YELLOW MATTER CUSTARD - One Night in New York City
(Radiant Records RA-014, 2003)
Mike Portnoy, der Schlagzeuger von Transatlantic, den Flying Colors und der Neal Morse Band hatte schon Zeit seines Lebens den Traum, in einer Beatles Coverband spielen zu dürfen. Diesen Traum hatte er sich im Jahre 2003 schliesslich endlich selber erfüllt, und zwar in einer Nacht in New York City, genauer gesagt, am 18. Mai jenes Jahres.
Live dargeboten in B.B. King's Blues Club gab er unter der Bezeichnung "Yellow Matter Custard" teils bekannte, teils aber auch ziemlich unbekannte Beatles-Titel zum besten und nahm den ganzen beatlesken Abend auch gleich live auf. Die musikalischen Kollegen, die er für die Erfüllung dieses Bubentraums gewinnen konnte, waren allesamt ebenfalls grosse Fans der Fab Four und natürlich allererste Sahne: An der Gitarre Paul Gilbert (Mr. Big), Lead Gesang durch den hier auch tatsächlich an John Lennon erinnernden Neal Morse, sowie Matt Bissonette am Bass.
Bekannte Titel wie "Nowhere Man" und "Revolution" wechselten sich ab mit nahezu unbekannten Lennon/Mc. Cartney-Kompositionen, wie "I Call Your Name","Think For Yourself" sowie einer absolut umwerfenden Version der damaligen Single B Seite "You Know My Name (Look Up the Number)" der Hitsingle "Let It Be".
Der Sound ähnelte zwar bisweilen doch ziemlich dem der Beatles, es gab jedoch immer wieder Momente von unglaublich schöner und durchaus eigenständiger Atmosphäre, meistens dann, wenn der Sound etwas psychedelisch wurde und die Band Songs wie "I Am The Walrus", "A Day In The Life" oder "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" interpretierte. Das absolute Highlight des Abends war sicherlich das schier nicht enden wollende, meisterlich gespielte Gitarrensolo von Paul Gilbert in "While My Guitar Gently Weeps", für mich persönlich immer schon einer der schönsten Titel der Fab Four überhaupt.
Die Titel des als Doppel-CD erschienenen Live-Events waren letztlich wohl ausgesucht, denn es sollten vor allem auch wenig bis gar nicht bekannte Titel aus der Feder von Lennon und McCartnes präsentiert werden. So wurden ins Repertoire auch Songs aufgenommen, welche die Beatles selbst zwar kmponiert hatten, selber aber nie aufgenommen haben und/oder nur an ihren frühen Konzerten gespielt hatten, wie zum Beispiel "Baby’s In Black", "I'll Be Back", "No Reply", "You're Gonna Lose That Girl", "When I Get Home", "Think For Yourself", "Wait" oder "Good Morning Good Morning".
Aber auch die bekannten und zigfach gecoverten Titel konnten überzeugen, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich zwar einerseits oft recht nahe am Original hielten, aufgrund der Live-Performance und der entsprechenden Atmosphäre eine ganz spezielle Aura erhielten. Man konnte sich richtig gut der Vorstellung hingeben, wie es wohl gewesen wäre, hätten die Fab Four diese Titel in der heutigen Zeit noch spielen können. "Magical Mystery Tour", "Dear Prudence", "Dig A Pony", "The Night Before", "She Said She Said", "Ticket To Ride", "You Can’t Do That", "Everybody’s Got Something to Hide Except for Me and My Monkey", "Nowhere Man", "Oh Darling", "Rain", "Come Together", "Revolution", "I Am The Walrus", "I Want You (She’s So Heavy)", "While My Guitar Gently Weeps", "You Know My Name (Look Up The Number)", "Lovely Rita" und "A Day In The Life" bildeten das umfangreiche und stilistisch variantenreiche Spektrum der Beatles ab.
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