CANNED HEAT - Christmas Album (Ruf Records Ruf 1135, 2007)
Alle Jahre wieder röhrt der Elch, jingeln die Bells, hat man wegen des vielen Stresses bald nicht mehr alle Nadeln an der Tanne und denkt sich: Heilige Nacht, bin ich froh, wenn das vorüber ist. Gegen diesen durchaus vermeidbaren Stress hilft eine gezielte und intensive Boogie-Behandlung. Die akustische Medizin hierfür gibt es als Hitze in praktischen Dosen zu kaufen. Diese hocheffiziente Rezeptur gibt es seit neun Jahren, und die Behandlung mit dem Präparat hat sich mannigfach bewährt. Natürlich gibt es auch wie bei jedem anderen Medikament gewisse lärmige Nebenwirkungen, allergische Reaktionen und bisweilen auch stilistische Unverträglichkeiten. Die sind aber im Vergleich zum Weihnachtsstress vergleichsweise als gering zu bezeichnen, weshalb sich die Wahl dieser akustischen Therapie an den drei Weihnachtstagen als äusserst wohltuend erweist. Bluesallergiker sollten allerdings doch eher auf das Produkt 'Bing' aus dem Hause 'Crosby' zurückgreifen, wenn allenfalls eine Stromgitarrenallergie vorliegt oder der Verdacht auf unkoordinierte Rhythmikbewegungen besteht. Auch wenn zugegeben seltene Ohrenempfindlichkeiten gegenüber Blues- und Rockmusik bekannt sind, sollte man eher auf besinnliche und traditionelle Weihnachtslieder zurückgreifen, von denen man in der Regel noch nicht mal eine Platte erwerben muss, sondern sich im Rahmen einer Selbsttherapie mittles der eigenen Stimme und deren gesanglichen Möglichkeiten heilen kann. Es empfiehlt sich allerdings, zuvor mit den Nachbarn gewisse Vorkehrungsmassnahmen zu treffen, etwa die Fenster geschlossen zu halten, etwa bei bekanntem Stimmlagenleiden oder bei atonalen Flatulenzen.
Allen unempfindlichen und für alles gewappneten Weihnachtskämpfern empfehle ich Canned Heat's "Christmas Album". Die auf diesem wundervollen Tonträger zusammengefasste akustische Rezeptur verleiht jedem Weihnachtsfest eine herzliche Stimmung und sorgt für Partystimmung noch unter widrigsten Umständen wie dem brennendsten Tannenbaum, der plärrendsten Kinder oder der verbranntesten Festtagsbraten. Seien es zwei verschiedene Versionen des "Christmas Blues", von denen die eine noch mit Dr. John am Piano und beide in der originalen Besetzung von Canned Heat im Jahre 1968 mit Bob "The Bear" Hite, Alan "Blind Owl" Wilson, Larry "The Mole" Taylor, selbstverständlich Fito De La Parra und Henry Vestine eingespielt wurden, oder der herzhaft gewürzte "Christmas Boogie", der die Baumkugeln bei entsprechender Lautstärke mit einem herrlich 'paff' platzen lässt, oder die dritte Variante des "Christmas Blues" mit Eric Clapton und John Popper als tollen Gast-Santas: Hier stampfen die Rehe und der Schlitten dreht sich um die eigene Achse. Schliesslich auch "The Christmas Song" mit den Chipmunks: ein besonders originelles akustisches Weihnachtsgeschenk, das man nicht mehr so schnell aus den Ohren raus kriegt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen, die Ihr mich hier seit nunmehr einem Jahr treu lesend begleitet, ein paar besinnliche Weihnachtstage und danke Euch ganz herzlich für Euer Interesse an meinen alternativen Meisterwerken.
Mit rockigem Gruss
Beatnik
Ach so ja...was Festliches auf die Ohren gibt's natürlich auch noch:
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