MURDER IN THE CATHEDRAL - Afraid Of
(Soleil De Gaia Records, Soleil De Gaia 02, 1999)
Stéphane und Pascal Moru, die künftigen Gründer der Psychedelic Rockband Murder In The Cathedral teilten sich mit einem nahen Freund ein Appartement in Caen, Frankreich. Die engen Mauern der drei Zimmer garantierten eine marihuanaschwangere Atmosphäre, getragen von einem musikalischen Eklektizismus, bedingt durch das Fieber, die Kraft, die Energie und eine gewisse Art der Vergeistigung. Auf die Hymnen der Magmaiens folgen die psychedelischen Auswirkungen der Musik der 13th Floor Elevators oder der Collectors, der jugendliche Aufstand der Liberty Bells oder der Chocolate Watch Band, die politische Ausrichtung der Deviants und der Edgar Brougthon Band, die unerbittliche Kritik der Mothers Of Invention sowie weitere musikalische Ausdrucksformen, die jegliche Zugeständnisse an stetig steigende Ansprüche formatierter Produkte ablehnten. John Coltrane, Henry Cow, Joy Division und The Residents waren weitere wesentliche Bestandteile dieser höchst explosiven musikalischen Sammlung. Die Musikbesessenheit der Jungs konnte zunächst nur durch das Sammeln der entsprechenden Vinyl-Scheiben befriedigt werden. Sie lösten innere Prozesse aus, die auch den Tag überdauerten. Auch wenn sich die Jungs dessen nicht so ganz bewusst waren, letztlich wünschten sie, die bewusstseinserweiternden Werke ihrer Helden wieder aufleben zu lassen. Alain Lebon, künftiger Gründer der Labels Soleil de Gaia und Soleil Zeuhl beteiligte sich regelmässig an diesen musikalischen Ausdrucksformen, die mehr den Beschwörungs-Delirien von Amon Düül 1 als einem Professionalismus folgten, mit allen Mitteln zum Erfolg zu gelangen. Bestimmte Themen, die keinen zeitlichen Aufschub erlaubten, wurden zu einem eigenständigen Ergebnis in den Titeln "Dogs Of The Streets" oder "Polizei" verarbeitet. Nach einem Jahr des Lebens in einem selbst geschaffenen, parallelen Universum ging jeder seinen Weg, die Brüder Moru kehrten in ihre kleine Geburtsstadt Vire zurück.
Ihre Leidenschaft Schallplatten zu sammeln, liess sie fast schon zwanghaft in die Angebotslisten amerikanischer, englischer, holländischer und deutscher Verkäufer abtauchen. Ihre Begeisterung und Leidenschaft liess sie ihre Suche mit der Intensität ähnlich der Recherche für eine Doktorarbeit, durchführen. Ihre Suche führte sie über den Folkrock der Byrds oder The Leaves, den Psychedelic Rock von Music Emporium oder HP Lovecraft, dem Punk der Bands Wig oder Lollipop Shoppe, dem Westcoast Sound von Jefferson Airplane oder Quicksilver Messenger Service zur Acidmusik von Third Power und dem Rhythm'n'Blues der Shadows Of Knights. Die Recherchen drehten sich um obskure Labels, führten sie aber auch zu neuen geographischen Horizonten: Holland, Australien, Südamerika. Sehr schnell wurde die Idee geboren, diese Leidenschaft mit mehr als nur ein paar Freunden und Hardcore-Sammlern zu teilen. 1984 erschien das Fanzine 'Everlasting Tribute'. Es erschien zu dieser Zeit jährlich und enthielt LP-Kritiken aus der Zeit des Psychedelic Rocks, beschäftigte sich aber auch mit der aufkommenden Neo Psychedelic-Szene. In der ersten Ausgabe waren Interviews mit Mick Farren von den Deviants, Gregg Provost von den Chesterfield Kings, Gary Danner von den Vogues und mit Georges Bringman zu lesen. Das französischsprachige Fanzine wurde international für seine Detailgenauigkeit und ausführlichen Recherchen gelobt. Mangels finanzieller Mittel kam es allerdings nicht mehr zu einer weiteren Ausgabe. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Beiträgen liegt noch heute in den Schubladen, darunter ein Interview mit Little Phil And The Nightshadows, sowie ein Interview mit Mike Korbik, anerkannter Musiksammler und darüber hinaus Manager der Beatitudes.
