BARCLAY JAMES HARVEST - Baby James Harvest
(Harvest Records SHSP 4023, 1972)
Barclay James Harvest sind eine britische Progressive-Rockgruppe, die vor allem durch ihren orchestral geprägten Stil bekannt wurde. Gegründet wurden sie 1967 von John Lees, Woolly Wolstenholme, Les Holroyd und Mel Pritchard, die alle aus der Stadt Oldham in Greater Manchester (North West England) stammen. Seit 1998 gibt es zwei Bands dieses Namens, die zur Unterscheidung den Namen des federführenden Mitglieds einerseits als Präfix (John Lees' Barclay James Harvest) und andererseits als Suffix (Barclay James Harvest featuring Les Holroyd) tragen. 1964 gründeten John Lees und Woolly Wolstenholme, beide Studenten an der Oldham Art School, die Band The Sorcerers, aus denen die Bluesgruppe The Keepers wurde. Zur gleichen Zeit gründeten Les Holroyd und Mel Pritchard, die sich bereits seit dem Vorschulalter kannten, die auch aus Oldham stammende Schulband Heart And Soul And The Wickeds, auch nur (The) Wickeds genannt. Nachdem der Leadgitarrist der Wickeds ausgestiegen war, gründeten alle vier 1966 die Band The Blues Keepers, die einige kleinere Konzerte gaben und aus der 1967 die professionelle Gruppe Barclay James Harvest hervorging.
Im Sommer 1967 entschied man sich, vollberuflich als Band zu arbeiten, und folgte Manager John Crowther nach Lancashire auf einen alten Bauernhof des 18. Jahrhunderts, um dort zu arbeiten. Nachdem zwei der damals sechs Mitglieder die Band verlassen hatten, einigte man sich auf einen neuen Namen Barclay James Harvest. Einer (womöglichen) Legende nach wurde dieser durch ein Assoziationsspiel gefunden: Jedes Mitglied schrieb für ihn wohlklingende Namen auf ein Kärtchen. Danach wurden die Karten eingesammelt und schrittweise durchgegangen. Zurück blieben Barclay, James und Harvest. 2009 erzählte Les Holroyd in einem Interview allerdings, dass dies alles Quatsch sei: "Wir wollten einfach nicht so einen kurzen, typisch englischen Namen, wie The Who, The Kinks oder so ähnlich. Wir fanden die längeren amerikanischen Band-Namen wie Jefferson Airplane oder Buffalo Springfield einfach schöner und wollten eine englische Version davon. Da wir auf dem Land in einer Farm geprobt haben, war Harvest (Ernte) schon vorgegeben, und irgendwie wurde eben Barclay James Harvest daraus".
1968 erschien die erste Single der Band mit dem Titel "Early Morning" auf dem zu EMI Records gehörenden Parlophone-Label; ihre beiden Lieder stammten von 1966. Der relative Erfolg dieses Songs führte zu einem längerfristigen Vertrag mit dem von der EMI neugegründeten Progressive Rock-Label Harvest Records. 1969 konnte die zweite Single "Brother Thrush" an den Erfolg der Debütsingle anknüpfen. Die Band nahm 1970 ihr erstes Studioalbum "Barclay James Harvest" in den Abbey Road Studios in London auf. Dafür arbeitete sie erstmals mit einem grossen Orchester, dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra (zuvor The London Symphonia genannt, einem Orchester bestehend aus Musikstudenten) zusammen. Trotz des sehr grossen finanziellen Aufwands gab sie im selben Jahr und in den folgenden Jahren viele Konzerte mit diesen und anderen Orchestern. Das Album enthielt unter anderem den Titel "Mother Dear" und das zwölf Minuten lange Mammutwerk "Dark Now My Sky".
1971 erschien das zweite Studioalbum "Once Again", das auch in den Abbey Road Studios mit dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra aufgenommen wurde. Es enthielt zum Beispiel das lange Stück "She Said" und ausserdem die Lieder "Song For Dying", "Galadriel", "Mocking Bird" und "Ball And Chain". Insbesondere "Galadriel" und "Mocking Bird" sollten später zu Dauerbrennern an Konzerten werden und zu zwei von den Fans favorisierten Titeln. In diesem Jahr wurde auch das dritte Studioalbum veröffentlicht, das im selben Studio mit demselben Orchester aufgenommen wurde: "Barclay James Harvest And Other Short Stories", das weitere spätere Highlights der Band enthielt, wie zum Beispiel die Stücke "Medicine Man", "The Poet" und "After The Day". Unter enormem Zeitdruck entstand das 1972 erschienene vierte Studioalbum "Baby James Harvest", das am 10. November erschien. Während Lees, Holroyd und Pritchard den Grossteil der Songs in Stockport in den Strawberry Studios einspielten, arbeitete Wolstenholme allein in den Londoner Abbey Road Studios an dem quasisymphonischen Stück "Moonwater", das wieder mit dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra aufgenommen wurde. Zu den Liedern des Albums gehörte auch das lange Stück "Summer Soldier". Ein Mitschnitt eines Konzertes, das die Band am 16. November mit demselben Orchester im Paris Theatre in London gab, erschien erst im Jahre 2002 als "Barclay James Harvest BBC in Concert 1972".
