TOM PACHECO - Eagle In The Rain (Round Tower Records TPCD1, 1989)
Während der Singer und Songwriter Tom Pacheco in Europa schon von Anfang an recht erfolgreich unterwegs gewesen war, konnte er in Amerika unerklärlicherweise nie so richtig bekannt werden. Das ist insofern erstaunlich, da er selbst auf den meisten seiner Alben stets typisch amerikanisch klang und andererseits, weil etliche seiner brillianten Songs vor allem von amerikanischen Künstlern und Bands aus dem Folk-, Country- und Rockbereich gecovert wurden, zu denen beispielsweise so illustre Interpreten wie Jefferson Starship, The Band, Rick Danko, Richie Havens, Scott Petito und Leslie Ritter, John Hall und mindestens ein Dutzend europäischer Künstler gehörten, von denen einige bis ganz zuoberst in die Hitparadenränge gelangten, und zwar in England und Norwegen. Alle seine Alben verkauften sich in Europa glänzend, während sie in Amerika zumeist in den Regalen verstaubten, oder dort schon gar nicht erst veröffentlicht wurden. Eines seiner Alben erhielt in Europa Mitte der 90er Jahre gar eine Platin-Auszeichnung. Es erstaunt schon, dass ausgerechnet ein amerikanischer Künstler in seiner Heimat so gut wie nicht wahrgenommen wurde, ausserhalb seiner Heimat jedoch grosses Ansehen genoss und noch immer geniesst.
Tom Pacheco spielte Folkrock in den späten 60er Jahren, tingelte vor allem wie Bob Dylan in Greenwich Village, dem Mekka der Songpoeten und schloss sich auch in den 80er Jahren vor allem in Texas den damals populären Alternative Country-Musikern an. Zu allen Zeiten war Tom Pacheco als exzellenter Songschreiber aufgefallen, konnte viele seiner Songs auch an weitaus berühmtere Musiker weitergeben, blieb selbst aber weitgehend im Hintergrund. Weitere Stationen in seiner Karriere waren auch Nashville, das Nekka der amerikanischen Countrymusik, wo Pacheco sowohl als Songschreiber, als Musiker, aber auch als Produzent und Arrangeur arbeitete. Und schliesslich, als die wahrscheinlich wichtigste Station in seiner Biographie, lebte Tom Pacheco zehn Jahre im irischen Dublin, wo er regelmässig Plattenaufnahmen tätigte und von wo aus er auch immer wieder Tourneen begann, die ihn kreuz und quer durch Europa's Clubs führten. Inzwischen lebt Tom Pacheco wieder in den USA, und zwar in Woodstock New York und gibt Konzerte sowohl in den Vereinigten Staaten, als auch in Europa. Längst gilt er als einer der herausragenden Singer/Songwriter aus dem Folk- und Folkrock-Bereich. Seine Geschichten, die viel persönlich Erlebtes reflektieren, treffen immer wieder den Zeitgeist oder sind ganz einfach erlebbar für Jeden und mitten aus dem Leben gegriffen. Pacheco war und ist ein Kritikerliebling und wird von zahlreichen bedeutenden Musikern immer wieder gelobt für seine Qualitäten als Komponist, Künstler und Mensch. Der Musiker Andy Hardin, Tom Russell's langjähriger Gitarrist, bezeichnete ihn als 'the best solo performer I've ever seen'.
Tom Pacheco erblickte am 4. November 1946 in New Bedford Massachusetts als Sohn des Jazzgitarristen Tony Pacheco das Licht der Welt. Bereits im Alter von zehn Jahren eiferte er seinem Vater an der Gitarre nach und mit 19 Jahren veröffentlichte er bereits sein erstes Album mit eigenen Songs unter dem Titel "Turn Away From The Storm". Nachdem er dieses erste, noch recht folkorientierte Studiowerk kurz vor dem Ausbruch der Hippie-Generation veröffentlicht hatte, gründete er die Psychedelik-Folkband The Ragamuffins, mit welcher er einige Singles veröffentlichte, bevor er in der Band Euphoria von Sharon Alexander einstieg. Mit Euphoria veröffentlichte Tom Pacheco im Jahre 1969 ein selbstbetiteltes Album bei der Plattenfirma Heritage Records. Danach tourten die beiden Musiker unter dem Banner Pacheco & Alexander und veröffentlichten 1971 bei CBS Records ein Album mit demselben Titel.
