THE CLASH - London Calling (CBS Records CLASH 3, 1979)
'Death or Glory' - das könnte ohne weiteres das Motto von The Clash im Jahre 1979 gewesen sein, als ihr drittes Album "London Calling" am 14. Dezember erschien, und die Band klang hier wirklich, als ginge es um alles oder nichts. Damals erschien die Platte als ein Doppel-Album zum Sonderpreis von einer LP, allerdings gegen den Willen der Plattenfirma. Aber was konnte man von einer Band anderes erwarten, die in Songs wie "Guns Of Brixton", "Revolution Rock", "The Right Profile", "Koka Kola" oder "Lost In The Supermarket" nicht nur die Authoritäten, sondern auch das marktwirtschaftliche System selbst angriff ? Jedenfalls bestimmt keinen Konformismus. Bei "The Clash" hatte man es aber nicht mit den Anarcho-Stereotypen zu tun, für welchen die Punks nur allzu gerne gehalten wurden. Die Songwriter der Band, Joe Strummer und Mick Jones, verstanden es, nicht nur gesellschaftliche Probleme anzusprechen, sondern sie durchschauten auch die Komplexität, die sich dahinter verbarg. "Clampdown" und "Death Or Glory" griffen jeweils Arbeiter und Rockmusiker an, die sich geschworen hatten, sich niemals an "die da oben" zu verkaufen und schliesslich Jahre darauf selbst zum Establishment gehörten und für die nur noch Geld zählte ("making payments on a sofa or a girl"). "Spanish Bombs" wiederum handelte auf den ersten Blick ausschliesslich vom Spanischen Bürgerkrieg, war musikalisch untermalt mit Pseudo-Flamencogitarren. Doch schnell wurde klar, dass dieser Bürgerkrieg für jeden anderen stehen könnte ("the irish tomb was drenched in blood") und ein Bedauern darüber, dass die Menschen nicht mehr zu ihren Idealen stehen wie früher ("the hillsides ring with free the people - or can I hear the echo from days of 39 ? with trenches full of poets"). "Hateful" und "Koka Kola" griff unverblümt und direkt die Drogensucht sowohl auf der Strasse wie auch in den Chefetagen an ("Koke ads life were there's none , so freeze").
Weiter ging es mit "Lovers Rock", das den verschreckten Hörer in Sicherheit wiegte mit einer schnulzigen Musik und einem Songtext, der an die klassischen Liebeslieder der 50er Jahre erinnerte, bis dieser merkte, dass es sich um eine Satire handele, welche letztlich vor allem das ungezügelte, verantwortungslose Sexualverhalten angriff. "Revolution Rock" wäre schliesslich auch ein guter Titel für das gesamte Album gewesen ("a bad bad rock this here revolution rock", "I ve got the sharpest knife, so I cut the biggest slice"). Das "London Calling" Album war nicht nur textlich eine Tour de Force: The Clash versuchten sich an jedem Musikstil, Grenzen kannten sie dabei nicht: Vom Rockabilly im Song "Brand New Cadillac" und dem Ska-Touch in "Wrong 'Em Boyo", über den Schmalz von "Card Cheat", den Reggae in den "Guns Of Brixton" und dem "Revolution Rock" bis hin zum lupenreinen Popsong "Train In Vain" präsentierte die Gruppe hier auf diesem fabelhaften Album, das trotz ihrer immensen stilistischen Vielfalt wie aus einem Guss klang. Nicht umsonst wurde dieses Album deswegen vom "Rolling Stone" Musik-Magazin zum besten Album der 80er Jahre gewählt. Und dies, obwohl die 80er Jahre zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Werks noch nicht einmal begonnen hatten. "The Clash" waren nie besser, und es gibt nur wenige Alben in der Musikgeschichte, die sich mit "London Calling" vergleichen lassen. Es ist mit Sicherheit eines der wichtigsten und stilprägenden Alben der späten 70er und beginnenden 80er Jahre. Neben legendären Alben von AC/DC ("Highway To Hell" und "Back In Black"), Motörhead ("Ace Of Spades") und den Ramones ("End Of The Century") ist "London Calling" eines der erfolgreichesten, besten und einflussreichsten Alben überhaupt. Der individuelle, abwechslungsreiche Sound mit wundervollen Elementen und Einflüssen von Jazz, Reggae und Rock brachten das Album letztlich zum Kultstatus.