Im Sommer 1967 entschied man sich, vollberuflich als Band zu arbeiten, und folgte Manager John Crowther nach Lancashire auf einen alten Bauernhof des 18. Jahrhunderts, um dort zu arbeiten. Nachdem zwei der damals sechs Mitglieder die Band verlassen hatten, einigte man sich auf einen neuen Namen Barclay James Harvest. Einer (womöglichen) Legende nach wurde dieser durch ein Assoziationsspiel gefunden: Jedes Mitglied schrieb für ihn wohlklingende Namen auf ein Kärtchen. Danach wurden die Karten eingesammelt und schrittweise durchgegangen. Zurück blieben Barclay, James und Harvest. 2009 erzählte Les Holroyd in einem Interview allerdings, dass dies alles Quatsch sei: "Wir wollten einfach nicht so einen kurzen, typisch englischen Namen, wie The Who, The Kinks oder so ähnlich. Wir fanden die längeren amerikanischen Band-Namen wie Jefferson Airplane oder Buffalo Springfield einfach schöner und wollten eine englische Version davon. Da wir auf dem Land in einer Farm geprobt haben, war Harvest (Ernte) schon vorgegeben, und irgendwie wurde eben Barclay James Harvest daraus".
1968 erschien die erste Single der Band mit dem Titel "Early Morning" auf dem zu EMI Records gehörenden Parlophone-Label; ihre beiden Lieder stammten von 1966. Der relative Erfolg dieses Songs führte zu einem längerfristigen Vertrag mit dem von der EMI neugegründeten Progressive Rock-Label Harvest Records. 1969 konnte die zweite Single "Brother Thrush" an den Erfolg der Debütsingle anknüpfen. Die Band nahm 1970 ihr erstes Studioalbum "Barclay James Harvest" in den Abbey Road Studios in London auf. Dafür arbeitete sie erstmals mit einem grossen Orchester, dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra (zuvor The London Symphonia genannt, einem Orchester bestehend aus Musikstudenten) zusammen. Trotz des sehr grossen finanziellen Aufwands gab sie im selben Jahr und in den folgenden Jahren viele Konzerte mit diesen und anderen Orchestern. Das Album enthielt unter anderem den Titel "Mother Dear" und das zwölf Minuten lange Mammutwerk "Dark Now My Sky".
1971 erschien das zweite Studioalbum "Once Again", das auch in den Abbey Road Studios mit dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra aufgenommen wurde. Es enthielt zum Beispiel das lange Stück "She Said" und ausserdem die Lieder "Song For Dying", "Galadriel", "Mocking Bird" und "Ball And Chain". Insbesondere "Galadriel" und "Mocking Bird" sollten später zu Dauerbrennern an Konzerten werden und zu zwei von den Fans favorisierten Titeln. In diesem Jahr wurde auch das dritte Studioalbum veröffentlicht, das im selben Studio mit demselben Orchester aufgenommen wurde: "Barclay James Harvest And Other Short Stories", das weitere spätere Highlights der Band enthielt, wie zum Beispiel die Stücke "Medicine Man", "The Poet" und "After The Day". Unter enormem Zeitdruck entstand das 1972 erschienene vierte Studioalbum "Baby James Harvest", das am 10. November erschien. Während Lees, Holroyd und Pritchard den Grossteil der Songs in Stockport in den Strawberry Studios einspielten, arbeitete Wolstenholme allein in den Londoner Abbey Road Studios an dem quasisymphonischen Stück "Moonwater", das wieder mit dem Barclay James Harvest Symphony Orchestra aufgenommen wurde. Zu den Liedern des Albums gehörte auch das lange Stück "Summer Soldier". Ein Mitschnitt eines Konzertes, das die Band am 16. November mit demselben Orchester im Paris Theatre in London gab, erschien erst im Jahre 2002 als "Barclay James Harvest BBC in Concert 1972".