Das Entstehen des Neo Psychedelic Rock mit Bands wie den Slickee Boys, Plasticland, Les Lyres und The Prisoners führte dazu, dass sich eine beträchtliche Anzahl von Fans vom Punk Rock ab- und dem Neo Psychedelic Rock zuwandten. In der Wohnung von Pascal Moru trafen sich die Liebhaber dieses neuen Musik-Genres, tauschten ihre musikalischen Vorlieben aus und schufen Freundschaften, menschlich und musikalisch. Das nach wie vor bestehende Verlangen der Brüder Moru, ihren kleinen Stein am Gebäude der Hall of Fame of Rock einzusetzen, führte schliesslich zur Gründung einer fünfköpfigen Band: Pascal Moru (Bass), Stéphane Moru (Gitarre), Gilles Lepron (Schlagzeug), Pascal Lebois (Gitarre) und Pascal Simonin (Gesang). Als erstes suchten die Musiker nach einem geeigneten Gruppennamen, der sowohl die Aufmerksamkeit wecken als auch die musikalische Orientierung der Mitglieder charakterisieren sollte. Als erstes kam dabei der Name Ultimate Orgasm ins Gespräch, was der provozierenden Haltung der Gruppe entsprach, aber wegen der Befürchtung, Ablehnung angesichts zu erwartender vereinfachender und negativer Bilder, mit der die Rockmusik belegt ist, zu wecken, verworfen wurde. Nach vielen Diskussionen einigte man sich auf den Bandnamen Heretic Dreams.
Im Folgenden probte die Band an 5 bis 6 Abenden pro Woche unermüdlich, um ihre persönliche Identität zu finden. Die Atmosphäre brodelte und im Überschwang ihrer noch jugendlichen Energie, beschloss die Band, in ein Aufnahmestudio zu gehen, um in Eigenproduktion eine Single mit den Titeln "Like Adam With Eva In Hell" und "Deathchild" aufzunehmen. Das Cover der Single sollte einem Originalcover der Jahre 1966 bis 1969 entsprechen (Foto als Negativ, Fischaugen-Perspektive und sinusförmig eingefärbt). Christian Fontaine, genannt 'Baby', ein Freund der Band, kreierte das Cover. Robert Peccoraro steuerte einen Text im reinen Geist der 60er Jahre bei: 'Es erwartet Euch ein Rocksound von verruchter Unschuld und ungezügelter Lust, der Euch nicht mehr loslässt. The Heretic Dreams haben eine Platte mit dem heute so seltenen Rocking Fucking-Sound aufgenommen. Wünscht, dass der Rubel rollt und die Band ein Rocking Tripping-Album aufnehmen kann. Die Heretic Dreams sind gekommen, um zu bleiben'. Diese letzte kleine Zeile war eine direkte Referenz an die Slickee Boys.
Trotzt aller Bemühungen erwies sich die Single als Misserfolg. Der Produzent zeigte eine starke Abneigung gegen die Band, die seine Ansprüche an einen gesättigten, dem Mainstream angepassten Gitarren- und Rocksound nicht erfüllte. Die Band liess allerdings nicht zu, dass er ihr seine Vorstellungen aufdrängen konnte, woraus sich ein äusserst gespanntes Verhältnis zwischen Produzent und Band ergab. Bezeichnend für die Auseinandersetzungen war auch, dass das Label der Single noch nicht einmal die korrekte Schreibweise des Bandnamens enthielt, sondern Eretic Dreams zu lesen war. Das traf die Band hart, für die die Aufnahme einer Single eine mystische Dimension bedeutete. Dieses Ereignis zerstörte jedoch nicht das Feuer der Band, vielmehr wurde ein weiterer Anlauf unternommen und zunächst die Anzahl der Konzerte vervielfacht. Als erstes spielte die Band im Vorprogramm der französischen Rockheroen Little Bob Story auf dem Festival Bas-Normand. Anschliessend wurden zahlreiche Auftritte in der Region Basse Normandie und Mayenne absolviert. Danach wurden ihnen Konzerte mit den Roadrunners, Innocents und Valentinos angeboten. Das Programm der Band setzte sich zu diesem Zeitpunkt zu 3/4 aus eigenen Titeln zusammen. Eigenkompositionen mit einer ungestümen aber auch verbindenden Energie, die die Band von anderen Formationen unterschied. Eine Musik, angesiedelt zwischen Punk und hartem Rock und vom Gesang englischer Mod-Bands (The Who, Action) beeinflusst, wobei Strukturen verwendet wurden, die auf den überraschenden Rhythmuswechseln des Garagen- und Psycho-Punk der 60er Jahre aufbauten. Auch bei Coverversionen, wie von den Remains "Don’t Look Back", der Moving Sidewalks ("99th Floor"), der Inmates ("Shaking"), Elmer Gantry’s Velvet Opera ("Flames"), Hangmen’s "What A Girl Can Do", Steppenwolfs "Born To Be Wild" oder Flamin Groovies' "Shake Some Action" behielt die Band ihren unverwechselbaren Sound bei. Die Gruppe gewann an Erfahrung und stand im Konkurrenzkampf auf Augenhöhe mit den angesehensten Bands der Region.
