DAVID GRAY - Flesh (Hut Recordings CDHUT 17, 1994)
Auf "Flesh", David Gray's zweitem Album aus dem Jahre 1994, bewies der Waliser Sänger und Songwriter mit der markanten, grob behauenen Stimme auf zehn selbst geschriebenen Songs erneut, über welch grosses Talent er verfügt. Wiederum erzählte er glaubwürdig und zeitweise voller Inbrunst von Beziehungen und Zwischenmenschlichem. In seiner immer etwas ernst und eindringlich wirkenden Art, seinen in oftmals feinen Beobachtungen fussenden Songtexten und seinem manchmal archaisch-herb wirkenden Folk-Selbstverständnis wurde David Gray seit seinem Debutalbum "A Century Ends" mit der Arbeit von Mike Scott (The Waterboys) verglichen. Seine knurrig-spröde Art machte ihn schnell einzigartig - seine Stimme erkannte man sofort wieder. Was an Qualität auf seinem Debutalbum präsentiert worden war, konnte der Künstler auf seinem zweiten Output "Flesh" mühelos halten.
"What Are You ?" gab gleich von Beginn weg wieder diesen Kick, diese aggressiv wirkende, von einer dramatisch in Szene gesetzten akustischen Gitarre untermalte Stimme, oder besser: diese Mahnung, die gleich aufhorchen liess. David Gray's Art und Weise, Songtexte vorzutragen, hatte immer schon etwas Einnehmendes. Man hörte ihm einfach immer zu, weil er soviel Inbrunst und Emotionen in seinen Gesang legte. Auch hier gelang ihm das wieder bei allen Songs, die durch seine aufrüttelnde Art des Vortragens viel 'punkness' erzeugten. Selbst die folkloristischsten Momente klangen bei David Gray stets rockig, oder aber zumindest wachrüttelnd und keineswegs säuselnd-verspielt. Wie beim Opener "What Are You ?" steigerten sich seine Songs teilweise kontinuierlich, wobei seine Stimme stets das dominante dramaturgische Element war. Das ebenso gestrickte, aber wesentlich fröhlich stimmendere "Made Up My Mind" zeigte das pure Gegenteil: Folkrock vom feinsten, dank Gray's Stimme allerdings mit ebenfalls weitaus mehr Dramatik versehenem Feeling, als dieses musikalische Genre gemeinhin zu verströmen mag.
Allerdings gab es hier, wie schon beim Debutalbum "A Century Ends" auch sanftere Momente, die manchmal gar nur auf David Gray's Stimme und eine Begleitung mit akustischer Gitarre reduziert waren. In solchen Momenten konnte der Musiker wahre Gänsehaut erzeugen. Dann schimmerte unwillkürlich dieser kleine Protestsong-Charakter durch, was dazu führte, dass man seinen Worten noch aufmerksamer lauschte. Selten hat ein Künstler mit so wenig Stilmitteln einen so direkten Kontakt zum Hörer herstellen können. David Gray gelingt mühelos, wofür andere Künstler viel Aufwand betreiben müssen: Er performt und alle hören sofort zu. In nicht wenigen solcher Momenten erinnert einem das Gehörte an Mike SCott und seine Waterboys, obgleich jene durchaus traditioneller operieren als Gray. Der lässt einem manchmal vermuten, er wäre ein Punk, allerdings ein sehr lyrischer und gefühlvoller. Aber diese Rauheit, diese manchmal fast als Rüpelhaftigkeit wahrzunehmende Eindringlichkeit erinnert halt manchmal schon durchaus an Epigonen aus dem Punkbereich.