Da Joe Strummer, als Sohn eines Botschafters in der Türkei geboren, viel in der Welt herum kam, war es ihm aufgrund von ständigen Wohnortwechseln möglich, sehr viele unterschiedliche Kulturen kennenzulernen. Er sammelte und speicherte seine Eindrücke, wo es nur ging und als er und sein Bruder schliesslich auf ein Internat kamen und ihre schulische Ausbildung machen sollten, war für Joe Strummer die Schule nur eine Nebensache, denn er lebte da schon voll für die Musik und lebte sie letztlich auch sein ganzes Leben lang. Erst im Alter von 18 Jahren lernte Joe Strummer Gitarre zu spielen. Danach war er sofort musikalisch tätig und gründete schliesslich The Clash. Strummer's politische Kritik und seine ganz persönlichen Ansichten der Welt verkörperte er in seiner Musik und gemeinsam mit Mick Jones, Topper Headon und Paul Simonon entstand eine einmalige Punk Band, die so sehr viel mehr war als eine Punk-Geschichte, alleine schon aufgrund des hohen songtextlichen Niveaus. "London Calling" wurde durch seinen Reggae- und Ska-ähnlichen, sehr dynamischen Sound, der auch immer wieder jazzige Untertöne aufwies, sogar in Reggae Zeitschriften auf Platz 1 befördert. Das Album schrieb also zweifellos Geschichte und war als Ganzes einfach unbeschreiblich gut. Die Songs waren hervorragend arrangiert und abgemischt und in der Abfolge auf dem Album perfekt zusammengestellt. Obwohl The Clash nicht einmal ein Jahrzehnt musizierten, beeinflussten sie die Entwicklung der britischen Rockmusik doch ganz entscheidend mit. Zahlreiche Musiker erzählten später, dass die Musik von The Clash sie inspiriert und geprägt habe. Mit diesem Album hatten The Clash ihren Platz in der Musikgeschichte gesichert und ein äusserst wichtiges Stück Kultur hinterlassen. Joe Strummer hatte sich mit diesem Werk für immer auf dem Rockolymp verewigt.
Um dem Punk-Etikett entgegenzutreten: 1979 waren bei The Clash nur noch Spurenelemente von Punk zu finden und das schien logisch und konsequent, denn dieser Hype war längst wieder vorbei: dem Unmut war Luft gemacht und schliesslich wollten sich viele ursprüngliche Punkmusiker, die qualitativ sehr viel mehr zustande bringen konnten, auch weiterentwickeln. Auf "London Calling" konnte man das bestens nacherleben: Hier wurde extrem viel ausprobiert. Der süffige Pubrock, der Rockabilly, selbst der längst totgeglaubte Surf Sound erhielten einen kräftigen Schub, aber auch angesagte stilistische Spielereien wie der damals im Reggae aufkeimende Dub Sound, der Ska, selbstverständlich der britisch gefärbte Pop und sogar der Swing der 40er Jahre wurden nachgezeichnet und in einem aktuellen musikalischen Gericht serviert. All das fand sich auf dieser Platte, einer der wunderbarsten britischen Veröffentlichungen überhaupt.
