COLLIE RYAN - The Rainbow Recordings
(Bella Terra BTR 0042, 2009) Originalaufnahmen von 1972
Collie Ryan ist ein Landmädchen, träumerisch und hippiesk. Und sie hat eine
begnadete Stimme, irgendwo zwischen Joan Baez, Kate Bush und Vashti Bunyan.
Fast sirenenhaft singt sie manchmal, und sie trägt einem auf wundersame Weise
einfach weg. Alltag tschüss….
Das 3 Mini LP CDs umfassende Box-Set vereinigt 3 Langspielplatten, die
Collie Ryan sämtlich 1972 in einem Studio eingespielt und auf dem Plattenlabel
Rainbow Recordings veröffentlicht hat. Collie singt und spielt dabei akustische
Gitarre, manchmal setzt sie sehr spärliche Gitarreneffekte ein und ziemlich
viele natürliche Geräusche, jedoch wird sie nicht begleitet durch zusätzliche
Musiker. Das verschafft allen Songs etwas Intimes auf der einen Seite, und auf
der anderen Seite kommt dadurch natürlich Collie’s Stimme enorm zur Geltung.
Selten habe ich sowas Schönes, sowas Märchenhaftes gehört wie diese Stimme.
Alle Songs auf den drei Platten, die hier einzeln auf 3 Mini LP CDs im
Schuber erscheinen, versprühen einerseits 60er Jahre Hippie-Psychedelik, und
trotzdem meint man auch immer ein bisschen Hope Sandoval-Flair zu hören, also
leicht melancholischen, oftmals nicht ganz greifbaren Folk. Durch die
Untermalung natürlicher Geräusche entsteht ausserdem so etwas wie ein New Age
Charakter, dies jedoch nur ganz sanft und keineswegs esoterisch-abgehoben.
Die Musik schwebt genauso wie Collie Ryan’s Stimme, und über allem schwebt
immer ein feiner Hauch von Mystik, etwa in Songs wie „On Out Over The North
Star“, „Brother Sun Sister Moon“ oder „Starbright (Song Of Silence)“.
Zu Collie Ryan: Ende der 60er Jahren gehörte sie einer Hippie-Kommune an
und sang vorwiegend Songs von Donovan, schrieb aber noch keine eigenen Songs.
Stattdessen war sie bekannt für ihre Malerei. Sie malte Bilder von Buddhas und
Hindu Gottheiten. Später begann sie dann, Lieder zu schreiben und hatte bis
1972 an die 700 mystische Songs komponiert.
Ihr
Produzent erinnert sich an diese Zeit:
„She was sort of like „The Goose that laid Golden Eggs“. Her Songs were
usually written after deep discussions of Philosophy between her an Larry, who
was a student of Theosophy and an Associate of The United Lodge of
Theosophists. The topics were of the Universal Brotherhood of Man, the Oneness
of Life, the Journey of the Soul, and other universal concepts. They had become
like Gypsies, Wanderers, Seekers of Truth”.
Collie komponierte nicht im eigentlichen Sinne, sondern ihre Songs
entstanden sehr oft einfach spontan, zumeist entstammten sie den Ideen
beispielsweise des Bhagavad Gitas oder den indischen Vedas. Manchmal nahm sie
einfach ihre Gitarre in die Hand, spielte und sang ganz spontan einen zuvor
nicht aufgeschriebenen Text und spielte dazu eine vorher nicht einstudierte
Musik. Diese Spontaneität hört man auch auf vielen ihrer Songs dieser Box
heraus. Und Collie Ryan schreibt am Ende der Liner Notes gleich auch, wie ihre
Musik gehört werden sollte:
„I
would like to thank all my listeners, for their efforts toward hearing with the
inner ear…“
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