David Gray wurde 1970 in Manchester geboren. Aufgewachsen in Whales zog er nach Liverpool, wo er die Hochschule besuchte. Er spielte denn anfänglich auch in ein paar Punk Bands. Dann begann er bald, sein eigenes Songmaterial zu schreiben. Er zog dann nach London, um eine musikalische Karriere zu verfolgen. Er wurde von Caroline Records in den USA unter Vertrag genommen, veröffentlichte seine erste Single "Birds Without Wings" im Jahre 1992. Danach kam das Debutalbum, das ihm weltweit sogleich eine treue Hörerschaft bescherte, die bis heute stetig gewachsen ist. Nach einer Tournee durch Europa kam kurze Zeit später sein zweites Album "Flesh", das mit "The Light", "Coming Down" und "Falling Free" drei recht unterschiedlich arrangierte Titel präsentierte, die mal von der akustischen Gitarre, dann von der elektrischen Gitarre und auch vom Klavier dominiert waren. Allen Titeln gemein war stets die markante Stimme von David Gray, welche selbst irgendwie beliebige Nummern immer ungewöhnlich ausdrucksstark erschienen liessen. Nicht, dass der Musiker hier vielleicht nicht ganz so gute Songs geschrieben gehabt hätte, das möchte ich damit nicht sagen. Vielmehr verstand und versteht er es aber, aus wenig durcharrangierten Songs wahre Perlen zu machen, und die alleine mit seiner aussergewöhnlichen Stimme.
"What Are You ?" gab gleich von Beginn weg wieder diesen Kick, diese aggressiv wirkende, von einer dramatisch in Szene gesetzten akustischen Gitarre untermalte Stimme, oder besser: diese Mahnung, die gleich aufhorchen liess. David Gray's Art und Weise, Songtexte vorzutragen, hatte immer schon etwas Einnehmendes. Man hörte ihm einfach immer zu, weil er soviel Inbrunst und Emotionen in seinen Gesang legte. Auch hier gelang ihm das wieder bei allen Songs, die durch seine aufrüttelnde Art des Vortragens viel 'punkness' erzeugten. Selbst die folkloristischsten Momente klangen bei David Gray stets rockig, oder aber zumindest wachrüttelnd und keineswegs säuselnd-verspielt. Wie beim Opener "What Are You ?" steigerten sich seine Songs teilweise kontinuierlich, wobei seine Stimme stets das dominante dramaturgische Element war. Das ebenso gestrickte, aber wesentlich fröhlich stimmendere "Made Up My Mind" zeigte das pure Gegenteil: Folkrock vom feinsten, dank Gray's Stimme allerdings mit ebenfalls weitaus mehr Dramatik versehenem Feeling, als dieses musikalische Genre gemeinhin zu verströmen mag.
Allerdings gab es hier, wie schon beim Debutalbum "A Century Ends" auch sanftere Momente, die manchmal gar nur auf David Gray's Stimme und eine Begleitung mit akustischer Gitarre reduziert waren. In solchen Momenten konnte der Musiker wahre Gänsehaut erzeugen. Dann schimmerte unwillkürlich dieser kleine Protestsong-Charakter durch, was dazu führte, dass man seinen Worten noch aufmerksamer lauschte. Selten hat ein Künstler mit so wenig Stilmitteln einen so direkten Kontakt zum Hörer herstellen können. David Gray gelingt mühelos, wofür andere Künstler viel Aufwand betreiben müssen: Er performt und alle hören sofort zu. In nicht wenigen solcher Momenten erinnert einem das Gehörte an Mike SCott und seine Waterboys, obgleich jene durchaus traditioneller operieren als Gray. Der lässt einem manchmal vermuten, er wäre ein Punk, allerdings ein sehr lyrischer und gefühlvoller. Aber diese Rauheit, diese manchmal fast als Rüpelhaftigkeit wahrzunehmende Eindringlichkeit erinnert halt manchmal schon durchaus an Epigonen aus dem Punkbereich.