"Baby James Harvest" wirkte gegenüber den Vorgängern eher straff arrangiert, die orchestralen Arrangements hielten sich eher begrenzt, stattdessen konnte man beispielsweise im auch als Single veröffentlichten Stück "Thank You" einen ordentlich rockenden, verzerrten Gitarrensound hören, den damals beispielsweise auch die Gruppe Frijid Pink in deren Erfolgstitel "House Of The Rising Sun" eingesetzt hatten. Diese leicht rockigere, aber sehr wohl deutlich hörbare musikalische Veränderung tat der Band indes nicht gut. Die Kritiken waren durchwachsen und auch die Fans goûtierten das Werk nicht so wie die vorher veröffentlichten Platten. Eigentlich unerklärlich, denn auch auf "Baby James Harvest" finden sich ausschliesslich hervorragende Songs, die nur einfach etwas anders ausgerichtet waren und nicht nur dem bis dato praktizierten Symphonik-Sound folgten. Aber offenbar war genau dies die Vorgabe der Plattenfirma Harvest und auch die Vorstellung der Fans, dass die bis anhin präsentierte musikalische Mixtur beibehalten werden sollte. Das hatte für die Band Barclay James Harvest letztlich weitreichende Folgen: Nachdem "Baby James Harvest" letztlich also überwiegend negative Resonanz hervorgerufen hatte, sah sich die Band 1973 ohne Plattenvertrag. Obwohl sie als Liveband einen guten Ruf genossen, waren Erfolge in den Charts ausgeblieben. Hinzu kam, dass das Orchester sehr kostspielig für die Band wie auch für die Plattenfirma war, weshalb man sich entschloss, zukünftig, sowohl für Studioarbeiten als auch für Konzerte, auf das Orchester zu verzichten.
1974 unterzeichneten Barclay James Harvest einen neuen Vertrag bei Polydor Records und veröffentlichten noch im selben Jahr das fünfte Studioalbum "Everyone Is Everybody Else", das auf Anhieb bessere Verkäufe erzielte als seine Vorgänger, obgleich grosse Erfolge ausblieben. Es enthielt zum Beispiel die Titel "Child Of The Universe", "Negative Earth", "The Great 1974 Mining Disaster", "Crazy City" und "For No One". Am 19. Juni 1974 trat die Band vor einem Kleinpublikum im Golders Green Hippodrome auf, wovon neun Lieder für die Serie BBC Radio 1 in Concert aufgenommen wurden, und ausserdem am 1. August in den Maida Vale Studios auch für Radio One jeweils in einer Peel Session und Bob Harris Show Session; 2008 wurden von diesen drei Londoner Auftritten insgesamt 14 Lieder auf der Kompilation "After the Day - The Radio Broadcasts 1974–1976" veröffentlicht. Nach der Tour zum Studioalbum "Everyone Is Everybody Else" liess die Band noch im selben Jahr ihr erstes Livealbum, schlicht "Live" betitelt, folgen, das bei Konzerten in London am 30. Juni und in Liverpool am 31. August aufgenommen wurde und den insgesamt ersten Charterfolg der Band brachte: Im Vereinigten Königreich stieg es auf 40. Platz der Album-Charts, und es erhielt Silber. Mit dem 1975 erschienenen sechsten Studioalbum, "Time Honoured Ghosts", das zum Beispiel das Lied "Titles" als musikalische und lyrische Hommage an die Beatles enthielt, wiederholte die Band ihren Erfolg, und sie tourte zum ersten Mal durch Deutschland, Belgien und die Niederlande.
1976 ging die Band erstmals in Kanada und in den USA (März und April) auf Tournee. Auch mit dem in diesem Jahr veröffentlichten siebten Studioalbum "Octoberon", das unter anderem die Songs "Ra" (Ra ist der altägyptische Sonnengott) und "Suicide ?" beinhaltete, verbuchten die vier Engländer einen grossen Erfolg. Am 20. Januar trat die Band in Manchester in den BBC TV Studios für Show The Old Grey Whistle Test auf, und am 14. Oktober gaben sie ein Konzert im Liverpool Empire, aus dem vier Lieder im Rahmen der BBC-Serie 'Rock Around The World' aufgenommen wurden; während der zwei Auftritte spielte sie insgesamt 6 Lieder, die 2008 auf der Kompilation "After the Day - The Radio Broadcasts 1974–1976" veröffentlicht wurden. 1977 folgte in kommerzieller Hinsicht das bis dahin erfolgreichste Jahr für die Band: Besonders in Deutschland hatten sie mit dem achten Studioalbum "Gone To Earth", das im September erschien, und der daraus ausgekoppelten Single "Hymn" hohe Chartplatzierungen. Mit Humor konterte die Band auf dem Album Kritikerstimmen, welche die Band wegen ihrer Musik als 'The Moody Blues für Arme' titulierten: Sie verfassten darauf prompt den auf dem Album befindlichen Song "Poor Man’s Moody Blues", der deutlich dem Moody Blues-Hit "Nights In White Satin" nachempfunden war. Wie "Hymn" gehört dieses Stück bis heute zu den bekanntesten Songs von Barclay James Harvest. Im selben Jahr veröffentlichte John Lees sein Soloalbum "A Major Fancy" (Juli), und Barclay James Harvest-Konzerte waren fast überall ausverkauft.