Danach unterschrieb Tom Pacheco bei RCA Victor Records einen Vertrag über zwei Soloalben, die beide im selben Jahr, nämlich 1976 erschienen. Sie trugen die Titel "Swallowed Up In The Great American Heart" und "The Outsider". Zwei Jahre später übersiedelte der Musiker zum erstenmal nach Woodstock New York, wo er eine lokale Band gründete, um im weiteren Umfeld von New York Konzerte zu bestreiten. Diese Band trug den Namen The Hellhounds, blieb aber ohne Plattenveröffentlichung. Die Konzerte waren immer sehr beliebt, ein nachhaltiger Erfolg sollte sich aber trotz relativ grosser Bühnenpräsenz nicht einstellen, weshalb Pacheco das Projekt beendete und im Jahre 1981 nach Austin in Texas übersiedelte, wo er eine weitere Band ebenfalls The Hellhounds nannte, die jedoch auch nicht reüssieren konnte. Immer stärker als ein Reisender in Sachen Folk und Songwriting unterwegs, waren seine musikalischen Stationen danach zuerst Nashville und schliesslich das irische Dublin, wo er seine erste längere Heimat fand. Zehn Jahre war er in Irland und veröffentlichte in diesen Jahren eine Menge wunderbarer Alben, unter ihnen das hier vorgestellte Album "Eagle In The Rain" als erstes, das im Jahre 1989 erschien, gefolgt von den Werken "Sunflowers & Scarecrows" (1991), "Tales From The Red Lake" (1992), ein Duettalbum mit dem norwegischen Sänger Steinar Albrigtsen mit dem Titel "Big Storm Comin'" (1993) und "Luck Of The Angels" (1994).
Tom’s erstes europäisches Album "Eagle In The Rain" wurde von Arty McGlynn, einer irischen Folklegende produziert und präsentierte elf hervorragende Folkrock-Songs, die einerseits irisches Feeling aufwiesen, andererseits aber auch die typische amerikanische Singer/Songwriter-Kunst auf beeindruckende Art und Weise herüberbringen konnten. Arty McGlynn spielte selbst bei den Aufnahmen mit und zeigte sich mit seiner Rickenbacker 12 String Guitar, der Mandoline, der Steel Guitar und der elektrischen Lead- und Rhythmusgitarre als Hauptakteur, der den Kompositionen von Tom Pacheco das jeweils perfekte akustische Kleid verpassen konnte. Als weitere Studiomusiker agierten der Gitarrist und Mundharmonikaspieler Peter O'Hanlon, der Bassist James Blennerhasset, der Schlagzeuger Brendan McFarritty, der Keyboarder Rod McVey, Fiddler Nollaig Casey, der Perkussionist Dave Early und der Cellist und Dudelsackspieler Neil Martin. Dazu gesellten sich mit Leon McCruen, Eric Woods, Collette O'Hanlon und Maura Donaghy auch noch eine Vokalistengruppe, die bestechend schöne mehrstimmige Gesangseinlagen präsentierten.
Das in den Homestead Studios in Randalstown und den Ringsend Road Studios in Dublin eingespielte Werk zeigte elf verschiedene Stories über verschiedene Charakteren, die schicksalshafte Erlebnisse zu meistern hatten und manchmal vom Glück nicht verwöhnt wurden. Die Liebesgeschichte von "Robert And Ramona" eröffnete das Album. Die zwei verlorenen Seelen, die einen Laden überfallen und dann flüchten und nicht glücklich werden können. Der bemerkenswerteste Track des Albums folgte schon als Nummer zwei auf dem Album: "She Always Thought He'd Come Back" erzählte in wunderbarer Grahame Greene-Manier die Geschichte einer Frau, die verlassen wurde und von ihrem Mann jahrelang immer Postkarten bekam, wie gut es ihm ginge und wie sehr er in Florida, am Strand von Key West, wo er als eine Art Kerouac leben würde. Die Realität sah indes anders aus. Als sein Sohn, den er ebenfalls verlassen hatte, alt genug war, um seinen Vater zum erstenmal alleine zu besuchen, war dieses Treffen enttäuschend. Der Vater entpuppte sich nicht als Bohème, sondern als abgehalfterter Alkoholiker, der todkrank war. Der Sohn reiste enttäuschend wieder nach hause, als nicht einmal eine schlichte Umarmung des Vaters etwaige Vatergefühle hätten vermitteln können. Später erlag der Vater seiner Trunksucht und kam schliesslich doch wieder nach hause zurück: in einem Sarg mit dem Zug, wo ihn seine Frau am Bahnhof in Empfang nahm.