David Gray wurde 1970 in Manchester geboren. Aufgewachsen in Whales zog er nach Liverpool, wo er die Hochschule besuchte. Er spielte denn anfänglich auch in ein paar Punk Bands. Dann begann er bald, sein eigenes Songmaterial zu schreiben. Er zog dann nach London, um eine musikalische Karriere zu verfolgen. Er wurde von Caroline Records in den USA unter Vertrag genommen, veröffentlichte seine erste Single "Birds Without Wings" im Jahre 1992. Danach kam das Debutalbum, das ihm weltweit sogleich eine treue Hörerschaft bescherte, die bis heute stetig gewachsen ist. Nach einer Tournee durch Europa kam kurze Zeit später sein zweites Album "Flesh", das mit "The Light", "Coming Down" und "Falling Free" drei recht unterschiedlich arrangierte Titel präsentierte, die mal von der akustischen Gitarre, dann von der elektrischen Gitarre und auch vom Klavier dominiert waren. Allen Titeln gemein war stets die markante Stimme von David Gray, welche selbst irgendwie beliebige Nummern immer ungewöhnlich ausdrucksstark erschienen liessen. Nicht, dass der Musiker hier vielleicht nicht ganz so gute Songs geschrieben gehabt hätte, das möchte ich damit nicht sagen. Vielmehr verstand und versteht er es aber, aus wenig durcharrangierten Songs wahre Perlen zu machen, und die alleine mit seiner aussergewöhnlichen Stimme.
"Mystery Of Love", "Lullaby" und "New Horizons" zeigen den Künstler wiederum in sich ständig durch angenehme Feinheiten unterscheidenden Arten von Folkrock und Popballaden, die immer unterhaltend und nie irgendwie konstruiert wirken. Mein ganz persönlicher Lieblingssong auf "Flesh" ist der Titel "Loves Old Song", ein ebenso simpler wie bodenständiger Poprock-Titel, der auch einer Band wie etwa Mungo Jerry sicherlich gut stehen würde. Hier zeigte David Gray wieder, mit wie wenig Arrangement-Spielreien man einem simplen Song ein ansprechendes und überzeugendes Klanggewand verpassen kann, das beim anhören weder simpel noch rudimentär klingt. Dieses typische archaische Element, das man bei David Gray, besonders in dessen Frühwerk, immer wieder ausmachen konnte, manifestierte sich in diesem Song ganz besonders.
Erwähnenswert dürfte auch das Titelstück "Flesh" sein, denn das würde ich als wahre gesungene Poesie bezeichnen. Im ersten Teil dieses Songs blieb David Gray sehr zurückhaltend mit seiner akustischen Gitarre und seinem schon fast malerisch-schönen Gesang, bevor sich das Keyboard, der Bass und das Schlagzeug sanft in den Song hinein platzierten. Alle Teile fügten sich schliesslich wie ein Puzzle zu einem grossen Ganzen, das an Dynamik immer mehr Fahrt aufnahm und schliesslich in einer grossen Geste verabschiedete und damit ein Album abschloss, das in seiner Intensität mit dem Debutalbum "A Century Ends" als absolut ebenbürtig angesehen werden kann. Wem die Stimme von David Gray gefällt, der kommt auch an diesem zauberhaften zweiten Album von 1994 nicht vorbei. Im Gegensatz zum recht schlichten englischen Originalcover der Platte gab es für die amerikanische Version ein schmuckes Cover, das die Auslage eines Foto-Fachgeschäfts zeigte.
Erwähnenswert dürfte auch das Titelstück "Flesh" sein, denn das würde ich als wahre gesungene Poesie bezeichnen. Im ersten Teil dieses Songs blieb David Gray sehr zurückhaltend mit seiner akustischen Gitarre und seinem schon fast malerisch-schönen Gesang, bevor sich das Keyboard, der Bass und das Schlagzeug sanft in den Song hinein platzierten. Alle Teile fügten sich schliesslich wie ein Puzzle zu einem grossen Ganzen, das an Dynamik immer mehr Fahrt aufnahm und schliesslich in einer grossen Geste verabschiedete und damit ein Album abschloss, das in seiner Intensität mit dem Debutalbum "A Century Ends" als absolut ebenbürtig angesehen werden kann. Wem die Stimme von David Gray gefällt, der kommt auch an diesem zauberhaften zweiten Album von 1994 nicht vorbei. Im Gegensatz zum recht schlichten englischen Originalcover der Platte gab es für die amerikanische Version ein schmuckes Cover, das die Auslage eines Foto-Fachgeschäfts zeigte.
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