1978 folgte mit dem Doppelalbum "Live Tapes" das zweite Livealbum der Band. Die Songs wurden in mehreren Konzerten von 1976 und 1977 aufgenommen, darunter "Child Of The Universe", "Rock 'N' Roll Star", "Poor Man’s Moody Blues", "Mockingbird", "Suicide ?", "For No One" und selbstverständlich ihren grössen Hit "Hymn". Im selben Jahr erschien mit "XII" Ende September das neunte Studioalbum der Band. Es war ihr letztes Album mit ihrem Gründungsmitglied Woolly Wolstenholme und enthielt neben dessen Songs "In Search Of England" und "Harbour" beispielsweise die weithin bekannten Titel "Loving Is Easy", "Berlin" und "Sip Of Wine". Woolly Wolstenholme verliess die Band im Sommer 1979, weil er mit dem sich verändernden Musikstil von Barclay James Harvest nicht mehr einverstanden war und sich auf seine Solokarriere konzentrieren wollte. Der Rest der Band machte weiter und veröffentlichte noch im selben Jahr das zehnte Studioalbum "Eyes Of The Universe". Auf der anschliessenden Tournee gab die Band am 30. August 1980 ein Gratiskonzert auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in West-Berlin, laut offizieller Zählung der Polizei vor etwa 175'000 Zuschauern. Die Single "Life Is For Living" entwickelte sich in Deutschland (2. Platz) und in der Schweiz (1. Platz) zum Chartbreaker und begründete den weiter voranschreitenden Aufstieg der Band.
Der Erfolg wurde 1981 dank des elften Studioalbums, Turn of the Tide (Mai), bestätigt; es kletterte in Deutschland auf den 2. Platz. Darauf enthalten sind unter anderem die Songs Highway For Fools, Echoes And Shadows, Life Is For Living und In Memory Of The Martyrs. 1982 erschien das ebenfalls erfolgreiche dritte Livealbum, Berlin – A Concert for the People (Januar), das Auszüge des 1980er Konzerts vor dem Reichstagsgebäude enthält – unter anderem die Lieder Sip of Wine, In Memory Of The Martyrs, Life Is For Living, Child Of The Universe, Berlin und Hymn; es triumphierte in Deutschland auf dem 1. Platz und erreichte in Österreich den 9. Platz.
1983 erschien das zwölfte Studioalbum "Ring Of Changes" (16. Mai), zum Beispiel mit den Liedern "Waiting For The Right Time" und "Paraiso Dos Cavalos". Es erreichte in Deutschland den 4. Platz. 1984 wurde das 13. Studioalbum "Victims Of Circumstance" (April) veröffentlicht, es erreichte ebenfalls den 4. Platz in Deutschland und triumphierte auf dem 1. Platz in der Schweiz. Nach der Tournee von 1984 durch Europa gönnten sich die Bandmitglieder eine kreative Pause. Das 1985 erschienene Best Of-Album "The Compact Story Of Barclay James Harvest" erreichte in Deutschland Gold-Status. 1987 veröffentlichten Barclay James Harvest ihr 14. Studioalbum "Face To Face", unter anderem mit den Titeln "Alone In The Night", "Guitar Blues", "African", "Panic" und "Kiev". Das Werk erreichte den 9. Platz in Deutschland und den 7. Platz in der Schweiz. Bei der folgenden Tour kam es zum nächsten Live-Highlight in der Geschichte der Band: Am 14. Juli 1987 wurde der Gruppe die Ehre zuteil, als erste westliche Rockband ein Freiluftkonzert in der DDR zu geben, als sie vor schätzungsweise 130'000 bis 170'000 Zuschauern im Treptower Park in Ost-Berlin auftraten. Als Konzertauszug davon erschien 1988 das vierte Livealbum der Band, das den bezeichnenden Titel "Glasnost" erhielt.
1990 kam das 15. Studioalbum, Welcome to the Show (5. März), auf den Markt; es kletterte auf den 10. Platz in Deutschland und auf den 7. Platz in der Schweiz. Das Album enthält unter anderem die Songs Lady Macbeth, Cheap the Bullet, Halfway To Freedom, Psychedelic Child und If Love Is King sowie das Lied John Lennon’s Guitar, dessen Text auf dieser Begebenheit fußt: Im Herbst 1970, als die Band in den Abbey Road Studios an ihrer LP Once Again arbeitete, spielte John Lees eine Gitarre von John Lennon, welche dieser dort hatte stehen lassen. Mit diesem Album gab es die für lange Zeit letzte Tour durch England, die 1990 und – nach einem Jahr Pause – 1992 stattfand. Zwischendrin erschien 1991 die Kompilation Best of Barclay James Harvest (3. Oktober), die den 9. Platz in Deutschland und den 13. Platz in der Schweiz erreichte.