Die Erinnerungen an die ersten Studioaufnahmen waren längst verblasst, als sich Heretic Dreams wieder mit dem Gedanken beschäftigten, erneut in ein Tonstudio zu gehen. Glücklicherweise tryafen sie auf Lucas Trouble, den Organisten der Vietnam Veterans, der sich bereit erklärte, vier Titel zu produzieren. Die Band bewies erneut ihre schöpferische Kraft, aber auch ihre ausgeprägte Fähigkeit, Melodien zu erfinden. Ihre Einflüsse reichten vom Psychedelic Rock ("Will I Ever Find My Baby" und "Deathchild") über Folk Rock ("Little Sunny Annie") bis zum Garagen-Punk ("I Got A Face"). Die zuvor vorhandene Sorge, nicht mit studiofähigen Gitarren ausgerüstet zu sein, erledigte sich, da die Band im Studio auf dort vorhandene Instrumente zurückgreifen und die Aufnahmen, wie gewünscht, einspielen konnte. Zwischenzeitlich waren Heretic Dreams vom französischen TV-Sender FR3 angesprochen worden, um an einer Fernsehsendung namens Rocking Chair teilzunehmen; einer Sendung, die von Jean Lou Janeir präsentiert wurde. Christian Fontaine, der schon für das Cover der ersten Single verantwortlich gezeichnet hatte, stellte für den Fernsehauftritt ein Bühnenbild her, auf dem die Band als Pharaonen auf einer Fläche von 4 x 2 Metern abgebildet war. Durch diese Fernsehsendung wurde der Bekanntheitsgrand der Band weiter gesteigert. Das Pariser Label Lolita Records, welches für seine Vorliebe für Neo Psychedelic Bands bekannt war, hatte von den zuletzt vier aufgenommen Titeln gehört, wünschte aber eine Ausweitung des Repertoires, ehe ein Plattenvertrag in Betracht kam. Die Band sollte wenigstens über ein Repertoire von 10 Titel verfügen.
Leider werden die günstigen Aussichten auf einen Plattenvertrag mit Lolita Records durch technische Probleme gestört. Um das geforderte Repertoire von zehn Titeln zu erreichen, standen nur vier Studiotage, unter der Leitung von Lucas Trouble, zur Verfügung. Dieser war nicht in der Lage, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, die notwendig waren, qualitativ hochwertige Aufnahmen einzuspielen. Erste Hörproben ergaben, dass die Aufnahmen total verhallt waren. Später sollte sich zeigen, wie sie sich tatsächlich hätten anhören können. Andere Titel erfüllten jedoch die Erwartungen, wie "Secret Noise" oder "Four Sides". Nach dieser erneuten negativen Erfahrung fiel die Gruppe zunächst in ein Loch. Die Proben beschränkten sich auf das Wochenende und das Verständnis unter den Bandmitgliedern verschlechterte sich zusehens. Die Band war müde und Stéphane, einer der beiden Gitarristen und der kreative Kopf, schien die Aufmerksamkeit der anderen Bandmitglieder nicht mehr wecken zu können. Gilles, der Schlagzeuger, ging berufsbedingt ins Ausland und liess die lethargisch erscheinende Gruppe zurück. Die Brüder Moru und der Sänger hielten den Anschein, dass die Band weiter existierte, aufrecht und produzierten zwei Titel, die auf eine neue und entscheidende Wende hoffen liessen: "I`m Just Insane", welches eine neue Facette der Band zeigte, Eleganz und Spiritualität zu verbinden, sowie "Ceremon"“, in welchem die Spielweise der Sologitarre für besondere Power sorgte. Das fehlende Schlagzeug wurde durch Rhythmusmaschinen ersetzt. Der zweite Gitarrist war mit der neuen Entwicklung nicht einverstanden und hatte Zweifel, den Sound auch live bringen zu können. Die Gruppe driftete weiter auseinander, da sich jeder mit seinen persönlichen Vorlieben beschäftigte. Das Ende der Band wurde allerdings nie offiziell erklärt, so als wollte man sich die Möglichkeit offen lassen, sie eines Tages wieder aufleben zu lassen. Ironie des Schicksals war, dass die Aufnahmen, die mit Lucas Trouble einspielt wurden, nie beim Label Lolita Records ankamen.