Solche ergreifenden und mitten aus dem Leben gegriffene Geschichten fand und findet man bei Tom Pacheco zuhauf. Er sang und singt über die Verlierer, die vom Schicksal Gezeichneten und zeichnet immer wieder ein Bild der Hoffnungslosigkeit, aber gleichzeitig schrieb er auch über schöne Begebenheiten, über hoffnungsvolle und schicksalshafte Ereignisse und Begegnungen, aus denen viel erwachsen kann. "All Because Of You" war so ein hoffnungsvoller Song. Am anderen Ende der Skala jedoch prangerte Pacheco in seinen Songtexten immer wieder auch schonungslos offen Misstände an: "Made In America" über die Gesichter, die einem immer etwas vormachen, "The Last Blue Whale In The Ocean" über das Aussterben vieler Lebewesen wegen eines allzu gedankenlosen Treibens der Menschen. Dann beschreibt er den "Jesus In A Leather Jacket", singt von "Donna Marie" und beendet sein erstes europäisches Album mit dem Titel "Just A Little Bullet", in welchem der Musiker am Beispiel einer simplen Pistolenkugel davon singt, wie die Welt kaputt geht. Das Album "Eagle In The Rain" war ein insgesamt ebenso trauriges wie schönes Album, dem Tom Pacheco nie ein wirklich mittelmässiges Werk folgen liess. Alle seine Platten verdienen es, gehört zu werden.
Pacheco kehrte im Jahre 1997 zurück nach Woodstock New York, produzierte dort das Album "Woodstock Winter" mit dem Musiker und Produzenten Jim Weider. Das Album gilt heute als sein bestes Werk und es wurde im Tonstudio des Schlagzeugers Levon Helm (The Band) aufgenommen. Neben Levon Helm spielte auch Rick Danko von The Band darauf mit. Leider war dieses Album genauso wenig erfolgreich in Amerika wie alle seine Werke zuvor, weshalb er später wieder zurück nach Europa ging, auch wenn er sich den Status des Kultmusikers in den Vereinigten Staaten inzwischen erarbeitet hatte. Pacheco nahm weitere Alben in Europa auf, unter ihnen beispielsweise "Bare Bones And Barbed Wire", ein reines Akustikalbum, "The Lost American Songwriter", sowie ene weitere Kollaboration mit dem Norweger Steinar Albrigtsen mit dem Titel "Nobodies". Bis heute konnte Tom Pacheco in den Vereinigten Staaten nie den Erfolg feiern, der ihm im Grunde schon seit ewigen Zeiten gebühren würde, verströmen doch seine Stimme, seine Lieder und insbesondere seine Songtexte auf beeindruckende Weise den Geist des uramerikanischen Woodie Guthrie.
Tom Pacheco spielte Folkrock in den späten 60er Jahren, tingelte vor allem wie Bob Dylan in Greenwich Village, dem Mekka der Songpoeten und schloss sich auch in den 80er Jahren vor allem in Texas den damals populären Alternative Country-Musikern an. Zu allen Zeiten war Tom Pacheco als exzellenter Songschreiber aufgefallen, konnte viele seiner Songs auch an weitaus berühmtere Musiker weitergeben, blieb selbst aber weitgehend im Hintergrund. Weitere Stationen in seiner Karriere waren auch Nashville, das Nekka der amerikanischen Countrymusik, wo Pacheco sowohl als Songschreiber, als Musiker, aber auch als Produzent und Arrangeur arbeitete. Und schliesslich, als die wahrscheinlich wichtigste Station in seiner Biographie, lebte Tom Pacheco zehn Jahre im irischen Dublin, wo er regelmässig Plattenaufnahmen tätigte und von wo aus er auch immer wieder Tourneen begann, die ihn kreuz und quer durch Europa's Clubs führten. Inzwischen lebt Tom Pacheco wieder in den USA, und zwar in Woodstock New York und gibt Konzerte sowohl in den Vereinigten Staaten, als auch in Europa. Längst gilt er als einer der herausragenden Singer/Songwriter aus dem Folk- und Folkrock-Bereich. Seine Geschichten, die viel persönlich Erlebtes reflektieren, treffen immer wieder den Zeitgeist oder sind ganz einfach erlebbar für Jeden und mitten aus dem Leben gegriffen. Pacheco war und ist ein Kritikerliebling und wird von zahlreichen bedeutenden Musikern immer wieder gelobt für seine Qualitäten als Komponist, Künstler und Mensch. Der Musiker Andy Hardin, Tom Russell's langjähriger Gitarrist, bezeichnete ihn als 'the best solo performer I've ever seen'.