1993 erschien das 16. Studioalbum "Caught In The Light", das zum Beispiel die Songs "Who Do We Think We Are", "Cold War" und "Once More" enthielt. Es erreichte den 5. Platz in Deutschland. Mit dem Album "River Of Dreams" erreichten Barclay James Harvest noch einmal den 3. Platz in Deutschland. Beide Alben wurden von Tourneen mit vielen Konzerten abgerundet. Im März 1998 verkündeten die Bandmitglieder eine Pause der Band, was aber zum endgültigen Ende von Barclay James Harvest in ihrer Originalbesetzung (John Lees, Woolly Wolstenholme, Les Holroyd und Mel Pritchard) wurde. Die Band zerfiel in zwei Hälften, die jeweils durch weitere Musiker, welche Barclay James Harvest teils schon in den zurückliegenden Jahrzehnten begleiteten, ergänzt wurden. John Lees und Woolly Wolstenholme bildeten seit 1998 das erste durch weitere Musiker verstärkte Duo, das anfangs Barclay James Harvest Through The Eyes Of John Lees genannt wurde; auch nach Wolstenholme's Tod im Jahre 2010 existiert die Band weiterhin. 1999 erschien das Remake- und Studioalbum "Nexus", das neu arrangierte Lieder aus der Zeit von 1970 bis 1978 und neue Songs enthielt. Mit einer solchen Songmixtur ging die Band von 1999 bis 2001 erfolgreich auf Tournee. Es gab Konzerte in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und Griechenland und seit langer Zeit erstmals wieder in Grossbritannien. 2001 begann das Duo sein zweites Studioalbum mit dem Arbeitstitel "North". Die Arbeit daran wurde aber nach wenigen Tagen wieder eingestellt, weil Lees sich nach dem Tod von David Walker, der unter anderem Manager von Barclay James Harvest, John Lees’ Barclay James Harvest, The Sweet, Status Quo, Pepsi & Shirlie und Adrian Gurvitz war, nicht in der Lage sah, das Album fertigzustellen, und somit wurden die Arbeiten am Album für lange Jahre eingestellt.
Die Band, die seit 2005 John Lees’ Barclay James Harvest heisst, tourte nach fünf Jahren Pause im Herbst 2006 durch England und Griechenland und gab vier Unplugged-Auftritte in Italien. Dabei präsentierte sie insbesondere Titel aus der Frühphase von Barclay James Harvest. Der Auftritt vom 5. November im Londoner Shepherds Bush Empire wurde gefilmt, und dieser Livemitschnitt wurde 2007 unter dem Titel "Legacy - Live At The Shepherds Bush Empire, London 2006" auf CD und DVD veröffentlicht. 2009 und 2010 tourte die Band durch England und Europa und spielte auch diesmal wieder besonders alte Titel. Am 10. Juli 2010 trat die Band in Gaia (Portugal) auf, was zum letzten Konzert von Wolstenholme wurde, der am 13. Dezember 2010 Suizid beging. Die anderen Musiker entschieden sich dazu, ohne Wolstenholme weiterzumachen. Die Band gab nach ein paar weiteren Shows im Herbst 2010, bei denen sie erstmals den neuen Song "Ancient Waves" präsentierte, auch 2011 einige Konzerte, wieder besonders mit alten Songs. Dabei trat sie am 4. Dezember 2010 in den Londoner Metropolis Studios auf, was gefilmt wurde und 2011 unter dem Titel "Classic Rock Legends - Filmed Live at Metropolis Studios" auf DVD erschien. Zudem wurde das Konzert vom 23. Juli 2011 beim High Voltage Festival im Londoner Victoria Park aufgenommen und noch im selben Jahr als "(Live at) High Voltage" veröffentlicht. Les Holroyd und Mel Pritchard bildeten seit 1998 das zweite durch weitere Musiker verstärkte Duo Barclay James Harvest Featuring Les Holroyd, auch nach Pritchards Tod (2004) existiert die Band weiterhin.