Robert Peccoraro, Musikfreund erster Stunde und besorgt darüber, dass die Band bald vergessen sein würde, schlug vor, die Aufnahmen auf Kassette für die Nachwelt irgendwie festzuhalten und zu veröffentlichen. Die Band war einverstanden und erlaubte ihm, die Titel für die Kassette auszuwählen. Die Kassette erschien 1995 in luxuriöser Ausführung, eine Ehrbezeugung nicht nur für die Band, sondern auch für alle Fans, die an die Band geglaubt hatten. Die Kassette mit dem Titel "The Secret Noise Of Heretic Dreams" bedeutete jedoch das offizielle Ende der Band. Die Brüder Moru verfolgten jedoch weiter ihren musikalischen Weg und sichteten in ihrem kleinen Heimstudio das von Stéphane, dem Gitarristen, angelegte Archiv. Das Zusammenspiel als Duo hatte den Vorteil, die gemeinsamen Einflüsse, sozusagen zweigeteilt, zu verarbeiten. Pascal, der Bassist kümmerte sich um die Aufnahmetechnik, wodurch Stéphane sich in erster Linie auf die Musik konzentrieren konnte. Robert Peccoraro hörte die allererste Aufnahme und schlug vor, diese als Zusatztitel einer Compilation zuzuführen, die dem amerikanischen Psychedelic Rock gewidmet war. Die Compilation-Kassette nannte sich "Psychedelic Wizzards" und das Stück hiess "Over The Bridge". Es zeigte eine musikalische Neuorientierung der Band mit bis dahin unüblichen Verzerrungen von Tönen bis hin zu einem Eastern Touch. Mehrere Gitarrenspuren wurden im Wege des Overdubbings zusammengelegt und erzeugten eine grössere Komplexität des Sounds. In dieser neuen Form hiess die Band nun Murder In The Cathedral.
Es folgten weitere Aufnahmen im Homestudio und die Idee, erneut eine Schallplatte zu veröffentlichen, reifte. Gilles, der Schlagzeuger der Heretic Dreams, kam zurück und beteiligte sich an den Aufnahmesessions, die in wenigen Tagen erledigt waren. Das Album bestand schliesslich aus acht Titeln, wobei im Wechsel auf ein Instrumentalstück jeweils ein Titel mit Gesang folgte. Die Titel räumten dem Gitarrenspiel erste Priorität ein. Deutlich festzustellen war der pychedelische Einfluss. Die Kritiker beschrieben die Musik als eine Mischung aus Plastic Cloud, Morgen und Grateful Dead. Nach Anlaufschwierigkeiten erschien das Album bei Dig Records, einem Label, welches auf die Veröffentlichungen und den Verkauf von Garage Rock der 90er Jahre spezialisiert war, sowie auf Wiederveröffentlichungen aus den 50er und 60er Jahren. Das Album wurde in die USA, nach England, Deutschland, Belgien, Holland, Schweden, Korea, Japan und Spanien verkauft. Es wurde sehr positiv im Neo Pychedelic Underground aufgenommen. Das von Jimmy Peccoraro gestaltete Cover bezog sich auf das klassische 60s Psychedelic Artwork und enthielt ein Einlegeblatt, auf dem die historischen Verbindungen zum Bandnamen Murder In The Cathedral ausgeführt waren.