Das von Ray Lowry gestaltete "London Calling"-Cover glich einer Faust, die direkt brutal mitten ins Gesicht schlug. Im Layout eine Hommage an Elvis Presley's 1956 erschienenes Debüt, verband er es mit Simonon's wütender gestohlener Seele. Pennie Smith fing diese in ihrem ikonischen Foto bei einem Auftritt im Palladium in New York ein, als der Bassist, aufgebracht von einem in seinen Augen vollkommen misslungenen Konzert, sein Instrument zerschmetterte. Hielten sich das Punk-Manifest "The Clash", das ebenso in die Meilenstein-Kategorie fiel, und das an Amerika gewandte "Give 'Em Enough Rope" noch in ihrer eigenen, abgesteckten Koppel auf, explodierte The Clash's Kreativität auf "London Calling" in alle Richtungen. Während um sie herum der Post-Punk an Bedeutung gewann, wandelten sie sich selbst zu Suchenden, die keine Grenzen mehr kannten. Stattdessen rüttelten sie vehement an sämtlichen Stacheldrahtzäunen. Auf der energischen Basis ihrer bisherigen Karriere errichteten sie eine ambitionierte Platte und offenbarten dabei ihre musikalischen Wurzeln. Sechs Monate zogen sich The Clash dafür in die abgeschiedenen Vanilla Studios, einer Garage in Pimlico, zurück. Anstatt wie sonst einfach planlos in ein Studio zu gehen und zu sehen, was dort geschieht, arbeiteten sie diesmal pausenlos und bis ins kleinste Detail an ihrem dritten Album. Der eingeschworene Haufen probte, schrieb Songs und feilte an den Arrangements, bis er mit den Ergebnissen endlich zufrieden war. Um sich die Zeit zu vertreiben und Stress abzubauen, spielte sie auf einem Betonplatz direkt gegenüber Fussball. Jeder, der die Band besuchte, musste sich auf eine Partie einstellen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Wenn die Plattenfirmenbosse und Manager vorbei kamen, um nach dem Rechten zu schauen, packten The Clash für ein wenig Ultra-Brutale die Blutgrätschen aus und schickten die Bonzen weinend nach Hause. Produzent Guy Stevens (Mott The Hoople) brachte in den Wessex Studios mit seiner Leidenschaft und seinen Eskapaden wieder Schwung in die durchstrukturierte Bude. Ihm ging es nie um technische Perfektion, sondern darum, "London Calling" mit realen, ehrlichen Emotionen Leben einzuhauchen. Nicht selten reichte ihm bereits der erste oder zweite Versuch einer Aufnahme. Neben der brillanten Produktionsarbeit blieben jedoch vor allem Guy's unzählige Eseleien im Gedächtnis hängen. Mal prügelte er sich während der Aufnahmen am Mischpult mit Toningenieur Bill Price. Mal brachte ihn die Polizei, die ihn in einer Baugrube gefunden hatte, drei Stunden zu spät in das Studio. Mal schüttete er eine Dose Bier in Joe's Piano, um es besser klingen zu lassen. Mal liess er während der Aufnahmen ein Spiel zwischen Manchester United und dem FC Arsenal laufen. Mal stürmte er, um eine Rock'n'Roll-Atmosphäre zu erreichen, während der Aufnahmen zu "Death Or Glory" mit einer Leiter ins Studio und warf Orchesterstühle um und an die Wände, nur um sich damit letztendlich selbst zu treffen. Alte, weise Seelen erzählen sich, man könne tief unter den Gitarrenakkorden versteckt noch heute seinen Schmerzensschrei vernehmen.