Im Frühjahr 2006 fand eine Tournee durch Deutschland, Frankreich und Belgien statt, während der man mit dem Prague Philharmonic Orchestra musizierte und damit erstmals seit 1973 wieder mit einem Orchester auftrat. Davon erschienen die Live-CD und DVD "Classic Meets Rock - Live with Prague Philharmonic Orchestra", die am selben Tag beim Konzert im französischen Amnéville aufgenommen wurde und direkt anschliessend als limitierte Erstauflage erhältlich war. Nach ein paar Auftritten bei Sommerfestivals ohne das Orchester gab die Band weitere Konzerte mit ihm im Dezember 2006 in Deutschland. 2007 tourte die Band wiederum durch Europa und stellte dabei zwei neue Songs vor: "Fly Away" und "Tonight Is Gonna Be The Night". Auch 2008 bis 2013 gab es zahlreiche Konzerte. Zwischendrin, im Jahre 2009, gab die Band einige Shows mit dem City of Prague Philharmonic Orchestra. Auch 2014 bis 2016 gab die Band Konzerte, und sie tritt auch heute immer noch live auf.
1974 unterzeichneten Barclay James Harvest einen neuen Vertrag bei Polydor Records und veröffentlichten noch im selben Jahr das fünfte Studioalbum "Everyone Is Everybody Else", das auf Anhieb bessere Verkäufe erzielte als seine Vorgänger, obgleich grosse Erfolge ausblieben. Es enthielt zum Beispiel die Titel "Child Of The Universe", "Negative Earth", "The Great 1974 Mining Disaster", "Crazy City" und "For No One". Am 19. Juni 1974 trat die Band vor einem Kleinpublikum im Golders Green Hippodrome auf, wovon neun Lieder für die Serie BBC Radio 1 in Concert aufgenommen wurden, und ausserdem am 1. August in den Maida Vale Studios auch für Radio One jeweils in einer Peel Session und Bob Harris Show Session; 2008 wurden von diesen drei Londoner Auftritten insgesamt 14 Lieder auf der Kompilation "After the Day - The Radio Broadcasts 1974–1976" veröffentlicht. Nach der Tour zum Studioalbum "Everyone Is Everybody Else" liess die Band noch im selben Jahr ihr erstes Livealbum, schlicht "Live" betitelt, folgen, das bei Konzerten in London am 30. Juni und in Liverpool am 31. August aufgenommen wurde und den insgesamt ersten Charterfolg der Band brachte: Im Vereinigten Königreich stieg es auf 40. Platz der Album-Charts, und es erhielt Silber. Mit dem 1975 erschienenen sechsten Studioalbum, "Time Honoured Ghosts", das zum Beispiel das Lied "Titles" als musikalische und lyrische Hommage an die Beatles enthielt, wiederholte die Band ihren Erfolg, und sie tourte zum ersten Mal durch Deutschland, Belgien und die Niederlande.
1976 ging die Band erstmals in Kanada und in den USA (März und April) auf Tournee. Auch mit dem in diesem Jahr veröffentlichten siebten Studioalbum "Octoberon", das unter anderem die Songs "Ra" (Ra ist der altägyptische Sonnengott) und "Suicide ?" beinhaltete, verbuchten die vier Engländer einen grossen Erfolg. Am 20. Januar trat die Band in Manchester in den BBC TV Studios für Show The Old Grey Whistle Test auf, und am 14. Oktober gaben sie ein Konzert im Liverpool Empire, aus dem vier Lieder im Rahmen der BBC-Serie 'Rock Around The World' aufgenommen wurden; während der zwei Auftritte spielte sie insgesamt 6 Lieder, die 2008 auf der Kompilation "After the Day - The Radio Broadcasts 1974–1976" veröffentlicht wurden. 1977 folgte in kommerzieller Hinsicht das bis dahin erfolgreichste Jahr für die Band: Besonders in Deutschland hatten sie mit dem achten Studioalbum "Gone To Earth", das im September erschien, und der daraus ausgekoppelten Single "Hymn" hohe Chartplatzierungen. Mit Humor konterte die Band auf dem Album Kritikerstimmen, welche die Band wegen ihrer Musik als 'The Moody Blues für Arme' titulierten: Sie verfassten darauf prompt den auf dem Album befindlichen Song "Poor Man’s Moody Blues", der deutlich dem Moody Blues-Hit "Nights In White Satin" nachempfunden war. Wie "Hymn" gehört dieses Stück bis heute zu den bekanntesten Songs von Barclay James Harvest. Im selben Jahr veröffentlichte John Lees sein Soloalbum "A Major Fancy" (Juli), und Barclay James Harvest-Konzerte waren fast überall ausverkauft.