Anschliessend nahm die Band verstärkt die Arbeit für ihr zweites Album in Angriff, welches "Afraid Of" heissen sollte. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Dig Records musste die Band sich erneut auf die Suche nach einem Label begeben. Im Gespräch waren dabei die US-Labels Rockadelic und Aether Records, das Label von Stan Denski, der auch Interesse zeigte, aber die Band letztlich zu lange warten liess. Zu diesem Zeitpunkt kam wieder ein Kontakt mit Alain Lebon, einem Freund aus der Anfangszeit, zustande, der mittlerweile die Labels Soleil de Gaia und Soleil Zeuhl etabliert hatte. Lebon hatte verschiedene Bands der Musikrichtung Zeuhl sowie einige herausragende Alben des französischen Progressive Rock veröffentlicht. Alain Lebon und Murder In The Cathedral teilten gemeinsame Einflüsse, aber auch eine gemeinsame Geschichte, was dazu führte, dass man sich zum einen gegenseitig schätzte und andererseits auch die gegenseitigen Erwartungen in Einklang bringen konnte. Dies bewies sich schon beim Abhören der Bänder und die Band entschloss sich, das zweite Album in Zusammenarbeit mit Alain Lebon zu veröffentlichen. Es erschien 1999, erneut mit einem von Jimmy Peccoraro kunstvoll gestalteten, den Traditionen der psychedelischen Kunst folgenden Cover. Es stellte ein düsteres Universum dar, in dem die Laufbahn der kreisenden Monde in eine rätselhafte Verästelung geriet. Das Cover war aus verstärktem Karton. Das Label der Schallplatte entsprach den einschlägigen Vorgaben aus den 60er Jahren und das Inserat enthielt ein Foto der Band. Die Musik war wesentlich strukturierter als auf dem ersten Album und enthielt wesentlich weniger Jam-artige Passagen. Die Kritiker bezeichneten die wesentlichen Soundeinflüsse in einer Bandbreite, die von den Byrds bis zu The Bevis Frond reichte und den San Francisco Acid-Sound der 60er Jahre und orientalische Sounds verband, zudem lobten sie die Weiterentwicklung der Band bezüglich ihrer instrumentalen Ausdrucksformen.
In der Folge wurde die Band angefragt, mögliche Songs zu zwei Samplern beizutragen. Dafür spielten sie zwei neue Titel ein. "World In Flame" für den Sampler "Floralia Vol.4" vereinte die verschiedensten Einflüsse der Band mit einer allgegenwärtigen Gitarre, die von einlullend bis verwüstend alle Soundfacetten abdeckte. Der zweite neue Titel erschien auf einer Compilation des US Labels Aether Records mit dem Titel "Pull Up The Paisley Covers - A Psychedelic Omnibus". Konzept des Samplers war es, von verschiedenen Bands ganz spezielle Versionen bekannter Titel der 60er Jahre einspielen zu lassen. Murder In The Cathedral entschieden sich für einen Titel des ersten Albums der Who: "The Good’s Gone". Die Band interpretierte den Titel aus den Anfängen des Psychedelic Pop auf minimalistische Art. Sie veränderte das Arrangement und die Struktur, einschliesslich des Instrumentalteils dergestalt, dass die Beat-Einflüsse der Originalversion nicht mehr zu hören waren. Die anderen Künstler auf dem Sampler interpretierten Titel der Master Apprentices, Carolyn Hester, Kilburn Rovers, The Pretty Things und The Churchills neu. Neben Murder In The Cathedral waren unter anderem The Bevis Frond und Mushroom auf dem Sampler zu hören. Leider erschien danach keine weitere Musik mehr von Murder In The Cathedral. Da die Band aber bis heute offiziell nicht aufgelöst wurde, könnte es durchaus sein, dass irgendwann wieder eine neue Platte erscheint, oder zumindest ein Beitrag an ein mögliches weiteres Tribute-Album. Stéphane Moru, der Gitarrist der Band, hütet mit Hingabe das musikalische Erbe der Band, denn wer weiss, ob nicht der Tag kommt, dem Drang der latent schlummernden Leidenschaft wieder nachzugeben.
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