Insgesamt achtzehn Songs fanden am Ende Einzug auf die ersten "London Calling" Plattenhüllen. In den finalen Atemzügen der Aufnahmesessions entstand noch das leichtfüssige, im Rhythm'n'Blues verankerte "Train In Vain". Eigentlich sollte das Lied auf einer Flexi-Disc des Magazins New Musical Express verschenkt werden. Die Idee erwies sich jedoch als zu teuer, weswegen der Song kurzerhand doch noch auf dem Album erschien. Da die Plattenhüllen bereits gedruckt waren, versteckte sich der Song daher anonym hinter der Nummer "Revolution Rock". Ausgerechnet mit diesem quietschfidelen Stück über das Verlassenwerden, das man auf der LP nicht einmal gelistet fand, landeten The Clash auf Platz 23 der US-Charts. Ihr erster kleiner Hit in Amerika. Die Antwort auf Tammy Wynett's "Stand By Your Man" lebte von Headon's charakteristischem Schlagzeug, das Garbage später in "Stupid Girl" sampelten, der Mundharmonika und Jones' samtweichem Gesang. Wie auf einem Grossteil der anderen Songs, ergänzte Mickey Gallagher von Ian Dury And The Blockheads an der Orgel die vier Musiker. Mit Vince Taylor's "Brand New Cadillac", neben "Wrong 'Em Boyo" und "Revolution Rock" eine von drei Coverversionen auf der Doppel-LP, gelang The Clash eine energische Neuinterpretation: rumpelnder Rockabilly-Punk, in einem ungezügelten Live One Take eingefangen. Obwohl die Band mit der eigentlich als Warm-Up gedachten Aufnahme aufgrund ihrer zunehmenden Geschwindigkeit zuerst unzufrieden war und diese nochmal einspielen wollte, ging Stevens' Daumen sofort nach oben. "Das ist es! Grossartig! Rock'n'Roll wird immer schneller. Fertig." Der Mann hatte Recht. "Sing Michael, sing!" Angetrunken und lebensfroh schwankten The Clash durch das in einem Jam entstandenen "Rudie Can't Fail", das Elemente aus Ska, Pop und Soul enthielt. Jones und Strummer zelebrierten im Duett die Subkultur der Rude Boys. Wie auch in "The Right Profile" und "Revolution Rock" tröteten 'The Irish Horns' dem Song ihren ganz besonderen Vibe ein. In der Hymne "Death Or Glory" stellten The Clash all jenen, die lieber ausbrennen als verblassen mochten, die Realität des Erwachsenwerdens entgegen: "He who fucks nuns will later join the church".
"What Are We Gonna Do Now ?", fragte Joe Strummer, von Jones' heroischer Gitarre begleitet, in "Clampdown". Eine Frage, die er an die "Young Believers" richtete, die, kaum dass sie alt genug zum Arbeiten waren, ins kapitalistische System eingespeist wurden und ihr Leben von nun an in einem Dead End-Job fristen mussten. Ihrer unterdrückten Wut rief er ein "anger can be power - you know that you can use it" entgegen. Von Simonons' galoppierendem Bass über die versonnenen Gitarren bis hin zu Jones' hauchzarten Gesang deutete alles in "Lost In The Supermarket" darauf hin, dass sich The Clash nicht bei den Harken und Rechen, sondern zwischen wohlriechendem Waschmittel und Weichspüler verlaufen hatten. Der Altpunk raufte sich seinen Irokesenschnitt, den graziösen Song über die zunehmende Informationsflut, die Leere der Konsumkultur und die wachsende Emotionsarmut machte dies aber nicht schlechter. "Bevor wir dieses Stück aufnahmen, ging ich auf ein Taj Mahal-Konzert", erklärte Tooper Headon seinen Ansatz. "Der Drummer spielte viele Snare-Beats auf seiner Floor-Tom. Als ich am nächsten Tag ins Studio kam, dachte ich: 'Das klang gut gestern, das versuche ich bei diesem Track'." Wie 13 Jahre später R.E.M.s "Monty Got A Raw Deal" auf "Automatic For The People", erzählte das erneut von den strahlenden 'Irish Horns' in Szene gesetzte "The Right Profile" vom Leben des Schauspielers Montgomery Clift. Nach einem Autounfall, bei dem er sich die Nase und den Kiefer mehrmals brach, musste sich dieser einer Gesichts-OP unterziehen. Seine restlichen Jahre, in denen ihn die Kamera nur noch von seinem "right profile" einfangen durfte, betäubte er seine Schmerzen mit Tabletten und Alkohol. Joe Strummer schenkte diesem gezeichneten Aussenseiter ein inständiges Porträt aus der Sicht der Lästermäuler, das in einer der seltsamsten Zeilen gipfelte, die je auf einem Inlay abgedruckt wurden: "There I go again shaking, but I ain't got the chills. Arrrghhhgorra buh bhuh do arrrrggghhhhnnnn!!!!"