1978 folgte mit dem Doppelalbum "Live Tapes" das zweite Livealbum der Band. Die Songs wurden in mehreren Konzerten von 1976 und 1977 aufgenommen, darunter "Child Of The Universe", "Rock 'N' Roll Star", "Poor Man’s Moody Blues", "Mockingbird", "Suicide ?", "For No One" und selbstverständlich ihren grössen Hit "Hymn". Im selben Jahr erschien mit "XII" Ende September das neunte Studioalbum der Band. Es war ihr letztes Album mit ihrem Gründungsmitglied Woolly Wolstenholme und enthielt neben dessen Songs "In Search Of England" und "Harbour" beispielsweise die weithin bekannten Titel "Loving Is Easy", "Berlin" und "Sip Of Wine". Woolly Wolstenholme verliess die Band im Sommer 1979, weil er mit dem sich verändernden Musikstil von Barclay James Harvest nicht mehr einverstanden war und sich auf seine Solokarriere konzentrieren wollte. Der Rest der Band machte weiter und veröffentlichte noch im selben Jahr das zehnte Studioalbum "Eyes Of The Universe". Auf der anschliessenden Tournee gab die Band am 30. August 1980 ein Gratiskonzert auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in West-Berlin, laut offizieller Zählung der Polizei vor etwa 175'000 Zuschauern. Die Single "Life Is For Living" entwickelte sich in Deutschland (2. Platz) und in der Schweiz (1. Platz) zum Chartbreaker und begründete den weiter voranschreitenden Aufstieg der Band.
Der Erfolg wurde 1981 dank des elften Studioalbums, Turn of the Tide (Mai), bestätigt; es kletterte in Deutschland auf den 2. Platz. Darauf enthalten sind unter anderem die Songs Highway For Fools, Echoes And Shadows, Life Is For Living und In Memory Of The Martyrs. 1982 erschien das ebenfalls erfolgreiche dritte Livealbum, Berlin – A Concert for the People (Januar), das Auszüge des 1980er Konzerts vor dem Reichstagsgebäude enthält – unter anderem die Lieder Sip of Wine, In Memory Of The Martyrs, Life Is For Living, Child Of The Universe, Berlin und Hymn; es triumphierte in Deutschland auf dem 1. Platz und erreichte in Österreich den 9. Platz.
1983 erschien das zwölfte Studioalbum "Ring Of Changes" (16. Mai), zum Beispiel mit den Liedern "Waiting For The Right Time" und "Paraiso Dos Cavalos". Es erreichte in Deutschland den 4. Platz. 1984 wurde das 13. Studioalbum "Victims Of Circumstance" (April) veröffentlicht, es erreichte ebenfalls den 4. Platz in Deutschland und triumphierte auf dem 1. Platz in der Schweiz. Nach der Tournee von 1984 durch Europa gönnten sich die Bandmitglieder eine kreative Pause. Das 1985 erschienene Best Of-Album "The Compact Story Of Barclay James Harvest" erreichte in Deutschland Gold-Status. 1987 veröffentlichten Barclay James Harvest ihr 14. Studioalbum "Face To Face", unter anderem mit den Titeln "Alone In The Night", "Guitar Blues", "African", "Panic" und "Kiev". Das Werk erreichte den 9. Platz in Deutschland und den 7. Platz in der Schweiz. Bei der folgenden Tour kam es zum nächsten Live-Highlight in der Geschichte der Band: Am 14. Juli 1987 wurde der Gruppe die Ehre zuteil, als erste westliche Rockband ein Freiluftkonzert in der DDR zu geben, als sie vor schätzungsweise 130'000 bis 170'000 Zuschauern im Treptower Park in Ost-Berlin auftraten. Als Konzertauszug davon erschien 1988 das vierte Livealbum der Band, das den bezeichnenden Titel "Glasnost" erhielt.
1990 kam das 15. Studioalbum, Welcome to the Show (5. März), auf den Markt; es kletterte auf den 10. Platz in Deutschland und auf den 7. Platz in der Schweiz. Das Album enthält unter anderem die Songs Lady Macbeth, Cheap the Bullet, Halfway To Freedom, Psychedelic Child und If Love Is King sowie das Lied John Lennon’s Guitar, dessen Text auf dieser Begebenheit fußt: Im Herbst 1970, als die Band in den Abbey Road Studios an ihrer LP Once Again arbeitete, spielte John Lees eine Gitarre von John Lennon, welche dieser dort hatte stehen lassen. Mit diesem Album gab es die für lange Zeit letzte Tour durch England, die 1990 und – nach einem Jahr Pause – 1992 stattfand. Zwischendrin erschien 1991 die Kompilation Best of Barclay James Harvest (3. Oktober), die den 9. Platz in Deutschland und den 13. Platz in der Schweiz erreichte.