Tom Pacheco erblickte am 4. November 1946 in New Bedford Massachusetts als Sohn des Jazzgitarristen Tony Pacheco das Licht der Welt. Bereits im Alter von zehn Jahren eiferte er seinem Vater an der Gitarre nach und mit 19 Jahren veröffentlichte er bereits sein erstes Album mit eigenen Songs unter dem Titel "Turn Away From The Storm". Nachdem er dieses erste, noch recht folkorientierte Studiowerk kurz vor dem Ausbruch der Hippie-Generation veröffentlicht hatte, gründete er die Psychedelik-Folkband The Ragamuffins, mit welcher er einige Singles veröffentlichte, bevor er in der Band Euphoria von Sharon Alexander einstieg. Mit Euphoria veröffentlichte Tom Pacheco im Jahre 1969 ein selbstbetiteltes Album bei der Plattenfirma Heritage Records. Danach tourten die beiden Musiker unter dem Banner Pacheco & Alexander und veröffentlichten 1971 bei CBS Records ein Album mit demselben Titel.
Danach unterschrieb Tom Pacheco bei RCA Victor Records einen Vertrag über zwei Soloalben, die beide im selben Jahr, nämlich 1976 erschienen. Sie trugen die Titel "Swallowed Up In The Great American Heart" und "The Outsider". Zwei Jahre später übersiedelte der Musiker zum erstenmal nach Woodstock New York, wo er eine lokale Band gründete, um im weiteren Umfeld von New York Konzerte zu bestreiten. Diese Band trug den Namen The Hellhounds, blieb aber ohne Plattenveröffentlichung. Die Konzerte waren immer sehr beliebt, ein nachhaltiger Erfolg sollte sich aber trotz relativ grosser Bühnenpräsenz nicht einstellen, weshalb Pacheco das Projekt beendete und im Jahre 1981 nach Austin in Texas übersiedelte, wo er eine weitere Band ebenfalls The Hellhounds nannte, die jedoch auch nicht reüssieren konnte. Immer stärker als ein Reisender in Sachen Folk und Songwriting unterwegs, waren seine musikalischen Stationen danach zuerst Nashville und schliesslich das irische Dublin, wo er seine erste längere Heimat fand. Zehn Jahre war er in Irland und veröffentlichte in diesen Jahren eine Menge wunderbarer Alben, unter ihnen das hier vorgestellte Album "Eagle In The Rain" als erstes, das im Jahre 1989 erschien, gefolgt von den Werken "Sunflowers & Scarecrows" (1991), "Tales From The Red Lake" (1992), ein Duettalbum mit dem norwegischen Sänger Steinar Albrigtsen mit dem Titel "Big Storm Comin'" (1993) und "Luck Of The Angels" (1994).
Tom’s erstes europäisches Album "Eagle In The Rain" wurde von Arty McGlynn, einer irischen Folklegende produziert und präsentierte elf hervorragende Folkrock-Songs, die einerseits irisches Feeling aufwiesen, andererseits aber auch die typische amerikanische Singer/Songwriter-Kunst auf beeindruckende Art und Weise herüberbringen konnten. Arty McGlynn spielte selbst bei den Aufnahmen mit und zeigte sich mit seiner Rickenbacker 12 String Guitar, der Mandoline, der Steel Guitar und der elektrischen Lead- und Rhythmusgitarre als Hauptakteur, der den Kompositionen von Tom Pacheco das jeweils perfekte akustische Kleid verpassen konnte. Als weitere Studiomusiker agierten der Gitarrist und Mundharmonikaspieler Peter O'Hanlon, der Bassist James Blennerhasset, der Schlagzeuger Brendan McFarritty, der Keyboarder Rod McVey, Fiddler Nollaig Casey, der Perkussionist Dave Early und der Cellist und Dudelsackspieler Neil Martin. Dazu gesellten sich mit Leon McCruen, Eric Woods, Collette O'Hanlon und Maura Donaghy auch noch eine Vokalistengruppe, die bestechend schöne mehrstimmige Gesangseinlagen präsentierten.
