Dec 26, 2015


STATE OF MIND - Sanctuary Much (Cerebral Records CER 003 3, 1997)

Ueber diese Band aus Kalifornien habe ich jahrelang Informationen gesucht, und bis zum heutigen Tag praktisch keine gefunden. Es handelt sich wohl um eine lokale Band aus dem Grossraum San Diego, wo ihre einzige Platte auch aufgenommen worden ist. Die CD brachte damals ein Freund von mir aus San Diego mit und er meinte, er hätte die Band wohl live gesehen und sie wäre erstklassig gewesen.

Diese Einschätzung teile ich seither hundertprozentig, seit ich zum erstenmal diese Platte gehört habe. Es ist kaum zu glauben, was eine Lokalband, die offenbar aus Freizeit-, resp. Hobbymusikern bestand, hier zustande gebracht hat. "Sanctuary Much" begeistert mich vom Anfang bis zum Schluss, bietet Songs von enormer Qualität und ist perfekt gespielt und ohne irgendwelche Durchhänger.

"The Bomb", mit dem das Album eröffnet wird, hat einen unwiderstehlichen Westcoast-Groove, der mich an ähnliche sonnige Lieder aus Kalifornien, beispielsweise der Cayucas oder der Allah-Lah's, erinnert. Auch die weiteren Stücke wie "Smoke By The Fire", "Feed Me" oder "Live Before You Die" sind auf demselben hochklassigen Niveau. Auch leichte Jam-Einflüsse, beispielsweise wie von den Genre-Spezialisten MOE. oder Phish gespielt, kann man in vereinzelten Stücken ausmachen, so etwa im Song "The Play".

Hier waren auf jeden Fall echte Könner am Werk, die sich liebevoll um jeden Song bemühten, aus ihm das Optimalste herauszuholen. Dabei achtete die Band sehr darauf, keine überfrachtende oder allzu opulente Arrangement-Risiken einzugehen. Jeder Song ist punktgenau in Szene gesetzt, der Gesang ist jederzeit auf hohem Niveau und die Musik beseelt und positive Vibes verbreitend. Ein Feuerwerk der guten Laune.

Es hätte mehr drin sein müssen für eine solch hervorragende Band als nur ein mehr oder weniger lokaler Platten-Deal. Die Gruppe bestand aus dem Bandleader, Sänger, Keyboarder und Gitarrist Lincoln Kroll, der für diese Studioproduktion sowohl mit seinen Band-Mitgliedern, als auch mit Gastmusikern arbeitete und zwar mit den beiden Gitarristen Mike Sherman und Mark Bonney, den Keyboardern Ben Moore und Dave Chesavage, dem Perkussionisten Frank Lazzaro, dem Bassisten Bob Rosencrans, dem Schlagzeuger Bill Ray und dem Cellisten Calvin Fan. Zusätzlich war eine weibliche Chorgruppe, bestehend aus Stellita Harris, Andie Mahn, Lisa Sanders und Kate Cowden für die Backing Vocals zuständig.

Aus einer der äusserst spärlichen Informationsquellen im Internet geht hervor, dass die Platte damals im Golden Track Studio in San Diego mit einer 2" Spulen-Maschine aufgenommen wurde. Dies erklärt das warme und an analoge Aufnahmen der 70er Jahre erinnernde Gesamt-Klangbild der Platte, die lediglich als CD erschienen ist und im Internet noch immer relativ günstig zu finden ist.

Für mich ist dieses musikalische Kleinod im Laufe der Zeit zu einem unverzichtbaren Gute Laune-Juwel geworden, die ich mir immer wieder gerne auflege und das mich in Gedanken immer gleich an einen sonnigen Strand irgendwo an der kalifornischen Küste katapultiert.

No comments:

Post a Comment