Nicht viel mehr Sinn ergab das spanische Kauderwelsch "Yo t'quierro y finito, yo te querda, oh ma côrazon" in "Spanish Bombs", das Strummer später als "Clash Spannish", geschrieben mit zwei 'n', bezeichnete. Der politische Text verband den spanischen Bürgerkrieg, der zwischen 1936 und 1939 wütete, mit den Anschlägen der IRA in Irland. Diese harten Inhalte unterlegte, was nicht unbedingt zu erwarten war, ein warmer, nostalgischer Song, der sich zwischen akustischen und elektrischen Gitarren aufrieb. "With trenches full of poets, The ragged army, fixin' bayonets to fight the other line. Spanish bombs rock the province, I'm hearing music from another time". Da das Ausstaffieren der Kollegen und die schönen Bassläufe auf Dauer nicht ausreichend Gewinn einbrachte, griff Paul Simonon zum Äussersten und schrieb auf "London Calling" seinen ersten eigenen Song. Was von den Grundvoraussetzungen nach kompletter Ausschussware klang, stellte sich in Wirklichkeit als ein Leckerbissen, ein Geniestreich heraus. Staubig, knarzend und humpelnd walzte sich "The Guns Of Brixton" über seinen düsteren, unvergesslichen Bass voran. Ein zorniges Reggae-Stück, in dem Paul, der hier auch zum ersten Mal zum Mikrophon griff, Parallelen zwischen den Gangstern seines Heimatreviers und den Hauptfiguren im Film "The Harder They Come" zog. "You see, he feels like Ivan. Born under the Brixton sun, His game is called survivin'. At the end of 'The Harder They Come'." Der Rubel kam aber erst richtig ins Rollen, als Norman 'Fatboy Slim' Cook "The Guns Of Brixton" 1990 als Grundlage für die brillante Beats International-Single "Dub Be Good To Me" nutzte: eine Chimäre aus Simonon's Basslauf, Ennio Morricone's "Once Upon A Time In The West" und The SOS Band's "Just Be Good To Me". Fünf Jahre nach der unrühmlichen The Clash-Auflösung fand sich Paul auf Platz eins der englischen Charts und ein Teil seines ersten eigenen Songs bei Top Of The Pops wieder.
Ungeachtet der mittlerweile um sich greifenden Meinung, handelte es sich beim Titelsong "London Calling" nicht um ein schickes Werbelied für die englische Hauptstadt. Dieses London hier hatte nichts mit der Europapark-Version der Metropole gemein, die die Gastauftritte im James Bond-Film "Die Another Day" oder der TV-Serie "Friends" heraufbeschworen. Dieses London war schmutzig, versifft und abweisend. Es lud nicht ein, es streckte seinen Besuchern den nackten, runzligen Hintern entgegen. Die Themse war kein lieblicher Fluss. Sie stank und stand kurz davor, über die Ufer zu treten und alles zu überfluten. Garstige Gitarrenschläge und eine dämonische Bass-Fanfare zwängten sich zu beklemmendem Schmerz zusammen, bis sich der Song mit der "This is London Calling"-Catchphrase öffnete, mit der die BBC ihre Radio-Sondermeldungen im zweiten Weltkrieg startete: "London calling to the faraway towns, now war is declared and battle come down". Joe Strummer geiferte, spukte und jaulte den Mond an. Verbraucht und verzweifelt hakte er in einer nächtlichen Beschwörung alle möglichen Weltuntergangs-Szenarien ab, rotzte alle Ekelhaftigkeiten heraus. Von der Eiszeit zum Krieg. Von der Hungersnot zum Nuklearunfall zur globalen Erwärmung, und das 1979. Dichter Nebel senkte sich über London, durch den am Ende nur noch Mick Jones' finale SOS-Morsezeichen drangen. "I never felt so much alike, alike, alike, alike". The Clash liessen sich bei jedem Song auf "London Calling" etwas Neues einfallen, und noch heute, nach 37 Jahren, klingt dieses zeitlose Werk noch immer wie funkelnagelneu. Kein Wunder, dass die Zeitschriften "Q" und das "Rolling Stone" Magazin das Album zu den besten Alben aller Zeiten rechnen.
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