Das in den Homestead Studios in Randalstown und den Ringsend Road Studios in Dublin eingespielte Werk zeigte elf verschiedene Stories über verschiedene Charakteren, die schicksalshafte Erlebnisse zu meistern hatten und manchmal vom Glück nicht verwöhnt wurden. Die Liebesgeschichte von "Robert And Ramona" eröffnete das Album. Die zwei verlorenen Seelen, die einen Laden überfallen und dann flüchten und nicht glücklich werden können. Der bemerkenswerteste Track des Albums folgte schon als Nummer zwei auf dem Album: "She Always Thought He'd Come Back" erzählte in wunderbarer Grahame Greene-Manier die Geschichte einer Frau, die verlassen wurde und von ihrem Mann jahrelang immer Postkarten bekam, wie gut es ihm ginge und wie sehr er in Florida, am Strand von Key West, wo er als eine Art Kerouac leben würde. Die Realität sah indes anders aus. Als sein Sohn, den er ebenfalls verlassen hatte, alt genug war, um seinen Vater zum erstenmal alleine zu besuchen, war dieses Treffen enttäuschend. Der Vater entpuppte sich nicht als Bohème, sondern als abgehalfterter Alkoholiker, der todkrank war. Der Sohn reiste enttäuschend wieder nach hause, als nicht einmal eine schlichte Umarmung des Vaters etwaige Vatergefühle hätten vermitteln können. Später erlag der Vater seiner Trunksucht und kam schliesslich doch wieder nach hause zurück: in einem Sarg mit dem Zug, wo ihn seine Frau am Bahnhof in Empfang nahm.
Solche ergreifenden und mitten aus dem Leben gegriffene Geschichten fand und findet man bei Tom Pacheco zuhauf. Er sang und singt über die Verlierer, die vom Schicksal Gezeichneten und zeichnet immer wieder ein Bild der Hoffnungslosigkeit, aber gleichzeitig schrieb er auch über schöne Begebenheiten, über hoffnungsvolle und schicksalshafte Ereignisse und Begegnungen, aus denen viel erwachsen kann. "All Because Of You" war so ein hoffnungsvoller Song. Am anderen Ende der Skala jedoch prangerte Pacheco in seinen Songtexten immer wieder auch schonungslos offen Misstände an: "Made In America" über die Gesichter, die einem immer etwas vormachen, "The Last Blue Whale In The Ocean" über das Aussterben vieler Lebewesen wegen eines allzu gedankenlosen Treibens der Menschen. Dann beschreibt er den "Jesus In A Leather Jacket", singt von "Donna Marie" und beendet sein erstes europäisches Album mit dem Titel "Just A Little Bullet", in welchem der Musiker am Beispiel einer simplen Pistolenkugel davon singt, wie die Welt kaputt geht. Das Album "Eagle In The Rain" war ein insgesamt ebenso trauriges wie schönes Album, dem Tom Pacheco nie ein wirklich mittelmässiges Werk folgen liess. Alle seine Platten verdienen es, gehört zu werden.
Pacheco kehrte im Jahre 1997 zurück nach Woodstock New York, produzierte dort das Album "Woodstock Winter" mit dem Musiker und Produzenten Jim Weider. Das Album gilt heute als sein bestes Werk und es wurde im Tonstudio des Schlagzeugers Levon Helm (The Band) aufgenommen. Neben Levon Helm spielte auch Rick Danko von The Band darauf mit. Leider war dieses Album genauso wenig erfolgreich in Amerika wie alle seine Werke zuvor, weshalb er später wieder zurück nach Europa ging, auch wenn er sich den Status des Kultmusikers in den Vereinigten Staaten inzwischen erarbeitet hatte. Pacheco nahm weitere Alben in Europa auf, unter ihnen beispielsweise "Bare Bones And Barbed Wire", ein reines Akustikalbum, "The Lost American Songwriter", sowie ene weitere Kollaboration mit dem Norweger Steinar Albrigtsen mit dem Titel "Nobodies". Bis heute konnte Tom Pacheco in den Vereinigten Staaten nie den Erfolg feiern, der ihm im Grunde schon seit ewigen Zeiten gebühren würde, verströmen doch seine Stimme, seine Lieder und insbesondere seine Songtexte auf beeindruckende Weise den Geist des uramerikanischen Woodie Guthrie.
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