1993 erschien das 16. Studioalbum "Caught In The Light", das zum Beispiel die Songs "Who Do We Think We Are", "Cold War" und "Once More" enthielt. Es erreichte den 5. Platz in Deutschland. Mit dem Album "River Of Dreams" erreichten Barclay James Harvest noch einmal den 3. Platz in Deutschland. Beide Alben wurden von Tourneen mit vielen Konzerten abgerundet. Im März 1998 verkündeten die Bandmitglieder eine Pause der Band, was aber zum endgültigen Ende von Barclay James Harvest in ihrer Originalbesetzung (John Lees, Woolly Wolstenholme, Les Holroyd und Mel Pritchard) wurde. Die Band zerfiel in zwei Hälften, die jeweils durch weitere Musiker, welche Barclay James Harvest teils schon in den zurückliegenden Jahrzehnten begleiteten, ergänzt wurden. John Lees und Woolly Wolstenholme bildeten seit 1998 das erste durch weitere Musiker verstärkte Duo, das anfangs Barclay James Harvest Through The Eyes Of John Lees genannt wurde; auch nach Wolstenholme's Tod im Jahre 2010 existiert die Band weiterhin. 1999 erschien das Remake- und Studioalbum "Nexus", das neu arrangierte Lieder aus der Zeit von 1970 bis 1978 und neue Songs enthielt. Mit einer solchen Songmixtur ging die Band von 1999 bis 2001 erfolgreich auf Tournee. Es gab Konzerte in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und Griechenland und seit langer Zeit erstmals wieder in Grossbritannien. 2001 begann das Duo sein zweites Studioalbum mit dem Arbeitstitel "North". Die Arbeit daran wurde aber nach wenigen Tagen wieder eingestellt, weil Lees sich nach dem Tod von David Walker, der unter anderem Manager von Barclay James Harvest, John Lees’ Barclay James Harvest, The Sweet, Status Quo, Pepsi & Shirlie und Adrian Gurvitz war, nicht in der Lage sah, das Album fertigzustellen, und somit wurden die Arbeiten am Album für lange Jahre eingestellt.
Die Band, die seit 2005 John Lees’ Barclay James Harvest heisst, tourte nach fünf Jahren Pause im Herbst 2006 durch England und Griechenland und gab vier Unplugged-Auftritte in Italien. Dabei präsentierte sie insbesondere Titel aus der Frühphase von Barclay James Harvest. Der Auftritt vom 5. November im Londoner Shepherds Bush Empire wurde gefilmt, und dieser Livemitschnitt wurde 2007 unter dem Titel "Legacy - Live At The Shepherds Bush Empire, London 2006" auf CD und DVD veröffentlicht. 2009 und 2010 tourte die Band durch England und Europa und spielte auch diesmal wieder besonders alte Titel. Am 10. Juli 2010 trat die Band in Gaia (Portugal) auf, was zum letzten Konzert von Wolstenholme wurde, der am 13. Dezember 2010 Suizid beging. Die anderen Musiker entschieden sich dazu, ohne Wolstenholme weiterzumachen. Die Band gab nach ein paar weiteren Shows im Herbst 2010, bei denen sie erstmals den neuen Song "Ancient Waves" präsentierte, auch 2011 einige Konzerte, wieder besonders mit alten Songs. Dabei trat sie am 4. Dezember 2010 in den Londoner Metropolis Studios auf, was gefilmt wurde und 2011 unter dem Titel "Classic Rock Legends - Filmed Live at Metropolis Studios" auf DVD erschien. Zudem wurde das Konzert vom 23. Juli 2011 beim High Voltage Festival im Londoner Victoria Park aufgenommen und noch im selben Jahr als "(Live at) High Voltage" veröffentlicht. Les Holroyd und Mel Pritchard bildeten seit 1998 das zweite durch weitere Musiker verstärkte Duo Barclay James Harvest Featuring Les Holroyd, auch nach Pritchards Tod (2004) existiert die Band weiterhin.
Im Frühjahr 2006 fand eine Tournee durch Deutschland, Frankreich und Belgien statt, während der man mit dem Prague Philharmonic Orchestra musizierte und damit erstmals seit 1973 wieder mit einem Orchester auftrat. Davon erschienen die Live-CD und DVD "Classic Meets Rock - Live with Prague Philharmonic Orchestra", die am selben Tag beim Konzert im französischen Amnéville aufgenommen wurde und direkt anschliessend als limitierte Erstauflage erhältlich war. Nach ein paar Auftritten bei Sommerfestivals ohne das Orchester gab die Band weitere Konzerte mit ihm im Dezember 2006 in Deutschland. 2007 tourte die Band wiederum durch Europa und stellte dabei zwei neue Songs vor: "Fly Away" und "Tonight Is Gonna Be The Night". Auch 2008 bis 2013 gab es zahlreiche Konzerte. Zwischendrin, im Jahre 2009, gab die Band einige Shows mit dem City of Prague Philharmonic Orchestra. Auch 2014 bis 2016 gab die Band Konzerte, und sie tritt auch heute immer noch live auf.
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