter des Christentums erklärt uns Beat "Beat-Man" Zeller sein Leben, seinen Kampf. Im zweiten Song ringt er, unterlegt von rohen, flirrenden Gitarren, mit einer etwas verwirrenden Familiengeschichte und dem Teufel. Wer da wohl gewinnen mag ? Aus dieser Mühsal erholt er sich schleppend in Song 3, dem trash-folk-bluesigen "Lonesome And Sad". In der wohlvertrauten alten Schmonzette "Blue Moon Of Kentucky" gibt er authentisch den Bluegrass-Gospel. Das Leben geht weiter und es klingt optimistisch. Etwas später, bei "Another Day Another Life" hat ihn die Liebe gepackt, folkig in Szene gesetzt. Die Liebe geht, der Teufel kommt ("I’ve got the Devil inside" - gekleidet in rohen Trashblues). Kurz vor Schluss bekennt er seine Schuld und bittet: "Oh Jesus, Don't Let Me Die Alone".

Verwirrenderweise endet diese in jeder Hinsicht starken Platte mit dem aggressiven Gospelsong "The Swiss Army Knife". Sollte einem das zu denken geben? Nein. Das ist einfach purer, reinster Garagenrock made in Switzerland, präzise, langlebig und unkaputtbar wie ein Schweizer Armeemesser. Reverend Beat-Man lebt und atmet den Garagenrock.

Er ist Garagenrock - der Mann für Trash, wenn es authentisch sein soll. Fabelhafter Stoff!





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